Sonntag, 8. Dezember 2019

[Rezension] Das hungrige Glas (Glas-Trilogie Band 1) von Heiko Hentschel

Hardcover
Mit Illustrationen vom Autor
Ab 12 Jahren
352 Seiten
ISBN: 978-3-96594-014-7
Erschienen: 29.08.2019

Klappentext:
Monsterjagd über den Dächern von Ravenbrück - düster, spannend und actionreich!
Moritz’ schlimmster Albtraum wird wahr, als seine Schwester Konstanze mitten in der Nacht von einem grausigen Monster verschleppt wird. Als das Untier weitere Mädchen raubt, heftet Moritz sich an seine Fersen. Er hat nur noch ein Ziel: seine Schwester aus den Klauen des Ungeheuers zu befreien. Doch er ahnt nicht, dass die Bestie lediglich Diener einer höheren, weitaus bedrohlicheren Macht ist ..



Rezension:

Als ich beim Stöbern das erste Mal auf „Das hungrige Glas“ gestoßen bin, war ich sofort Feuer und Flamme für das Buch. Das Cover finde ich mega cool – in meinen Augen ist es ein richtiger Hingucker. Es hat so etwas Düsteres und Geheimnisvolles an sich und verspricht jede Menge Spannung und Action. Auch der Klappentext machte mich extrem neugierig auf das Buch. Für mich stand daher sehr schnell fest: „Das hungrige Glas“ muss ich unbedingt lesen!

Ravenbrück, 1811: Der 13-jährige Moritz Brenner und seine kleine sechsjährige Schwester Konstanze leben seit dem Tod ihrer Eltern in dem Waisenhaus der unfreundlichen Fräulein Bimmel. Als Konstanze eines Nachts von einem grausigen Monster verschleppt wird, fasst Moritz sofort den Entschluss, seine Schwester zu befreien. Während seiner Verfolgungsjagd trifft der verzweifelte Junge auf den Monster- und Dämonenjäger Edgar und dessen Schwester Helene. Bei den Geschwistern, die in einem merkwürdigen Dampffahrzeug leben, findet Moritz Unterschlupf – und auch Hilfe. Edgar beschließt den Jungen in der Kampfkunst gegen Monster und Dämonen zu unterweisen und ihm bei der Suche nach Konstanze zu helfen. Ein aufregendes Abenteuer beginnt voller Gefahren, Geheimnisse und einer bösen, bedrohlichen Macht. Ob es ihnen wohl gelingen wird, Konstanze zu retten?

Um mich war es hier schon geschehen, als ich das Buch das erste Mal aufschlug und mich diese traumhafte Karte vorne im Einband anlachte. Ich liebe in Karten in Büchern! Wer jetzt ganz laut „Oh ja, ich auch!“ schreit, der wird sich hier ganz bestimmt genauso sehr freuen wie ich, denn die Karte von Ravenbrück, in deren Genuss wir hier kommen, ist wirklich umwerfend!

Nachdem ich mich von der Karte losgerissen und zum Prolog geblättert hatte, nahm meine Begeisterung für das Buch nur noch mehr zu. Der erste Satz lautet „Der Nebel war dick wie Bohnensuppe“ und, keine Ahnung, irgendwie finde ich diesen Vergleich genial. Mein erster Eindruck von „Das hungrige Glas“ war also schon mal einsame Spitze und ich war guter Dinge, dass mich auch alles weitere begeistern wird. Lag ich damit richtig? Yes, absolut! Ich finde das Buch großartig! Ich habe es so richtig weggesuchtet und hätte mich danach am liebsten sofort auf den nächsten Band gestürzt. Echt schade, dass der zweite Teil erst im Herbst 2020 erscheinen wird. Das dauert noch so furchtbar lange, schnief.

Heiko Hentschel ist in meinen Augen mit dem Auftakt seiner Glas-Trilogie ein wundervoller Fantasyroman für Jung und Alt gelungen. Für Fantasyfreunde ist das Buch auf jeden Fall ein großes Muss! Wir begegnen hier den außergewöhnlichsten und fantasievollsten Geschöpfen und erleben lauter magische und aufregende Dinge. Ich kann euch versichern: Langeweile kommt hier an keiner Stelle auf. Die Handlung ist unfassbar mitreißend, actiongeladen und geheimnisvoll, sodass Mitfiebern und Herumrätseln definitiv Programm ist. Gänsehaut-Feeling gibt es auch ohne Ende – Gruselliebhaber werden hier also ebenfalls ganz auf ihre Kosten kommen.
Neben den spannenden, mysteriösen und unheimlichen Szenen kommen dann auch die humorvollen und witzigen Momente nicht zu kurz. Der Humor war absolut meiner – ich war hier ständig am Grinsen und Schmunzeln.
Und – ja, das Buch beinhaltet tatsächlich noch mehr: Auch traurige und tragische Augenblicke, die einen berühren und mitleiden lassen, sind Teil der Geschichte.
Das gläserne Glas“ handelt von Freundschaft, Mut, Vertrauen und Zusammenhalt, von Verantwortung, Verlust, Angst, Familie und Geschwisterliebe. Mir hat dieser Mix aus verschiedenen Themen und Werten richtig gut gefallen. Ich finde ihn mega interessant und einfach nur klasse. 

