Hardcover
Ab
12 Jahren
384
Seiten
ISBN:
978-3-401-60411-4
Erschienen:
21.09.2018
Klappentext:
Schmetterlinge
im Bauch, so richtig über beide Ohren verliebt? Ava ist 16 Jahre alt
und hat keinen blassen Schimmer, wie sich das anfühlt. Während der
Sommerferien soll sie im alten Kino ihrer Oma Luise aushelfen, ihr
Schicksal als Ungeküsste scheint also ein für allemal besiegelt. Da
taucht im "Titania Palast" dieser seltsame Junge in
Lederjacke und mit komischer Schmalzfrisur auf. Ava ist fasziniert
von Horst, denn er ist anders als alle Jungs, die sie kennt. Doch er
verbirgt ein Geheimnis. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse:
Das Kino ist in Gefahr verkauft zu werden! Ava und Horst schmieden
einen Rettungsplan und zwischen den beiden sprühen die Funken. Kann
er der Junge sein, in den sie sich verlieben wird?
Quelle:
Arena Verlag
Rezension:
Auf
das neue Buch des Mutter-Tochter-Gespanns habe ich mich riesig
gefreut. Ihre drei bisherigen gemeinsamen Bücher haben mir richtig
gut gefallen, daher wanderte ihr neues Werk auch sofort auf meine
Wunschliste, sogar ehe ich mir überhaupt den Klappentext
durchgelesen hatte. Hier war ich mir einfach absolut sicher, dass
„Ava und der Junge in Schwarz-Weiß“ ganz genau das Richtige für
mich sein wird.
Die
16-jährige Ava hat keine Ahnung, wie sich das anfühlt, wenn man so
richtig verliebt ist. Schmetterlinge im Bauch, ein wildes
Herzklopfen? Hm, nein, bisher leider Fehlanzeige. Das soll sich in
diesen Sommerferien jedoch ändern. Zusammen mit ihrer Mutter wird
Ava zu ihrer Oma Luise ins Alte Land fahren, wo ihre Oma ein altes
Kino betreibt, das Titania Palast. An diesem Ort wird Ava das
erste Mal erleben, wie es sich anfühlt, bis über beide Ohren
verliebt zu sein. Von dem charmanten – etwas merkwürdigen - Horst
fühlt sie sich sofort angezogen. Allerdings ist sie auch von Frans
ganz fasziniert. Hat sie sich etwa in zwei Jungen auf einmal
verliebt? Für welchen soll sie sich denn nun entscheiden? Neben
diesem Gefühlschaos beschäftigt Ava aber auch noch etwas ganz
anderes: Das Kino ihrer Oma läuft nicht mehr allzu gut und es droht
der Verkauf. Das kommt überhaupt nicht infrage, es muss schleunigst
ein Rettungsplan her! Horst wird dabei eine sehr große Hilfe sein.
Nur verbirgt er auch ein sehr großes Geheimnis, welches es nicht
immer einfach gestaltet, die Pläne reibungslos in die Tat
umzusetzen. Ob das Titania Palast wohl gerettet werden kann?
Und für welchen Jungen wird sich Ava schließlich entscheiden?
„Ava
und der Junge in Schwarz-Weiß“ konnte mich von den ersten Seiten
an hellauf begeistern. Das neue Werk von Stefanie Gerstenberger und
ihrer Tochter Marta Martin ist vermutlich nun sogar mein
Lieblingsbuch der beiden.
Was
mir ganz besonders gut gefallen hat, ist der Schauplatz. Als Leser
verschlägt es uns zusammen mit der 16-jährigen Ava und ihrer Mutter
ins Alte Land, wo die beiden Avas Oma Luise besuchen werden. Diese
hat sich leider bei einem Unfall das Handgelenk gebrochen und
benötigt ganz dringend Unterstützung im Titania Palast, ein
altes, außergewöhnliches Kino, welches sie seit vielen Jahren
führt. Das Besondere an diesem Lichttheater? Nun, zum einen befindet
es sich in einem alten, verwinkelten Gebäude, das früher mal eine
Gaststätte war. Cool, oder? Dann werden im Titania Palast nur
alte Streifen gezeigt. Neue Filme sucht man dort im Programm
vergebens. Vermutlich nicht jedermanns Sache. Die Besucher bleiben
jedenfalls immer mehr aus und wenn nicht bald wieder mehr Geld in die
Kasse springt, wird Avas Oma wohl nichts anderes übrig bleiben, als
ihr geliebtes Kino dichtzumachen.
