Sonntag, 10. Oktober 2021

[Rezension] Das ewige Glas (Glas-Trilogie Band 3) von Heiko Hentschel

Hardcover
 
Illustriert von Heiko Hentschel
Ab 12 Jahren
384 Seiten
ISBN: 978-3-96594-118-2
Erschienen: 27.08.2021

Klappentext:

Moritz reist mit seiner Schwester Konstanze und ihrer Freundin Helene durch das düstere mittelalterliche Deutschland. Sie sind auf der Flucht vor der Hexe Baba Jaga, die die Seele von Helenes Bruder Edgar fordert, die sich in eine kleine Elster zurückgezogen hatte. Um Edgars Seele zu retten, nehmen es die drei sogar mit den sieben Monsterknechten der mächtigen Hexe auf und geraten dabei immer tiefer in ihre Fänge. Doch Moritz hat noch einen viel größeren Kampf zu bestehen, denn der schwarze Splitter der todbringenden gläsernen Maske streckt seine dunklen Kräfte nach ihm aus …

Quelle: Südpol Verlag

Rezension:

Da die ersten beiden Bände der Glas-Trilogie absolute Highlights für mich waren, habe ich dem Erscheinen des Abschlussbandes ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Auf das Finale war ich tierisch gespannt!

Zusammen mit seiner Schwester Konstanze, seiner Freundin Helene und dessen Bruder Edgar, der sich nach wie vor im Körper einer Elster befindet, reist Moritz weiter durch das finstere mittelalterliche Deutschland. Sie fliehen vor der mächtigen Hexe Baba Jaga, die die Seele von Edgar in ihren Besitz bringen möchte. Ihre Flucht wird sie bis nach Prag führen, doch vor den Fängen der Baba Jaga gibt es kein Entkommen. Moritz führt währenddessen aber noch einen ganz anderen, viel größere Kampf. Die dunklen Kräfte des schwarzen Splitter der todbringenden gläsernen Maske gewinnen zunehmend an Macht. Wird sich Moritz ihnen entziehen können? Und wird es ihm und seinen Freunden gelingen Edgars Seele zu retten?

Da es bei mir nun schon tatsächlich schon wieder ein gutes Jahr her ist, dass ich den zweiten Band gelesen habe und mir dessen Geschehnisse leider nicht mehr vollkommen präsent waren, hatte ich beim dritten Teil zunächst leichte Startschwierigkeiten. Bei der Glas-Trilogie sollte man die Bände unbededingt in der chronologischen Reihenfolge, da sie sehr aufeinander aufbauen.

Zum Glück war meine Anfangshürde aber schnell gänzlich überwunden, sodass ich das Buch in vollen Zügen, ohne weitere Unklarheiten, genießen konnte.

Mich hat Heiko Hentschel auch mit dem Abschlussband auf ganzer Linie überzeugen können. Ich finde das Finale großartig, meine (ziemlich hohen) Erwartungen konnten eindeutig vollends erfüllt werden. Ich habe wundervolle Lesestunden mit dem Buch verbracht und es für meinen Geschmack viel zu schnell beendet. Langsamer lesen, um ein längeres Lesevergnügen zu haben, ging nur einfach nicht. Die Handlung konnte mich, trotz meiner Einstiegsprobleme, sofort packen und mitreißend und der Schreibstil hat mich ebenfalls von Beginn an die Seiten fesseln können. Im Schreiben von spannungsreichen Geschichten, die uns Leser*innen von Anfang bis Ende in Atem halten, ist der Heiko Hentschel definitiv ein echter Meister.

Das Abenteuer, auf welches uns der Autor dieses Mal mitnimmt, hat es spannungsmäßig echt in sich. Die Handlung kann mit zahlreichen unvorhersehbaren Wendungen und jeder Menge Nervenkitzel und Einfallsreichtum aufwarten, sodass man aus dem Mitfiebern, Mitbibbern und Staunen teils gar nicht mehr herauskommt. Auch die bewegenden Momente können sich sehen lassen, vor allem zum Ende hin wird es sehr emotional.

Der einmalige schräge Humor in dieser Reihe kommt bei dem Ganzen natürlich ebenfalls nicht zu kurz. So hat mich zum Beispiel der eigentümliche Homunkulus Fieswurz, dessen Bekanntschaft wir in diesem Band machen dürfen, öfters bestens unterhalten und auch die Baba Jaga (ebenfalls ein neues Gesicht) hat mir mit ihrer unvergleichlichen Art so einige Gründe zum Schmunzeln geliefert.

