Gebundene
Ausgabe
Ab
10 Jahren
160
Seiten
ISBN:
978-3-522-18507-3
Erschienen:
13.09.2018
Klappentext:
Nie
ist Fanny so gerne in die Schule gegangen wie an diesem Morgen. Denn
sie hat ein richtig gutes Referat in der Tasche und brennt darauf, es
vorzutragen. Aber warum blickt sie plötzlich in das Gesicht eines
fremden Mädchens mit weißer Perücke? Und genau vor ihr ist ein
echtes Schloss! Kein Zweifel, sie ist in einer anderen Zeit gelandet.
Nicht nur, dass Fanny auf einmal ein Leben bei Hofe führt, sie lernt
auch Amadeus kennen. Den Amadeus, von dem sie ihrer Klasse gerade
noch erzählen wollte! Was hat das zu bedeuten? Das hat doch alles
gar nichts mit ihr zu tun – oder etwa doch?
Quelle:
Thienemann-Esslinger Verlag
Rezension:
Von
Alex Hennig von Lange habe ich nun schon einige Bücher gelesen,
sowohl Jugend- als auch Kinderbücher. Besonders ihre Romane für
Kinder haben mir sehr gut gefallen, daher war meine Neugier auch
sofort geweckt, als ich entdeckte, dass dieses Jahr ein neues Buch
von ihr im Thienemann-Esslinger Verlag erscheinen wird. Für mich
stand sehr schnell fest, dass ich das Mädchen Fanny unbedingt
kennenlernen möchte.
Die
11-jährige Fanny kann die Schule nicht leiden. Wozu all die
Lernerei, das meiste davon wird sie doch eh nie brauchen. Eines Tages
aber kann Fanny die Musikstunde gar nicht abwarten. Für den
Unterricht hat sie ein Referat über Mozart vorbereitet, welches dank
der Hilfe ihrer großen Schwester perfekt geworden ist. Endlich wird
Fanny mal eine gute Note nach Hause bringen, da ist sie sich sicher.
Leider wird es an diesem Tag nur nicht zu dem Vortrag kommen. Zuerst
erhalten die Schüler die Nachricht, dass ihre Musiklehrerin einen
Unfall hatte und dann fliegt Fanny auch noch etwas Schweres an den
Kopf, sodass sie das Bewusstsein verliert. Als sie aus ihrer Ohnmacht
erwacht, blickt sie in das Gesicht eines fremden Mädchens mit weißer
Perücke. Und anstatt im Klassenraum, befindet sich Fanny plötzlich
in einem Garten, der zu einem eindrucksvollen Schloss gehört. Was
ist passiert? Fanny versteht die Welt nicht mehr. Noch verwirrter ist
sie, als sie Wolfgang Amadeus Mozart begegnet. Das kann doch kein
Zufall sein, schließlich wollte sie über Mozart doch heute ihr
Referat halten. Alles äußerst merkwürdig. Hat sie etwa eine
Zeitreise gemacht? Aber ist so etwas nicht unmöglich? Was sich Fanny
aber noch viel mehr fragt: Wie kann sie wieder nach Hause, in ihre
Zeit, zurückkehren?
Mit
„Fanny und wie sie die Welt sieht“ ist Alexa Hennig von Lange ein
richtig schönes Kinderbuch gelungen, welches mir tolle, kurzweilige
Lesestunden beschert hat. Die etwa 150 Seiten waren bei mir im Nu
gelesen. Wirklich schade, dass das Buch nur so kurz ist, ich hätte
gerne noch etwas mehr Zeit mit Fanny verbracht.
Fanny
habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist ein total liebes
und sympathisches Mädchen, aus deren wir Sicht wir alles in der
Ich-Perspektive erfahren. Als Leser bekommt man einen wunderbaren
Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt und kann gar nicht
anders, als Fanny gernzuhaben. Leider werden aber oft ausgerechnet
die nettesten Menschen gemobbt. So auch Fanny. Sie hat keine Freunde
und muss in der Schule ausgerechnet neben Lucy sitzen, die sie
richtig zu hassen scheint und ärgert wann und wo sie nur kann. Als
Leser fühlt man richtig mit der armen Fanny mit und entwickelt eine
große Wut auf die blöde Lucy. Zumindest war es bei mir so. Mir tat
Fanny richtig leid, dass sie so wenig Anschluss in ihrer Klasse
findet und das ihr einziger Freund Joschi vor kurzem weggezogen ist
und sie nun ganz alleine die Mobbingattacken durchstehen muss.
