Samstag, 4. Mai 2019

[Rezension] Dies ist keine Liebesgeschichte von Don Zolidis

Hardcover
Ab 14 Jahren
368 Seiten
ISBN: 978-3-7915-0073-7
Erschienen: 18.03.2019

Klappentext:
Trennung in 7 Akten: Sie liebt mich … sie liebt mich nicht … sie liebt mich … sie liebt mich nicht …
Wie kann das Beste, das dir je im Leben passiert ist, gleichzeitig das Dämlichste sein? Craig weiß es ziemlich genau. Schließlich trennt sich gerade seine Freundin Amy von ihm. Zum sechsten Mal. Das siebte Mal trennt sich Craig von Amy ... Aber warum sollte auch ausgerechnet er, der absolute Nerd, mit dem beliebtesten Mädchen der Schule zusammen sein? Vielleicht muss man seine große Liebe loslassen, um in ihrem Herzen zu landen. Oder man entwickelt, je erwachsener man wird, ohnehin einen anderen Charakter. Doch will Craig das überhaupt?

Dies ist die rasanteste, komischste und berührendste Nicht-Liebesgeschichte seit „Eleanor & Park”: Tiefgründig, unterhaltsam und ungewöhnlich erzählt von Don Zolidis.

Quelle: Dressler Verlag

Rezension:

Bei „Dies ist keine Liebesgeschichte“ wusste ich vom ersten Moment an, dass es ganz genau das Richtige für mich sein wird. Hier sprach mich einfach alles sofort an: Das Cover mag ich unheimlich gerne, irgendwie haben es mir diese Schuhe total angetan. Der Titel klang richtig vielversprechend, genauso wie der Klappentext. Für mich stand daher sehr schnell fest: Dieses Buch muss ich unbedingt lesen!

Craig ist glücklich, aber zugleich auch nicht. Er ist mit dem schönsten Mädchen der Welt zusammen. Aber irgendwie auch nicht. Mittlerweile hat sich Amy Carlson nun schon sechsmal von ihm getrennt, nur um kurz darauf wieder mit ihm zusammenzukommen. Verständlich, dass dieses Hin und Her in Craig ein ziemliches Gefühlschaos verursacht. Trennung Nummer sieben soll dann auch bald folgen. Dieses Mal aber macht Craig Schluss. Ihm stellt sich immer mehr die Frage: Warum sollte eigentlich ausgerechnet er, Craig, der absolute Nerd und mega Uncoole, mit so einem atemberaubenden und beliebten Mädchen wie Amy zusammen sein? Das passt doch eigentlich gar nicht. Vielleicht haben Craigs Freunde doch recht, vielleicht ist Amy wirklich eine Nummer zu groß für ihn...Aber er liebt Amy doch so. Und sie ihn auch...oder auch nicht.

Rasant, komisch, berührend, tiefgründig, unterhaltsam, ungewöhnlich – diese Adjektive begegnen einem hier im Klappentext. Und wisst ihr was? Genau diese Wörter hätte ich auch verwendet, um euch die Geschichte zu beschreiben, die euch hier zwischen den Buchdeckeln erwartet. Sie beschreiben einfach nur perfekt diese total untypische Lovestory.

Don Zolidis ist mit „Dies ist keine Liebesgeschichte“ ein wundervoller und ganz besonderer Jugendroman gelungen. Die Story war zwar insgesamt anders, als ich erwartet hatte, aber keineswegs schlecht anders. Nein, ich bin richtig begeistert von dem Buch und habe es quasi weggeatmet. Für mich hat es sich super angenehm lesen lassen. Der Schreibstil ist jugendlich, locker-leicht und so wunderbar humorvoll. Bei mir flogen die Seiten wirklich nur so dahin. Besonders gut gefallen haben mir die schlagfertigen, spritzigen Dialoge. Da finde ich, merkt man sehr, dass Don Zolidis Theaterautor ist. Die Dialoge lesen sich wirklich klasse!
Was mich anfangs nur ein bisschen verwirrt hat, ist der Handlungsaufbau. Dieser ist irgendwie leicht chaotisch und...ungewöhnlich. Ich weiß gar nicht, wie ich das genauer beschreiben soll. Die Erzählung erfolgt irgendwie keiner richtigen chronologischen Abfolge. Hat mich aber tatsächlich nicht gestört. Ich fand diesen Erzählstil absolut passend für diese außergewöhnliche Geschichte.

