Samstag, 2. Oktober 2021

[Rezension] Die Geister der Pandora Pickwick von Christina Wolff

Hardcover
 
Illustriert von Florentine Prechtel
Ab 10 Jahren
256 Seiten
ISBN: 978-3-7478-0037-9
Erschienen: 30.08.2021

Klappentext:

Nirgendwo fühlt sich Fanny so wohl wie in dem Antiquitätenladen ihrer Tante Harriet. Wie wunderbar, dass sie die Sommerferien dort verbringen darf! Doch im Laden stimmt etwas nicht. Dinge verschwinden, gerade abgewischte Möbel stauben innerhalb von Sekunden wieder ein, und nachts ist ein Rumpeln und Poltern zu hören. Harriet tut so, als wäre das alles völlig normal. Doch Fanny ahnt, dass ihre Tante ihr etwas verschweigt - genau wie bei der Frage, wer eigentlich Fannys leibliche Eltern sind …

Quelle: Hummelburg Verlag

Rezension:

Da mir die zwei vorherigen Bücher von Christina Wolff richtig gut gefallen haben, stand für mich sofort fest, dass ich euch ihren neuen Kinderroman unbedingt lesen muss. Auf „Die Geister der Pandora Pickwick“ war ich tierisch gespannt!

Fanny liebt den Antiquitätenladen „Pandora‘s Antiques“ ihrer Tante Harriet, an keinen anderem Ort ist sie lieber als in diesem kleinen Raritätengeschäft mit seinem vielen wunderbaren kuriosen Krimskrams. Sie freut sich daher riesig auf die Sommerferien, die sie bei ihrer Tante verbringen darf. Doch irgendetwas geht in dem Laden nicht mit rechten Dingen zu. Dinge verschwinden auf rätselhafte Weise, Möbel, die gerade abgewischt wurden, werden plötzlich wieder von einer dicken Staubschicht überzogen und nachts sind seltsam rumpelnde und polternde Geräusche zu hören. Als Fanny ihrer Tante von ihren Beobachtungen berichtet, reagiert diese ziemlich merkwürdig. Sie verschweigt ihrer Nichte eindeutig etwas, nur was? Als Fanny schließlich herausfindet, was es mit „Pandora‘s Antiques“ wirklich auf sich hat, kann sie es zunächst gar nicht fassen. Ein unglaubliches Abenteuer beginnt...

Dies war also mein drittes Werk aus der Feder von Christina Wolff und auch mit diesem hat mich die deutsche Autorin nicht enttäuschen können. Für mich persönlich ist es sogar das bisher beste Buch der Autorin. Mir hat „Die Geister der Pandora Pickwick“ einfach genau das beschert, was ich mir erhofft habe: Eine spannende und geisterstarke Abenteuergeschichte, die mit viel Herz und Humor geschrieben ist, voller Geheimnisse, Wunder und außergewöhnlicher Charaktere steckt und ein einmaliges britisches Flair verströmt. Nicht zu vergessen die traumhaften Illustrationen von der Florentine Prechtel, an denen ich mich gar sattsehen konnte. Meine Erwartungen konnten wirklich mehr als erfüllt werden, mein Lesevergnügen war einfach perfekt.

Ich hatte einen super Einstieg in das Buch. Die Handlung konnte mich von den ersten Zeilen an in ihren Bann ziehen und begeistern, der Schreibstil der Autorin hat sich mal wieder locker-leicht und angenehm für mich lesen lassen und unsere Hauptprotagonistin Fanny war mir auf Anhieb sympathisch. Für mich kam von Anfang an so eine richtige Wohlfühlstimmung auf. Und da sich zu dieser auch noch ein fesselnder Lesesog dazugesellt hat, dem ich mich kaum mehr entziehen konnte, wollte ich aus dem Buch am liebsten gar nicht mehr auftauchen. Für meinen Geschmack habe ich es leider viel zu schnell durchgelesen.

Als Leser*innen verschlägt es uns gleich zu Beginn in den Antiquitätenladen von Tante Harriet, in welchem wir uns dann auch die meiste Zeit über aufhalten werden – was mich sehr gefreut hat. Mit „Pandora‘s Antiques“ hat die Christina Wolff ein tolles Setting erschaffen. Der Laden wird so schön gemütlich und magisch beschrieben und versprüht eine herrlich geheimnisvolle Atmosphäre; solche Schauplätze liebe ich einfach. Die weiteren Orte, an die es uns noch verschlagen wird, fand ich aber auch große Klasse. Kulissenmäßig bin ich definitiv ganz auf meine Kosten gekommen.

