Klappentext:
Quelle: Thienemann-Esslinger Verlag
Rezension:
Nach einem langen anstrengenden Fußmarsch lässt sich eine Neandertalerfamilie in einer Höhle nieder. Während sich alle ausruhen („Papa, Mama und die Jäger dort, die Füße müde, langer Weg.“), zieht es den kleinen Jungen hinaus nach draußen, in das große, weite Tal („Junge hier, alles dort erwartet ihn.“). Er zieht los, streift an großen Bäumen vorbei, entdeckt kleine Käfer und viele weitere Tiere wie eine Mammutherde und einen Bären, der leckere Beeren verspeist. Fröhlich kullert der Neandertalerjunge einen Abhang hinunter und landet schließlich am Ufer eines Flusses. Auf der gegenüberliegenden Seite sieht er plötzlich einen anderen Jungen (einen Menschenjungen), der gar nicht so viel anders aussieht wie er selbst. Staunend betrachten die beiden aneinander, bis der fremde Junge dem kleinen Neandertaler zuwinkt und mit seiner Gruppe verschwindet. Auch der Steinzeitjunge macht sich auf den Weg zu seiner Familie und denkt noch öfters an diese besondere Begegnung zurück.
Auf dieses Buch war ich richtig gespannt! Ich liebe den Zeichenstil von Chuck Groenik und Bücher rund um das Thema Steinzeit haben mich schon immer fasziniert. Den kleinen neugierigen Neandertalerjungen, der schon auf dem Cover so entdeckerfreudig dreinblickt, musste ich einfach kennenlernen und ich habe es nicht bereut.
Chuck Groenink hat uns mal wieder ein großartiges Bilderbuch gezaubert, welches Jung und Alt gleichermaßen in den Bann zieht. Mit wenigen Worten und traumhaften Bildern entführt uns der US-amerikanische Künstler in die prähistorische Zeit und gibt uns einen spannenden und berührenden Einblick in den Alltag eines kleinen Neandertalerjungen. Man hat direkt das Gefühl, selbst vor Ort zu sein. Man kann das weiche Gras und die warme Sonne auf der Haut regelrecht spüren, fühlt die innige familiäre Verbundenheit und das Erstaunen, als plötzlich ein anderer Junge vor uns steht, der auch Augen, Nase und Mund hat wie wir und trotzdem irgendwie anders aussieht. Kinder werden es lieben, den kleinen sympathischen Steinzeitjungen auf seinen abenteuerlichen Streifzügen zu begleiten. Die Altersempfehlung liegt bei ab 4 Jahren, die Geschichte ist aber durchaus auch schon für etwas jüngere Kinder geeignet. Die Texte (übersetzt von Ebi Nauman) sind sehr kurz und stichwortartig, nahezu poetisch – ein bisschen so, wie man sich die Sprache von damals vielleicht vorstellt.
Ein besonderes Highlight sind die farbigen Illustrationen von Chuck Groenink, die so ausdrucksstark sind, dass Worte eigentlich gar nicht vonnöten sind. Gekonnt spielt er mit verschiedenen Perspektiven und Licht und Schatten. Malerische Landschaften laden zum Staunen ein, warme Farben sorgen für eine einladend-magische Atmosphäre. Man könnte seine Bilder einfach stundenlang betrachten, um sich an den liebevollen Details zu erfreuen wie die Mutter, die ihr Baby stillt, die dreckigen Fußsohlen des Jungen oder die Vögel, die am Himmel ihre Kreise ziehen. Seite für Seite weckt dieses Buch die Faszination für die Natur und regt die jungen Zuhörer*innen vielleicht dazu an, mehr über die Zeit der Neandertalerjungen herauszufinden.
Im Anschluss an die Geschichte gibt es noch eine doppelseitigen informativen Anhang, der Erwachsene bestens für neugierige Kinderfragen wappnet und dieses Buch zu einem gelungenen Gesamtpaket macht.
Fazit: „Im Tal der Mammuts“ ist eine außergewöhnlich erzählte und wunderschön illustrierte Bilderbuchgeschichte über Familie, kindliche Entdeckerlust, unerwartete Begegnungen und die Schönheit der Natur. Ein wunderbares Steinzeitabenteuer ab 4 Jahren, das spielerisch Sachwissen vermittelt und das Herz erwärmt. Ich bin total begeistert von diesem Bilderbuch, mein Herz hat der kleine Neandertalerjunge im Sturm erobert. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Thienemann-Esslinger Verlag für das Rezensionsexemplar!
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