Donnerstag, 2. Mai 2019

[Rezension] Ein Happy End ist erst der Anfang von Becky Albertalli

Hardcover
Ab 14 Jahren
352 Seiten
ISBN: 978-3-551-58399-4
Erschienen: 22.03.2019

Klappentext:
Wenn Leah Schlagzeug spielt, kommt sie nicht so leicht aus dem Takt. Wäre das im echten Leben doch auch so! Aber manchmal fühlt Leah sich, als ob sie von außen auf ihr Leben schaut. Was wird wohl nach der Schulzeit kommen? Wird sie ihre Freunde überhaupt noch sehen? Dieser Gedanke jagt ihr Angst ein – vor allem, weil sie für eine ganz bestimmte Person weitaus mehr empfindet, als sie sich eingestehen will.



Rezension:

Nur drei Worte“ („Love, Simon“) hatte ich vor etwa zwei Jahren gelesen und war so begeistert! Auf „Ein Happy End ist erst der Anfang“ habe ich mich daher richtig gefreut. Ich war schon so gespannt, ob mir die Fortsetzung wohl genauso gut gefallen wird wie der erste Band.

Die 18-jährige Leah trägt ein großes Geheimnis mit sich herum, von dem bisher nur ihre Mutter weiß. Gelegenheiten, sich ihren Freunden anzuvertrauen, gab es schon einige, aber Leah konnte sich bisher einfach noch nicht dazu überwinden. Das Ganze macht ihr sehr zu schaffen. Als wäre ihr Leben nicht schon turbulent und aufregend genug, schließlich rückt das Ende der Highschoolzeit immer näher. Was wird die Zukunft bringen? Wird Leah ihre Freunde überhaupt noch sehen? Vor allem eine ganz bestimmte Person, für die sie weit mehr empfindet als nur Freundschaft?

Ich muss leider gestehen, dass ich, seitdem ich „Nur drei Worte“ gelesen habe, ziemlich viel wieder von der Handlung vergessen habe. Ein ganz blöder Nachteil, wenn man so eine große Vielleserin ist wie ich und neben dem Lesen auch noch viele Hörbücher hört.
Ich kann mir gut vorstellen, dass mein Leseerlebnis hier noch schöner gewesen wäre, wenn mir die Story aus dem ersten Band präsenter gewesen wäre. Man kann die Bücher zwar sehr gut unabhängig voneinander lesen, allerdings empfehle ich dennoch sehr, zuerst zu „Nur drei Worte“ zu greifen. Der Lesespaß ist dann einfach höher, da man auf viele liebgewonnene Charaktere wieder trifft.

Auch wenn ich mich leider nicht mehr allzu genau an Simons Geschichte erinnern konnte, hatte ich hier dennoch mega viel Spaß beim Lesen. Ich habe „Ein Happy End ist erst der Anfang“ quasi inhaliert. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören mit dem Lesen und habe das Buch innerhalb eines Tages durchgesuchtet. Es liest sich herrlich, Becky Albertalli kann so schön schreiben, ich liebe ihren Schreibstil!

Erzählt wird alles aus der Sicht der 18-jährigen Leah in der Ich-Perspektive. Sie durften wir schon im ersten Band kennenlernen, allerdings kann ich leider nicht mehr so wirklich sagen, wie sie mir in diesem gefallen hat. Hier jedenfalls habe ich sie sofort in mein Herz geschlossen. Ich liebe ihre sympathische, sarkastische, witzige und manchmal auch sehr dickköpfige Art. Ich liebe sie dafür, dass sie meine große Harry Potter Liebe mit mir teilt und dass sie ihren Körper mag, obwohl sie recht füllig ist. Letzteres hat mir ganz besonders gut gefallen. Ich habe Leah so dafür bewundert, dass sie sich in ihrem Körper absolut wohlfühlt und sich nicht daran stört, dass sie zu dick ist.
Leah ist eine starke Persönlichkeit, allerdings ist sie nicht die selbstbewusste Schlagzeugerin, die sie nach außen hin meist gibt. Gefühlsmäßig herrscht in Leah gerade ein ziemliches Chaos. Sie ist in Abby verliebt, weiß aber nicht, ob, und wenn ja, wie sie ihr ihre Liebe gestehen soll. Abgesehen von ihrer Mutter weiß niemand, dass Leah bisexuell ist, noch nicht einmal ihr bester Freund Simon. Wie die Autorin dieses wichtige Thema behandelt, ist so wundervoll und authentisch! Okay, ein paar gängige Klischees sind hier natürlich vertreten, aber die gehören für mich für eine Lovestory auch einfach dazu.

Was mir richtig das Herz erwärmt und mich auch sehr viel zum Schmunzeln gebracht hat, ist Leahs Beziehung zu ihrer Mutter. Die beiden ähneln in mancher Hinsicht Rory und Lorelai aus Gilmore Girls (Fangirl-Alarm!). Leahs Mum hat ihre Tochter als Teenie bekommen, ist in diesem Buch also erst Mitte 30. Sie und Leah ergeben ein so witziges und total süßes Mutter-Tochter-Duo. Auch wenn es immer mal wieder zu Reibereien zwischen ihnen kommt, spürt man doch sehr, wie lieb sich die beiden haben und dass sie jederzeit aufeinander zählen können.

Ebenfalls ganz begeistert bin ich von den vielen Nebencharakteren. Die meisten von ihnen durften wir ja bereits in dem Vorgängerband kennenlernen. Mein absoluter Liebling ist und bleibt Simon. Er ist einfach Zucker! Aber auch Leahs andere Freunde sind mir mittlerweile so richtig ans Herz gewachsen.

Ein Happy End ist erst der Anfang“ ist für mich einfach so ein Buch, bei welchem ich schon nach den ersten Seiten wusste, dass es ein Highlight für mich werden wird. Mich konnte hier alles so sehr begeistern! Neben den liebenswerten Charakteren haben mir auch die vielen wichtigen und recht schwierigen Themen, die hier angesprochen werden, wahnsinnig gut gefallen. Die Story handelt von Homosexualität und Bisexualität, von Liebe, Freundschaft, Vertrauen und von der großen Frage, was nach der Highschool kommen wird. Ach, es steckt einfach so viel in diesem Buch. Ich kann es jedem wirklich nur ans Herz legen!

Fazit: Becky Albertalli ist mit „Ein Happy End ist erst der Anfang“ eine wundervolle Fortsetzung gelungen, die es verdient, genauso geliebt zu werden wie „Nur drei Worte“! Auf mich konnte die Handlung von den ersten Seiten an eine richtige Sogwirkung ausüben, sodass ich das Buch quasi inhaliert habe. Die Story ist so gefühlvoll, witzig und herzerwärmend. Sie behandelt viele wichtige Themen und das auf eine ehrliche, humorvolle und wunderschöne Weise. Mich hat das Buch sehr berührt, es hat mich durchweg mitfiebern lassen und mir jede Menge breite Schmunzler entlockt. Ich kann „Ein Happy End ist erst der Anfang“ absolut empfehlen und vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!







Vielen lieben Dank an den Carlsen Verlag für das wunderschöne Rezensionsexemplar!
 

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