Mit den Charakteren hat mich Christina Wolff ebenfalls überzeugen können. Sie wurden allesamt mit viel Liebe ausgearbeitet und besitzen teils äußerst amüsante und schräge Eigenheiten, mit denen sie uns Leser*innen verzaubern und bestens unterhalten.

Da hätten wir zum einen unsere 12-jährige Hauptprotagonistin Fanny, aus deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren. Fanny habe ich augenblicklich in mein Herz geschlossen. Ich mochte ihre abenteuerlustige, neugierige und liebenswerte Art total gerne und habe mich dank der authentischen Darstellungsweise ihrer Gefühls- und Gedankenwelt jederzeit mühelos in sie hineinversetzen können.

Zu den weiteren Figuren möchte ich eigentlich gar nicht so viel sagen – ich finde, dass man sie besser ohne viel Vorwissen kennenlernen sollte. Ich kann euch jedenfalls versprechen, dass ihr im Verlauf der Geschichte die Bekanntschaft von lauter großartigen und interessanten Gestalten machen dürft wie Fannys verpeilte Tante Harriet, den schrulligen Kunsthändler Mr. Pennyhold und eine einzigartige Truppe an sehr unterschiedlichen Geistern. Die Geister haben mir ganz besonders gut gefallen, vor allem den aufgeweckten Alastair fand ich spitze. Mir hat dieser junge Geist so einige Gründe zum Schmunzeln geliefert.

Der Humor kommt auf jeden Fall nicht zu kurz, sodass man insgesamt eine sehr spaßige Zeit mit dem Buch verbringt. Neben den unterhaltsamen Szenen und originellen Ideen können sich aber natürlich auch die spannungsreichen und magischen Momente sehen lassen sowie die gruseligen Elemente, Mysterien und Überraschungen. So fiebert man beispielsweise bei Fannys Geisterübungen ordentlich mit (was genau es mit diesen auf sich hat, werde ich euch hier allerdings nicht verraten, hehe). Auch das sonderbare Verhalten von Tante Harriet treibt die Handlung voran (was verschweigt sie ihrer Nichte nur?) und zum Ende hin nimmt die Story dann so richtig an Fahrt auf, sodass man gehörig ins Mitbibbern gerät. Man mag das Buch wirklich nicht mehr aus der Hand legen, da man so gebannt von den Geschehnissen ist.

Neben der Erzählung bin ich auch von der Gestaltung des Buches völlig verzückt. Das Vorsatzpapier ist bezaubernd aufgemacht und die Geschichte wird von einigen doppelseitigen und sehr detailreichen schwarz-weiß Illustrationen begleitet, die einfach nur zum Träumen schön sind und ein ganz besonderes Ambiente schaffen. Von den Bildern hätte es liebend gerne noch ein paar geben dürfen. Ich liebe einfach den Zeichenstil von der Florentine Prechtel. Auch beim Cover hat sie mal wieder einen fabelhaften Job gemacht. Sieht es nicht wunderhübsch aus? Also ich finde, dass es ein echter Hingucker ist.

Am Ende bleiben keine Fragen offen, sodass ich davon ausgehe, dass es sich bei „Die Geister der Pandora Pickwick“ um einen Einzelband handelt. Potenzial für eine Fortsetzung wäre aber durchaus vorhanden. Da der Hummelburg Verlag allerdings leider diesen Herbst sein letztes Programm herausgebracht hat, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass es einen zweiten Teil geben wird. Leider. Ich hätte wahnsinnig gerne noch so einige weitere Abenteuer mit Fanny und Co. erlebt.

Fazit: Ein wunderbarer Abenteuerschmöker voller Spannung, Witz und zauberhaftem Geistercharme!

Christina Wolff hat mit „Die Geister der Pandora Pickwick“ ein rundum gelungenes Kinderbuch ab 10 Jahren aufs Papier gebracht, mit welchem sie mich absolut beGEISTERn konnte. Die Geschichte lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen, sie ist fantasievoll, atmosphärisch, ein bisschen schaurig und wunderschön illustriert. Ich hatte unheimlich viel Spaß beim Lesen und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!
 








Vielen lieben Dank an den Vorablesen und den Hummelburg Verlag für das Rezensionsexemplar!


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