Hardcover
Ab
14 Jahren
448
Seiten
ISBN:
978-3-7348-5605-1
Erschienen:
17.07.2018
Klappentext:
Svenja
hatte schon abgeschlossen mit dem Sommer, dem winzigen Küstenort und
ihrem Vater, den sie für drei Monate in seiner Heimat Kanada
besucht. Doch dann taucht in der abgelegenen Bucht ein einsamer
kleiner Orca auf, der Svenja sofort fasziniert. Auch Alex, ein
Meeresbiologiestudent, will herausfinden, woher der Wal kommt und
warum er alleine unterwegs ist. Gemeinsam versuchen Svenja und Alex,
sich dem Orca anzunähern. Doch schnell wird das öffentliche
Interesse an dem Wal immer größer, jeder glaubt zu wissen, was für
ihn am besten ist. Nach einem gefährlichen Zwischenfall droht ihm
die Gefangenschaft. Svenja beschließt, ihn auf eigene Faust zu
retten, auch wenn sie damit ihre Liebe zu Alex aufs Spiel setzt. Wird
ihr Plan aufgehen?
Quelle:
Magellan Verlag
Rezension:
Als
ich das erste Mal auf Orcasommer gestoßen bin, wusste ich einfach
sofort, nur beim Blick aufs Cover, das ich dieses Buch unbedingt
lesen muss. Als ich mir dann den Klappentext durchlas, wurde meine
Neugier nur noch größer. Von Sabine Giebken hatte ich bisher leider
noch kein Buch gelesen, Orcasommer sollte also mein erstes Werk von
ihr sein.
Anstatt
den Sommer zu Hause in Berlin zu verbringen, wird Svenja für drei
Monate nach Kanada reisen, wo sie zum ersten Mal ihren Vater treffen
wird. Von ihm weiß sie so
gut wie nichts,
daher verläuft der Start zwischen den beiden auch ziemlich holprig.
In Kanada angekommen muss Svenja nämlich feststellen, dass ihr Vater
Matt alles andere als der Vater ist, den sie sich in ihren Träumen
ausgemalt hat. Matt ähnelt äußerlich einem Bären, er ist wortkarg
und lebt einsam in einem kleinen Haus fernab einer
großen
Stadt in einem
kleinen Kaff.
Kein Handyempfang, schlechtes, kaltes Wetter (und das im Sommer) –
na super. Am liebsten würde sich
Svenja
sofort ihren Koffer schnappen und wieder zurück nach Deutschland
fliegen.
Doch
dann
taucht
kurz
darauf ein kleiner einsamer Orca in der abgelegenen Bucht auf
und um
Svenja ist
es sofort
geschehen. Doch woher kommt der kleine Wal? Wo ist seine Familie?
Zusammen mit dem Meeresbiologiestudenten Alex versucht die 17-jährige
herauszufinden, warum der Orca alleine auf sich gestellt ist. Doch
dessen Auftauchen bleibt nicht lange geheim. Der Wal erregt sehr
schnell das öffentliche Interesse und zieht immer mehr Schaulustige
an. Svenja und Alex müssen schnell handeln, wenn sie ihren neuen
Freund noch rechtzeitig retten wollen.
Was
für ein wundervolles Buch! Ich hatte mal wieder genau den richtigen
Riecher gehabt, mir hat Orcasommer unglaublich gut gefallen.
Mich konnte die Handlung von den ersten Seiten an in ihren Bann
ziehen und mir herrliche Lesestunden bescheren.
Der
Schreibstil von Sabine Giebken sagte mir auf Anhieb zu. Er ist
locker-leicht, flüssig und sehr bildhaft. Durch die vielen
anschaulichen Beschreibungen kann man sich von allen Orten ein
ganz
genaues Bild machen und sich spielend leicht nach Kanada träumen.
Kanada ist schon seit ewigen Zeiten mein größtes Reiseziel. Als ich
das Buch gelesen habe, ist meine Sehnsucht, endlich auch einmal
dieses wunderschöne Land zu
bereisen,
nur noch größer geworden. Sabine Giebken beschreibt die Natur
Kanadas einfach nur toll. Es wird dadurch eine ganz besondere
Atmosphäre geschaffen, welche mich sofort verzaubern konnte.
