Klappentext:
Quelle: Knesebeck Verlag
Rezension:
Da mir ersten vier Bände der Enola Holmes-Serie total gut gefallen haben, musste ich natürlich auch den fünften Band unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf Enolas nächsten verzwickten Fall war ich super gespannt!
Mrs Tupper, Enolas betagte und nahezu taube Vermieterin, ist der jungen Meisterdetektivin mittlerweile richtig ans Herz gewachsen und fast schon zu einer Art Mutterersatz für sie geworden. Ihr Entsetzen ist daher groß, als sie eines Tages bei ihrer Heimkehr feststellen muss, dass Mrs Tupper entführt wurde. Wer würde eine so liebe alte Dame wie ihre Vermieterin nur verschleppen? Und warum? Bei ihren Nachforschungen im Haus stößt Enola auf einen rätselhaften Reifrock, der eine geheime Botschaft enthält. Haben es die Entführer vielleicht darauf abgesehen? Enola ist sich sehr sicher, dass dem so ist. Ihre Spurensuche führt sie schließlich bis zu Florence Nightingale, eine ehemalige Krankenschwester und englische Nationalheldin, die ihr Bett seit ihrer Rückkehr aus dem Krimkrieg nicht mehr verlassen hat. Was hat Florence Nightingale mit dem Verschwinden von Mrs Tupper zu tun? Enola muss dieses mysteriöse Verbrechen unbedingt aufklären. Bei ihren Ermittlungen wird sie nicht nur auf ungeheuerliche Dinge aus vergangenen Zeiten stoßen – auch auf ihren Bruder Sherlock Holmes wird sie mal wieder treffen.
Ehe ich euch berichte, wie mir Enolas fünfter Fall gefallen hat, kurze Info an alle Neueinsteiger: Ich rate bei der Enola Holmes-Serie sehr, die Bände in der chronologischen Reihenfolge zu lesen. Die eigentlichen Fälle sind zwar größtenteils in sich abgeschlossen, allerdings bauen die Bücher dennoch aufeinander auf, sodass es eindeutig besser und sinnvoller wäre, wenn man von Band 1 an aufwärts liest.
Da ich mich noch recht gut an die Geschehnisse aus dem Vorgänger erinnern konnte, habe ich völlig mühelos in das Enola-Holmes-Universum zurückgefunden und mal wieder eine wunderbare Zeit darin verbracht.
Enola, aus deren Sicht wir abermals alles in der Ich-Perspektive erfahren (bis auf den Prolog und den Epilog), fand ich wie gewohnt einfach nur klasse. Mit ihr hat Nancy Springer wahrlich eine ganz besondere und herausragende Romanheldin erschaffen, die sich mit ihrer liebenswerten, gewitzten und willensstarken Art sofort in die Herzen von uns Leser*innen schleicht. In meinem hat sie sich jedenfalls schon längst einen festen Platz gesichert. Ich liebe Enolas Pfiffigkeit, ihren Sinn für Gerechtigkeit und ihren einmaligen Humor und für ihren messerscharfen Verstand und großen Mut bewundere ich sie jedes Mal aufs Neue. Enola ist zweifellos eine Holmes durch und durch und für ihren großen Bruder Sherlock Holmes mittlerweile eine ernstzunehmende Konkurrenz, was sie auch dieses Mal unter Beweis stellt.
Sherlock wird in diesem Band ebenfalls wieder seinen Auftritt haben, allerdings erst zum Ende hin. Ihm ist unter anderem der Epilog gewidmet, in welchem er mit Florence Nightingale ein äußerst interessantes Gespräch führen wird, welches mir unheimlich gut gefallen hat. Groß ins Detail gehen möchte ich diesbezüglich jedoch lieber nicht, ich will ja nicht zu viel verraten. Nur so viel: Sherlock wird sich in diesem Band endlich über etwas ganz Wichtiges in Bezug auf seine kleine Schwester bewusst werden. Da bin ich nun extrem gespannt, wie es mit dieser Erkenntnis wohl in Band 6 weitergehen wird.
Ausgesprochen gut gefallen hat mir auch, wie die Autorin Florence Nightingale in ihre Reihe eingebunden hat. Viele von euch werden bei dem Namen vermutlich schon längst hellhörig geworden sein, schließlich hat es Florence Nightingale wirklich gegeben und ist nicht der Fantasie Nancy Springers entsprungen. Mir war sie auf jeden Fall schon bekannt, allerdings eigentlich nur vom Namen her. Ich muss gestehen, dass ich nicht wusste, wer genau sie eigentlich war und was sie in ihrem Leben vollbracht hat. Dieser Band hat somit so einige Bildungslücken in mir gefüllt, denn Florence Nightingale spielt bei Enolas fünftem Fall eine recht große Rolle. Ein paar kleine Freiheiten hat sich die Autorin natürlich erlaubt, wie sie uns in einem Nachwort mitteilt, aber die meisten Dinge, die wir hier über Florence Nightingale erfahren, beruhen auf wahren Tatsachen. Diese Verflechtung von historischen Fakten und fiktiver Story hat mir bei diesem Band ganz besonders gut gefallen.
Was den Fall angeht, muss ich sagen, dass es mir etwas an Spannung gefehlt hat. Ich zwar am Mitfiebern und Miträtseln, aber ein bisschen spektakulärer hätten Enolas Ermittlungen gerne für mich sein können. Dies wäre aber auch mein einziger negativer Kritikpunkt. Ansonsten bin ich wirklich ganz angetan von der Handlung. Langeweile kam für mich an keiner Stelle auf und da sich der außergewöhnliche und recht gehobene Schreibstil wieder sehr angenehm für mich hat lesen lassen und die Kapitel erneut schön kurz sind, bin ich nur so durch die Seiten geflogen und habe ich das Buch im Nu wieder beendet.
Fazit: Clever, witzig und charmant. Ein weiteres spannendes Abenteuer mit Meisterdetektivin Enola Holmes!
Huhu!
AntwortenLöschenJa, so ein bisschen Spannung hat mir tatsächlich auch gefehlt, das war in den Vorgängern schon etwas mehr.
Aber die Atmosphäre aus der Zeit und grade auch die Verbindung zu F. Nightingale fand ich großartig gemacht!
Liebste Grüße, Aleshanee
Liebe Aleshanee,
Löschenbitte entschuldige, dass ich dir erst jetzt antworte!
Danke, dass du mal wieder mal bei mir vorbeigeschaut hast. :)
Enolas 5. Fall hätte wirklich ein bisschen spannender sein können, aber ja, die Atmosphäre ist echt wieder genial! Diese Reihe ist einfach etwas ganz Besonderes; auf Band 6 freue ich mich schon riesig. :D
Liebe Grüße
Corinna