Hardcover
Ab
10 Jahren
288
Seiten
ISBN:
978-3-7641-5142-3
Erschienen:
15.03.2019
Klappentext:
Die
13-jährige Klara ist fassungslos: Der alte Schrotthändler im Dorf
will die putzmuntere und kerngesunde Irish-Cob-Stute Gypsy zum
Schlachter geben! Schnell fasst sie gemeinsam mit ihrer besten
Freundin Marei einen wagemutigen Plan: In einer Nacht- und
Nebelaktion spannen sie die Stute vor ihren alten Wanderwagen und
mopsen das Pferd mitsamt Zubehör. Ihr Ziel ist ein etwa hundert
Kilometer entfernte Gnadenhof in Holland. Ein Pferde-Roadtrip der
besonderen Art beginnt!
Ein
Buch über einen Sommer, in dem alles möglich scheint!
Quelle:
Ueberreuter Verlag
Rezension:
Pferdebücher
lese ich seit meiner Kindheit wahnsinnig gerne. Auch Roadtrip-Stories
fallen absolut in mein Beuteschema. Und von Mina Teichert habe ich
bereits zwei Bücher gelesen, die mir richtig gut gefallen haben.
„Ein Sommer zum Pferdestehlen“ musste daher einfach bei mir
einziehen. Ich war schon so gespannt auf das Buch und habe mich, kurz
nachdem es mir eingetroffen ist, ganz erwartungsvoll darauf gestürzt.
Als
die 13-jährige Klara hört, dass der alte Schrotthändler Herr
Fassbinder die hübsche – und kerngesunde! - Irish-Cob-Stute Gypsy
zum Schlachter geben möchte, ist sie entsetzt. Und fassungslos. Das
kommt ja wohl mal gar nicht in Frage, das ein putzmunteres Pferd
geschlachtet werden soll! Klara und ihre beste Freundin Marei sind
sich sofort einig: Dieses schreckliche Vorhaben muss verhindert
werden! Die beiden Mädchen beschließen, Gypsy zu retten. Mitten in
der Nacht spannen sie die gutmütige Stute vor einen alten
Wanderwagen und machen sich auf Richtung Holland, zum Gnadenhof von
Mareis Tante. Mit von der Partie wird auch Bruno sein, ein
oberschlauer Feriengast, von dessen Gesellschaft die Mädchen anfangs
alles andere als begeistert sind. Dies wird sich aber noch ändern
und zu dritt werden die drei Kinder ein aufregendes Abenteuer
erleben...
Was
war euer erster Gedanke, als ihr das Cover gesehen und den Titel
gelesen habt? Vermutlich das, was auch ich zuerst gedacht habe: Bei
diesem schönen Buch handelt es sich ganz bestimmt um einen dieser
typischen Pferderomane für Mädchen ab 12 Jahren. Nun, da habt ihr,
wie ich, definitiv falsch gedacht. Was hier zwischen den
wunderhübschen Buchdeckeln schlummert, ist so viel mehr als nur eine
Pferdegeschichte. „Ein Sommer zum Pferdestehlen“ enthält eine
richtig coole Mischung aus Freundschaft, Abenteuer, Spannung und, ja,
natürlich auch Pferde. Pferdefans werden hier auf jeden Fall ganz
auf ihre Kosten kommen, aber auch diejenigen, die sich sonst eher
selten in das Pferdebuch-Genre verirren, werden hier die reinste Freude
beim Lesen haben.
Bei
mir trat hier das ein, was ganz klar für ein gutes Buch spricht:
Einmal angefangen mit dem Lesen, konnte ich einfach nicht mehr damit
aufhören. Ich bin hier nur so durch die Seiten geflogen und habe das
Buch leider viel zu schnell wieder beendet. Es liest sich klasse, ich
mag den Schreibstil von Mina Teichert unheimlich gerne. Er ist
jugendlich, mitreißend, locker-leicht und so herrlich
humorvoll. Dass die Autorin und ich humormäßig absolut auf einer
Wellenlänge liegen, ist mir schon in meinen beiden vorherigen
Büchern von ihr aufgefallen. Ihre Figuren sind immer so schön
sarkastisch und schlagfertig, vor allem ihre Protagonistinnen.
