Hardcover
Mit
Illustrationen von Felicitas Horstschäfer
Ab
10 Jahren
192
Seiten
ISBN:
978-3-7478-0022-5
Erschienen:
01.09.2020
Klappentext:
Die
ganzen Ferien soll Pascal in der Altenresidenz Sonnenstrahl
aushelfen. Nur weil er dem Schulskelett einen Anzug angezogen hat!
Pascal hat überhaupt keine Lust, den ganzen Tag Tee für die Omis
und Opis zu kochen. Aber dann lernt er Ingelotte kennen, und die ist
ganz anders als alle alten Leute, die Pascal sonst so kennt.
Ingelotte weiß von einem Schatz! Um diesen Schatz heben zu können,
braucht die alte Dame jemanden, der klein, schnell und schlau ist.
Jemanden wie – Pascal.
Quelle:
Hummelburg Verlag
Rezension:
Als ich das erste Mal von „Ein
ganz alter Trick“ hörte, war meine Neugierde sofort geweckt. Das
Cover gefällt mir richtig gut. Ich mag diese geheimnisvolle
Stimmung, die es aufgrund der dunklen Farben verströmt, total gerne.
Auch der Klappentext hatte mich sofort. Für mich stand daher sehr
schnell fest: Pascal und Ingelotte möchte ich unbedingt
kennenlernen! Ich ließ das Buch daher sehr gerne bei mir einziehen.
Pascal
lebt auf dem Internat Karlsee, aber eigentlich möchte er dort gar
nicht sein. Um seiner Wut Luft zu machen und mehr Aufmerksamkeit zu
bekommen, stellt er ständig Blödsinn an. Meistens ist sein Unfug
allerdings tatsächlich gar nicht geplant, er passiert einfach. Na
ja, okay, die Aktion mit dem Schulskelett war natürlich schon
Absicht. Die Sache mit dem Rollator jedoch nicht. Den Rollator einer
alten Lady in einen Teich zu stoßen geht aber natürlich gar nicht.
Seine Strafe, vier Wochen lang im Altersheim Sonnenstrahl
auszuhelfen, hat er sich fraglos verdient. Pascals Begeisterung hält
sich nur selbstverständlich sehr in Grenzen. Er hat gar keine Lust,
den ganzen Tag über Zeit mit den Omis und Opis zu verbringen und Tee
für sie zu kochen. Doch dann lernt er Ingelotte näher kennen –
die Besitzerin des versenkten Rollators. Ingelotte ist irgendwie so
ganz anders als die alten Leute, die Pascal sonst so kennt. Ingelotte
ist echt cool und nie um einen flotten Spruch verlegen. Und was
besonders genial ist: Ingelotte weiß von einem echten Schatz! Pascal
ist sofort Feuer und Flamme. Ob es ihnen wohl gelingen wird, den
Schatz zu bergen?
Dies
war mein erstes Werk aus der Feder von Fee Krämer und es wird ganz
bestimmt nicht mein letztes gewesen sein – mir hat das, was mich in
„Ein ganz alter Trick“ erwartet hat, unheimlich gut gefallen! Es
spricht doch wohl eindeutig für das Buch, das ich es quasi in einem
Rutsch durchgelesen habe, oder? ;) Okay, klar, es lag natürlich auch
mit an der geringen Seitenzahl, dass ich „Ein ganz alter Trick“
so ratzfatz durchhatte. Die eigentliche Geschichte umfasst nur gute 170 Seiten und die hat so jemand wie ich ja im Nu
weggeschmökert. (Die 192 Seiten kommen zustande, weil es hinten im Buch noch eine Leseprobe zu einem anderen Hummelburg-Titel gibt).
Es ist aber hauptsächlich der mitreißenden und
sehr unterhaltsamen Story zu verdanken, dass ich zu einem
Buchverschlinger mutiert bin. Ich habe die Handlung als ungemein
aufregend und packend empfunden. Etwas vorhersehbar war sie zwar
schon für mich, aber gestört hat mich das in keinster Weise. Ich
war dennoch immerzu am mitfiebern und da Fee Krämer und ich
humormäßig ganz auf einer Wellenlänge zu liegen scheinen, bin ich
auch aus dem Schmunzeln stellenweise gar nicht mehr herausgekommen.