Was die Charaktere angeht, kann ich mich mal wieder nur positiv äußern. Ob vertraute oder neue Figuren – allesamt wurden sie mit viel Liebe, Witz und Charme ausgearbeitet und machen das Leseerlebnis mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften rundum perfekt. Mich hat es sehr gefreut, dass wir auf so einige alte Bekannte treffen dürfen wie Moritz, seine jüngere Schwester Konstanze sowie die Geschwister Helene und Edgar. Nicht zu vergessen meine geliebten wuppernden und bobbelnden Boogelbies. (Ich finde diese kleinen Monster so süß!)

Mir persönlich hat Moritz wieder besonders gut gefallen. Da wir den größten Teil der Handlung abermals aus seiner Sicht erfahren und in seine Gefühlswelt den anschaulichsten Einblick erhalten, habe ich mich in ihn am besten hineinversetzen können.
Mit Moritz hat der Autor einen starken Protagonisten erschaffen. Moritz ist mutig, entschlossen und sympathisch, man muss ihn einfach gernhaben und vor seiner Tapferkeit und Willensstärke kann man nur den Hut ziehen.

Die Reise, auf die unsere Freunde sich dieses Mal begeben werden, wird ihnen wahrlich viel abverlangen. Was genau sie erleben werden, welche Herausforderungen sie meistern müssen und wer ihnen alles begegnen wird, werde ich euch hier nur nicht verraten. Das müsst ihr schon selbst herausfinden. Stellt euch aber mal darauf ein, dass ihr das Buch nicht mehr aus der Hand legen mögt und von den vielen originellen und tollen Ideen des Autors genauso fasziniert und begeistert sein werdet wie ich.

Wovon ich euch aber unbedingt noch berichten möchte, ist das Setting. Schauplatz ist dieses Mal Prag im Jahr 1814 und wie gewohnt beschreibt der Autor die Kulisse einfach klasse, überaus bildhaft und stimmungsvoll. Mir hat es mal wieder super viel Spaß gemacht in diese magische, mittelalterliche Fantasywelt einzutauchen und mich von dessen herrlich schaurig-düsteren Atmosphäre verzaubern zu lassen.

Das Ende konnte mich ebenfalls zufriedenstellen. Es ist berührend, überraschend und schließt das Abenteuer gelungen und stimmig ab, sodass ich das Buch glücklich (und etwas wehmütig) wieder zuklappen konnte.

Und zu guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme, muss ich unbedingt noch ein paar Worte zur Gestaltung loswerden.

Das Cover ist in meinen Augen ein echter Hingucker, mir gefällt es genauso gut wie das der beiden Vorgänger.
Im Innenteil erwartet einen auf dem Vorsatzpapier auch in diesem Band eine detailreiche doppelseitige Karte, die das Setting zeigt, hier also Prag. An der Karte habe ich mich gar sattsehen können, ich finde sie wunderschön.
Hinten im Buch kommen wir unter anderem wieder in den Genuss eines Monster-Glossars, welches von so einigen, recht gruseligen Zeichnungen begleitet wird, und auch die Kapitelanfänge werden erneut von zauberhaften kleinen Bildern geziert.

Fazit: Atmosphärisch, fantasievoll, unglaublich fesselnd. Ein wunderbares Finale voller Spannung, Überraschungen und Düsterkeit!

Heiko Hentschel hat mit „Das ewige Glas“ einen tollen Abschlussband aufs Papier gebracht, mit welchem er seine Glas-Trilogie würdig abschließt. Mich hat Heiko Hentschel mit dem letzten Glas-Abenteuer absolut begeistern können. Wer diese dreibändige Fantasy-Reihe noch nicht kennt, hat eindeutig etwas verpasst! Ich kann sie jedem nur ans Herz legen. Der dritte Band erhält von mir 5 von 5 Sternen.
 
 
 
 





 
 
Vielen lieben Dank an den Südpol Verlag für das Rezensionsexemplar!
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit Absenden eines Kommentars erklärst Du Dich einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.
Beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärst Du Dich ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.
Weitere Informationen findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google