Klappentext:
Quelle: Arena Verlag
Rezension:
Vor über zehn Jahren habe ich „Coraline“ das erste Mal gelesen und auch der Animationsfilm aus dem Jahr 2009 ist mir bekannt. Beides konnte mich damals richtig begeistern. Da ich seitdem aber nicht mehr in die Geschichte von „Coraline“ eingetaucht war, waren meine Erinnerungen an die Handlung nicht mehr die frischesten. Als ich nun hörte, dass dieses Jahr eine farbig illustrierte Schmuckausgabe dieses modernen Kinderbuchklassikers herauskommen wird, wusste ich sofort, dass es nun endlich mal an der Zeit für ein Reread ist und ich diesen unbedingt mit dieser Schmuckedition machen möchte. Das Buch musste ich einfach bei mir einziehen lassen.
Coraline Jones ist mit ihren Eltern vor kurzem in eine neue Wohnung gezogen, die sich in einem düsteren alten Haus befindet. Da noch Ferien sind, ihre Eltern mal wieder keine Zeit für sie haben und es draußen regnet, langweilt sich Coraline entsetzlich. Sie beginnt kurzerhand ihr neues Zuhause zu erkunden und lernt dabei ihre ziemlich seltsamen, schrulligen Nachbarn kennen.
Wie oben bereits erwähnt, habe ich mich sowohl an das Buch als auch den Animationsfilm von „Coraline“ nur noch recht dunkel erinnern können. Was mir aber nur zu gut im Gedächtnis geblieben ist: Die große Skurrilität der Story und die unheimliche und teils recht beklommene Stimmung; vor allem der Film hatte mir lauter kalte Rückenschauer beschert. Fand ich damals richtig klasse, ich stehe einfach total auf verrückte und schauerliche Geschichten.
Mir, als Erwachsene, hat es auch beim erneuten Lesen jede Menge Freude bereitet die aufgeweckte Coraline auf ihrem spannenden Abenteuer zu begleiten und mich von der düsteren Atmosphäre und dem schrägen Einfallsreichtum der Geschichte verzaubern zu lassen. Mit „Coraline“ hat Neil Gaiman zweifellos ein ganz besonderes und ungewöhnliches Werk geschrieben, welches garantiert nicht jedermanns Sache sein wird, da es wirklich sehr fantasievoll und recht absonderlich ist. Wenn man sich aber auf die ganzen Verrücktheiten einlässt, beschert einem das Buch ein unvergessliches und wundervolles Leseerlebnis voller kurioser Charaktere, amüsanter Dialoge und Wunder.
Die Figuren und deren Gespräche haben mir ganz besonders gut gefallen. Die Geschichte lebt eindeutig von den eigenwilligen Charakteren und deren Zusammenspiel. Manche Unterhaltungen, die Coraline mit ihren Eltern und den Nachbarn führt, sind einfach nur zum Schmunzeln schön; vor allem der Gag, dass sich keiner der Nachbarn Coralines Namen merken kann und sie ständig Caroline von ihnen genannt wird, hat mich bestens unterhalten.
Zur Handlung möchte ich eigentlich gar nicht groß was sagen. Stellt euch einfach darauf ein, dass ihr es bei „Coraline“ mit einer sehr atmosphärischen, fantasievollen und gruseligen Erzählung zu tun bekommen werdet, die ein wunderbar faszinierendes Verwirrspiel aus Wirklichkeit und Illusion enthält und sich auf eine eigentümliche, aber sehr kluge Weise viel mit dem Thema Ängste beschäftigt.
Wovon ich euch aber natürlich unbedingt noch berichten muss: Die Gestaltung. Die Illustratorin und Karikaturistin Aurélie Neyret hat die Geschichte mit zahlreichen großartigen farbigen Illustrationen versehen, die allesamt einfach nur perfekt zur Handlung passen und eine geheimnisvolle, schaurig-schöne Atmosphäre schaffen. Die Bilder sind meistens ganzseitig, es gibt aber auch ein paar wenige doppelseitige und in den Genuss von paar etwas kleinere Zeichnungen, die in schwarz-weiß gehalten sind, kommen wir ebenfalls. Mir haben die Illustrationen unglaublich gut gefallen. Von denen hätte es für meinen Geschmack gerne viele mehr geben können.
Fazit: Ein herrlich skurriles und außergewöhnliches Grusel-Lesevergnügen für Jung und Alt!
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