Montag, 27. Mai 2019

[Rezension] Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt von Carol Weston

Paperback
Ab 12 Jahren
352 Seiten
ISBN: 978-3-446-26222-5
Erschienen: 13.05.2019

Klappentext:
Vierzehn zu sein ist hart, findet Sofia. Und es ist noch härter, wenn man gerade seine Mutter verloren hat. Als würde man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmen. Aber zum Glück gibt es "Frag Kate", einen Online-Ratgeber, dem Sofia sich anvertraut. Nie hätte sie gedacht, wohin der E-Mail-Austausch führen würde! Sofias komplettes Leben wird auf den Kopf gestellt! Doch Veränderungen können durchaus etwas Positives sein – besonders, wenn man dabei einem süßen blonden Jungen namens Sam begegnet. Und Sofia ist nun auch nicht mehr jeden Tag traurig. Manchmal ist sie sogar richtig glücklich. Und sie begreift: Wenn du immer weiterkletterst, wirst du mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Du siehst, was hinter dir liegt, was vor dir liegt und: was in dir steckt.

Quelle: Hanser Verlag


Rezension:

Als ich das erste Mal auf „Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt“ gestoßen bin, konnten das wunderhübsche Cover und der originelle Titel meine Neugier sofort wecken. Der Klappentext überzeugte mich ebenfalls auf Anhieb, sodass für mich sehr schnell feststand: Dieses Buch muss ich unbedingt lesen! Ich ließ es daher nur zu gerne bei mir einziehen.

Für die 14-jährige Sofia bricht eine Welt zusammen, als ihre Mutter plötzlich stirbt. Ein Leben ohne ihre geliebte Mum kann sich Sofia einfach nicht vorstellen. Die Trauer erdrückt sie förmlich. Zum Glück hat sie ihre beste Freundin Kiki, die durch ihre lebensfrohe Art etwas Sonnenschein in Sofias graues Leben bringt. Eine weitere große Hilfe ist „Frag Kate“, ein Online-Kummerkasten für Jugendliche. Unter dem Namen Catlover99 vertraut Sofia Kate ihre ganzen Probleme und Gefühle an. Der E-Mail-Austausch, der daraufhin entsteht, tut ihr unheimlich gut. Nie aber hätte sie gedacht, wohin das alles noch führen würde. Sofias Leben soll sich noch komplett verändern. Sie wird umziehen, an eine neue Schule gehen und neue Menschen kennenlernen. Der Gedanke an ihre verstorbenen Mutter macht Sofia natürlich nach wie vor unendlich traurig, aber es fällt ihr immer leichter wieder Glück und Freude zu empfinden, ganz besonders dann, wenn sie mit einem bestimmten Jungen zusammen ist. Er heißt Sam und ist nicht nur sehr gutaussehend, sondern auch supernett und ziemlich süß. Dank ihm und den vielen Veränderungen in ihrem Leben erkennt Sofia, dass es sich lohnt weiterzumachen und dass nach schlechten Zeiten auch wieder gute folgen.

Mit „Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt“ ist Carol Weston ein ganz wundervolles Jugendbuch gelungen, welches mir zauberhafte Lesestunden beschert hat. Ich bin richtig verliebt in diese herzerwärmend schöne Geschichte und habe sie für meinen Geschmack viel zu schnell wieder beendet. Durch die mitreißende Handlung und den tollen Schreibstil der Autorin bin ich hier wirklich nur so durch die Seiten geflogen und hatte bei meiner Buchwegatmung jede Menge Spaß!

Mich hat das Buch auf eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen. Es ist stellenweise sehr traurig, besonders zu Beginn, als Sofia ihre geliebte Mutter verliert. Es ist aber auch öfters richtig witzig und humorvoll, sodass man sich hier beim Lesen köstlich amüsiert und immerzu am Schmunzeln ist. Auch warmherzig ist die Geschichte und zuckersüß. Meine Erwartungen wurden hier wirklich komplett erfüllt, ich finde die Mischung aus Teenieroman, Humor, Ernst und Tiefgründigkeit einfach nur perfekt.

