Softcover
Übersetzt von Wolfram Ströle
Ab 14 Jahren
480 Seiten
ISBN: 978-3-423-65032-8
Erschienen: 24.07.2020
Klappentext:
Schwer verletzt liegt die 17-jährige Moonbeam im Krankenhaus und sieht sich einem Psychologen und einem FBI-Agenten gegenüber. Sie, die zu den wenigen Überlebenden nach der schrecklichen Brandkatastrophe gehört, soll erzählen, wie das Leben war auf der Farm der Gotteslegionäre. Wie ist es zu dem schrecklichen Feuer gekommen, wie zu der Schießerei zwischen den Gotteslegionären und der Polizei? So viele sind gestorben. Zögerlich öffnet sich Moonbeam, glaubt, dass man ihr helfen will, und fängt an zu erzählen, wie das Leben vor dem Feuer war und wie das Leben sich danach anfühlt. Eine Sache aber kann sie nicht erzählen. Doch sie muss aussprechen, was sie getan hat, will sie nicht daran zerbrechen.
Quelle: dtv
Übersetzt von Wolfram Ströle
Ab 14 Jahren
480 Seiten
ISBN: 978-3-423-65032-8
Erschienen: 24.07.2020
Klappentext:
Schwer verletzt liegt die 17-jährige Moonbeam im Krankenhaus und sieht sich einem Psychologen und einem FBI-Agenten gegenüber. Sie, die zu den wenigen Überlebenden nach der schrecklichen Brandkatastrophe gehört, soll erzählen, wie das Leben war auf der Farm der Gotteslegionäre. Wie ist es zu dem schrecklichen Feuer gekommen, wie zu der Schießerei zwischen den Gotteslegionären und der Polizei? So viele sind gestorben. Zögerlich öffnet sich Moonbeam, glaubt, dass man ihr helfen will, und fängt an zu erzählen, wie das Leben vor dem Feuer war und wie das Leben sich danach anfühlt. Eine Sache aber kann sie nicht erzählen. Doch sie muss aussprechen, was sie getan hat, will sie nicht daran zerbrechen.
Quelle: dtv
Rezension:
Als
man mich auf „After the Fire“ aufmerksam machte, war ich sofort
Feuer und Flamme. Von alleine bin ich, warum auch immer, irgendwie
nicht auf das Buch gestoßen. Beim Durchstöbern der neuen
dtv-Vorschau muss dieser Titel tatsächlich total an mir
vorbeigegangen sein. Vermutlich lag es am Cover. Auf den ersten Blick
hatte mich das Cover tatsächlich nicht so ansprechen können, muss
ich gestehen. Nun aber, nachdem ich es öfters betrachtet (und drüber
gestrichen) habe, gefällt es mir richtig gut! Vor allem die Haptik
finde ich genial.
Der
Klappentext hatte mich aber wirklich sofort. Für mich stand daher
sehr schnell fest, dass ich „After the Fire“ unbedingt lesen
muss.
Die
17-jährige Moonbeam lebt seit ihrer Kindheit bei den Legionären
Gottes – einer Sekte in der texanischen Wüste. Ihr Alltag ist
geprägt von strengen Regeln, harten Bestrafungen und religiösem
Wahn. Als eines Tages ein schreckliches Feuer ausbricht, das das
Lager der Gotteslegionäre komplett zerstört und es zu einer
Schießerei mit der Polizei kommt, landet Moonbeam schwerverletzt und
als eine der wenigen Überlebenden im Krankenhaus. Kurz darauf sitzt
sie einem Psychologen und FBI-Agenten gegenüber, mit denen sie ihre
traumatischen Erlebnisse aufarbeiten soll. Wie war ihr Leben bei den
Gotteslegionären? Wie ist es zu der Razzia und der Brandkatastrophe
gekommen? Moonbeam öffnet sich nach und nach und fängt an zu
berichten, was sie Furchtbares durchgemacht hat. Eine Sache aber
verschweigt sie. Über das, was sie getan hat, kann sie einfach nicht
sprechen.
Dass
„After the Fire“ keine leichte Kost ist, habe ich mir natürlich
schon gedacht. Der Klappentext macht schließlich mehr als deutlich,
das zwischen diesen knallroten Buchdeckeln eine ziemlich aufwühlende
Geschichte schlummert. Dass mich die Handlung aber so sehr mitnehmen
würde, hätte ich dann doch nicht erwartet. Mir hat „After the
Fire“ sehr emotionale und intensive Lesestunden beschert, welche
ich ganz bestimmt so schnell nicht mehr vergessen werde.
„After
the Fire“ war mal wieder so ein Buch, in welches ich abends nur mal
kurz reinlesen wollte, von dessen Handlung ich dann aber von Anfang
an so gebannt war, dass aus ein paar Seiten letztendlich gut 80
wurden. Ich habe den Plot vom ersten Moment an als richtig packend
empfunden. Ein paar wenige kleine Längen gab es für mich vereinzelt
zwar dann doch hin und wieder, allerdings haben mich diese beim Lesen
kaum gestört. Dank des mitreißenden Schreibstils haben sich für
mich auch die etwas ruhigeren Passagen sehr flüssig und angenehm
lesen lassen.
