Taschenbuch
Ab
10 Jahren
224
Seiten
ISBN:
978-3505142789
Erschienen:
04.10.2019
Klappentext:
Tala
lebt mit ihrer Familie frei und ungebunden in der Wildnis, selbst im
Winter, wenn die Nächte lang und kalt sind. Ihre beste Freundin ist
die Albinostute Saphira, mit der sie Jagd auf kleine Tiere macht und
so versucht, ihrem Vater Pollo, dem Häuptling und Anführer des
Stamms, nachzueifern. Doch der nimmt lieber die Jungen mit zur Jagd.
Auch Saphira hat es nicht leicht und wird vom Leithengst Odin aus der
Herde ausgeschlossen, als sie wieder einmal zu neugierig und ungestüm
ist. Als Räuber das Lager überfallen und die Wintervorräte
stehlen, sind Tala und Saphira plötzlich die einzige Hoffnung des
Stamms auf Überleben. Man sagt, wer den in den Wäldern lebenden
weißen Wolf fängt, dem winke eine große Belohnung. Auch wenn ihr
Vater Pollo von alldem nichts wissen will, macht sich Tala mit
Saphira mutig auf den Weg …
Rezension:
Als ich das erste Mal über
„Wolfspferd“ stolperte, konnte das wunderhübsche Cover meine
Neugierde sofort wecken. Ich liebe diese verschneite Landschaft! Da
mich auch der Klappentext auf Anhieb überzeugen konnte und ich zudem
schon ein Buch von Sabine Giebken gelesen habe, welches mir
wahnsinnig gut gefallen hat, stand für mich schnell fest:
„Wolfspferd“ möchte ich unbedingt lesen.
Tala
lebt mit ihrer Familie in der Wildnis. Das Leben in der rauen Natur
ist nicht immer einfach, vor allem die Winter sind oft hart, wenn die
Nächte lang und eisig kalt sind. Tala kennt es aber nicht anders und
sie liebt dieses freie und ungebundene Leben. Was sie ebenfalls über
alles liebt, ist ihre Albinostute Saphira. Mit Saphira verbindet sie
etwas ganz Besonderes; sie ist ihre allerbeste Freundin. Was Tala
weniger mag, sind die blöden Jungen aus ihrem Stamm. Sie werden von
ihrem Vater Pollo, der der Häuptling ihres Stammes ist, regelmäßig
auf die Jagd mitgenommen, aber sie, Tala muss ständig bei den Frauen
im Lager bleiben. Total ungerecht! Die Stute Saphira hat es in ihrer Herde ebenfalls
nicht leicht, da sie dem Leithengst zu neugierig ist und immerzu von
ihm ausgeschlossen wird.
Das
Leben von Tala und Saphira ändert sich schlagartig, als der Stamm
von Räubern überfallen wird. Die Diebe nehmen alle Vorräte nimmt
und hinterlassen ein vollkommen zerstörtes Lager. Wie sollen sie denn
jetzt nur durch den kalten Winter kommen? Tala fasst den Entschluss,
sich zusammen mit Saphira in die verschneiten Wälder aufzumachen, um
den weißen Wolf zu suchen. Man sagt, dass derjenige, der den weißen
Wolf lebend fängt, eine große Belohnung erhalte. Ein aufregendes
Abenteuer beginnt...
Als
ich mit dem Lesen begann, konnte mich diese wunderbar winterliche
Atmosphäre, die in dem Buch von Beginn an herrscht, sofort
verzaubern. Für die kalte Jahreszeit ist das Buch wirklich perfekt
geeignet – da verspricht das zauberhafte Cover also eindeutig nicht zu
viel. Mir hat „Wolfspferd“ sehr schöne Lesestunden beschert,
allerdings muss ich gestehen, dass ich mir doch etwas mehr von dem
Buch erhofft hatte. Es gab leider ein paar Dinge, die mir nicht so
gut gefallen haben.
Was
mir zum einen nicht so zusagte, waren die Kapitel, die wir aus der
Sicht der Stute Saphira erfahren. Die Geschichte wird abwechselnd von
Tala und Saphira erzählt, was durch verschiedene Schriftarten auch
gut kenntlich gemacht wird. Ich fand die Idee, dass wir Passagen auch
aus der Sicht eines Pferdes erfahren, zwar schon irgendwie cool, da
die Geschichte so einen sehr magischen und mystischen Touch erhält,
nur waren die Erzählungen aus Saphiras Perspektive einfach nicht so
meins.