Dank der fesselnden Handlung, den angenehm kurzen Kapiteln und dem locker-leichten, fabelhaften Schreibstil fliegt man hier nur so durch die Seiten. Noch packender wird die Story durch die Perspektivwechsel, wobei meinem Empfinden nach Moritz den größten Erzählpart übernimmt.

Die Charaktere wurden allesamt ausgezeichnet ausgearbeitet. Moritz war mir auf Anhieb sympathisch – er ist ein total herzlicher, mutiger und starker 13-jähriger Junge. Ich fand es wunderschön zu sehen, wie lieb er seine kleine Schwester Konstanze hat und dass er alles tun würde, um sie zu beschützen. Als sie von einem Monster entführt wird, steht für Moritz natürlich sofort fest, dass er seine geliebte Schwester retten muss.

Sehr liebgewonnen habe ich auch die Geschwister Edgar und Helene. Was die zwei betrifft, müsst ihr euch auf so einige Überraschungen gefasst machen. Was ich damit meine? Hehe, das verrate ich hier natürlich nicht, Spannung muss schließlich sein. ;)
Unheimlich gut gefallen hat mir dann auch die Elster. Als großer Vogelfreund hat es mich riesig gefreut, dass Moritz einen treuen gefiederten Gefährten an seiner Seite hat.

Einfach nur grandios fand ich die Monster, auf die man im Verlaufe des Buches stößt. Heiko Hentschel hat hier seiner Fantasie ihren freien Lauf gelassen und die faszinierendsten und originellsten Geschöpfe erschaffen. Die Boogelbies zum Beispiel, dank denen wir auch so einige, super witzige neue Worte kennenlernen dürfen, da sie die amüsantesten Geräusche machen: Bobbeln, summseln, wuppern... - ja, ihr seht: In diesem Buch wimmelt es wirklich nur so vor kreativen und brillanten Ideen.
Kurze Frage: Weiß jemand von euch zufällig, wo man so einen herrlich bobbelnden und wuppernden Boogelbie herbekommt? Diese ulkigen Wesen haben es mir irgendwie total angetan. Ich möchte jetzt auch einen Booglebie haben. :D

Hellauf begeistert bin ich dann natürlich auch von dem Setting! Nicht nur die Karte von Ravenbrück ist wunderschön – auch die Beschreibungen der Schauplätze sind atemberaubend. Durch die einzigartige Kulisse wird hier von Beginn an eine schaurig-schöne, düstere Atmosphäre geschaffen, in die man nur zu gerne eintaucht. Mich konnte diese zeitlose und wunderbare Stimmung komplett verzaubern und dank der anschaulichen Beschreibungen hatte ich beim Lesen die tollsten Bilder im Kopf.

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die innere Aufmachung des Buches. Zwischen den Buchdeckeln schlummert nicht nur eine wunderhübsche Karte – auch eine kleine Illustration an den Kapitelanfängen gibt es. Mir hat dieses schwarz-weiß Bildchen des Monsters wahnsinnig gut gefallen. Es ist super süß und knuffig gezeichnet, allerdings darf man sich von dieser niedlichen Zeichnung nicht täuschen lassen. In dem Monster-Glossar, welches sich hinten im Buch befindet, erfahren wir, dass so einige dieser Kreaturen verdammt gefährlich sein können. Die Bilder im Glossar sehen auch eher weniger putzig aus, sondern richtig furchteinflößend. Die Gestaltung ist insgesamt einfach nur hervorragend gelungen. Hach, ich bin schon so gespannt, was uns wohl Zauberhaftes in Band 2 erwarten wird!

Fazit: Ein fantastischer Fantasyschmöker, der einen von Beginn an mitreißt und bis zum Schluss in Atmen hält! Heiko Hentschel ist mit dem Auftakt seiner Glas-Trilogie ein monstermäßig gutes Buch gelungen! Die Geschichte ist so unglaublich fesselnd und nervenaufreibend. Sie ist düster-atmosphärisch und tiefgründig und steckt voller Magie, Abenteuer und Geheimnisse. Ein Setting, dass einem das reinste Kopfkino beschert, witzig-charmante Charaktere, lauter fantasievolle Ideen, eine prickelnde Spannung, ein einmaliger Humor, lauter geniale Plot-Twists und Überraschungen – klingt gut? Nun, das ist es auch! Egal ob Groß oder Klein – ich kann euch diesen tollen Trilogieauftakt sehr nur ans Herz legen! Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!







Ein großes Dankeschön an den lieben Südpol Verlag für das Rezensionsexemplar!
 

2 Kommentare:

  1. Hi Corni
    ich hab dich mal wieder verlinkt, wobei meine Rezension erst Freitag Nachmittag nach dem Interview online geht :).
    Sei lieb gegrüßt

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo liebe Nicole,

      wie lieb von dir, vielen lieben Dank! :D

      Ganz liebe Grüße
      Corinna

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