Freitag, 31. August 2018

[Rezension] Einmal Teenie und zurück von Jessica Brody

Gebundene Ausgabe
Ab 10 Jahren
400 Seiten
ISBN: 978-3-7373-4102-8
Erschienen: 22.08.2018

Klappentext:
Addies zwölfter Geburtstag ist eine einzige Katastrophe – niemand nimmt sie ernst, alle behandeln sie wie ein Kind! Als sie sich von einem Wunschkästchen wünscht, endlich sechzehn Jahre alt zu sein, geschieht das Unglaubliche: Am nächsten Morgen ist sie sechzehn, sie hat den lang ersehnten Hund, jede Menge Make-up und einen mega beliebten YouTube-Channel. Wie cool ist das denn!?
Doch Addie merkt schnell, dass ihr vier Jahre älteres Ich ihr fremd ist und so gar nicht dem entspricht, wie sie sich selbst sieht. Eins ist klar: Sie muss so schnell wie möglich in ihr altes Leben zurück! Aber wie?

Quelle: Fischerverlage

Rezension:

Als ich in der Vorschau des Fischerverlags entdeckte, dass es ein neues Buch von Jessica Brody geben wird, war meine Neugier sofort geweckt. Ihr Jugendroman „Eine Woche voller Montage“ konnte mich hellauf begeistern, daher stand für mich auch sofort fest, dass ich „Einmal Teenie und zurück“ unbedingt lesen möchte.

Wie gerne wäre Addie sechzehn! So wie ihre große Schwester Rory. Deren Leben ist einfach perfekt: Rory hat einen Freund, ein Handy, sie darf sich schminken, geht auf die Highschool...hach, seufz, sechzehn müsste man sein. Leider ist Addie erst zwölf. Das heißt: sie ist klein, flachbrüstig, wird nicht ernst genommen und von allen wie ein Kind behandelt. Stöhn. Doch dann erhält Addie von ihrer Nachbarin Mrs Toodles ein geheimnisvolles Schmuckkästchen, welches angeblich magische Kräfte besitzen soll und Wünsche wahr werden lassen kann. Ob das wirklich stimmt? So richtig glauben kann Addie das ja nicht, aber verzweifelt wie sie ist, ist sie dennoch bereit das Kästchen auszuprobieren. Was sie sich wünscht? Na, sechzehn zu sein, natürlich. Und tatsächlich: Der Zauber funktioniert! Als Addie am nächsten Morgen, nach ihrem (katastrophalen) 12. Geburtstag erwacht, ist sie plötzlich sechzehn. Endlich besitzt sie ein eigenes Handy, ihre Schubladen beherbergen jede Menge Schminkzeug und auch ihren lang ersehnten Hund hat sie endlich. Sogar Besitzerin eines total abgefahrenen Autos ist sie jetzt! Hallo, wie cool ist das denn bitte? Und einen mega erfolgreichen Vlog besitzt sie auch, auf welchem sie Schminktipps gibt. Nur seltsamerweise hat sie diesen zusammen mit Clementine. Die scheint jetzt auch Addies neue beste Freundin zu sein. Kaum vorstellbar, schließlich konnten sich die beiden als 12-jährige überhaupt nicht leiden. Was aber noch viel merkwürdiger ist: Addies allerbeste Freundin Grace scheint gar nicht mehr mit ihr befreundet zu sein. Nein, schlimmer noch: Grace scheint sie richtig zu hassen! Was ist geschehen? Was hat sich in den letzten vier Jahren nur zugetragen? An diese hat Addie nämlich keinerlei Erinnerungen…Anfangs fand Addie es noch toll, endlich süße sechzehn zu sein, allerdings merkt sie sehr schnell, dass dieses Leben so gar nicht ihren Vorstellungen entspricht. Ihr 16-jähriges Ich ist ihr vollkommen fremd. Für Addie steht sehr rasch fest: Sie möchte ihr altes Leben wiederhaben!

Mir hat „Einmal Teenie und zurück“ wahnsinnig gut gefallen, es hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Die Geschichte konnte mich von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und mich das Buch in weniger als zwei Tagen durchsuchten lassen.
Ich hatte hier mit einer netten, unterhaltsamen Teenie-Story gerechnet, schön für zwischendurch. Beim Lesen habe ich dann aber recht schnell gemerkt, dass das Buch für mich mehr ist. „Einmal Teenie und zurück“ erzählt eine wundervolle Geschichte über Freundschaft und Wünsche, übers Erwachsen werden und dem ersten Mal verliebt sein. Das Buch macht einem deutlich, dass man sich selbst treu bleiben soll, seine Kind- und Jugendzeit genießen sollte, da gerade diese Momente im Leben ganz besondere sind.

