Klappentext:
Quelle: Verlagsgruppe Oetinger
Rezension:
Zu Jugendthrillern greife ich immer wahnsinnig gerne – meine Neugierde war daher augenblicklich geweckt, als ich das erste Mal von „Watched“ hörte. Da mich Cover und Klappentext direkt ansprachen, stand für mich sofort fest, dass ich das Buch lesen muss.
Rena trägt die Schuld an dem Tod ihres Freundes Joe. Alle sind davon überzeugt, auch sie selbst. Überall stößt sie nun auf Abneigung und Hass, niemand möchte mehr etwas mit ihr zu tun haben. Niemand außer dem Unbekannten. Rena entdeckt mehrere Wochen nach Joes Tod in dem Fach unter ihrem Schultisch ein Handy, über welches dieser mysteriöse Fremde mit ihr in Kontakt tritt. Unter dem Namen Lucifer beginnt er ihr WhatsApp-Nachrichten zu schreiben und seltsame Aufgaben zu stellen – Aufgaben, die etwas mit den sieben Todsünden zu tun haben. Rena hat keine Wahl, sie muss gehorchen. Weigert sie sich bei diesem teuflischen Sündenspiel mitzumachen, wird nicht nur sie selbst dafür büßen müssen. Sehr schnell wird deutlich, dass der Nachrichtenschreiber vor nichts zurückschreckt. Wie weit wird er gehen? Wer steckt hinter diesem Lucifer? Und wie kann Rena dieses grausame Spiel nur beenden? Gibt es überhaupt ein Entkommen?
Dies war mal wieder so ein Buch, in das ich vor dem Einschlafen nur mal kurz reinlesen wollte, welches mich dann aber vom ersten Moment an so dermaßen gepackt hat, dass aus den geplanten wenigen Seiten letztendlich ziemlich viele wurden. Begeht vielleicht besser nicht denselben Fehler wie ich und startet abends mit „Watched“. Es könnte sehr gut sein, dass es euch genauso ergehen wird wie mir und ihr um den Schlaf gebracht werdet, weil ihr einfach nicht mehr aufhören könnt mit dem Lesen.
Der Einstieg in Geschichte ist mir mühelos geglückt. Von dem mitreißenden Schreibstil der Autorin war ich sofort ganz angetan, für mich hat er sich angenehm flüssig lesen lassen, und unsere Hauptprotagonistin Rena, deren Kapitel in der Ich-Form geschrieben sind, gefiel mir auf Anhieb.
Neben Rena bekommen wir es noch mit zwei weiteren Ich-Erzählern zu tun; insgesamt wird die Story also aus drei verschiedenen Perspektiven geschildert, was ich großartig fand. Wer meinen Lesegeschmack kennt, wird wissen, dass ich Sichtwechsel in Büchern sehr gerne mag. Für „Watched“ ist diese Erzählform zudem auch einfach nur die perfekte Wahl. Ich fand es total spannend und faszinierend, dass wir auch Einblicke in die Gedanken von Lucifer, also den Macher des Sündenspiels, erhalten. Auch der rege Textnachrichtenaustausch zwischen Lucifer und Rena konnte komplett bei mir punkten. Die vielen WhatsApp-Messages verstärken den Lesesog der Handlung nur noch und lockern den Text zudem wunderbar auf.
Zu den ganzen Charakteren, die wir im Verlauf der Geschichte kennenlernen dürfen, kann ich mich nur positiv äußern. Sie wurden allesamt authentisch und facettenreich ausgearbeitet und bei vielen weiß man bis zum Schluss nicht, woran genau man bei ihnen ist, sodass man ständig jemand neues als Täter verdächtigt. Also ich hatte bis zur Enthüllung keinen Plan wer nur hinter diesem mysteriösen Lucifer stecken könnte. Ich habe beim Lesen eine Theorie nach der nächsten aufgestellt und wieder verworfen und der Auflösung ganz gebannt entgegen gefiebert.
Das Ende hat mich dann völlig überrascht, mit diesem habe ich echt nicht gerechnet. Mir hat die Auflösung unheimlich gut gefallen, sie ist unvorhersehbar, stimmig und schlüssig und schließt die Erzählung rundum gelungen ab.
Im Anschluss an die Geschichte kommt man dann noch in den Genuss einer kleinen Leseprobe zu Chris Kaspars zweitem Jugendthriller, der voraussichtlich nächstes Jahr im April erscheinen wird, ebenfalls wieder im MOON NOTES Verlag. Auf „Pride & Pretty“ bin ich schon super gespannt – das Buch werde ich auf jeden Fall bei mir einziehen lassen.
Fazit: Hochspannend und fesselnd bis zum Schluss – ein echter Pageturner mit Sogwirkung.
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