Dienstag, 16. Februar 2021

[Rezension] Die Spur zum 9. Tag von Andrea Schomburg

Hardcover
 
Illustriert von Miryam Specht
Ab 10 Jahren
192 Seiten
ISBN: 978-3-7478-0036-2
Erschienen: 29.01.2021

Klappentext:

Bene verbringt die Sommerferien bei seiner nervenden Oma in Duderstedt, weil er nicht mit seiner Mama und dem Schleimer Sebastian nach Schweden verreisen möchte. Zum Glück lernt Bene in der Nachbarschaft Mia, die engagierte Tierretterin, und ihren Bruder Ole kennen. Gemeinsam kommen die drei einem Fall von skrupellosem Welpenhandel auf die Spur. Doch gleichzeitig mit dem Kriminalfall recherchiert Bene seine eigene Familiengeschichte. Und am 9. Tag löst er das wichtigste Geheimnis: das Geheimnis um seinen Vater, den er nie kennengelernt hat.

Quelle: Hummelburg Verlag

Rezension:

Da ich die Bücher von der Andrea Schomburg unglaublich gerne lese und mir vor allem ihre bisherigen Titeln aus dem Hummelburg Verlag total gut gefallen haben, war ich sofort Feuer und Flamme als ich das erste Mal von „Die Spur zum 9. Tag“ hörte. Cover, Titel und Klappentext überzeugten mich auf Anhieb, sodass ich gar nicht erst überlegen musste und das Buch nur zu gerne bei mir einziehen ließ.

Der 12-jährige Bene hat so gar keine Lust zusammen mit seiner Mutter und deren neuen doofen Freund Sebastian Urlaub in Schweden zu machen. Er weigert sich daher kurzerhand und fährt lieber zu seiner kauzigen Oma nach Duderstedt. Auf der Zugfahrt lernt er das Mädchen Mia kennen, die mit ihren Zöpfen wie Greta Thunberg aussieht und eine große Tierfreundin ist. Kurz nach seiner Ankunft in Dudersted erfährt Bene, dass Mia in der Nachbarschaft seiner Oma wohnt. Gemeinsam mit ihr und ihrem jüngeren Bruder Ole (der mit enorm viel Fantasie gesegnet ist und ständig auf die verrücktesten Ideen kommt) wird Bene eine unvergessliche und sehr spannende Zeit erleben. Die drei Kinder kommen einem Fall von gemeinem Welpenhandel auf die Spur und für die drei Tierdetektive steht natürlich sofort fest, dass sie ihn lösen müssen. Während sie sich in ihre Ermittlungen stürzen, unternimmt Bene noch eine ganz eigene Recherchesuche. Er bringt endlich mehr über seinen Vater in Erfahrung, den er leider nie kennengelernt hat.

Lest ihr gerne witzig-charmante Kinderkrimis, die durchweg zum Mitfiebern und Mitraten einladen, die zugleich aber auch vielschichtig sind und nachdenklich stimmen? Also ich liebe solche Geschichten und solltet ihr diese Leidenschaft mit mir teilen, kann ich euch nur ans Herz legen, den 12-jährigen Bene zu seiner Oma nach Duderstedt zu begleiten - oder anders ausgedrückt: „Die Spur zum 9. Tag“ zu lesen. Wenn eine abenteuerlustige Spürnase in euch schlummert und ihr die Kombi aus Spannung, Komik und Tiefsinn mögt, werdet ihr von dem neuen Kinderbuch aus der Feder von Andrea Schomburg ganz bestimmt genauso entzückt sein wie ich.