An Addie sehen wir, wie wichtig es ist, im Hier und Jetzt zu leben und sich nicht ständig zu wünschen, dass die Zeit schneller vergeht und man endlich älter ist.
Das Buch wird aus ihrer Sicht erzählt. Addie war mir auf Anhieb richtig sympathisch. Obwohl sie erst zwölf ist, also einige Jährchen jünger als ich, hatte ich überhaupt keine Probleme mich in sie hineinversetzen. Das Buch ist für Mädchen ab 10 Jahren angedacht – das Cover wird in erster Linie auch solche ansprechen, es wirkt ja doch sehr mädchenhaft – dennoch kann ich auch Erwachsenen dieses wunderschöne Buch sehr ans Herz legen. Als Erwachsener fühlt man sich hier beim Lesen wieder herrlich jung, man denkt zurück an seine eigene Kind- und Jugendzeit, schwelgt in Erinnerungen und wünscht sich, selbst noch mal Teenager sein zu dürfen. Zudem stimmt einen die Handlung sehr nachdenklich. Besonders der Punkt, wie wichtig Freundschaft ist, steht in der Geschichte sehr im Vordergrund.

Addie ist als 12-jährige mit Grace befreundet. Die beiden kann man wirklich als so richtige Freundinnen fürs Leben bezeichnen, sie erzählen sich alles voneinander und kennen sich in und auswendig. Die Freundschaft der beiden wird so wundervoll beschrieben, mir haben die Beschreibungen stets ein breites Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Weniger zum Lächeln ist die Beziehung der beiden, als Addies Wunsch wahr wird und sie sich in ihrem 16-jährigen Ich wiederfindet. Vorbei ist es mit der innigen Freundschaft. Stattdessen befindet sich Addie nun an der Seite von Clementine, ein ziemlich unsympathisches Mädchen, die andere gerne herumkommandiert und sich für den Star der Schule hält. Wie Addie an diese blöde Kuh geraten konnte, ist ihr unbegreiflich. Generell kann sie das Leben ihres 16-jährigen Ichs nicht verstehen. Nicht nur, dass sie ihr der Umgang mit Handys fremd ist, sie im Unterricht nur Bahnhof versteht (Trigonometrie???), sie, obwohl sie einen Führerschein besitzt, keine Ahnung hat wie man Auto fährt – auch den Status an der Schule, den Addie mit 16 hat und ihr Familienleben, als dies entspricht überhaupt nicht ihren Vorstellungen und Träumen.
In Addie erwacht daher ein neuer Wunsch: Sie will ihr altes Leben zurückhaben, sie möchte wieder mit Grace befreundet sein, sie will lieber Kakao statt Kaffee trinken, sie möchte Pyjamapartys in ihrem kleinen Häuschen im Garten feiern und einfach wieder Kind sein.

Zusammen mit Addie erleben wir eine herrlich turbulente und stellenweise höchst amüsante Zeit. Amüsant eher für uns Leser, für Addie mehr peinlich. ;)
Es ist aber auch nicht leicht, sich plötzlich als 16-jährige zu geben, wenn man in Wirklichkeit erst 12 ist. Zudem fehlen Addie vier ganze Jahre, an die sie keine Erinnerungen hat. Das da Fettnäpfchen und jede Menge Patzer vorprogrammiert sind, kann man sich denken.

Mir hat der Humor in dem Buch unheimlich gut gefallen. Ich war hier ständig am Schmunzeln und Grinsen und habe mich beim Lesen köstlich amüsiert. Dass die Handlung dann deutlich mehr Tiefgang besitzt als ich erwartet habe, hat mich das Buch nur noch mehr lieben lassen.
Ebenfalls richtig klasse fand ich die vielen SMS-Nachrichten, die oft von lauter witzigen Emojis begleitet werden und das Lesen nur noch unterhaltsamer machen.
Durch den tollen, flüssigen Schreibstil und die angenehm kurzen Kapitel bin ich hier so durch die Seiten geflogen – gefühlt in Lichtgeschwindigkeit. :D

Fazit: So cool! Mir hat „Einmal Teenie und zurück“ unglaublich gut gefallen. Das Cover ist ehrlich gesagt nicht so meins, aber das, was mich zwischen den Buchdeckeln erwartet hat, hat pure Begeisterung in mir ausgelöst. Das Buch ist mitreißend und witzig, es ist herrlich humorvoll, zum Schmunzeln schön und total liebenswert. Das Buch lädt zum Mitfiebern und Träumen ein, es sorgt für laute Lacher und richtig gute Laune. „Einmal Teenie und zurück“ erzählt eine wunderschöne Geschichte über Freundschaft, Liebe, Wünsche und dem Erwachsenwerden. In meinen Augen ist das Buch nicht nur was für Mädchen ab 10 Jahren, auch Erwachsene werden hier jede Menge Spaß beim Lesen haben. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen und vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sternen! 





Vielen lieben Dank an den Fischerverlag, der mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!   

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