Klappentext:
Quelle: dtv
Rezension:
Da mir Rachel Lippincott und Mikki Daughtry mit „Drei Schritte zu dir“ ein absolutes Highlight geschenkt haben, war ich auf ihr euer zweites gemeinsames Werk wahnsinnig gespannt. Da stand für mich natürlich sofort fest, dass ich es unbedingt lesen muss.
Der 18-jährige Kyle ist sich sicher, dass seine Freundin Kimberly die Liebe seines Lebens ist. Seit der 9. Klasse sind sie zusammen und gelten an ihrer Schule als das absolute Traumpaar. Doch dann erfährt Kyle am Abend der Abschlussfeier, dass Kimberly gar nicht vorhat, gemeinsam mit ihm auf die UCLA zu gehen, sondern ganz andere Pläne hat – Pläne, von denen Kyle nichts wusste, sein bester Freund Sam allerdings schon. Kurz danach eröffnet ihm Kim, dass sie die Beziehung beenden will. Kyle ist am Boden zerstört. Es soll aber noch schlimmer kommen. Nachdem Kim Schluss gemacht hat, haben die beiden auf dem Heimweg einen schrecklichen Autounfall, bei dem Kim ums Leben kommen wird. Für Kyle ist von da an nichts mehr wie zuvor. Er versinkt in Trauer, große Schuldgefühle plagen ihn. Doch dann lernt er eines Tages Marley kennen, die ebenfalls einen schweren Verlust erlitten hat. Dank ihr wird Kyles Schmerz erträglicher, von ihr fühlt er sich verstanden wie von niemanden sonst. Die beiden kommen sich allmählich immer näher. Hat ihre Liebe angesichts ihrer Vergangenheit aber überhaupt eine Chance?
Da mir „Drei Schritte zu dir“ so gut gefallen hat, ließ es sich bei mir nun natürlich nicht vermeiden, dass ich mit ziemlich hohen Erwartungen an das neue Buch des amerikanischen Autorinnenduos herangegangen bin. Hinzu kommt, dass der Klappentext von „All This Time“ einfach so gut klang und beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick; ich finde es traumhaft schön.
Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Kyle in der Ich-Form. Dass wir es dieses Mal ausschließlich mit einem Erzähler zu tun bekommen und nicht, wie im Vorgänger der Autorinnen, mit Sichtwechseln zwischen dem männlichen und der weiblichen Hauptfigur, hat mich etwas überrascht. Normalerweise mag ich Perspektivwechsel bei Liebesgeschichten lieber, hier aber finde ich die gewählte Erzählform absolut passend.
Neben Kyle lernen wir noch eine weitere Figur kennen, die ebenfalls gerade einen schlimmen Verlust erlitten hat und daher Ähnliches durchmacht wie unser Ich-Erzähler: Marley, ein sehr ruhiges und nachdenkliches Mädchen. Marley umgibt eine längere Zeit etwas ziemlich Unnahbares und Geheimnisvolles und ist längst nicht so greifbar für uns Leser*innen wie Kyle. Ich muss gestehen, dass ich Marley zunächst ein wenig merkwürdig fand, aber je mehr wir über sie erfahren, desto lieber habe ich sie gewonnen und desto besser konnte ich sie verstehen. Mit ihr haben die Autorinnen auf jeden Fall eine ganz besondere Figur erschaffen, bei der ich es nur zu gut nachvollziehen konnte, dass Kyle von ihr fasziniert und ganz angetan ist. Wie die Annäherung und Liebesgeschichte der beiden beschrieben wird, fand ich großartig. Es ist wundervoll und bewegend zu sehen, wie sich die beiden gegenseitig Halt geben und ihr Schmerz dank des jeweils anderen langsam erträglicher wird.
Mit unsere beiden Hauptprotagonisten und auch den Nebenfiguren konnten mich die Autorinnen eindeutig vollends überzeugen – bezüglich der Handlung kann ich mich jedoch nicht gänzlich positiv äußern. Mir persönlich war sie stellenweise etwas zu wirr. Manche Szenen haben mich zunächst mit einem Fragezeichen im Kopf zurückgelassen und insgesamt hat es mir zudem ein bisschen an Spannung gefehlt. Als langatmig habe ich die Geschichte an keiner Stelle empfunden, aber irgendwie konnte sie mich nicht so an die Seiten fesseln, wie ich es gerne gehabt hätte.
Und zu guter Letzt noch ein paar Worte zum Schreibstil. Von diesem bin ich richtig begeistert. Er ist gefühlvoll, mitreißend und wie aus einem Guss. Man merkt wirklich überhaupt nicht, dass hier zwei Personen am Werk waren, was ich echt beeindruckend finde. Rachel Lippincott und Mikki Daughtry haben definitiv mal wieder eine wunderbare Teamarbeit geleistet und auch wenn sie mich mit ihrem neuen Buch nicht so vom Hocker konnten wie mit dem Vorgänger, haben sie mir mit „All This Time“ dennoch ein Leseerlebnis bescheren können, das ich so schnell nicht wieder vergessen werde.
Fazit: Mikki Daughtry und Rachel Lippincott haben mit „All This Time“ ein weiteres tief berührendes Jugendbuch geschrieben, das voller Emotionen und Herzschmerz steckt und auf eine ungemein feinfühlige Weise eine sehr schwere Thematik behandelt. „All This Time“ erzählt eine tragisch-schöne Geschichte über Liebe, Verlust und Trauerbewältigung. Die Story ist herzergreifend, authentisch und romantisch und kann mit lauter überraschenden Wendungen aufwarten. Ich persönlich hatte mir ein bisschen mehr erhofft, bin aber dennoch begeistert von dem Buch. Ich kann es sehr empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit Absenden eines Kommentars erklärst Du Dich einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.
Beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärst Du Dich ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.
Weitere Informationen findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google