Klappentext:
Quelle: Verlagsgruppe Oetinger
Rezension:
Als ich hörte, dass es ab diesem Herbst ein neues Imprint der Verlagsgruppe Oetinger geben wird, war ich augenblicklich Feuer und Flamme und habe das erste Programm natürlich sofort ganz eifrig durchstöbert. Zu meiner großen Freude habe ich dabei festgestellt, dass unter den Büchern auch ein neuer Roman von Heike Abidi dabei ist. Da ich ihre Werke immer unglaublich gerne lese und ihr neues Buch richtig gut klang, stand für mich sehr schnell fest, dass ich es lesen muss. So sollte also „Bevor wir alles verlieren“ die große Ehre haben mein erster Titel aus dem Moon-Notes-Label zu werden.
Die 18-jährige Victoria liebt den Leichtathletiksport über alles und hatte noch nie eine schwere Sportverletzung. Doch dann vermasselt sie während eines Turniers ausgerechnet ihre Lieblingsdisziplin – den Hochsprung – und muss nach ihrem Sturz ins Krankenhaus eingeliefert werden. Dort wird sie nach einer Untersuchung eine schreckliche Diagnose erhalten: Sie hat einen Hirntumor. Zum Glück ist er operabel, allerdings ist der Eingriff mit einem hohen Risiko verbunden. Victoria entscheidet sich für die OP – und dafür, vor dem Termin noch richtig was zu erleben. Gemeinsam mit ihrem Mathe-Nachhilfelehrer und Freund Theo (der ein ziemlich schräger Vogel ist) begibt sie sich auf einen unvergesslichen Roadtrip mit dem Ziel, während der Reise die Punkte auf ihrer Bucket-List abzuarbeiten. Ein Treffen mit Mark Carter zum Beispiel, ihrem absoluten Lieblingsschauspieler und für sie der heißeste Typ auf Erden. Von ihm erhofft sie sich den schönsten Kuss aller Zeiten. Victoria wird während des Trips aber noch klarwerden, dass sie den Kuss eigentlich viel lieber von jemand ganz anderem bekommen möchte…
Als ich mir damals den Klappentext durchlas, war ich mir wirklich sofort sehr sicher gewesen, dass ich eine tolle Zeit mit dem Buch verbringen werde. Liebe, Roadtrip, Bucket-List – das ist einfach genau mein Ding. Wobei ich zugeben muss, dass sich die Story nicht groß nach etwas Neuem anhört. Gefühlt gibt es ziemlich viele Romane, die Geschichten solcher Art erzählen. Heike Abidi hat mit „Bevor wir alles verlieren“ das Rad auch definitiv nicht neu erfunden, aber das muss ja auch gar nicht sein. Ihr ist auf jeden Fall dennoch etwas Eigenständiges und, wie ich finde, ganz Wundervolles gelungen. Also ja, ich habe goldrichtig vermutet: Mir hat mein erster Moon-Notes-Titel ein herrliches Leseerlebnis bescheren können.
Heike Abidi hat mit „Bevor wir alles verlieren“ einen absolut überzeugenden, tiefgründigen New Adult-Roman aufs Papier gebracht, in welchem sie gekonnt eine traurige und ergreifende Thematik auf eine unterhaltsame, leichte und einfühlsame Weise behandelt. Obwohl wir es in dem Buch mit einer Protagonistin zu tun bekommen, die eine furchtbare Diagnose erhält und vielleicht bald sterben wird, ist die Story insgesamt erstaunlich witzig und niemals zu schwer. Meiner Ansicht nach ist der Autorin die schmale Gratwanderung zwischen Ernst und Komik hervorragend geglückt. Ich habe die Dosis an Humor und Leichtigkeit als genau richtig empfunden und mich stellenweise köstlich beim Lesen amüsiert.
Ich hatte einen super Einstieg in die Handlung. In den fesselnden und jugendlichen Schreibstil von Heike Abidi habe ich mal wieder sofort verliebt und unsere 18-jährige Romanheldin Victoria war mir auf Anhieb sympathisch. Ich mochte ihre liebenswerte und sarkastische Art total gerne und habe ihr Denken, Handeln und Fühlen jederzeit nachvollziehen können.
Ich habe meine gemeinsame Zeit mit den Zweien und das Zusammenspiel zwischen ihnen zutiefst genossen. Die spritzigen Dialoge zwischen den beiden haben mir öfters ein breites Schmunzeln auf die Lippen gezaubert und von den romantischen Augenblicken hätte es für meinen Geschmack liebend gerne noch mehr geben können. Sie werden wunderschön beschrieben und sind in keinster Weise kitschig.
Was genau wir Leser*innen alles zusammen mit Victoria und Theo (und Horst) erleben dürfen und welche Punkte eigentlich auf Victorias Bucket-Liste stehen, werde ich euch hier nicht verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Und wie das Buch ausgeht, werde ich euch hier selbstverständlich ebenfalls nicht erzählen. Nur so viel noch zum Ende: Mich hat es im ersten Augenblick ein wenig verblüfft, irgendwie hatte ich mich mit einem anderen Schluss gerechnet. Mir hat das Ende aber ausgesprochen gut gefallen, es passt in meinen Augen einfach perfekt zur Geschichte und schließt diese gelungen ab.
Fazit: Berührend, humorvoll, authentisch. Eine zauberhafte Lovestory mit Tiefgang.
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