Hardcover
Ab
14 Jahren
392
Seiten
ISBN:
978-3-401-60441-1
Erschienen:
23.09.2019
Klappentext:
Hals
über Kopf, voller Wut und Enttäuschung bricht Jacob in den Norden
Kanadas auf, in die unendliche Wildnis von Eis und Schnee. Dort will
er seinen Vater finden und das Geheimnis seiner Herkunft lüften.
Dass aus Schmerz jedoch Liebe werden kann, zeigt ihm die unnahbare
Kimi, die ihrerseits an einem schweren Schicksalsschlag zu zerbrechen
droht.
Alles,
was Jacob über seinen Vater weiß, hat ihm seine Mutter erzählt.
Dass sie ihn sein Leben lang belogen hat, erfährt er ausgerechnet
von seinem Stiefvater, den er hasst. Was bleibt Jacob also übrig,
als in die kanadische Wildnis zu reisen, ans andere Ende der Welt, um
die wahre Geschichte seines Vaters und damit auch seine eigene zu
erfahren? Denn wie willst du entscheiden, wer du bist, wenn du nicht
weißt, wo du herkommst?
Als
er lebensgefährlich von einem Bären verletzt wird, ahnt der Junge
mit dem Wolfsherzen noch nicht, dass er dort, in der eiskalten
Einsamkeit der wilden, ungezähmten Natur, der Liebe seines Lebens
begegnen wird …
Rezension:
Endlich ist ein neuer
Jugendroman von Antje Babendererde erschienen! Ich lese ihre Bücher leidenschaftlich gerne - sie sind stets absolute Must-Reads für mich und landen immer sofort auf
meiner Wunschliste, sogar ehe ich mir überhaupt die Klappentexte
durchgelesen habe. Bei ihren Werken weiß ich einfach, dass sie mich
hellauf begeistern werden. Auch bei „Schneetänzer“ war ich mir
sehr sicher, dass ich unvergessliche Lesestunden mit dem Buch
verbringen werde.
Kurz
vor seinen Abiprüfungen bricht der 18-jährige Jacob von Deutschland
in den verschneiten Norden Kanadas auf. In dem kleinen Städtchen
Moosonee, welches inmitten der wilden Natur Kanadas liegt, erhofft
sich Jacob seinen Vater zu finden und endlich das Rätsel seiner
Herkunft zu lüften. Jahrelang hat ihn seine Mutter belogen und
behauptet, dass er die Folge eines One-Night-Stands sei. Ausgerechnet
von seinem verhassten Stiefväter erfährt Jakob, dass sein Vater
keineswegs ein One-Night-Stand war, sondern ein Indianer. Seine
Mutter und Jakob haben sogar vier Jahre mit ihm zusammen in Kanada
gelebt, nur kann er sich daran nicht mehr erinnern.
Jakob
will endlich wissen, wer er wirklich ist. Von Wut und Enttäuschung
getrieben, macht er sich also auf die Suche nach seinem Vater. Mitten
in der eisig kalten Natur Kanadas wird er kurz nach seiner Ankunft
von einem Bären lebensgefährlich verletzt. Jakob kämpft ums Leben
und wird zum Glück noch rechtzeitig gefunden. Die junge
Cree-Indianerin Kimi und ihr Großvater, die zusammen in einem
Häuschen in der rauen Wildnis leben, nehmen Jakob bei sich auf und
pflegen ihn gesund. Während dieser Zeit kommen sich Jakob und Kimi
immer näher. Sie verlieben sich ineinander, allerdings ist Jakob
nicht der Einzige der beiden, der sein Päckchen zu tragen hat –
auch Kimi hat eine schwere Vergangenheit hinter sich...
Ich
lag mit meiner Vermutung absolut richtig: Mir hat „Schneetänzer“
ein fabelhaftes Leseerlebnis beschert. Antje Babendererde hat mir
mit ihrem neuen Roman nur noch mal vor Augen geführt, dass sie
zurecht zu meinen liebsten deutschsprachigen Autorinnen zählt.
„Schneetänzer“ zählt für mich zwar nicht zu ihren besten
Büchern, aber wundervoll finde ich das Buch natürlich dennoch, sehr sogar. Mir persönlich hat sich leider der Anfang etwas zu sehr
gezogen. Ich kann noch nicht mal genau sagen, woran es lag, aber mich
konnte die Story leider nicht sofort packen. Zum Glück änderte sich
das aber sehr schnell. Nachdem mich die Handlung einmal völlig
mitgerissen hatte, wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand
legen.
Den
Schreibstil von Antje Babendererde kann ich gar nicht oft genug
loben. Er ist unfassbar bildhaft und so wunderschön und einfühlsam.
Hach, ich liebe diese sanfte und anschauliche Erzählweise von Antje
Babendererde. Ihre Bücher lesen sich immer so toll!
Erfahren
tun wir den größten Teil der Geschichte aus der Sicht des
18-jährigen Jacob in der Ich-Form, allerdings gibt es auch immer mal
wieder Passagen, die aus der Perspektive von Kimi in der dritten
Person erzählt werden. Mir haben die Perspektivwechsel total gut
gefallen. Ich bin generell ein großer Fan von so einem Erzählstil
und finde, dass er hier ausgezeichnet gewählt ist.
