Gebundene Ausgabe
Ab
9 Jahren
192
Seiten
ISBN:
978-3-570-17594-1
Erschienen:
01.10.2018
Klappentext:
Sechs
Wochen Island! Für die zehnjährige Eva gibt es kaum etwas
Schlimmeres. Einöde, Langeweile und dann auch noch Papas neue Frau,
die Eva schon aus Prinzip nicht leiden kann. Allein die Herde
Islandpferde des Nachbarn macht diesen Urlaub erträglich. Ganz
besonders der braune Eldur, zu dem sie schnell eine enge Beziehung
aufbaut. Als sie ihn schließlich reiten darf, geht ein Traum in
Erfüllung – die beiden sind das perfekte Team! Doch nicht nur Eva
hat erkannt, dass Eldur etwas ganz Besonderes ist, und schon bald
muss sie alles daran setzen, ihr Traumpferd nicht zu verlieren ...
Quelle:
cbj Verlag
Rezension:
Die
Bücher von Chantal Schreiber lese ich immer wahnsinnig gerne. Auf
ihr neues Pferdebuch habe ich mich daher auch schon richtig gefreut.
Noch größer wurde meine Vorfreude als ich las, dass das Buch in
Island spielt, ein Setting, welches mich in Büchern schon immer
fasziniert hat. Ich war schon so gespannt, was mich in „Mein
Feuerpferd“ wohl erwarten wird.
Verlängerte
Ferien, eigentlich ein Grund zur Freude, oder? Evas Begeisterung hält
sich nur sehr in Grenzen, denn sie soll sechs Wochen in Island
verbringen, bei ihrem Vater und seiner neuen Frau. Ihre Stiefmutter
Hrönn kann Eva überhaupt nicht leiden, schließlich hat sie ihr
ihren Papa weggenommen. Das Einzige, was den Islandurlaub etwas
erträglicher macht, ist die Herde Islandpferde des Nachbarn, welche
Eva von ihrem Zimmerfenster aus sehen kann. Nacht für Nacht
schleicht sich Eva hinaus, um bei den Pferden zu sein. Besonders lieb
gewonnen hat sie Eldur, zu dem sie sehr schnell eine innige Bindung
aufbaut. Als sie das erste Mal auf seinem Rücken sitzt und nach
langer Zeit mal wieder reitet, schwebt sie wie auf Wolken. Eldur ist
ein absolutes Traumpferd. Als er und drei weitere Pferde der Herde
plötzlich spurlos verschwinden, setzt Eva natürlich alles daran, um
ihren geliebten Eldur zu retten...
Von
Chantal Schreiber habe ich bisher hauptsächlich Jugendbücher
gelesen. „Mein Feuerpferd“ ist an ein etwas jüngeres Publikum
gerichtet, aber da ich Kinderbücher über alles liebe, hat es mich
überhaupt nicht gestört, dass ich vom Alter her nicht mehr zur
Zielgruppe gehöre. Ganz im Gegenteil. Für Kinderbücher ist man in
meinen Augen nie zu alt. Und für Pferdebücher auch nicht. :D
Pferdegeschichten
lese ich seit meiner Kindheit unheimlich gerne. Ich finde, dass
solche Bücher immer eine ganz besondere Atmosphäre haben, vor allem
dann, wenn sie in Island spielen. Island, Pferdebuch – das passt
für mich einfach perfekt zusammen. In „Mein Feuerpferd“ ist
diese Stimmigkeit besonders gut gelungen. Mir hat das Buch richtig
gefallen, für meinen Geschmack habe ich es viel zu schnell wieder
beendet. 184 Seiten sind für jemanden wie mich aber natürlich auch
im Nu gelesen, vor allem dann, wenn mich die Handlung von den ersten
Seiten an packen und durchweg begeistern kann.
Chantal
Schreiber ist hier ein wundervoller Reihenauftakt gelungen, der große
Lust auf mehr macht. Ich weiß mittlerweile, dass es auf jeden Fall
noch einen zweiten Band geben wird, auf diesen freue ich mich jetzt
schon sehr.
Als
Leser erfahren wir alles aus der Sicht der 10-jährigen Eva. Mir
persönlich kam sie für ihr Alter sehr reif vor, vom Gefühl her
hätte ich sie auch eher auf zwölf geschätzt. Ich kann das Buch
daher auch etwas älteren Leserinnen sehr ans Herz legen, ganz
besonders natürlich Pferdemädchen. Für Pferdefans ist dieses Buch
ein großes Muss.
Eva
war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist nett, clever und sehr
selbstbewusst. Allerdings kann sie manchmal auch recht bockig sein.
