Ab
10 Jahren
224
Seiten
ISBN:
978-3-7641-5156-0
Erschienen:
16.08.2019
Klappentext:
Beat
Menüsli staunt nicht schlecht, als ihm auf einem Campingausflug zwei
kleine stämmige Gestalten den Weg versperren. Sie stellen sich als
Agent Morken und Agent Djirjen vom ZG, dem Zwergischen Geheimdienst,
vor und kommen mit einer gefährlichen Nachricht aus dem
Zwergenreich: Weil er sich durch einen Tunnelbau gestört fühlt,
plant der durchgeknallte Zwergenkönig Flammabatz, seine
Erdbebenmaschine zum Einsatz zu bringen. Der Einzige, der diese
Katastrophe verhindern könne, sei Beat …
Rezension:
Als ich das erste Mal von
„Aufstand der Zwerge – Die Erdbebenmaschine“ hörte, war ich
sofort Feuer und Flamme für das Buch. Der Klappentext klang einfach
so gut und das Cover finde ich mega cool. Es macht einfach auf den
ersten Blick deutlich, dass man es hier mit einer sehr
abenteuerlichen, witzigen und schrägen Geschichte zu tun bekommen
wird – also genau mein Ding. Für mich stand daher sehr
schnell fest: Den Jungen Beat Menuesli möchte ich unbedingt
kennenlernen!
Zwerg,
Winzling, Hobbit, Kleiner, halbe Portion – solche Bezeichnungen
muss sich der Junge Beat an seiner Schule ständig anhören. Mit
seiner Größe von gerade mal ein Meter zehn hat er es wirklich nicht
leicht und muss sich immerzu dem Spott und den gemeinen
Mobbingattacken seiner Mitschüler aussetzen. Seit seinem sechsten
Lebensjahr hat Beat aufgehört in die Höhe zu schießen, nur noch in
die Breite ist er weiter gewachsen. Sehr seltsam das Ganze, denn
seine Eltern sind nicht so zwergenhaft klein, ganz im Gegenteil
sogar, sie sind ziemlich groß! Beats Größe ist aber nicht das
einzige Komische an ihm: Beat wächst, seit er zehn Jahre alt ist,
ein Bart und muss sich täglich rasieren. Rasieren, mit zehn! Die
Ärzte sprechen von einer Hormonstörung und haben Beat daher
Tabletten verschrieben. Gebracht haben diese bisher aber nichts.
Die
einzigen Lichtblicke in seinem Leben sind die Treffen der Dachse,
einer Pfadfindergruppe. Bei den Dachsen stört sich niemand an Beats
Anderssein. Niemand macht einen blöden Spruch über seine Größe
oder dickliche Statur.
Die
Dachse treffen sich jedes zweites Wochenende und auch ein Teil der
Ferien wird zusammen verbracht. So auch diese Sommerferien, in denen
es auf einen Campingausflug in die Berge geht. Eines Nachts, als Beat
nochmal aus seinem Zelt krabbelt, um nach seinem Handy zu suchen,
trifft er auf zwei sehr merkwürdige Gestalten. Es scheinen Kinder zu
sein, zumindest sind sie sehr klein, und sie tragen sehr bizarre
Klamotten. Die beiden stellen sich Beat als Agent Morken und Agent
Djirjen vor und behaupten, dass sie dem Zwergischen Geheimdienst
angehören und aus dem Zwergenreich stammen. Hä? Sind die beiden
vielleicht aus einer Klapsmühle ausgebrochen? Die spinnen doch. Beat
muss aber sehr schnell feststellen, dass die zwei die Wahrheit sagen.
Und nicht nur das: Beat erfährt, dass er selbst ebenfalls ein Zwerg
ist und als kleines Kind adoptiert wurde. Das Zwergenvolk benötigt
nun ganz dringend seine Hilfe! Der durchgeknallte Zwergenkönig
Flammabatz plant einen furchtbaren Angriff auf die Menschenwelt und
nur Beat kann dies verhindern. Ein aufregendes Abenteuer erwartet
ihn...
Cover und Klappentexte haben mir nicht zu viel versprochen: Mir hat „Aufstand der Zwerge – Die Erdbebenmaschine“ richtig gut gefallen. Ich habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen und hatte dabei jede Menge Spaß. Ob humorvolle, spannende, actionreiche oder ernstere Szenen – allesamt haben sie dazu beigetragen, dass ich wunderschöne Lesestunden mit dem Buch verbracht habe. Für die volle Sternenzahl hat mir zwar dann doch leider etwas gefehlt, etwas, was ich leider gar nicht benennen kann (dieser letzte Funke fehlte einfach), aber begeistert bin ich dennoch und ich hoffe sehr, dass es noch einen zweiten Band geben wird. Das Buch endet zwar recht abgeschlossen, aber Potenzial für eine Fortsetzung ist definitiv vorhanden. Ich jedenfalls würde mich sehr über ein weiteres spannendes Zwergenabenteuer mit Beat freuen.