Erfahren tun wir hier alles aus der Sicht von Sofia in der Ich-Perspektive. Sofia habe ich vom ersten Moment an ganz fest in mein Herz geschlossen. Sie ist so ein liebes und sympathisches junges Mädchen, man gar nicht anders, als sie gernzuhaben. Ihre Gefühle werden so einfühlsam und authentisch beschrieben, sodass es einem spielend leicht fällt sich in sie hineinzuversetzen und ihr Handeln und Denken jederzeit nachzuvollziehen.
Als Leser dürfen wir Sofia ein gutes Jahr begleiten und dabei miterleben, wie wunderbar sie sich nach dem tragischen Tod ihrer Mutter weiterentwickeln wird. Die große Trauer um ihre Mum ist natürlich jederzeit da und wird auch nie ganz verschwinden, aber durch die vielen Veränderungen lernt Sofia wieder Glück und Freude in ihr Leben zu lassen. Stolpersteine und Hürden gibt es auf ihrem Weg natürlich viele, aber Sofia wird sie meistern und kann am Ende stolz darauf sein, was sie geschafft hat. Der deutsche Buchtitel ist in meinen Augen hervorragend gewählt, er passt perfekt zu dieser schönen Geschichte.

Neben Sofia haben mir auch die Nebencharaktere unheimlich gut gefallen. Sie haben alle so ihre Ecken und Kanten, was sie nur noch sympathischer und authentischer macht.
Sofias beste Freundin Kiki (ein so witziges und aufgewecktes Mädchen!), Sofias superlieber Dad, die herzensgute Kate (die hinter „Frag Kate“ steckt), der charmante Sam, Kates Tochter Alexa – ich habe sie allesamt ganz fest in mein Herz geschlossen. Na ja, bei Alexa, muss ich gestehen, hat es ein ganzes Weilchen gedauert, ehe ich mit ihr warmgeworden bin. Alexa kann so ein richtiges Biest sein, sie ist frech, kratzbürstig, ziemlich rücksichtslos und nimmt kein Blatt vor den Mund. Wie sie sich manchmal gegenüber ihrer Mutter verhält, hat mich fast schon schockiert. Alexa ist schon ein sehr spezieller Mensch. Ich habe mich stellenweise richtig über sie aufgeregt und fand es so gemein, wie fies sie die arme Sofia anfangs behandelt (sie verpasst ihr zum Beispiel den Spitznamen Doofia). Ein bisschen konnte ich Alexa zwar auch verstehen, aber okay fand ich ihr Verhalten dennoch nicht. Zum Glück aber wandelt sich das noch. Hat man erst einmal Alexas harte Schale geknackt, darf man die nette und deutlich sanftere Alexa kennenlernen.

Was ich in „Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt“ ganz besonders schön fand, war der E-Mail-Austausch zwischen Sofia und Kate. Die Mails der beiden sind so emotional und bewegend und richtig witzig. Mich haben sie bestens unterhalten und zugleich auch zutiefst berührt.

Ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert haben mir auch die gemeinsamen Momente zwischen Sofia und Sam. Die beiden geben ein total niedliches Pärchen ab. Ich glaube, ich an Sofias Stelle hätte mich auch sofort in Sam verliebt. Er ist einfach so ein lieber und hilfsbereiter Kerl. Gutaussehend ist er natürlich auch und sehr charmant. Wie das Thema erste große Liebe hier behandelt wird ist einfach herrlich und absolut frei vom jeglichen Kitsch. Kitschig geht es hier generell nicht zu. Alles wirkt so lebensecht und glaubwürdig - Ich kann mich da nur immer wieder wiederholen: Carol Weston ist hier ganz besonderes Jugendbuch gelungen, welches definitiv auch für eine deutlich ältere Zielgruppe absolut lesenswert ist. Ich bin mir sehr sicher, dass sich so gut wie jeder, ganz egal welchen Alters, wunderbar in Sofia hineinversetzen wird und sie genauso liebgewinnen wird wie ich.

Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt“ ist auf jeden Fall so ein Buch für mich, welches mir noch sehr lange sehr gut im Gedächtnis bleiben wird. Es erzählt eine so tolle Geschichte über Trauerbewältigung, dem Erwachsenwerden, Liebe, Freundschaft und Familie und enthält eine so großartige Message.

Fazit: Ein wunderschönes und ganz besonderes Buch! „Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt“ erzählt auf eine sehr emotionale, humorvolle und mitreißende Weise eine zauberhafte Geschichte über Verlust, Trauer, dem Loslassen, Freundschaft, Familie und Liebe. Mir hat das Buch ein wundervolles Leseerlebnis beschert. Ich bin ganz verliebt in die einzigartigen Charaktere, in das kleine New Yorker Vorstädtchen und in die einfühlsame Art, mit der die Autorin Sofias Geschichte erzählt. Ich kann das Buch jedem nur ans Herz legen, sowohl Teenagern als auch Erwachsenen. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung sowie volle 5 von 5 Sternen! 
 






Vielen lieben Dank an den Hanser Verlag, der mir dieses wunderschöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!

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