So zeigt sie zum Beispiel ihrer Stiefmutter Hrönn die meiste Zeit
die kalte Schulter. Als Leser versteht man das natürlich,
schließlich ist Hrönn in Evas Augen die Böse, die ihr ihren Papa
weggenommen hat. Für mich wurde allerdings recht schnell deutlich,
dass die neue Frau von Evas Papa eine sehr liebe und gutmütige Frau ist, die nur das Beste für ihre Stieftochter möchte und die
überhaupt nicht die Absicht hatte, Eva ihren Papa wegzunehmen. In
diesem Punkt wird Eva noch eine Wandlung durchmachen, welche mir
richtig gut gefallen hat.
Das
Buch enthält eine wundervolle Mischung aus Pferdegeschichte,
Abenteuer, Familie und Freundschaft. Dieser tolle Mix zusammen mit
dem Schauplatz Island ergibt ein richtig schönes Kinderbuch, welches
auf jeden Fall auch für Jugendliche und Erwachsene absolut
lesenswert ist. Die Geschichte lädt zum Träumen und Mitfiebern ein,
es gibt Szenen zum Schmunzeln und welche zum Mitfühlen.
Eva
leidet sehr darunter, dass ihr Papa so weit weg wohnt. Noch schlimmer
wird das Ganze, als sie erfährt, dass Hrönn schwanger ist. Ich
selbst habe zum Glück keine Erfahrung mit Patchworkfamilien machen
müssen, kann mir aber nur zu gut vorstellen, wie schlimm das gerade
für jüngere Kinder sein muss.
Durch
diese Thematik erhält das Buch Tiefgang und regt zum Nachdenken an,
ohne dabei aber zu ernst und bedrückend zu werden.
Was
mir mit am besten gefallen hat, neben dem großartigen Setting, ist
die Beziehung zwischen Mensch und Pferd, die hier beschrieben wird.
Als Eva das erste Mal auf das Islandpony Eldur trifft, spürt man
sofort, dass die beiden etwas Besonderes verbindet, fast schon so
etwas wie Seelenverwandtschaft. Die Szenen, wenn Eva und Eldur
zusammen sind, werden so schön und gefühlvoll beschrieben. Die
ersten Treffen finden nachts stand, was eine ganze besondere Stimmung
erzeugt. Generell ist Chantal Schreiber die Atmosphäre hier
wunderbar gelungen. Der magische Zauber Islands ist hier durchweg zu
spüren und wird garantiert in den meisten eine große Reiselust
wecken. Island steht schon lange sehr weit oben auf meiner
Reisezielliste und ist jetzt noch etwas weiter nach oben gewandert.
Irgendwann möchte ich auf jeden Fall mal dorthin, ich möchte den
besonderen Zauber Islands unbedingt mal selbst erleben.
Für
mich hat hier einfach alles gestimmt. Neben den bereits erwähnten
Punkten hat mir natürlich auch der Schreibstil richtig gut gefallen.
Ich mag den Schreibstil von Chantal Schreiber super gerne, er ist so
herrlich locker, leicht und flüssig und liest sich richtig angenehm.
Hier haben mir auch die SMS-Nachrichten zwischen Eva und ihrer Mutter
sehr gut gefallen. So etwas liebe ich in Büchern, da sich solche
Gespräche immer so witzig und unterhaltsam lesen.
Was
ich ebenfalls klasse fand, waren die isländischen Wörter, die im
Text immer wieder fallen und natürlich erklärt werden. Das Buch unterhält einen also nicht nur bestens, es lehrt
einen auch ein paar Island-Vokabeln. Super, oder? :D
Ich
habe Eva sehr gerne auf ihrer Reise nach Island begleitet und freue
mich schon sehr auf ein Wiedersehen im zweiten Band. Eva, ihr Papa,
Hrönn, Eldur, der Nachbar Oskar , Evas neue Freundin Salka –
allesamt haben sie sich in mein Herz geschlichen und ich bin schon
sehr gespannt, was mich im zweiten Teil erwarten wird.
Fazit:
Ein wundervolles Pferdebuch! Ich kann „Mein Feuerpferd – Ritt im
Nordlicht“ wärmstens empfehlen! Für Pferdemädchen ab 9 Jahren ist
es ein absolutes Muss, allerdings kann ich das Buch auch älteren
Lesern sehr ans Herz legen. Die Geschichte ist spannend, witzig und
wunderschön und das Setting großartig. Wer gerne den besonderen
Zauber Islands spüren möchte und gerne zu Pferdebüchern greift,
der wird von diesem tollen Reihenauftakt garantiert begeistert sein.
Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den cbj Verlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
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