Ebenfalls
ganz begeistert bin ich von den Charakteren. Jacob habe ich sofort in
mein Herz geschlossen. Er ist so jemand, den man einfach gernhaben
muss. Er ist super sympathisch und wirkt stets absolut authentisch.
Ich konnte mich auf Anhieb problemlos in ihn hineinversetzen und sein
Denken, Handeln und Fühlen jederzeit vollkommen nachvollziehen.
Bei
Kimi sah es etwas anders aus. Sie gibt sich anfangs sehr distanziert
und wortkarg. Als Leser merkt man aber sehr schnell, dass Kimis
unnahbares Verhalten nur Fassade ist. Bei Kimi habe ich etwas länger
gebraucht, ehe ich komplett mit ihr warmgeworden bin, aber fasziniert
von ihr war ich vom ersten Moment an. Ich finde, dass Kimi ein
unheimlich interessanter Charakter ist.
Auch
mit den weiteren Figuren konnte mich Antje Babendererde vollends
überzeugen. Allesamt wurden sie hervorragend ausgearbeitet.
Wovon
ich euch endlos etwas vorschwärmen könnte, ist das Setting! Ich
liebe Bücher, die in Kanada spielen! Mich hat es daher riesig
gefreut, dass uns der neue Roman von Antje Babendererde in die
kanadischen Wildnis entführt. Und dann auch noch im Winter! Die
wilde Natur Kanadas, Schnee, Eis und Kälte – einfach nur mega, sag
ich euch! Da alle Orte und die winterliche Kulisse so atemberaubend und atmosphärisch beschrieben werden, hat man beim
Lesen die herrlichsten Bilder im Kopf.
Antje
Babendererde weiß auf jeden Fall, wovon sie schreibt. Das spürt man
in jedem einzelnen ihrer Bücher immer nur zu deutlich. So auch hier.
Nicht nur die Beschreibungen der Landschaft sind brillant – auch
das, was wir über die Kultur der Cree-Indianer erfahren, ist
beeindruckend und unglaublich faszinierend.
Zur
Story kann ich nur sagen: Traumhaft! „Schneetänzer“ enthält
in meinen Augen den perfekten Mix aus verschiedenen Genres. Neben
einem fesselnden Abenteuer-Survival-Roman beinhaltet das Buch auch
noch eine gefühlvolle Liebesgeschichte, die einfach nur wunderschön
und in keinster Weise kitschig ist.
Was
ebenfalls Teil der Handlung ist, ist eine emotionale
Vater-Sohn-Beziehung bzw. eine Familiengeschichte. Bei dieser wird
sehr schnell klar, dass Jakob und Kimi deutlich mehr verbindet als
zunächst gedacht. Auch Kimi hat eine schwere Vergangenheit hinter
sich, welche sie am liebsten vergessen möchte. Was genau Kimi
durchmachen musste und welchen Weg Jakob einschlagen wird, ob er nach
Deutschland zurückkehren oder in Kanada bei seinem Vater und seiner
großen Liebe Kimi bleiben wird – nun, all das werde ich hier
natürlich nicht verraten, da müsst ihr schon selbst zum Buch
greifen und euch in die raue Wildnis Kanadas stürzen. :D
Zu
guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme, möchte ich unbedingt
noch kurz auf die Gestaltung des Buches eingehen. Das Cover finde ich
wunderhübsch, da war es bei mir Coverliebe auf den ersten Blick.
Auch von den zauberhaften kleinen Zeichnungen an den Kapitelanfängen
bin ich ganz begeistert.
Was
ich einfach nur genial finde, ist, dass das Buch umweltfreundlich und
ressourcenschonend hergestellt wurde, die Seiten überwiegend aus
Altpapier bestehen und auf die Verpackungsfolie verzichtet wurde.
Finde ich wirklich großartig, meiner Meinung nach sollten viel
mehr Bücher auf eine so wunderbare Weise produziert werden.
Fazit:
Spannend, emotional, bewegend, magisch schön – ein fantastisch
erzählter Jugendroman, der einen auf ein einzigartiges Abenteuer
mitnimmt. Mir hat „Schneetänzer“ wahnsinnig gut gefallen. Ich
liebe die Indianer-Romane von Antje Babendererde einfach über alles.
Ich fand es super interessant mehr über die Kultur der
Cree-Indiander zu erfahren und habe Jacob zu gerne auf der Suche nach
seiner Herkunft begleitet. Wenn ihr gerne Bücher lest, die euch
berühren, schockieren und mitfiebern lassen und euch in den
verschneiten Norden Kanadas mitnehmen, kann ich euch diesen tollen
Winterroman wirklich nur ans Herz legen. Vor allem für die kalte
Jahreszeit eignet sich „Schneetänzer“ perfekt! Von mir gibt es
4,5 – hier gerundet auf 5 von 5 Sternen!
Meegwetch,
lieber Arena Verlag, für das wunderschöne Rezensionsexemplar!
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