Auch
zu Hause hat es Fanny nicht leicht. Ihre Schwester gilt als
hochbegabt, bringt stets Spitzennoten nach Hause, ist in allem die
Beste und wird gelobt ohne Ende. Anders als Fanny, die ziemlich
schlecht in der Schule ist und bisher noch nichts gefunden hat, in
was sie wirklich gut ist.
Ein
weiterer Punkt, der die Situation zu Hause nicht immer einfach macht,
ist das Thema Geld. Fannys Familie ist nicht wirklich arm, allerdings
kommen sie nur gerade so über die Runden.
Das
Buch befasst sich also mit so einigen ernsteren Themen, die einem zu
Nachdenken anregen und die Handlung tiefgründiger gestalten, als ich
erwartet hatte.
Aber
keine Sorge, das Buch ist natürlich nicht zu ernst. Nein, ganz im
Gegenteil. Mich hat diese schöne Geschichte bestens unterhalten.
Zusammen mit Fanny verschlägt es uns recht schnell ins Jahr 1768.
Das es dort zu so manchen amüsanten und turbulenten Situationen
kommt, kann man sich denken. Fanny reist in eine für sie komplett
andere Welt. Die Kleidung ist anders, die Gepflogenheiten, die Art zu
sprechen...ja, als Leser hat man hier wirklich eine Menge zum
schmunzeln.
Ich
habe mich sehr darüber amüsant, wie Fanny versucht die Welt am Hofe
zu verstehen. Auch die Leute, auf die das Mädchen trifft, haben mich
bestens unterhalten.
Sehr
gut gefallen hat mir, wie viel man über die Zeit des jungen Mozarts
lernt. Auch ihn persönlich dürfen wir kennenlernen. Fanny wird
sogar die Gelegenheit bekommen, sich mit ihm über seine Musik zu
unterhalten und gemeinsam mit ihm Klavier zu spielen.
Was
die Genauigkeit der Recherche angeht, kann ich leider nicht groß was
sagen, da ich mich in diesem Bereich nicht so gut auskenne. Ich denke
aber schon, dass vieles hier geschichtlich korrekt ist. Die Zeit am
Hofe wird sehr anschaulich und herrlich lebendig beschrieben, sodass
man sich von allem ein ganz genaues Bild machen und sich beim Lesen
wunderbar ins Jahr 1768 versetzen kann.
Für
Mädchen – und vielleicht auch Jungen – ab 10 Jahren, die gerne
Zeitreisegeschichten lesen, ist dieses Buch sehr zu empfehlen. Der
Schreibstil ist locker, leicht und liest sich super angenehm. Die
Kapitel sind schön kurz und die Handlung lässt an keiner Stelle
Langeweile aufkommen.
Sehr
gut gefallen hat mir auch die Message, die das Buch enthält sowie
das Ende, welches mich absolut zufrieden stellen konnte.
Fazit:
Ein tolles Zeitreiseabenteuer für Kinder ab 10 Jahren! Ich kann das
Buch sehr empfehlen, mir hat es richtig schöne Lesestunden beschert.
Die Handlung ist spannend, witzig, tiefgründig und bietet nicht nur
für junge Leser ein tolles Lesevergnügen - ich kann das Buch auch
Erwachsenen sehr ans Herz legen. Ich habe Fanny richtig gerne in das
Jahr 1768 begleitet und hatte dabei jede Menge Spaß. Für volle 5 Sterne hat mir dann nur doch irgendwie etwas gefehlt, von mir gibt es
daher sehr gute 4 von 5 Sternen!
Vielen
lieben Dank an den Thienemann-Esslinger Verlag, der mir dieses schöne
Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
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