Mittwoch, 20. November 2019

[Rezension] Das zauberhafte Puppenhaus von Alexandra Fischer-Hunold

Hardcover
256 Seiten
ISBN: 978-3-492-70531-8
Erschienen: 01.10.2019

Klappentext:
Haus Sonnenbühl! Endlich darf Juline auf das Internat ihrer Träume. Schon ihre Eltern haben dort ihre Schulzeit verbracht und erzählen davon mit glänzenden Augen. Magisch sei es dort gewesen ... Nur was genau war dort so zauberhaft? Juline ist wild entschlossen, das herauszufinden. Doof nur, dass sie gleich am ersten Tag mit der hochmütigen Luisa zusammenrasselt. Gerade als Juline glaubt, die Gemeinheiten Luisas nicht länger ertragen zu können, entdeckt sie auf dem Dachboden der Schule ein wundervolles, antikes Puppenhaus mit knisterndem Kaminfeuer, duftendem Kirschkuchen und ganz reizenden Bewohner. Wenn da mal nicht Magie im Spiel ist …

Quelle: Piper Verlag

Rezension:

Als ich beim Stöbern das erste Mal über „Das zauberhafte Puppenhaus“ gestolpert bin, habe ich mich auf den ersten Blick in das niedliche Cover verliebt. Der Klappentext konnte mich ebenfalls auf Anhieb überzeugen. Internatsgeschichten lese ich seit meiner Kindheit wahnsinnig gerne und die originelle Idee mit einem magischen Puppenhaus hatte es mir sofort angetan. Da ich zudem schon ein Buch von Alexandra Fischer-Hunold gelesen habe und von diesem hellauf begeistert war, stand für mich sehr schnell: „Das zauberhafte Puppenhaus“ möchte ich unbedingt lesen!

Für Juline geht ein großer Traum in Erfüllung, als sie auf das Internat Haus Sonnenbühl kommt. Bereits ihre Eltern haben dort ihre Schulzeit verbracht und ihrer Tochter von klein auf immerzu von diesem magisch schönen Internat vorgeschwärmt. Juline ist überglücklich, allerdings soll ihre große Freude sehr rasch verfliegen. Nicht nur, dass Chiara, mit der sie sich ein Zimmer teilen muss, total chaotisch und unsympathisch ist – ausgerechnet mit der eingebildeten und furchtbaren Luisa gerät Juline gleich am ersten Tag aneinander. Luisa ist wirklich unerträglich und macht Juline das Leben in Haus Sonnenbühl richtig schwer. Da sich keiner der Schüler Luisa zum Feind machen konnte, schlägt sich niemand auf Julines Seite. Als Juline glaubt, Luisas Gemeinheiten einfach nicht mehr länger ertragen zu können, entdeckt sie auf dem Dachboden der Schule ein altes, herrliches Puppenhaus. Neugierig lugt sie hinein und glaubt zuerst ihren Augen nicht zu trauen. Im Kamin des kleinen Hauses brennt ein knisterndes Feuerchen, in der Küche duftet es herrlich nach Kirschkuchen und die beiden Bewohnerinnen sind quicklebendig. Das Puppenhaus ist eindeutig magisch! Eine aufregende Zeit beginnt...

Alexandra Fischer-Hunold ist mit „Das zauberhafte Puppenhaus“ in meinen Augen ein zauberhaftes Kinderbuch gelungen. Besonders begeistert bin ich von dem Setting! Wie oben bereits erwähnt, liebe ich Internatsgeschichten über alles. Ich habe es schließlich der Hanni und Nanni-Reihe von Enid Blyton zu verdanken, dass zu so einer großen Leseratte wurde. Ich habe mich daher riesig darüber gefreut, dass mein geliebtes Internats-Feeling hier gleich von den ersten Seiten an aufkommt. Solltet ihr auch gerne Bücher lesen, die in Internaten spielen, kann ich euch nur sehr ans Herz legen, euch „Das zauberhafte Puppenhaus“ unbedingt mal näher anzuschauen!