Mit
Klara ist der Autorin eine wundervolle Buchheldin gelungen. Klara ist
selbstbewusst, mutig, liebenswert-frech und so wunderbar witzig. Wir erfahren wir
alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive, sodass man sich beim
Lesen prima in sie hineinversetzen kann. Ich habe Klara vom ersten
Moment an in mein Herz geschlossen, genauso wie ihre Reisegefährten.
Marei,
Klaras allerbeste Freundin, fand ich einfach nur süß. Über sie
musste ich öfters breit schmunzeln genauso wie über Bruno, den ich
ebenfalls richtig lustig und niedlich fand. Er ist so ein lieber Kerl
und die reinste Intelligenzbestie. Ein kleiner Klugscheißer ist er
schon, aber irgendwie macht ihn das nur noch sympathischer. Ich
jedenfalls mochte seine nerdige, altkluge Art total gerne. Und, so
viel sei schon mal verraten: Brunos enormes Wissen soll den drei
Kindern auf ihrer Reise noch eine große Hilfe sein.
Die
tierische Begleitung, also Gypsy, habe ich beim Lesen ebenfalls
richtig lieb gewonnen. Sie ist eine ganz außergewöhnliche Stute,
das spürt man sofort. Echt schlimm, dass dieser blöde Fassbinder so
ein einzigartiges Pferd zum Schlachter geben möchte. Wie gut, dass
Klara und Marei das noch rechtzeitig mitbekommen haben und sofort den
Entschluss fassen, Gypsy zu retten.
Den
Kindern ist bei ihrer Aktion allerdings durchaus bewusst, dass das,
was sie da tun, eigentlich nicht in Ordnung ist. Sie klauen, hauen
einfach heimlich ab, schwindeln ihren Eltern etwas
vor...verständlich, dass sie da ein schlechtes Gewissen plagt. Das
Buch unterhält einen also nicht nur, es behandelt auch etwas
ernstere Themen und regt somit zum Nachdenken an.
Ob
es den drei Freunden am Ende gelingen wird, die Irish-Cob-Stute zu
retten, werde ich hier natürlich nicht verraten, da müsst ihr das
Buch schon selber lesen. Was ihr unbedingt tun solltet! Für den
Sommer kann ich das Buch übrigens ganz besonders empfehlen, da hier
ein tolles Sommer-Feeling aufkommt.
Was
hier ebenfalls herrscht, ist eine wunderbar abenteuerliche
Atmosphäre. Der Pferde-Roadtrip wird wirklich zum reinsten
Abenteuer werden. Einer rasanten Szene folgt der nächsten, sodass
man das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen mag.
Was
mir dann auch noch richtig gut gefallen hat, waren die Geschichten
über das fahrende Volk. Unsere drei Freunde werden in dem
Wanderwagen auf alte Tagebücher stoßen, die von einem
Irish-Tinker-Mädchen aus dem Jahr 1898 stammen. Da sie auf Englisch
verfasst sind, übersetzt Bruno sie für die beiden Mädchen
(selbstverständlich kann Super-Bruno fließend Englisch sprechen,
grins) und wird den Mädchen abschnittsweise aus dem Tagebuch
vorlesen. Ich fand diese Einträge richtig spannend und interessant
und hätte am liebsten noch viel mehr darüber gelesen.
Fazit:
So viel mehr als nur ein typisches Pferdebuch! „Ein Sommer zum
Pferdestehlen“ erzählt eine wundervolle Geschichte über Mut,
Freundschaft, Zusammenhalt, Abenteuer, Sommer
und Pferde und ist definitiv nicht nur für Pferdefans absolut
lesenswert. Das Cover und der Klappentext können einen da
schon etwas in die Irre führen, denn „Ein
Sommer zum Pferdestehlen“ hat
so viel mehr zu bieten als nur
eine schöne
Pferdegeschichte. Ich bin hellauf begeistert von
dem Buch und habe es quasi inhaliert.
Ich kann
es wärmstens
empfehlen, sowohl Kindern als auch Jugendlichen und Erwachsenen, und vergebe
volle 5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an die Autorin Mina Teichert für das wundervolle Buch!
Ich stimme Deiner Kritik bei, mir gefiel der Schlagabtausch zwischen den drei Protagonisten auch total gut und ich musste mehrmals beim Lesen laut auflachen.
AntwortenLöschenDas freut mich, dass es dir auch so ging. Das Buch ist echt toll, ich liebe einfach den Humor von der Mina Teichert. :D
Löschen