Die
Charaktere sind der Autorin ebenfalls
wunderbar
gelungen. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Svenja
in der Ich-Perspektive. Svenja
war
mir vom
ersten Moment an
sympathisch, ich konnte mich problemlos in sie hineinversetzen und
ihre Handlungen und Gedankengänge
nachvollziehen. Ab und an lässt sie zwar
den
Teenager durchblicken, zumindest mir kam ihr Verhalten stellenweise
etwas bockig vor -
dieser
Aspekt hat aber nicht dazu geführt, dass Svenja
Sympathiepunkte bei mir eingebüßt hat. Svenja
ist ein toller Charakter, sie ist klug,
selbstbewusst und mutig.
Die
Nebencharaktere wurden ebenfalls klasse ausgearbeitet. So hat sich
Svenjas
Vater Matt sofort in mein Herz geschlichen. Er wird anfangs zwar
recht brummig und wortkarg beschrieben, allerdings konnte ich dieses
Verhalten nur
zu gut verstehen.
Ich stelle es mir nicht leicht vor,
das erste Mal auf seine Tochter zu treffen, die eine völlig Fremde
für einen ist und für drei Monate bei einem wohnen soll. Hinzu
kommt, dass Matt viele Jahre alleine gelebt hat und zu einem
richtigen Einsiedler geworden
ist.
Die plötzliche Gesellschaft bedeutet
also
eine große Umstellung für ihn.
Svenja
hat natürlich auch anfangs große Schwierigkeiten damit, Zugang zu
ihrem Vater zu finden. Ich fand es richtig schön und auch irgendwie
niedlich zu
sehen,
wie die beiden langsam
Kontakt zueinander aufgebaut haben und allmählich eine richtige
Vater-Tochter-Beziehung zustande gekommen
ist.
Neben
Matt fand
ich auch den
Jungen
Alex richtig sympathisch.
Er ist ein prima Kerl, nett, hilfsbereit und einfach so ein Typ, den
man sofort gernhaben muss. Man merkt auch sofort, dass Alex und
Svenja
etwas verbindet und sie perfekt zusammen passen. Die
beiden kommen sich im Verlaufe des Sommers auch immer näher, das
Buch beinhaltet also eine kleine Liebesgeschichte, welche mir richtig
gut gefallen hat. Sie ist authentisch und überhaupt nicht kitschig
oder klischeehaft.
Das
Augenmerk der Handlung liegt aber auf dem kleinen Orca, der eines
Tages plötzlich in der Bucht auftaucht. Svenja
sucht immer wieder seine Gesellschaft, gibt ihm den Namen Solo und
schließt den kleinen Wal immer mehr in ihr Herz.
Mir
haben die Beschreibungen, wie
Svenjas
Bindung zu Solo immer inniger wird, richtig das
Herz erwärmt.
Die vielen Szenen mit Solo und all den anderen Walen sind magisch und
traumhaft schön.
Meine
Faszination für Wale hat sich mit diesem Buch nur noch gesteigert.
Gerade Orcas sind wundervolle Tiere. Man lernt hier beim Lesen eine
Menge über diese einzigartigen
Geschöpfe
und
merkt beim Lesen sehr, dass Sabine
Giebken hier
sehr ausführlich recherchiert hat.
Alles
wirkt realistisch und authentisch, auch der Teil, als Solo ins
Interesse der Bevölkerung und der Presse gerät. Leider.
Ich
fand es richtig schade zu sehen wie rücksichtslos die Menschen die
Wale
behandeln. Für die meisten sind sie
einfach
nette Touristenakttaktionen. Wie sich die Wale dabei fühlen, ist
vielen völlig
egal.
Mich haben diese Beschreibungen richtig wütend gemacht, vor allem
auch deswegen, da ich mir sehr gut vorstellen kann,
dass diese der Realität entsprechen.