Vor allem über die abenteuerlustige Ingelotte, eine sehr
schlagfertige und äußerst gewitzte alte Dame, habe ich mich
köstlich amüsiert.
Ingelotte
war definitiv mein persönlicher Star, aber auch die anderen (teils
sehr schrulligen) Figuren haben dazu beigetragen, dass ich fabelhafte
Lesestunden mit dem Buch verbracht habe. So mochte ich natürlich
auch unseren Buchhelden Pascal richtig gerne. Ich muss zwar gestehen,
dass er mir im allerersten Moment nicht so sympathisch war – wir
lernen ihn schließlich dabei kennen, wie er seinen Lehrer hereinlegt
– aber nachdem ich ein bisschen Zeit mit ihm verbracht habe, habe
ich ihn doch noch super liebgewonnen. Auf mich hat Pascal
anfangs einen sehr einsamen und deprimierten Eindruck gemacht.
Glücklich und zufrieden wirkt er definitiv nicht. Und als er dann
auch noch dazu verdonnert wird, die Sommerferien im Altersheim
auszuhelfen, sinkt seine Laune natürlich erst recht in den Keller.
Obwohl er diese Strafe verdient hat und immerzu aufs Streiche spielen
aus ist, kann man als Leser gar nicht anders, als mit Pascal
mitzuleiden. „Ein ganz alter Trick“ besitzt durchaus Tiefgang und
beschert einem nicht nur vergnügliche Momente, was mir echt gut
gefallen hat. Die Geschichte handelt von Freundschaft,
Familiengefühl und Zusammenhalt und sie macht, dass man auch dann
prima miteinander befreundet sein und ein großartiges Team bilden
kann, wenn man komplett verschieden ist. Also ich fand den Mix aus
Humor, Spannung und Themen, die zum Nachdenken anregen, ausgesprochen
gelungen.
Womit
das Buch aber ganz klar am meisten bei mir punkten konnte, ist der
Humor. Nicht nur Ingelotte, die wahrhaftig kein Blatt vor der Mund
nimmt, und Pascal mit seinen Flausen im Kopf haben mich bestens
unterhalten - auch die weiteren Figuren, die ebenfalls sehr
authentisch und höchst amüsant ausgearbeitet wurden, haben mir
öfters ein Grinsen auf die Lippen gezaubert. Da hätten wir zum
Beispiel noch Talal, ein etwas schräger, aber wahnsinnig lieber Typ,
der in der Residenz Sonnenstrahl arbeitet. Oder die Senioren des
Altersheims, die allesamt auch so kauzigen Eigenarten haben, hihi.
Sehr
gut gefallen hat mir auch die Innengestaltung des Buches. Die
schwarz-weiß Illustrationen von Felicitas Horstschäfer an den
Kapitelanfängen verströmen eine ähnlich coole Atmosphäre wie das
famose Cover und das kleine ulkige Daumenkino unten rechts auf den
Seiten wird bei der Zielgruppe ganz bestimmt mega gut ankommen.
Ein
kleiner negativer Kritikpunkt meinerseits: Ich
hätte es nicht schlecht gefunden, wenn man noch ein paar mehr Infos
über ein paar der Charaktere erhalten hätte. Vor allem über
Ingelotte hätte ich sehr gerne noch ein bisschen mehr erfahren. Groß
gestört hat mich dieser Aspekt aber nicht. Ich hatte unglaublich
viel Spaß beim Lesen und würde mich riesig über ein Wiedersehen mit
Pascal, Ingelotte und Co. freuen!
Fazit:
Ein witzig-turbulentes
Abenteuer mit
Gute-Laune-Garantie! Fee
Krämer ist mit „Ein ganz alter Trick“ ein zauberhaftes
Kinderbuch für Leser ab 10 Jahren geglückt, mit welchem sie mir ein
kurzweiliges und richtig tolles Leseerlebnis beschert hat. Die
Geschichte lädt durchweg zum mitfiebern und schmunzeln ein und lässt
an keiner Stelle Langeweile aufkommen, zugleich stimmt sie aber auch sehr nachdenklich und vermittelt wichtige Botschaften. Egal ob Jung oder
Alt, ob zum Vor - oder zum Selberlesen – ich kann „Ein ganz alter
Trick“ wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 – hier gerundet 5 von
5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Hummelburg Verlag für das Rezensionsexemplar!
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