Sonntag, 4. März 2018

[Rezension] Das Mädchen, das den Mond trank von Kelly Barnhill

Gelesen von Simon Jäger
Laufzeit: 5 Stunden, 50 Minuten
5 CDs
Autorisierte Lesefassung
ISBN: 978-3-8398-4173-0
Erschienen: 22.02.2018

Klappentext:
Jedes Jahr lassen die Bürger des Protektorats ihr jüngstes Kind im Wald zurück – als Opfergabe zum Schutz vor der bösen Hexe. Jedes Jahr rettet die Hexe die ausgesetzten Kinder, denn sie ist gar nicht böse. Dieses Jahr jedoch ist alles anders. Einige Bürger beginnen zu zweifeln, ob das Opfern der Kinder der richtige Weg zur Besänftigung der bösen Hexe ist. Und die Hexe gibt dem ausgesetzten kleinen Mädchen aus Versehen Mondlicht zu trinken. Mondlicht, das weiß jeder, ist pure Magie! So wächst in Luna große Macht heran … Wird sie diese Macht für das Gute einsetzen und die Lügen, die die Stadt in einem furchtbaren Irrglauben gefangen halten, aufdecken?

Quelle: Argon Verlag 


Rezension:

Beim Durchstöbern der Vorschau des Argon Verlages ist mir das Hörbuch „Das Mädchen, das den Mond trank“ sofort ins Auge gesprungen. Der originelle Titel konnte meine Neugier sofort wecken und auch das Cover und der Klappentext überzeugten mich auf Anhieb. Da das Hörbuch von Simon Jäger gelesen wird, ein unglaublich guter Sprecher, den ich immer total gerne höre, habe ich mich hier sofort für das Hören entschieden.

Im Wald lebt eine böse Hexe, das wissen alle im Protektorat. Gesehen hat sie noch niemand, aber dennoch ist jeder Bürger aus dem Protektorat davon überzeugt, dass es sie gibt. Um die Hexe zu besänftigen wird jedes Jahr ein Kind geopfert. Bei diesem handelt es sich stets um das jüngste Kind aus dem Dorf, welches im Wald ausgesetzt wird, damit die Hexe es sich holen kann. So war es schon immer gewesen. Was die Dorfbewohner nicht wissen, ist, dass die Hexe gar nicht böse ist. Anstatt die Kinder aufzufressen, wie alle annehmen, rettet die Hexe sie und bringt sie in ein anderes Dorf, in welchem sie dann fröhlich aufwachsen können. Bei Luna jedoch kommt alles anders. Die Hexe, deren Namen Xan lautet, gibt der kleinen Luna aus Versehen anstatt Sternenlicht Mondlicht zu trinken. Wie wohl vermutlich jeder weiß, ist das Licht des Mondes pure Magie und da diese als unberechenbar gilt, beschließt Xan das Mädchen bei sich aufzunehmen. In Luna wächst stetig eine immer größer werdende Magie heran, mit der zu kämpfen es die alternde Xan immer schwerer hat. Für was wird Luna ihre Magie wohl einsetzen? Für das Gute, um endlich die ganzen Lügenmärchen, die die Dorfbewohner glauben, aufzudecken?

Zu diesem Hörbuch eine Rezension zu schreiben, fällt mir nicht so wirklich leicht. Es hat mir zwar gut gefallen und ich hatte auch sehr viel Spaß beim Hören, nur irgendwie hat mir etwas gefehlt, der Funke wollte bei mir einfach nicht komplett überspringen.

Warum das so war, kann ich noch nicht einmal sagen. Eigentlich ist diese Geschichte genau so, wie ich sie gerne mag: Märchenhaft, magisch, tolles Setting, liebenswerte Charaktere, eine spannende Handlung – dennoch habe ich mich beim Zuhören immer wieder dabei ertappt, dass ich mit meinen Gedanken abgeschweift bin und mich stellenweise sehr darauf konzentrieren musste, dem Geschehen im Hörbuch weiter zu folgen.

Anfangs war dies allerdings noch nicht der Fall. Die erste CD konnte mich hellauf begeistern und mich richtig in ihren Bann ziehen. Dieser märchenhafte Schreibstil und diese besondere Atmosphäre, die dadurch geschaffen wird, hat mich richtig fasziniert. Auch die Charaktere, allen voran Luna, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe, mochte ich auf Anhieb. Wir lernen sie als kleines Baby kennen und dürfen miterleben, wie sie immer älter wird und von einem wahren Wirbelwind zu einem vernünftigen Mädchen heranwächst. Ihre Entwicklung hat mir richtig gut gefallen, wobei mir die kleine Luna am liebsten war, da sie mich in diesem Alter immer wieder sehr zum Schmunzeln bringen konnte.