Was mir allerdings nicht ganz so gut gefallen hat, ist der Zickenkrieg zwischen unserer Protagonistin Juline und der ätzenden Luisa. Mir war er stellenweise etwas zu heftig. Luisa ist wirklich so ein richtiges Biest. Echt schlimm, wie hinterhältig sie sich gegenüber der armen Juline verhält. Als Leser leidet man zutiefst mit und entwickelt eine ungeheure Wut auf diese blöde Kuh Luisa. Juline aber, so viel sei verraten, wird sich noch revanchieren und ihre gemeinen Streiche sind definitiv auch nicht ohne. Mir persönlich ging es in dem Buch einfach etwas zu sehr um die Streitereien zwischen Juline und Luisa.
Bis auf diesen Punkt habe ich aber nichts zu meckern. Ich habe tolle Lesestunden mit dem Buch verbracht und es quasi in einem Rutsch durchgesuchtet. Der locker-leichte Schreibstil von Alexandra Fischer-Hunold hat sich super angenehm für mich lesen lassen und da die Kapitel schön kurz sind, kam für mich ein wunderbarer Lesefluss zustande.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Juline in der dritten Person. Juline habe ich vom ersten Moment an in mein Herz geschlossen. Sie ist ein total liebes Mädchen, sie muss man einfach gernhaben.
Bei den Nebencharakteren sieht es allerdings etwas anders aus. Von Luisa habe ich euch ja bereits erzählt. Sie wird wohl kein Leser mögen, würde mich sehr wundern, wenn es anders wäre. ;)
Einige der weiteren Mitschüler, die wir hier noch etwas genauer kennenlernen dürfen, sind allerdings zunächst auch alles andere als sympathisch. Chiara, Julines Zimmernachbarin, ist ähnlich doof und hochmütig wie Luisa und die Zwillinge Nelli und Melli, die Luisa immer im Schlepptau hat, sind ebenfalls total unfreundlich. Selbst ein Mädchen, von dem man zuerst denkt, dass sie Julines Freundin werden könnte, wird sehr schnell einen Rückzieher machen. Warum? Nun, wegen Luisa natürlich! Mit ihr will sich wirklich niemand anlegen. Sie ist so was von fies und hält sich für die Königin von Haus Sonnenbühl.

Was für ein Glück, dass Juline auf dem Dachboden der Schule auf das wundervolle Puppenhaus stoßen wird. Ich fand das Puppenhaus einfach nur fantastisch. Es wird so hinreißend und gemütlich beschrieben und dessen beide Bewohnerinnen Hortensie und Rose, zwei charmante alte Damen, sind zuckersüß und reizend. Diese Idee, eine Internatsgeschichte mit magischen Elementen zu versehen, hat mir mega gut gefallen. Es wird dadurch eine ganz besondere Atmosphäre geschaffen, vor allem dann, wenn Juline Hortensie und Rose ihre Besuche abstattet. Was genau sie aber alles mit den beiden älteren Damen erleben wird, werde ich hier natürlich nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Eine kleine Vorwarnung nur meinerseits: Stellt euch darauf ein, dass ihr hier beim Durchschmökern einen großen Heißhunger auf Kirschkuchen und andere schmackhafte Backwaren bekommen werdet. Rose ist eine begnadete Bäckerin und ihre Werke werden immer so verdammt lecker und anschaulich beschrieben – hmmm, yummy! Besonders auf den Kirschkuchen habe ich einen monstermäßigen Appetit bekommen. :D

Wovon ich dann auch noch ganz begeistert bin, ist die wunderhübsche Innengestaltung. Nahezu auf jeder Doppelseite befindet sich eine süße kleine Illustration und auch die Kapitelanfänge sind absolut bezaubernd aufgemacht.

Fazit: Ein wunderbares Buch für Jung und Alt! Mir hat „Das zauberhaftes Puppenhaus“ zauberhafte Lesestunden beschert. Das Buch erzählt eine super mitreißende Geschichte über Freundschaft, Mobbing, Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt, Magie und Fantasie. Mir hat dieser Mix aus Internatsgeschichte und Fantasy unheimlich gut gefallen. In das entzückende magische Puppenhaus bin ich total verliebt und auch von der hübschen Innengestaltung bin ich richtig verzaubert. Nicht so gut fand ich Luisa, sie war mir stellenweise einfach zu krass drauf und auch die Streiche waren mir manchmal etwas zu heftig und boshaft. Ansonsten bin ich aber ganz begeistert von dem Buch und hoffe sehr auf eine Fortsetzung. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!






Vielen lieben Dank an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar!
 

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