In meinen Augen hat die Andrea Schomburg mit „Die Spur zum 9. Tag“ mal wieder einen bezaubernden Kinderroman aufs Papier gebracht, mit welchem sie mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Vor allem mit der Erzählweise konnte das Buch bei mir punkten. Wir erfahren die gesamte Handlung aus der Sicht von Bene in der Ich-Perspektive und wie es der Autorin gelungen ist, aus dem Blickwinkel eines 12-jährigen Jungen zu schreiben, ist wirklich famos. Absolut authentisch und mit sehr viel Einfühlungsvermögen, sodass man sich spielend leicht in Bene hineinversetzen kann. Mir, als Erwachsene, ist dies jedenfalls hervorragend geglückt und ich bin mir ziemlich sicher, dass es jedem anderen, ganz egal ob Groß oder Klein, ebenfalls so ergehen wird. Und – davon gehe ich auch fest aus: Bene wird sich garantiert in die Herzen sämtlicher Leser*innen schleichen. Er ist ein superlieber und aufgeweckter Kerl – man muss Bene einfach gernhaben.

Bei den weiteren Figuren schaut das ganz genauso aus: Auch von diesen muss man einfach begeistert sein. Dass die Andrea Schomburg ein wahres Händchen dafür hat, einzigartige Charaktere zu erschaffen, die lebensnah und schräg zugleich sind, hat sie bereits in ihren vorherigen Werken unter Beweis gestellt. Auch in „Die Spur zum 9. Tag“ haben wir das große Vergnügen lauter herrlichen Gestalten begegnen zu dürfen, die mit ihren außergewöhnlichen und teils sehr ulkigen Eigenarten für einen wundervollen Lesespaß sorgen. Da hätten wir zum Beispiel Benes schroffe Oma, die ihre eigene Art zu sprechen hat, nur mit der guten Butter kocht und sich brennend für das Entfernen von Teppichflusen interessiert. Tja, jeder hat eben so seine Hobbys. ;)

Dann wären da noch Mia und Ole, ein etwas verrücktes Geschwisterduo, mit denen sich Bene im Nu anfreunden wird und die auch ich sofort ganz fest in mein Herz geschlossen habe. Vor allem Ole mit seinen abenteuerlichen und fantasievollen Ideen fand ich klasse!
Natürlich laufen einem im Verlauf der Geschichte aber nicht nur sympathische Personen über den Weg. Was wäre ein Kriminalfall ohne mysteriöse Verdächtige und einen Bösewicht?
Mir haben jedenfalls alle Figuren, egal ob sie nun freundlich sind oder nicht, unheimlich gut gefallen.

Hinsichtlich der Handlung habe ich euch ja bereits erzählt, dass sie mir den perfekten Mix aus verschiedenen Dingen beschert hat. Dank der zahlreichen lustigen Szenen saß ich beim Lesen öfters mit einem breiten Lächeln auf den Lippen da und der Detektivfall hat sogar mich, als Erwachsene, so richtig mitfiebern und eine längere Zeit im Dunklen tappen lassen.

Neben den Schmunzelmomenten und dem Rätselspaß besitzt die Geschichte aber auch Tiefgang. Wichtige und zum Teil auch ernsthafte Themen wie Tierschutz, Familie, Freundschaft und Zusammenhalt haben ihren Platz in dieser aufregenden Krimigeschichte gefunden. Tja, und dann wäre da natürlich auch noch das Familiengeheimnis, welches im Klappentext erwähnt wird. Auch dieses spielt natürlich eine große Rolle in dem Buch. Um was es sich dabei aber handelt, werde ich hier selbstverständlich nicht verraten. Wenn ihr gerne wissen möchtet, was Bene Erstaunliches am 9. Ferientag herausfinden wird, müsst ihr das Buch schon selbst lesen. Nur so viel noch: Ich wurde mit der Auflösung ziemlich überrascht.

Wovon ich euch aber unbedingt noch berichten möchte, ist die Innengestaltung. Die Miryam Specht, der wir das hübsche Cover zu verdanken haben, hat die Geschichte mit tollen schwarz-weiß Illustrationen versehen. Leider sind sie recht klein und für meinen Geschmack hätte es auch gerne ein paar mehr Bilder geben können, aber begeistert von der Innenaufmachung bin ich dennoch. Ich mag den Zeichenstil von der Miryam Specht richtig gerne.