Das Mädchen, das den Mond trank“ ist stellenweise schon sehr humorvoll. So konnte mich auch der kleine Drache Flyrian oft bestens unterhalten sowie das Sumpfmonster Glerk . Beide leben sie bei der Hexe Xan und gerade die beiden zusammen haben mich immer wieder zum Grinsen gebracht.

Die Geschichte ist allerdings nicht nur lustig. Sie ist auch traurig und in meinen Augen auch manchmal etwas zu heftig für jüngere Kinder. Ich empfehle das Hörbuch daher ab 10 Jahren, wenn nicht besser sogar älter. Manche Ideen sind nämlich wirklich alles andere als heiter und für jüngere Kinder vermutlich eher ungeeignet.

Dazu trägt auch der Sprecher Simon Jäger bei.Wobei ich das nicht negativ meine, ganz im Gegenteil. Er liest hier einfach mal wieder grandios! Er hat eine bemerkenswert wandelbare Stimme, der ich immer wahnsinnig gerne lausche. Ihm gelingt es immer wunderbar, jeder Figur eine eigne Stimme zu verleihen, sodass man immer sofort weiß, wer gerade spricht. Ich fand besonders klasse, wie er den kleinen Drachen Flyrian liest. Etwas verzerrt und auch gruselig, sodass sich jüngere Zuhörer vielleicht etwas davor ängstigen könnten.

Mir hat aber eigentlich gerade dieser Punkt, dass die Geschichte manchmal etwas trauriger und unheimlicher ist, sehr gut gefallen. Dies gehört meiner Meinung nach zu einem Märchen dazu denn das ist „Das Mädchen, das den Mond trank“ auch in meinen Augen: Ein herrlich magisches und fantasievolles Märchen, bei welchem ich nach wie vor echt nicht weiß, wieso mich sein Zauber nicht komplett überzeugen konnte.

Eine letzte Sache, die ich noch erwähnen möchte, ist, dass es mir sehr gut gefallen hat, dass die Geschichte verschiedene Handelsstränge und Erzählperspektiven besitzt. So lernen wir die Hexe Xan kennen, die mit dem Sumpfmonster Clerk, dem kleinen Drachen Flyrian und eben auch Luna im Wald lebt und die zusammen eine etwas verrücke, aber liebenswerte Familie ergeben. Und dann wäre da auch noch Antain, der Ältestenratsanwärter, der in dem Dorf lebt, aus welchem Luna stammt. Auch er spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte. Ähnlich wie Luna lernen wir ihn von klein auf kennen und dürfen miterleben, wie er sich entwickelt. Auch Charaktere, die keine guten Absichten hegen, lernen wir in dieser Geschichten kennen. Mir hat es richtig gut gefallen, wie die verschieden Erzählstränge letztendlich zusammenlaufen und zu einem schönen Ende führen, welches mich vollkommen zufrieden stellen konnte.

Fazit: Spannend und wunderbar magisch. Wieso ich hier stellenweise so meine Probleme mit dem Zuhören hatte, kann ich wirklich nicht sagen. Vielleicht lag es einfach an mir. Ich werde mir dieses schöne Hörbuch auf jeden Fall in absehbarer Zeit erneut anhören, in der Hoffnung, dass es mich dann komplett begeistern und durchweg in seinen Bann ziehen kann. Diese Geschichte ist wirklich etwas Besonderes, von der märchenhaften Handlung über die großartigen Charaktere bis zu dem tollen Setting, insbesondere die Hütte der Hexe Xan und dem Sumpf von Clerk. Ebenfalls großartig ist der Sprecher Simon Jäger, der mir mit seiner wundervollen Art vorzulesen mal wieder ein herrliches Hörerlebnis beschert hat, welches mich zwar nicht so verzaubern konnte wie von mir erhofft, welches mir aber dennoch sehr gut gefallen hat und welches ich absolut empfehlen kann! Von mir erhält das Hörbuch „Das Mädchen, das den Mond trank“ 4 von 5 Sternen! 



Vielen Dank an den Argon Verlag, der mir dieses schöne Hörbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!

2 Kommentare:

  1. Hallo meine liebe :)
    ich habe das Buch davon schon bei einigen gesehen. Ich selbst finde die Geschichte sehr süß und auch das Cover gefällt mir total gut. Ich wusste gar nicht das man es auch hören kann, daher kommt es gleich mal auf die Wunschliste :)
    Herzliche Grüße
    Andrea

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    Antworten
    1. Hallo liebe Andrea,

      ja, besonders auf Instagram begegnet einem das Buch gerade recht oft. Ich habe mich hier aber wirklich sofort für das Hörbuch entschieden, da es von Simon Jäger gelesen wird. Das war vermutlich auch die richtige Entscheidung, denn er liest so klasse! Ich kann dir das Hörbuch wirklich sehr empfehlen. Ich werde es mir auch demnächst noch mal anhören, in der Hoffnung, dass es mich dann komplett verzaubern kann. :D

      Liebe Grüße
      Corinna

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