Mittwoch, 26. Mai 2021

[Rezension] Aveline Jones im Bann der Hexensteine (Bd. 2) von Phil Hickes

Hardcover
 
Übersetzt von Petra Koob-Pawis
Illustriert von Kaja Reinki
Ab 9 Jahren
200 Seiten
ISBN: 978-3-401-60561-6
Erschienen: 29.04.2021

Klappentext:

Norton Wick ist winzig klein und gähnend langweilig. Wie soll Aveline es in dem Dorf bloß zwei Wochen lang aushalten? Da begegnet sie in dem uralten Steinkreis hinter ihrem Ferienhaus der coolen Hazel. Aveline ist sofort von ihr fasziniert, denn Hazel scheint alle Geheimnisse Norton Wicks zu kennen.
Sie erzählt ihr, dass die Hexensteine sogar Wünsche erfüllen können! Als wenig später Avelines Freund Harold anreist, ist Hazel jedoch wie verwandelt. Aveline wird das Gefühl nicht los, dass Hazel ein Geheimnis hat - eines, das sie, Harold und das ganze Dorf in Gefahr bringen wird.

Quelle: Arena Verlag

Rezension:

Da der Auftakt der Aveline Jones-Serie ein echtes Lesehighlight für mich war, musste ich selbstverständlich auch die Fortsetzung unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf Avelines zweites Abenteuer war ich schon unglaublich gespannt!

Eigentlich hatte sich Aveline schon damit abgefunden, dass aus einem Sommerurlaub dieses Jahr nichts werden wird. Doch dann eröffnet ihr ihre Mutter, dass sie für zwei Wochen ein Cottage in einem sehr ländlich gelegenen kleinen Dorf gemietet hat. Badeurlaub in Spanien wäre Aveline zwar deutlich lieber gewesen, aber Ferien auf dem Land ist immerhin besser als nichts. Ihr Urlaubsort erweist sich auf den ersten Blick nur als ziemlich langweilig. Das werden bestimmt sehr dröge zwei Wochen werden. Kurz nach ihrer Ankunft entdeckt Aveline bei einem ihrer Streifzüge jedoch einen alten Steinkreis hinter ihrem Cottage und wenig später trifft sie auf Hazel. Aveline ist sofort ganz fasziniert von diesem coolen und geheimnisvollen Mädchen. Als kurz nach ihrem Kennenlernen Avelines Freund Harold zu Besuch kommt, ist Hazel jedoch auf einmal wie ausgewechselt und verhält sich ausgesprochen merkwürdig. Irgendetwas stimmt nicht mit ihr. Was hat Hazel nur zu verbergen?

Da mich der Serienstart so vom Hocker hauen konnte, waren meine Ansprüche an die Fortsetzung natürlich ziemlich hoch. Bei Avelines erstem Abenteuer war die Gruselliebhaberin in mir ganz auf ihre Kosten gekommen – das Buch kann sich in puncto Spannung und Grusel wahrhaftig sehen lassen. Für einen Kinderroman ab 9 Jahren habe ich persönlich den ersten Band sogar als etwas zu spooky empfunden.

Ich, als Erwachsene, fand die schauerliche und düstere Handlung im ersten Teil aber einfach nur genial. Genau das habe ich mir nun auch von „Aveline Jones im Bann der Hexensteine“ erhofft: Eine Geschichte, die mich richtig mitzittern lässt und mir öfters Gänsehaut beschert.
Langer Rede, kurzer Sinn: Der zweite Band ist im Vergleich zum vorherigen um einiges weniger gruselig – was dies angeht, wurden meine Erwartungen also nicht komplett erfüllt – aber großartig finde ich das Buch dennoch. Mich hat es beim Lesen überhaupt nicht gestört, dass ich dieses Mal etwas weniger Gründe zu erschaudern hatte. Ich habe eine wundervolle Zeit mit der Fortsetzung verbracht und konnte sie am Ende absolut zufrieden und vollauf begeistert wieder zuklappen.

In meinen Augen hat Phil Hickes mit „Aveline Jones im Bann der Hexensteine“ einen rundum gelungenen Folgeband aufs Papier gebracht, der dem Vorgänger, trotz des etwas niedrigeren Gruselfaktors, in nichts nachsteht. Auch Avelines‘ zweites Abenteuer steckt voller mysteriöser und unheimlicher Momente und besitzt so einen herrlich mystischen Touch. Ich, als Erwachsene, habe das Buch in einem Rutsch durchgesuchtet, da ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte, und war dabei durchweg am Mitfiebern.