Dann noch kurz ein paar Worte zur Altersangabe: Der Verlag empfiehlt das Buch für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren und dem schließe ich mich an. Geübte Leser*innen ab etwa 8 oder 9 Jahren sollten bei „Die Spur zum 9. Tag“ meinem Empfinden nach aber auch keine Probleme mit dem Selberlesen an. Die Schrift ist recht groß, die Kapitel sind angenehm kurz und der Schreibstil liest sich wunderschön. Er ist leicht, sehr humorvoll und wunderbar bildhaft. Also für mich ist es einfach immer nur die reinste Freude in die Bücher von der Andrea Schomburg einzutauchen und mich von ihrem besonderen Sprachstil verzaubern zu lassen.

Fazit: Ein turbulenter Kinderkrimi voller Spannung, Witz und Charme! Andrea Schomburg hat mit „Die Spur zum 9. Tag“ ein richtig cooles Detektivabenteuer geschrieben, welches mit viel Tempo und Sprachwitz aufwarten kann, an keiner Stelle Langeweile aufkommen lässt und einfach nur gute Laune macht. Zugleich vermittelt die Geschichte aber auch wichtige Werte und regt zum Nachdenken an. Ich habe eine fabelhafte Lesezeit mit dem Buch verbracht und kann es jedem Rätsel- und Krimiliebhaber, egal ob Jung oder Alt, wärmstens empfehlen. Von mir gibt 5 von 5 Sternen! 

 

 






Vielen lieben Dank an den Hummelburg Verlag für das Rezensionsexemplar!

 

2 Kommentare:

  1. Liebe Corni,

    Tausend Dank für diese wunderbare Rezension - ein richtiger Herzenstext für ein Herzensbuch! Man spricht ja immer von dem idealen Leser/ der idealen Lesrin, für die man seine Bücher schreibt und die man implizit irgendwie immer im Kopf hat, und du bist ganz klar eine von diesen idealen Leserinnen. Du konntest alle Aspekte des Buches schätzen und so großartig und mitreißend von deiner Leseerfahrung erzählen! Ich freue mich so sehr, dass ich dich mit diesem Buch so erreichen konnte!

    "Lest ihr gerne witzig-charmante Kinderkrimis, die durchweg zum Mitfiebern und Mitraten einladen, die zugleich aber auch vielschichtig sind und nachdenklich stimmen?" schreibst du. Und genauso ein Buch wollte ich schreiben! Wie toll, dass du es genauso gesehen hast!
    Falls du noch Fragen haben solltest, vielleicht zum Schreibprozess, zu den Figuren .... Jederzeit gern! Und die Oma, übrigens, die ist ein Portrait meiner eigenen Oma - komplett mit Teppichtippen, Kuchen mit guter Butter und einem unterentwickelten Respekt für anderer Leute Briefe ... Nur krumme Dinger - die hat sie nicht gedreht.. ;-)

    Sei herzlich umarmt - und nochmal vielen Dank!

    Andrea Schomburg

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    Antworten
    1. Liebe Andrea,

      bitte entschudlige, ich habe gerade eben festgestellt, dass ich deinen Kommentar ja noch gar nicht freigeschaltet habe. Tut mir leid!

      Also: Vielen Dank für deine lieben Worte! :) Dein Kommentar hat mich unheimlich glücklich gemacht. Ich investiere immer so viel Zeit und Arbeit in meine Rezensionen, da tut es einfach so gut, mal so ein wundervolles Feedback zu bekommen. :D
      Und gern geschehen! Dein neues Buch ist wirklich zauberhaft, mir hat es ein wunderschönes Lesevergnügen beschert.
      Das ist ja cool, dass deine Oma als Vorlage für Benes Oma diente. Aber gut, dass sie keine krummen Dinger gedreht hat. ;)

      Fühl auch du dich bitte ganz herzlich umarmt! Und nochmals danke für deinen lieben Kommentar. :)

      Liebe Grüße
      Corinna

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