Als
Leser wird man gleich zu Beginn mit einem ziemlich heftigen Einstieg
konfrontiert. Das Buch startet mit dem alles verändernden Feuer, aus
welchem unsere 17-jährige Protagonistin Moonbeam gerettet werden
kann. Zusammen mit ihr finden wir uns nach diesem rasanten Prolog im
Krankenhaus wieder. Kurz darauf landen wir mit ihr einer Kinder- und
Jugendpsychiatrie, in der Moonbeam in Therapiegesprächen mit einen
Psychologen und einem FBI-Beamten ihr Traumata aufarbeiten soll.
Erzählt
wird die Handlung ausschließlich aus der Sicht von Moonbeam in der
Ich-Perspektive, in zwei verschiedenen Zeitebenen. Das Buch ist in
die „Davor“ - und die „Danach“ - Kapitel eingeteilt, sprich:
Vor dem Feuer und nach dem Feuer. Im „Danach“ befinden wir uns
mit unserer Ich-Erzählerin in der bereits erwähnten psychiatrischen
Klinik, in der sie sich regelmäßig mit dem Therapeuten Dr. Robert
Hernandez und einem FBI-Beamten trifft, um sich in gemeinsamen
Gesprächen mit ihren traumatischen Erlebnissen auseinanderzusetzen –
eine wahre Herausforderung für die 17-jährige. Ihr fällt es
zunächst sehr schwer, Vertrauen zu den beiden Männern zu fassen –
wurde ihr doch jahrelang von Father John eingetrichtert, niemals mit
den Menschen von außerhalb des Lagers zu sprechen.
Mir
haben die Passagen in der Gegenwart unheimlich gut gefallen. Ich fand
es wahnsinnig spannend mitzuverfolgen, wie Moonbeam sich den beiden
Männern gegenüber langsam öffnet, immer mehr Vertrauen zu ihnen
gewinnt und ihre Schuldgefühle allmählich ablegen kann. Ein
wirklich höchst interessanter Prozess, der absolut glaubwürdig und
nachvollziehbar dargestellt wird.
In
den Danach-Kapitel schildert Moonbeam von ihrem Leben in der
religiösen Sekte, in der sie von klein auf mit anderen Kindern und
Jugendlichen aufgewachsen ist und Schreckliches durchlitten hat.
Moonbeams schonungslos ehrlichen Erzählungen sind echt kein leichter
Tobak. Sie berichtet von den grausamen Strafen, die bei
Regelmissachtungen folgten wie Essenszug oder harte Arbeit. Manchmal
wurde man auch stundenlang in einen Container aus Metall gesperrt,
der die ganze Zeit in der prallen Wüstensonne steht. Krass, oder?
Das
Leben in der Sekte war bestimmt von psychischer und physischer
Gewalt, von Folter, Terror, Missbrauch, strengen Regeln und
bedingungslosem Gehorsam. Moonbeam hat wahrlich viel mitgemacht, sie
hat selbst Bestrafungen erhalten, musste die von anderen mitansehen
und hat ein Leben in ständiger Angst und Unterdrückung geführt.
Mich
haben Moonbeams schockierende Schilderungen aus ihrer Vergangenheit
sehr oft ziemlich schwer schlucken lassen. „After the Fire“ ist
echt nicht ohne, aber keine Sorge, zu heftig wird die Geschichte
nicht. Bei dem Buch handelt es schließlich um einen Jugendroman für
Leser ab 14 Jahren und da es Will Hill meiner Ansicht erstklassig
gelungen ist, die Story niemals zu brutal oder beklemmend werden zu
lassen, denke ich durchaus, dass das Buch für Leser ab 14 Jahren
geeignet ist.
Was
mir ganz klar am besten gefallen hat, sind diese ständigen Wechsel
zwischen dem Davor und dem Danach. Die faszinierende Spannung und
unfassbare Sogwirkung, die dadurch entsteht, ist einfach nur
grandios. Will Hill versteht sich zweifellos bestens darin, uns Leser
mit seinem eindringlichen Schreibstil an die Seiten zu fesseln,
sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Neben
dem Erzählstil bin ich auch von den Charaktere hellauf begeistert,
die allesamt sehr vielschichtig und glaubhaft ausgearbeitet wurden.
Vor allem Moonbeam fand ich großartig! Sie ist mutig, sympathisch,
schlagfertig und klug und legt eine Tapferkeit und Stärke zutage,
für die ich sie zutiefst bewundert habe.
In
meinen Augen wurde „After the Fire“ zurecht mit zahlreichen
Preisen ausgezeichnet. Ich bin hellauf begeistert von meinem ersten
Werk aus der Feder von Will Hill, in welchem der englische Autor eine
zeitlose und schwere Thematik auf eine berührende und faszinierende
Weise behandelt. Ich kann nur sagen: Unbedingt lesen! Glaubt mir, es
lohnt sich.
Fazit:
Packend, erschütternd, authentisch – ein wahrer Pageturner, der
unter die Haut geht! Will Hill ist mit „After the Fire“ ein
beindruckendes Buch über das Thema Sekten gelungen, mit welchem er
mir ein unvergessliches Leseerlebnis beschert hat. Trotz der wenigen
kleinen Längen, die es zwischendurch für mich gab, konnte mich die
Handlung durchweg mitreißen und in Atem halten. Die Geschichte, die
einen in „After the Fire“ erwartet, ist unglaublich bewegend und
aufrüttelnd. Sie ist brillant geschrieben und beschäftigt einen
noch eine sehr lange Zeit nach dem Lesen. Ich kann das Buch wirklich
nur empfehlen und vergebe sehr, sehr gute 4,5 – hier gerundet auf 5
von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar!
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