Für die Halloweenzeit ist auch dieser Band die ideale Lektüre. Die Geschichte spielt zwar im Sommer, aber ein tolles Halloween-Feeling verströmt sie trotzdem. Dieses Mal kann ich mich der Altersempfehlung des Verlags auch auf jeden Fall anschließen. Meiner Ansicht nach ist die Handlung für Kinder ab 9 Jahren durchaus geeignet und der Schreibstil sollte geübten jungen Leser*innen ebenfalls keine Schwierigkeiten bereiten.

Die Geschehnisse aus dem Auftakt waren mir noch sehr präsent im Kopf; ich habe daher problemlos in die Fortsetzung hineingefunden. Vermutlich kann man den zweiten Band sogar ohne Vorkenntnisse sehr gut lesen. Die Bände bauen zwar aufeinander auf – es empfiehlt sich daher auf jeden Fall, sie in der chronologischen Reihenfolge zu lesen – aber fürs Verständnis sollte es meiner Meinung nach nicht zwingend erforderlich sein.

Anders als im ersten Teil, in welchem wir Leser*innen in das Küstenörtchen Stormhaven mitgenommen werden, entführt uns der Folgeband in das kleine Dorf Norton Wick auf dem Land.

Mit dem Setting konnte Phil Hickes auch dieses Mal vollends bei mir punkten. Im Erschaffen von halloweenwürdigen und atmosphärischen Kulissen hat der US-amerikanische Schriftsteller fraglos ein absolutes Händchen. Die Geschichte spielt zwar, wie bereits erwähnt, im Sommer, aber dies tut der gespenstischen Stimmung keinerlei Abbruch. Mit dem verschlafenen kleinen Nest Norton Wick hat der Autor einfach den perfekten Schauplatz für übersinnliche Dinge und finstere Geheimnisse kreiert.

Bezüglich der Charaktere kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern. Für mich hieß es auf lauter bekannte Gesichter wiederzutreffen, was ich richtig klasse fand. So sind nicht nur unsere Hauptprotagonistin Aveline (aus ihrer Sicht erfahren wir abermals alles in der dritten Person) und ihre Mutter erneut mit von der Partie – auch Avelines Tante Lilian, ihr Freund Harold und der herzliche Buchhändler Mr. Liebermann haben wieder ihre Auftritte. Vor allem über mein Wiedersehen mit Harold habe ich mich sehr gefreut. Er und Aveline ergeben auch dieses Mal ein spitzenmäßiges Team und versuchen gemeinsam hinter die Mysterien von Hazel zu kommen.

Mit der sonderbaren Hazel hat der Autor eine neue Figur eingeführt – eine Figur, die ich ungemein faszinierend fand. Mit diesem seltsamen Mädchen stimmt definitiv etwas ganz und gar nicht, aber was genau Hazel zu verbergen hat, werde ich hier natürlich nicht erzählen. Ich will ja schließlich nicht zu viel verraten.

Ganz angetan bin ich auch wieder von der Innengestaltung. Kaja Reinki hat erneut einen fabelhaften Job gemacht und die Handlung mit lauter stimmungsvollen schwarz-weiß Illustrationen versehen. Egal ob die kleineren oder die ganzseitigen Bilder – mir haben die Zeichnungen allesamt wieder wahnsinnig gut gefallen. Sie unterstreichen dieses wunderbar unheimliche Ambiente nur noch und passen einfach nur vortrefflich zur Geschichte.

Fazit: Ein schaurig-schönes Gruselvergnügen mit Gänsehaut-Garantie!

Phil Hickes hat mit dem zweiten Band seiner Aveline Jones-Serie ein weiteres hochspannendes Kinderbuch aufs Papier gebracht, welches man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann und das nicht nur junge Leser*innen in Atem hält. Obwohl mir Avelines zweites Abenteuer nicht so viele kalte Rückenschauer beschert hat wie von mir erwartet, bin ich dennoch total begeistert von der Fortsetzung. Ich hatte super viel Spaß beim Lesen und würde mich riesig über weitere Bände freuen. Ich kann „Aveline Jones im Bann der Hexensteine“ nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!
 
 
 
 





 
Vielen lieben Dank an den Arena Verlag für das Rezensionsexemplar!

 

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