Klappentext:
Quelle: Thienemann-Esslinger Verlag
Rezension:
Für Winona bricht eine Welt zusammen, als ihre beste Freundin Lucy nach Hongkong zieht. Sie fühlt sich traurig und allein und ist sich sicher, dass sie niemals eine neue Freundin finden wird. In ihrer Klasse ist sie eher eine Außenseiterin und muss sich ständig gehässige Bemerkungen über ihren ausgefallenen Kleidungsstil anhören. Und als wäre das nicht schon genug, muss sie die nächste Projektarbeit zusammen mit Grace, Lilly und Ophelia machen – drei Mädchen aus ihrer Klasse, mit denen sie sonst nie spricht. Doch kurz nach ihrem zwölften Geburtstag ändert sich ihr Leben schlagartig. Zuerst taucht ein sprechender schwarzer Vogel namens Ups auf und dann bekommt sie von einer merkwürdigen Frau ein geheimnisvolles Geschenk. Ehe sie es sich versieht, landet sie gemeinsam mit Grace, Lilly und Ophelia in in Turmalin – einer fremden Welt, in der es ziemlich verrückt zugeht. Hier gibt es sprechende Tiere, flüsternde Blumen, düstere Wälder und fliegende Waschbären. Die Mädchen sind ganz fasziniert, erkennen aber auch sehr schnell, dass Turmalin eine unheimlicher und gefährlicher Ort ist. Was hat es mit den verlorenen Wiccas auf sich? Welche Ziele verfolgt die Herrscherin der Spiegelstadt? Und wie können die Vier nach Hause zurückkehren? Ein unglaubliches Abenteuer beginnt...
Ich liebe die Bücher von Mina Teichert, vor allem ihre Kinderromane lese ich immer unheimlich gerne. An ihrem neuen Kinderbuch „Winona und der Ruf der Wiccas“ konnte ich daher natürlich nicht vorbeigehen, schon allein das Cover (gestaltet von Marie Beschorner) hat mich direkt in den Bann gezogen. Die Story dahinter konnte mich leider nicht ganz so verzaubern wie erhofft, hat mir trotz allem aber viel Spaß gemacht.
Fans von „Alice im Wunderland“, „Der Zauberer von Oz“ oder „Coraline“ werden hier garantiert ganz auf ihre Kosten gekommen. Die Welt, in die uns dieses Buch entführt, enthält einige Anspielungen auf große Klassiker und erinnert oft sehr an Alices kurioses Wunderland: Ziemlich verrückt, wunderbar magisch und voller Geheimnisse und Überraschungen. Ob riesige Pilze, ein sprechender schwarzer Vogel namens Ups (einer meiner persönlichen Highlights) oder eine übergroße Henne, die ihre Eier in einem Kinderwagen spazieren fährt – Mina Teichert feuert hier eine fantasievolle Idee nach der nächsten ab. Die Geschichte, die dabei herausgekommen ist, ist typisch Mina Teichert herrlich witzig-frech aber auch nachdenklich, wirkt zeitlos und modern zugleich und kommt trotz klassischer Elemente erfrischend anders daher. Mir persönlich war die Handlung bisweilen schon etwas zu überdreht und schräg und mit ein paar wenigen Charakteren bin ich nicht komplett warm geworden. Dies hat mein Lesevergnügen aber nur geringfügig geschmälert. Es macht einfach Spaß, Ich-Erzählerin Winona und ihre drei Klassenkameraden Lilly, Grace und Ophelia auf ihrer Reise nach Turmalin zu begleiten. Gemeinsam wachsen die Vier mutig über sich hinaus und zeigen uns, wie wichtig es ist, zu sich selbst zu stehen und dass es nichts Wertvolleres im Leben gibt als gute Freunde, die zu einem halten und einen so akzeptieren wie man ist.
Das Ende ist recht abgeschlossen, lässt aber genügend Spielraum für eine Fortsetzung. Soweit ich weiß, ist bisher noch kein zweiter Band angekündigt – lassen wir uns also überraschen!
Fazit:„Winona und der Ruf der Wiccas“ ist eine mitreißende, berührende und unterhaltsame Geschichte ab 10 Jahren über die Macht der Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Vertrauen. Ein märchenhaft-magisches Abenteuer voller Fantasie, Humor und Herz. Auch wenn ihr mir ein bisschen mehr erhofft habe, kann ich Mina Teicherts neuem Fantasyschmöker wärmstens empfehlen, vor allem Fans von „Alice im Wunderland“. Wer gerne in fantastische Welten eintaucht und starke Heldinnen mag, sollte sich dieses Buch unbedingt mal genauer anschauen. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Thienemann-Esslinger Verlag für das Rezensionsexemplar!

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