Klappentext:
Quelle: Hanser Verlag
Rezension:
Bei einem Blick ins neue Frühjahrsprogramm des Hanser Verlags ist mir „Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt)“ sofort ins Auge gesprungen. In das Cover habe ich mich auf den ersten Blick – ich mag die Atmosphäre, die es verströmt, unheimlich gerne! Da mich der Klappentext ebenfalls umgehend überzeugen konnte, zögerte ich keine Sekunde lang und packte das Buch schleunigst auf meine Want-to-read-Liste.
Der 12-jährige Mason Buttle ist ein sehr herzlicher und grundehrlicher Junge. Er ist ungewöhnlich groß für sein Alter, etwas dicklich, er schwitzt extrem viel und kann kaum lesen und schreiben. All das macht ihn zu einer perfekten Zielscheibe für Spott und Hänseleien. Mason wird von den anderen Kindern an seiner Schule ausgelacht, gemobbt und ausgegrenzt. Vor einiger Zeit hatte er aber noch einen besten Freund: Benny. Doch Benny lebt leider nicht mehr. Er ist unter tragischen Umständen in dem Obstgarten der Buttles verunglückt. Was genau damals passiert ist, ist jedoch bis heute unklar.
Dies war mal wieder so ein Buch, bei welchem ich schon nach wenigen Seiten wusste, dass ich es lieben werde. Unseren Hauptprotagonisten Mason habe ich sofort in mein Herz geschlossen und von der Art und Weise, wie er uns die Geschichte erzählt, war ich vom ersten Moment an ganz verzaubert. Meine anfängliche Begeisterung sollte dann auch nicht nachlassen, im Gegenteil, sie nahm immer weiter zu. Ich habe insgesamt eine wundervolle Zeit mit dem Buch verbracht und kann nur sagen: Unbedingt lesen! Ich kann jedem, egal ob Jung oder Alt, wirklich nur ans Herz legen, in diesen beeindruckenden Kinderroman einzutauchen und den liebenswerten Mason Buttle kennenzulernen. Die Autorin Leslie Connor hat mit „Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt)“ etwas ganz Tolles aufs Papier gezaubert, für das sie in meinen Augen eindeutig zurecht Preise erhalten hat.
Erfahren tun wir alles aus der Sicht des 12-jährigen Mason Buttle in der Ich-Perspektive. Von der Erzählweise könnte ich euch endlos etwas vorschwärmen. Sie steckt voller Feingefühl und Authentizität, sodass man sich spielend leicht in Mason hineinversetzen kann und sich ihm beim Lesen richtig nahe fühlt. Mir zumindest erging es so. Ich habe mich mit unserem Ich-Erzählerin ungemein verbunden gefühlt und fand es faszinierend und bewegend zu sehen, wie Mason die Welt wahrnimmt. Mit ihm hat die Autorin einen einmaligen Buchhelden erschaffen. Mason ist ehrlich, herzlich, treu und hilfsbereit. Er ist ein total lieber Junge und wird sich, da bin ich mir vollkommen sicher, sofort in die Herzen sämtlicher Leser*innen schleichen. Mason muss man einfach gernhaben.
Ich habe stellenweise zutiefst mit Mason mitgelitten, habe ihn zugleich aber auch sehr für seine Stärke und seine Ruhe bewundert. Mason erhält zweifellos öfters Gründe, um wütend aus der Haut zu fahren oder genervt und aufgewühlt zu reagieren, was er jedoch niemals tut. Solche sanftmütigen, loyalen und optimistischen Menschen wie Mason einer ist sollte es unbedingt viel mehr auf dieser Welt geben.
Neben dem Mitleid und Bewunderung empfinden haben mich Masons Erzählungen auch richtig mitfiebern lassen. Was hat damals nur zu Bennys Tod geführt? Diese Frage zieht sich durch das gesamte Buch und wie Mason, so tappen auch wir Leser diesbezüglich bis zum Schluss im Dunklen. Auch die Szene, in der Calvin plötzlich spurlos verschwindet, sorgt für ordentlich Spannung. Man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, da man endlich Antworten auf die ganzen Fragen haben möchte.
Freundschaft, Familie, Zusammenhalt, Mobbing, Ausgrenzung, Verlust, Trauer, Gerechtigkeit, das Anderssein – all das und noch mehr behandelt Leslie Connor in ihrem Kinderroman und wie sie das tut, ist wirklich grandios. Nachdenklich und sanft zugleich und mit ausgesprochen viel Einfühlungsvermögen, Wärme und Sensibilität. „Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt)“ ist definitiv so ein Buch, das man als Schullektüre im Unterricht durchnehmen sollte.
Und zu guter Letzt noch ein paar Worte zu den Nebenfiguren; diese dürfen schließlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben.
Fazit: Leslie Connor ist mit „Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt)“ ein großartiger Kinderroman ab 10 Jahren gelungen, mit welchem sie mir ein wahres Lesehighlight beschert hat. Das Buch erzählt eine wunderschöne Geschichte über viele wichtige Themen und ist unglaublich einfühlsam, warmherzig und berührend geschrieben. Ich habe mich sofort in die außergewöhnliche Erzählweise verliebt und unseren einzigartigen Buchhelden Mason Buttle habe ich ganz fest in mein Herz geschlossen. Ich kann jedem wirklich nur wärmstens empfehlen „Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt)“ zu lesen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!
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