Freitag, 27. Dezember 2019

[Rezension] Dear Logan von Ally Carter

Softcover
Ab 12 Jahren
352 Seiten
ISBN: 978-3-522-50624-3
Erschienen: 19.09.2019

Klappentext:
Zwei wie Feuer und Eis – spannende Liebesgeschichte in der gefährlichen Wildnis Alaskas.
Als Logan nach sechs Jahren Funkstille plötzlich vor der Tür ihrer Hütte steht, will Maddie ihn am liebsten umbringen. Egal, ob Logan der Sohn des US-Präsidenten ist oder dass sein Lächeln ihr Schmetterlinge verursacht! Doch bevor sie sich über ihre Gefühle für ihn klar werden kann, wird Logan entführt – und plötzlich liegt es an Maddie, ihren ehemals besten Freund zu retten. Dumm nur, dass ein gewaltiger Schneesturm aufzieht und die Zeit unerbittlich gegen sie arbeitet ...

Quelle: Planet Verlag


Rezension: 

Als ich das erste Mal von „Dear Logan“ hörte, war meine Neugierde sofort geweckt. Besonders das Setting reizte mich sehr - ich liebe Bücher, die in der Wildnis Alaskas spielen! Da mich der Klappentext auf Anhieb überzeugen konnte und mich auch das wunderhübsche Cover sofort ansprach, stand für mich schnell fest, dass ich das Buch unbedingt bei mir einziehen lassen muss. Von Ally Carter hatte ich bisher noch nichts gelesen. „Dear Logan“ sollte also mein erstes Werk von ihr werden.

Logan, der Sohn des US-Präsidenten und Maddie, die Tochter eines Sicherheitschefs, waren einst die allerbesten Freunde und quasi unzertrennlich. Im Alter von zehn Jahren wird ein schlimmer Vorfall ihre innige Freundschaft jedoch auf einen Schlag beenden. Maddie zieht daraufhin mit ihrem Vater in die Einsamkeit von Alaska, in eine kleine karge Blockhütte. Maddie möchte den Kontakt zu Logan aufrechterhalten und beginnt damit, ihm Briefe zu schreiben. Sie erhält aber auf keinen einzigen ihrer vielen Briefe jemals Antwort. Als Logan nach sechs Jahren plötzlich in ihrer Hütte auftaucht, ist Maddie verständlicherweise wenig begeistert darüber, schließlich hat er sich in den ganzen Jahren über nie bei ihr gemeldet. Da kann er noch so charmant lächeln – Maddie ist stinkwütend auf ihren ehemals besten Freund! Doch dann wird Logan entführt und auf einmal liegt es an Maddie, den Sohn des US-Präsidenten zu retten. Sie kennt sich mittlerweile aus mit den Gefahren Alaskas und weiß, wie man der rauen Wildnis dieses Landes überleben kann. Ein gefährliches Abenteuer beginnt…

Mit „Dear Logan“ ist Ally Carter in meinen Augen ein richtig schönes Jugendbuch gelungen, welches mich zwar leider nicht komplett überzeugen konnte, das mir aber dennoch tolle Lesestunden beschert hat. Für mich war „Dear Logan“ einfach das perfekte Buch für zwischendurch. Dank der extrem packenden Handlung, den angenehm kurzen Kapiteln und dem locker-leichten, lebendigen Schreibstil bin ich hier nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch im Nu beendet.

