Paperback,
Klappenbroschur
Ab
14 Jahren
400
Seiten
ISBN:
978-3-7335-0406-9
Erschienen:
22.08.2018
Klappentext:
Auf
einer Party stürzt Nele mit Jerome ab, der alles verkörpert, wonach
sie sich immer gesehnt hat. Als sie sich zum ersten Mal küssen, hat
Nele hunderttausend Schmetterlinge im Bauch. Doch am nächsten Tag
kursiert ein Video von ihr im Netz, auf dem sie eindeutig zu wenig
anhat. Eigentlich kann nur Jerome dieses Video gemacht haben. Aber
Nele ahnt, dass die Wahrheit viel komplizierter ist ...
Quelle:
Fischerverlag
Rezension:
Das
neue Buch von Sabine Schoder war ein absolutes Must-Read für mich!
Mit ihren ersten beiden Romanen konnte mich die Autorin hellauf
begeistern, daher war meine Freude groß gewesen, als ich beim
Durchstöbern der Fischerverlag-Vorschau entdeckte, dass es neues
Lesefutter von ihr geben wird. Auf „Liebe ist so scheißkompliziert“
war ich schon richtig gespannt.
Nele
kann ihren Körper nicht so wirklich leiden. Nicht nur, dass sie kaum
Busen hat und eine flache Nase, nein, das wohl schlimmste an ihr ist
ihre Körpergröße. Nele ist sagenhafte 1,90 Meter groß. Ihr Leben
ist daher alles andere als einfach. So hatte sie zum Beispiel noch
nie einen festen Freund. Welcher Junge möchte schon von seiner
Freundin überragt werden? Nele ist durch ihre Größe ein ziemlicher
Einzelgänger, denn trotz ihrer enormen Länge scheint sie niemand in
der Schule wahrzunehmen. Nur ihr Nachbar und bester – und einziger
- Kumpel Tom hält zu ihr. Doch dann trifft Nele auf Jerome Tessmer.
Er ist der Basketballstar der Schule und lässt Nele etwas tun, was
sie bisher kaum hatte tun müssen: Zu jemandem aufsehen. Jerome misst
mit 2,06 Meter gute 16 Zentimeter mehr als sie. Nele wird von dem
Jungen wie magisch angezogen. Ob es wohl an seiner Größe liegt?
Oder an den blonden Haaren? Oder vielleicht doch an seinen
sturmgrauen Augen? Nele weiß nicht warum, aber sie fühlt sich zu
Jerome hingezogen. Als es auf einer Party zu einem Kuss zwischen den
beiden kommt, flattern gefühlte hunderttausend Schmetterlinge in
ihrem Bauch. Doch daran kann sich die 17-jährige nach der Party kaum
noch erinnern. Was sich in dieser Nacht zugetragen hat, liegt wie in
einem dunklem Nebel. Doch anscheinend ist auf der Party etwas
passiert, denn am darauffolgenden Tag taucht plötzlich ein Video im
Internet auf, welches Nele halbnackt zeigt. Es kommt eigentlich nur
einer infrage, der für dieses Video verantwortlich sein kann. Jerome
aber streitet alles ab. Wer aber könnte sonst dahinter stecken?
Was
mir aus Sabine Schoders ersten beiden Jugendbüchern sehr gut in
Erinnerung geblieben ist, ist ihr toller Schreibstil und ihr
erstklassiger Humor.
Auch
in „Liebe ist so scheißkompliziert“ konnte mich die Autorin mit
diesen beiden Punkten hellauf begeistern. Das Buch liest sich echt
klasse, herrlich locker-leicht und angenehm. Auch mit dem Humor
konnte Sabine Schoder wieder absolut meinen Geschmack treffen. Ich
habe mich beim Lesen teilweise köstlich amüsiert und kam aus dem
Schmunzeln und Grinsen gar nicht mehr heraus.
Erzählt
wird die Geschichte aus der Sicht der 17-jährigen Nele. Sie war mir
auf Anhieb sympathisch, ihre humorvolle und sarkastische Art gefiel
mir vom ersten Moment an richtig gut. Nele ist schlagfertig, sie hegt
eine Liebe für Zombiefilme und hat – wie das gerade bei Teenagern
oft der Fall ist – Probleme damit, ihren Körpern so zu mögen wie
er ist. So hat sie ihrer Nase den Spitznamen „Lord Voldemort“
verpasst, weil diese in ihren Augen so platt ist. Woran die
17-jährige aber am meisten zu knabbern hat, ist ihre Körpergröße.
1,90m für eine Frau ist wirklich sehr groß. Mir tat Nele richtig
leid, dass sie von ihrem Mitschülern aufgrund ihrer enormen Länge
so ausgegrenzt und gemobbt wird. Überall, wo sie auftaucht, wird sie
schief angeguckt – tauschen wollen würde ich mit Nele definitiv
nicht.
Das
Thema Mobbing steht schon sehr im Vordergrund der Geschichte,
allerdings liegt das Augenmerk der Handlung mehr auf der
Liebesgeschichte zwischen Nele und Jerome. Diese hat mir sehr gut
gefallen, sie wurde sehr gefühlvoll und authentisch von der Autorin
beschrieben.
Anders
als bei Nele habe ich bei Jerome eine ganze Weile gebraucht, bis ich
mit ihm warm geworden bin. Er war anfangs sehr unnahbar und wurde
alles andere als sympathisch dargestellt.
So
nach und nach erfahren wir aber, welche tragische Vergangenheit
Jerome verfolgt und welches großes Päckchen er zu tragen hat. Je
mehr man über ihn erfährt, desto besser kann man auch verstehen,
wieso er sich oft so distanziert gibt. So schwer es mir zuerst auch
fiel, Jerome zu mögen, zum Ende hin habe ich ihn doch noch richtig
liebgewonnen.