Erfahren
tun wir alles aus der Sicht von Beat in der dritten Person. Mit Beat
ist Jens Schumacher ein großartiger Protagonist gelungen. Ich habe
Beat sofort in mein Herz geschlossen. Er ist mutig, witzig und super
sympathisch. Beat ist wirklich ein so lieber Kerl, aber leider hat
ihm seine Zwergengröße sein Leben bisher ziemlich schwer gemacht.
Dass die wichtigen Themen Mobbing und das Anderssein hier zur Sprache
kommen, hat mir wahnsinnig gut gefallen. Auch der Umweltschutz steht
hier sehr im Vordergrund der Handlung sowie die Werte Freundschaft
und Zusammenhalt. Auf eine total geniale Weise hat der Autor diese
Dinge in die Geschichte einfließen lassen. Das Buch macht somit
nicht nur richtig Laune, es regt auch sehr zum Nachdenken an.
Zusammen
mit Beat verschlägt es uns recht schnell in das Zwergenreich, in die
Stadt Umbrika, welche tief unter der Erde in der Schweiz liegt. Mit
der Zwergenwelt hat Jens Schumacher ein ganz besonderes und
fantastisches Setting geschaffen. Ich fand die Kulisse unheimlich
faszinierend und hatte beim Lesen die tollsten Bilder im Kopf.
Jens
Schumacher hat seiner Fantasie hier ihren freien Lauf gelassen und
seine Story mit lauter fantasievollen, originellen und sehr lustigen
Ideen versehen. So werden Käseliebhaber hier ganz auf ihre Kosten,
wir erfahren, woher die Cola aus der Menschenwelt ihren Ursprung hat
oder dass Zwergenautos anstatt mit Benzin oder Elektrizität mit
kinetischer Aufzugtechnik fahren. Ich war von diesen vielen kreativen
Einfällen richtig begeistert und bin stellenweise aus dem Schmunzeln
und Grinsen gar nicht mehr herausgekommen.
Auch
ins Mitfiebern bin ich geraten, sehr sogar. Langeweile kommt hier
wirklich an keiner Stelle auf, das kann ich euch versprechen.
Dank
der packenden Story, den angenehm kurzen Kapiteln und dem
lebendigen, lockeren Schreibstil fliegt man hier nur so durch die
Seiten.
Für
Mädchen und Jungen ab 10 Jahren bietet sich das Buch prima zum
Selberlesen an, allerdings ist es in meinen Augen auch für deutlich
ältere Leser absolut lesenswert!
Was
ich hier leider etwas vermisst habe, sind Illustrationen. Mit denen
hatte ich irgendwie aufgrund des wunderbaren Covers gerechnet. Das
Cover haben wir übrigens dem Illustrator und Autor Thomas Hussung zu
verdanken. Ich mag seine Bilder total gerne und hätte mich riesig
darüber gefreut, wenn wir auch im Innenteil des Buches in den Genuss
seiner Zeichnungen gekommen wären. Die Kapitelanfänge sind zwar
sehr nett aufgemacht, aber größere Illustrationen, zum Beispiel von
den (teils herrlich schrägen und urkomischen) Figuren oder der
außergewöhnlichen Zwergenwelt, gibt es eben leider keine. Fand ich
irgendwie ein bisschen schade. Bilder hätten diese besondere
Atmosphäre der Geschichte bestimmt nur noch verstärkt.
Fazit:
Ein mega lustiges und zwergenhaft starkes Buch! Mit „Aufstand der
Zwerge – Die Erdbebenmaschine“ ist Jens Schumacher ein toller
abenteuerlicher Fantasyschmöker für Kinder ab 10 Jahren gelungen.
Die Story lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen. Sie ist
humorvoll, actionreich und super mitreißend und durch ernstere Themen wie
Mobbing und den Umweltschutz regt sie auch sehr zum Nachdenken an.
Für volle 5 Sterne hat mir zwar leider das gewisse Etwas gefehlt,
aber begeistert von dem Buch bin ich natürlich dennoch und hoffe
sehr, dass es noch ein Wiedersehen mit Beat, den Zwergen und dem
knuffigen Nacktmull Sigwart geben wird. Von mir gibt es sehr, sehr
gute 4 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Ueberreuter Verlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
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