Ich hatte einen super Einstieg in das Buch. Zu Beginn der Geschichte lernen wir Logan und Maddie kennen, als sie zehn Jahre alt sind. Mir hat es total gefallen, dass wir die zwei kurz als kleine Kinder erleben dürfen, als noch alles in Ordnung war und sie die allerbesten Freunde waren. Es kommt dann aber sehr schnell zu einem Zeitsprung von sechs Jahren. Dass Ally Carter relativ fix „zur Sache kommt“ und uns nicht mit einer unnötig langen Einführung konfrontiert, fand ich große Klasse. Der Zeitsprung ist meiner Ansicht nach prima gelungen. In Form von den Briefen, die Maddie Logan seit ihrem Umzug nach Alaska regelmäßig schreibt, erfahren wir, wie es ihr in den letzten Jahren so ergangen ist und bekommen einen fabelhaften Einblick in ihr Gefühlsleben. Die Idee mit den Briefen zu Beginn jedes Kapitels hat mir unheimlich gut gefallen. Die Briefe lesen sich wunderschön und traurig zugleich. Man spürt als Leser nur zu deutlich, wie sehr es Maddie belastet, dass ihr (einst) bester Freund nicht auf ihre Briefe antwortet und sich seit ihrem plötzlichen Wegzug überhaupt nicht mehr bei ihr meldet. Auch ihr neues Leben in der einsamen Wildnis Alaskas ist nicht einfach für das Mädchen. Maddie wird sich durch ihren neuen Heimatort sehr verändern und enorm an Selbstbewusstsein und Stärke gewinnen. Ich fand Maddie großartig. Sie ist klug, mutig und stark und lässt sich nicht unterkriegen. Allerdings muss ich gestehen, dass sie mir im Verlaufe des Buches stellenweise zu tough und superwomanmäßig drauf war. Sie mag in der Zeit, die sie mittlerweile in Alaska lebt zwar so einiges an Know-how gesammelt haben, allerdings fand ich es dann doch sehr unglaubwürdig, dass Maddie, ein 16-jähriges Mädchen, stets für alles eine Lösung hat und sofort immer weiß, was zu tun ist. Da musste ich dann doch öfters mal die Augenbrauen hochziehen, weil ich ihre heldenhaften Fähigkeiten einfach zu überzogen fand.

Ich habe die Story insgesamt leider schon als sehr unrealistisch empfunden, was ich als ein wenig störend beim Lesen empfunden habe. Vor allem das sehr abrupte (und meinem Empfinden nach etwas übertriebene) Ende konnte mich nicht so wirklich zufriedenstellen.

Ansonsten aber fand ich das Buch echt gut. Dieser Mix aus fesselndem Thriller, abenteuerlichem Survivalroman und emotionaler Liebesgeschichte konnte mich richtig begeistern. Die Handlung ist wirklich hochspannend und hält uns Leser bis zum Schluss in Atem. Für meinen Geschmack ging es manchmal sogar etwas zu sehr Schlag auf Schlag, allerdings muss ich dazu sagen, dass ich so jemand bin, der gar nicht so sehr auf actionreiche Bücher steht. Wer so etwas aber gerne mag, wird hier garantiert ganz auf seine Kosten kommen.

Super fand ich, wie die besondere Beziehung von Maddie und Logan dargestellt wird. Die zwei sind ziemlich verschieden, was sowohl für prickelnde, als auch für sehr unterhaltsame Momente sorgen wird.

Was mir äußerst gut gefallen hat, waren die ständigen Sichtwechsel. Wir erfahren die Geschichte im Wechsel von Maddie und Logan, jeweils in der dritten Person, was das Ganze nur noch mitreißender macht. Ich liebe wechselnde Erzählperspektiven und finde, dass es hier einfach nur perfekt passt und hervorragend gelungen ist. Mir persönlich haben Maddies Kapitel besser gefallen, da ich mich in sie besser hineinversetzen konnte. Logans Handeln konnte ich leider nicht immer nachvollziehen. Sympathisch waren sie mir aber beide, sehr sogar.

Wovon ich euch endlos etwas vorschwärmen könnte, ist das Setting. Die verschneite Wildnis Alaskas mit all ihren Gefahren und all ihrer Schönheit wird so atemberaubend beschrieben – mega cool, sag ich euch! Ich finde, man merkt sehr, dass Ally Carter eine ganz genaue Recherche für ihren Roman betrieben hat. Ihre unfassbar anschauliche Erzählweise hat mir von allen Orten die tollsten Bilder in den Kopf gezaubert und die Atmosphäre, die durch die einzigartige Kulisse entsteht, konnte mich komplett in ihren Bann ziehen. 

Fazit: Trotz kleiner Schwächen ein wunderbarer Jugendroman, welchen ich wärmstens empfehlen kann! „Dear Logan“ erzählt eine unglaublich fesselnde und sehr emotionale Geschichte über Freundschaft, Liebe, Mut, Vertrauen und Abenteuer. Das Buch steckt voller Spannung und jeder Menge Überraschungen und unerwarteter Wendungen und kann mit einem fantastischen Setting aufwarten. Auch wenn die Story insgesamt schon sehr realitätsfern ist, hat sie mich dennoch bestens unterhalten. Ich kann „Dear Logan“ sehr empfehlen und vergebe knappe 4 von 5 Sternen!






Ein großes Dankeschön an den lieben Thienemann-Esslinger Verlag für das Rezensionsexemplar!
 

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