Was
mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, war das Rätsel darum, wer
für das Nacktvideo verantwortlich ist, welches auf der Party
entstanden und am darauffolgenden Tag im Netz aufgetaucht ist. Da
habe ich anfangs immer wieder Theorien aufgestellt und kurz darauf
wieder verworfen. Leider hatte ich dann doch recht früh eine
Vermutung, wer es gewesen sein könnte, welche sich dann auch
bestätigt hat. Mein geliebtes Aha-Erlebnis am Ende blieb so also leider für mich aus, allerdings hat mir dieser Punkt nicht meinen Lesespaß geraubt.
Was
ich aber nicht so gut gelungen fand, war Neles Reaktion auf das
Video. Da hätte ich mir mehr Wut und Empörung gewünscht. Nele ist
zwar ein starker Charakter, aber selbst sie so eine toughe Person wie
sie kann so ein beschämendes Video ganz bestimmt nicht so locker
wegstecken.
Womit
ich leider auch noch so meine Probleme hatte, waren einige der
Nebencharaktere. So konnte ich Neles 13-jährige Schwester Lea nicht
so wirklich in mein Herz schließen. Sie empfand ich als etwas
verzogen und nervig. Aber gut, typisch kleine Schwester eben. Da kann
ich ja auch ein Liedchen von singen, ich habe sogar zwei davon. ;)
Ein
Charakter, der mir sehr gut gefallen hat, ist Tom. Da fand ich es
zwar etwas schade, dass er so extrem viel raucht und kifft und das
schon seit seiner Kindheit – allerdings mochte ich seine lockere
und lustige Art total gerne. Ich will nur echt nicht wissen, wie
seine Lungen aussehen. Tom ohne eine Zigarette – ein seltener und
kaum vorstellbarer Anblick.
Mir
hat das neue Buch von Sabine Schoder sehr gut gefallen. Nicht ganz so
gut wie erhofft, aber es hat mir dennoch richtig schöne Lesestunden
beschert. Empfehlen kann ich es auf jeden Fall! „Liebe ist so
scheißkompliziert“ ist in meinen Augen ein toller und absolut
lesenswerter Jugendroman. Wofür ich die Autorin nur loben kann, ist
diese schwierige Gratwanderung zwischen Humor und Ernst, die sie hier
vollzogen hat und die ihr in meinen Augen wunderbar gelungen ist.
Fazit:
Witzig, tiefgründig und herrlich humorvoll! Mit „Liebe ist so
scheißkompliziert“ ist Sabine Schoder ein richtig schöner
Jugendroman gelungen, welcher wichtige und ernste Themen wie Mobbing,
Sexting, Selbstzweifel und Trauer aufgreift. Trotz der vielen
ernsthaften Aspekte ist es der Autorin wunderbar gelungen, die
Geschichte mit ihrem großartigen Humor und den vielen schlagfertigen
Dialogen gekonnt aufzulockern, sodass man jede Menge zum Lachen und
Schmunzeln hat. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!
Vielen
lieben Dank an den Fischerverlag, der mir dieses schöne Buch als
Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
Huhu Corinna,
AntwortenLöschenahhh, du hast es auch gelesen <3 :o)
Ich mochte Tom ja auch unglaublich gerne. Nur leider war er eben kein Mädchen und konnte daher auch nur bedingt die Nische der besten Freundin ausfüllen, die Nele manchmal gebraucht hätte.
Was den Schreibstil der Autorin angeht: Ich habe bislang nur ein Buch von Sabine Schoder gelesen und ich fand es richtig genial. Genau wie bei dir war es auch bei mir der Humor der Autorin, der bei mir ganz besonders im Gedächtnis geblieben ist. Auf meinem SuB liegt sogar noch ein weiteres Buch,(die Fortsetzung zu Liebe ist nur was für Idioten), worauf ich mich nach Liebe ist so scheißkompliziert gleich nochmal so sehr freue :o)
Ich freue mich, dass auch du so schöne Lesemomente mit diesem Buch hattest :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hallo liebe Tanja,
Löschenich freue mich auch sehr, dass dir das Buch so gut gefallen hat. :D Ja, es wäre für Nele wohl wirklich manchmal besser gewesen, wenn Tom ein Mädchen gewesen wäre. Als guter Kumpel macht er sich aber echt prima. :)
Die Fortsetzung von "Liebe ist was für Idioten. Wie mich." ist ebenfalls richtig gut. Mir persönlich hat Band 1 ein bisschen besser gefallen, aber es sind wirklich beide Bücher klasse! Ich liebe einfach den Humor der Autorin. Und ihren Schreibstil finde ich ebenfalls klasse.
Dann wünsche ich dir schon mal ganz viel Spaß beim Lesen von "So was passiert nur Idioten. Wie uns.!" :D
Viele liebe Grüße
Corinna
Hallo Corinna,
AntwortenLöschenzwar habe ich bisher nur den ersten Band der "Idioten"-Reihe gehört, möchte aber den zweiten sowie ihr neuestes Buch definitiv noch lesen. Ich mag den Schreibstil und den Humor von Sabine sehr gerne.
Liebe Grüße,
Uwe
Hallo Uwe,
Löschenich mag ihren Schreibstil auch richtig gerne und ganz besonders ihren Humor. Mit diesen beiden Punkten konnte mich die Autorin auch hier wieder richtig begeistern. :D
Im Vergleich zu ihrer "Idioten"- Reihe hat mir Sabine Schoders neues Buch ja leider ein klein bisschen weniger gut gefallen, aber es ist meiner Meinung dennoch absolut lesenswert. :)
Viele liebe Grüße
Corinna