Was
mich auch nicht so zufrieden stellen konnte, ist das Ende. Ich finde,
dass die Story zum Ende hin zu schnell abgehandelt wurde. Ein paar
Seiten mehr hätten dem Buch meinem Empfinden nach sehr gut getan.
Mir kam der Schluss leider zu abrupt.
Mein
letzter Kritikpunkt bezieht sich auf das Cover. Wie oben bereits
erwähnt finde ich es wunderschön, nur sieht das Mädchen auf dem
Pferd, die Tala darstellen soll, so viel älter aus als im Buch
beschrieben. Sofern ich nichts überlesen habe, wird Talas Alter nicht genannt. Auf mich hat sie jedenfalls immer einen
recht kindlichen Eindruck gemacht. Ich hätte es daher besser
gefunden, wenn das Mädchen auf dem Cover etwas jünger ausgesehen
hätte.
So,
das war es dann aber auch mit dem Meckern. Ja, ich weiß, bisher
liest sich diese Rezension ziemlich negativ. Die genannten Aspekte
haben mich natürlich schon gestört, aber insgesamt bin ich dennoch
begeistert von dem Buch.
Was
ich einfach nur mega fand, ist das Setting! Die Wildnis, in der Tala
mit ihrer Familie lebt, wird traumhaft und sehr anschaulich beschrieben,
sodass ich beim Lesen herrliche Bilder im Kopf hatte.
Super
interessant und faszinierend fand ich, was man alles über das Leben
von Tala und ihrem Stamm erfährt und dass auch Legenden eine große
Rolle spielen. Ich würde „Wolfspferd“ als einen spannenden und
mythischen Abenteuer-Pferde-Roman bezeichnen. Die Handlung ist
durchweg mitreißend und geheimnisvoll – mitfiebern ist hier also
definitiv angesagt.
Pferdefans
werden hier auch ganz auf ihre Kosten kommen, denn Pferde spielen
hier eine sehr große Rolle. Die besondere Bindung und Freundschaft
zwischen Tara und ihrer Stute Saphira wird großartig und sehr
einfühlsam beschrieben. Pferdeliebhabern kann ich das Buch daher ganz
besonders ans Herz legen.
Was
ich ebenfalls nur loben kann, ist der Schreibstil. Sabine Giebken hat
eine sehr fesselnde und locker-leichte Art zu schreiben. Die
lebendige Erzählweise plus die packende Story und die angenehm
kurzen Kapitel sorgen dafür, dass man hier nur so durch die Seiten
fliegt. Zumindest bei mir war so. Da das Buch zudem recht dünn ist,
habe ich es quasi in einem Rutsch durchgeschmökert.
Die
Charaktere haben mir ebenfalls gut gefallen. Manche bleiben zwar recht blass, ein paar mehr Beschreibungen wären ganz nett gewesen,
aber groß gestört hat mich dieser Punkt nicht.
Wen
ich unheimlich liebgewonnen habe, ist Tala. Sie ist ein super
sympathisches, aufgewecktes und mutiges junges Mädel. Mit ihr wird
sich die Zielgruppe prima identifizieren können.
Mein
persönlicher Liebling war Jacob. Da ich aber nicht zu viel von der
Handlung erzählen möchte, werde ich über ihn hier nichts verraten. Ich bin mir jedenfalls sehr sicher, dass jeder Leser Jacob
sofort ins Herz schließen wird. Er ist ein total lieber Kerl – man
gar nicht anders als ihn gernzuhaben.
Fazit: Ein magisch schönes Buch voller Spannung, Winterzauber und Abenteuer. Sabine Giebken ist mit „Wolfspferd“ ein toller Pferdeschmöker gelungen, der mich zwar leider nicht komplett überzeugen konnte, den ich trotz meiner aufgeführten Kritikpunkte aber dennoch sehr empfehlen kann. Ganz besonders pferdebegeisterten jungen Mädchen ab 10 Jahren kann ich das Buch sehr ans Herz legen. Für mich war „Wolfspferd“ einfach das perfekte Buch für zwischendurch. Mir hat es spannende, kurzweilige Lesestunden beschert und mich so richtig schön in Winterstimmung versetzt.
Bei
der Sternenvergabe bin ich irgendwie total hin und her gerissen. 4
Sterne sind mir zu viel, aber 3,5 wiederum zu wenig. Ich vergebe
daher etwas dazwischen, 3,7 oder so. :D
Da
ich auf meinem Blog aber immer aufrunde, erhält „Wolfspferd“ von
mir also eigentlich doch 4 von 5 Sternen. ;)
Vielen lieben Dank an den Egmont Schneiderbuch Verlag und Buch Contact für das Rezensionsexemplar!
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