Ich
konnte die Wut von Svenja
daher auch nur zu gut verstehen und habe so gehofft, dass sie und
Alex zumindest die Situation von Solo zum Guten wenden können. Ich
bin beim Lesen richtig ins Mitfiebern geraten, besonders
zum Ende hin, als sich immer mehr Menschen Svenja
und
Alex in den Weg gestellt
haben.
Das Buch hat mit einer Menge spannender Szenen aufzuwarten, sodass an keiner Stelle Langeweile aufkommt.
Orcasommer
hat mich sehr beeindruckt. Ich hoffe ja sehr, dass es noch eine
Fortsetzung geben wird, befürchte aber, dass es sich hier um einen
Einzelband handelt. Schade eigentlich, ich hätte Svenja
und Alex und auch die anderen liebenswerten Charaktere liebend gerne
noch ein Stückchen länger begleitet. Das Buch ist zwar mit über
400 Seiten nicht gerade dünn, war für meinen Geschmack aber dennoch
viel zu schnell wieder vorbei.
Fazit:
Ich
bin ganz verliebt in dieses zauberhaft
schöne
Buch. Mit Orcasommer ist Sabine Giebken ein großartiger Jugendroman
gelungen, der eine wundervolle Geschichte über Freundschaft,
Familie, Liebe, Umweltschutz und Wale erzählt. Das Buch lädt zum
Mitfiebern und Träumen ein und entführt einen in die atemberaubende
Natur Kanadas. Ich kann Orcasommer absolut empfehlen, vor allen
denjenigen, die sich für Wale, insbesondere
für Orcas,
interessieren und ein Faible für das Setting Kanada haben. Von mir
gibt es eine absolute Leseempfehlung sowie volle 5 von 5 Sternen!
Vielen
lieben Dank an den Magellan Verlag, der mir dieses schöne Buch als
Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
Hallo liebe Corinna,
AntwortenLöschendas Buch hört sich ja allerliebst an. Momentan habe ich auch so eine Kinderbücher-Phase, dann muss ich immer an Dich denken, da du ja diesbezüglich die Nummer 1 bist :-)
Danke für diese wundervolle Vorstellung!
Liebe Grüße
Andrea
Hallo liebe Andrea,
Löschengern geschehen. :)
Allerdings ist "Orcasommer" ein Jugendbuch. Jeder tickt natürlich anders, ich kann mir schon vorstellen, dass auch jüngere Leser das Buch sehr gut lesen können. Ich hätte es bestimmt als 11-jährige geschafft. ;)
Ich kann dir "Orcasommer" jedenfalls sehr ans Herz legen. Es ist wirklich toll! :D
Und danke für das Kompliment! Die Nummer 1 in Sachen Kinderbücher, das ist ja lieb von dir! :)
Viele liebe Grüße
Corinna
Huhu Corinna,
AntwortenLöschenals ich das Cover von Orcasommer erblickt habe, war ich auch sofort hin und weg. Ich finde es ist richtig schön geworden. Ich habe auch schon überlegt, ob ich das Buch lesen soll. Da ich momentan aber einige Bücher auf dem Plan habe, musste ich ein wenig aussourcen. Wenn ich deine Rezension so lese, überlege ich, ob ich Orcasommer nicht doch wieder auf die Wunschliste setzen sollte. Ich bin ja auch ein großer Fan der Bücher aus dem Magellanverlag. Ich mag den Schreibstil und die Art, wie die Geschichten aufgebaut sind einfach sehr.
Deine Begeisterung wirkt total ansteckend. Vielen Dank für diese wundervolle Rezension <3
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hey Tanja,
Löschenich habe auch gerade eine Menge Bücher auf dem Plan. Zu viele vielleicht, im Moment komme ich mit dem Lesen kaum hinterher. ;)
Orcasommer solltest du auf jeden Fall irgendwie noch in deinem Lesevorhaben dazwischenquetschen sollen. Das Buch ist echt toll. Ich bin ja auch ein riesengroßer Fan der Magellan Bücher, diese sind wirklich immer ganz besonders schön aufgebaut und auch von den Covern her wundervoll gestaltet. :D
Orcasommer kann ich dir wirklich sehr ans Herz legen! <3
Viele liebe Grüße
Corinna