Übersetzt von Christoph
Müller
Illustriert von Gurihiru
Ab 8 Jahren
224 Seiten
ISBN: 978-3-7432-2103-1
Erschienen: 09.10.2025
Klappentext:
Das kleine Einhorn Unico hat
die Gabe, die Menschen glücklich zu machen. Doch das erregt die
Eifersucht der Göttin Venus. Zornig verbannt sie Unico aus dem
Himmel und befiehlt dem Westwind, Unico durch Raum und Zeit zu
tragen, bis er vergisst, wer er einst war. Aber Westwind hat Mitleid
und bringt Unico zu den Menschen. Gibt es überhaupt Menschen in
der öden Fabrikstadt, in der Unico sich dieses Mal wiederfindet?
Doch! Die findige Maus Garapachi bringt Unico zu dem Mädchen Chiko
und ihrem Großvater, den einzigen menschlichen Seelen in dieser
Stadt. Denn in der Fabrik ist eine finstere Macht am Werk, die alles
Lebendige auslöschen will. Kann Unico Chiko und ihren Opa
retten? Kann der Westwind Unico retten?
Quelle: Loewe Graphix
Rezension:
Das kleine Einhorn Unico hat
die besondere Gabe, Menschen glücklich zu machen. Doch seine
magische Fähigkeit weckt den Neid der Göttin Venus. Eifersüchtig
verbannt sie das kleine Einhorn aus dem Himmel und befiehlt dem
Westwind Zephyrus, es durch Raum und Zeit zu tragen, bis jede seiner
Erinnerungen erloschen ist. Doch Zephyrus hat Mitleid mit Unico und
bringt ihn stattdessen zu den Menschen. Vergessen, wer es einst war,
erwacht das Einhorn in einer öden Fabrikstadt, regiert von einer
finsteren Maschine, die sich selbst „Mutter“ nennt. Zum Glück
trifft Unico kurz nach seiner Ankunft auf die freundliche Maus
Garapachi, die ihn zu dem Mädchen Chiko und dessen Großvater bringt
– die einzigen menschlichen Seelen in dieser verseuchten,
trostlosen Stadt. Unico findet bei ihnen Unterschlupf und möchte der
kranken Chiko unbedingt helfen. Denn „Mutter“ herrscht hier über
alles und will auch Chiko allein für sich beanspruchen. Unico setzt
alles daran, seine neuen Freunde zu retten, doch die Handlanger der
Göttin Venus sind ihm bereits dicht auf den Fersen...
Hierbei
handelt es sich um die
Fortsetzung
von „Unico erwacht“,
ein Remake von Osamu
Tezukas
erfolgreicher
Anime-
und Manga-Serie aus den 1970er
Jahren, neu erzählt von Samuel Sattin. Vorkenntnisse aus dem ersten
Band sind nicht zwingend erforderlich, sie erhöhen aber den
Lesegenuss.
Ich habe diesen
Manga-Klassiker erst durch Sam Sattins Neuinterpretation
kennengelernt und nachdem mich der Reihenauftakt sehr positiv
überrascht hat, war ich voller Vorfreude auf den zweiten Teil. Schon
das Cover verspricht wieder jede Menge Action und Einhornpower und
genau das bekommt man hier auch.
Erneut tauchen wir mit Einhorn
Unico in eine fremde Stadt ein, wo Dunkelheit und Trostlosigkeit
herrschen und sich unser kleiner Held ohne Erinnerungen zurechtfinden
muss. Fans von zuckrig süßen Einhorngeschichten sind hier eher an
der falschen Adresse – die Story kommt bisweilen ganz schön
finster und unheimlich daher und ist vielleicht nicht für jedes
achtjährige Kind geeignet. Dennoch halte ich das empfohlene
Lesealter für angemessen. Es gibt auch einige unterhaltsame Momente
und die Charaktere sind mal wieder so liebenswert gestaltet, dass man
sie einfach gernhaben muss (bis auf die Bösewichte, versteht sich).
Allein schon Unico ist ein wundervoller Charakter – freundlich,
tapfer, mutig und hilfsbereit. Man schließt ihn sofort fest ins
Herz, fühlt und fiebert mit ihm mit und mag das Buch nicht mehr aus
der Hand legen. Gekonnt wird wieder zwischen den Erzählperspektiven
gewechselt, mal begleiten wir das kleine Einhorn und seine neuen
Freund*innen, mal erfahren wir, was bei der Göttin Venus und
Zephyrus vor sich geht.
Neben jeder Menge Spannung und
Magie steckt die Geschichte auch voller Tiefe und vermittelt wichtige
Themen wie Mitgefühl, Zusammenhalt und Freundschaft. Mich persönlich
konnte dieser Teil nicht ganz so verzaubern wie der erste, irgendwie
hat mir dieses Mal das gewisse Etwas gefehlt. Spaß beim Lesen hatte
ich aber dennoch, definitiv. Und da natürlich auch dieser Band mit
einem fiesen Cliffhanger endet, kann ich das nächste Abenteuer kaum
erwarten.
Optisch ist dieser Comic ein
richtiges Highlight! Die farbenfrohen und ausdrucksstarken
Zeichnungen des Illustrationsteams Gurihiru sind ein wunderbarer Mix
aus gruselig und niedlich und fangen die Magie der Erzählung perfekt
ein. Vor allem die Passagen, die ganz ohne Worte auskommen, sind
überaus dynamisch und ziehen einen komplett in den Bann. Insgesamt
ist die Textmenge ist wieder recht überschaubar, die Panelstruktur
übersichtlich und klar. Für Lesemuffel und Erstleser*innen ist
diese Reihe (trotz der über 200 Seiten) daher ideal geeignet.

Fazit:
„Unico
wird gejagt“ ist eine weitere gelungene Neuerzählung von Osamu
Tezukas großem
Manga-Klassiker. Spannend, düster
und liebevoll erzählt, eindrucksvoll illustriert und mit Figuren,
die das Herz im Sturm erobern. Auch hier trifft Fantasy
auf Mythologie, angesiedelt
in einem
modernen
urbanen
Setting – eine richtig coole Mischung, die nicht nur junge
Leser*innen ab 8 Jahren zu fesseln vermag. Ich bin nach wie vor
begeistert von dieser Comic-Reihe. Auf den dritten Band (der leider
erst im Herbst 2026 erscheinen wird) freue ich mich schon sehr. Von
mir gibt es 4,5 – hier gerundet auf 5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Loewe Verlag für das Rezensionsexemplar!
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