Erzählt wird hier alles aus der Sicht von Craig in der Ich-Perspektive. Craig habe ich sofort in ganz fest in mein Herz geschlossen; er ist so süß und witzig. Über ihn habe ich mich stellenweise köstlich amüsiert. Craig ist einfach einmalig. Generell muss ich sagen, dass die Charaktere allesamt einzigartig sind. Und so authentisch. Alle haben sie so ihre Ecken und Kanten, was sie nur noch liebenswerter macht. Craigs Vater zum Beispiel liebt die traditionelle Hirschjagd (sehr zum Unmut seines Sohnes) und verwandelt sich einmal im Jahr vom Normalo-Dad zum Jagd-Dad. Craigs Zwillingsschwester Kaitlyn ist super sportlich (ganz im Gegensatz zu ihrem Bruder) und so ein richtiges Biest. Craigs Freunde sind die totalen Nerds und so herrlich schräg. Und Amy ist auch eine Marke für sich. Ich habe sie manchmal als ein bisschen anstrengend empfunden, aber irgendwie ist sie auch total niedlich. Ich jedenfalls mochte Amy sehr gerne.
Bis auf wenige Ausnahmen haben mir hier alle Charaktere, denen wir im Verlaufe des Buches begegnen, wahnsinnig gut gefallen. Wen ich nicht so wirklich leiden konnte, war Craigs Schwester Kaitlyn. Sie fand ich richtig zickig und nervig. Fand ich aber nicht schlimm, ich finde, so ein paar unsympathische Charaktere, über die man sich beim Lesen so schön aufregen kann, müssen in Büchern einfach sein.

Was absolut meinen Geschmack getroffen hat, war der Humor. Craig erzählt uns sehr viel aus seiner Vergangenheit, zum Beispiel berichtet er von den vielen skurrilen Haustiertoden in der Familie. Ja, okay, das ist natürlich nicht witzig. Aber so, wie Craig es erzählt, hat es mich doch sehr zum Schmunzeln gebracht. So ein schwarzer Humor ist einfach komplett meiner.
Spitze fand ich auch die Schilderung einer früheren Geburtstagsfeier von Craig und Kaitlyn. Eine Barbie-Hobbit-Party – das klingt doch schon so schön verrückt, oder? :D
Tja, und nicht zu vergessen das Hin und Her bezüglich Craig und Amy. Craig kann einem wirklich nur leid tun, ständig wird ihm sein Herz gebrochen. Ich habe da schon sehr mit ihm mitgefühlt, musste zugleich aber auch immer wieder darüber lachen.

Die Liebesgeschichte, die hier erzählt wird und die eigentlich gar keine ist (s. Titel), ist einfach so erfrischend anders und untypisch.
Sie ist zum Lachen komisch und herzerwärmend schön. Die Mischung aus Humor, Ernst und Gefühl ist dem Autor wunderbar gelungen. Mich hat die Geschichte nicht nur durchweg zum Grinsen gebracht. Sie hat mich auch sehr berührt und zum Nachdenken angeregt. Es geht ums Erwachsenwerden, Familie, Freundschaft und – natürlich – um die erste große Liebe. Wenn ihr solche Bücher gerne lest, dann kann ich euch diesen Jugendroman wirklich nur ans Herz legen. Super finde ich hier auch, dass das Buch auch für Jungen absolut lesenswert ist, schließlich haben wir es hier mit einem männlichen Protagonisten zu tun. Erwachsenen Lesern kann ich „Dies ist keine Liebesgeschichte“ übrigens ebenfalls wärmstens empfehlen.

Fazit: „Dies ist keine Liebesgeschichte“ erzählt eine alles andere als typische Lovestory. Das Buch ist so erfrischend anders und ungewöhnlich. Die Geschichte ist turbulent, tiefgründig, warmherzig schön und so herrlich humorvoll! Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und war beim Lesen immerzu am Schmunzeln. Der Handlungsaufbau wird wohl nicht jedermanns Sache sein, da Craig die Geschichte etwas durcheinander erzählt. Mich persönlich hat es nicht gestört. Mich hat das Buch bestens unterhalten und ich vergebe gerne 5 von 5 Sternen!








Vielen lieben Dank an den Oetinger Verlag für das Rezensionsexemplar!
 

2 Kommentare:

  1. Guten Morgen liebe Corinna,
    ach was für ein wunderschönes Kinderbuch, damit hast Du voll meine Neugier geweckt :)
    Auch die positive Bewertung zeigt, dass Du viel Spaß mit der Lektüre hattest.
    Danke für die Vorstellung.
    Liebe Grüße+
    Andrea ♥

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    Antworten
    1. Hallo liebe Andrea,

      mir hat das Buch echt gut gefallen! Allerdings handelt es sich hier um ein Jugendbuch und nicht um ein Kinderbuch. :D
      Freut mich wirklich sehr, dass ich mit meiner Rezension neugierig auf das Buch machen konnte. :)

      Liebe Grüße

      Corinna

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