Ich
habe mich im Titania Palast sofort pudelwohl gefühlt. Es wird
zwar als sehr heruntergekommen und renovierungsbedürftig
beschrieben, aber ich wäre beim Lesen dennoch liebend gerne in das
Buch hineingekrochen, um mir das Kino mal selbst anzuschauen, den
Charme der 50iger Jahre zu genießen, mich auf einem gemütlichen
Sitz im Großen Saal zu fläzen und mir einen alten schwarz-weiß
Film reinzuziehen. Bevorzugt „Der Herzensbrecher“ - ein Film, der
in diesem Buch eine sehr große Rolle spielen wird.
Wie
bereits die vorherigen Bücher des Mutter-Tochter-Duos, so beinhaltet
auch dieses Buch Fantasy-Elemente. Zumindest ein bisschen. Menschen,
die während eines Films plötzlich aus der Leinwand springen, würde
ich schon als eher unrealistisch bezeichnen. Ich glaube, ich würde
vor Schreck in Ohnmacht fallen, wenn mir beim Filme schauen plötzlich
einer der Charaktere in Natura gegenüber stehen würde. Falls mir so
etwas mal passieren sollte, dann hoffe ich wirklich sehr, dass so
jemand wie Horst aus der Leinwand steigt und nicht so eine Figur wie
King Kong, Lord Voldemort oder so. :D
Gegen
so einen Typen wie Horst hätte ich überhaupt nichts einzuwenden.
Horst – allein schon den Namen finde ich super. Wer heißt heute
bitte schön noch so? Genau, kaum jemand. Der Horst in diesem Buch
stammt auch nicht aus unserer Zeit, sondern aus 1956. Logisch, dass
er in unserer Zeit einen leichten Kulturschock erleidet. Hach, es war
stellenweise so amüsant, wie er auf so Dinge wie Handys oder andere
technische Geräte reagiert. Dafür, dass er auf so viel Neues stößt, ist Horst
wirklich verdammt ruhig und gelassen. Er ist einfach eine total coole
Socke, anders kann man es nicht sagen. Und wie er spricht, da bin ich
aus dem Grinsen oft gar nicht mehr heraus gekommen.
Horst
war auch mit Abstand mein Lieblingscharakter in der Geschichte. Sein
50er Jahre Charme konnte mein Herz sofort im Sturm erobern. Ihm ist
es mit seiner liebenswerten, witzigen Art immer wieder bestens
gelungen, mir beim Lesen ein breites Lächeln aufs Gesicht zu
zaubern.
Allerdings
haben mir natürlich auch die anderen Charaktere richtig gut
gefallen. Unsere Protagonistin Ava war mir auf Anhieb sympathisch.
Wir erfahren alles aus ihrer Sicht, sodass wir einen sehr guten
Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt bekommen. In dieser sieht
es nur zunehmend chaotisch aus. Ava wird sich nämlich in diesen
Ferien gleich in zwei Typen verlieben. Sie, die vorher noch nie so
ein richtiges Schmetterlingsflattern im Bauch gehabt hat, bekommt nun
gleich die doppelte Dosis. Nicht nur der charmante Horst lässt ihr
Herz schneller schlagen – auch Frans lässt ihre Gefühle verrückt
spielen. Die Jungen könnten unterschiedlich wohl nicht sein, dennoch
ist Ava von beiden ganz fasziniert und kann sich einfach nicht
entscheiden, welchen der beiden sie mehr liebt.
Liebeswirrwarr,
die bange Frage, ob man das Titania Palast retten kann, Stress in der
Familie, 50er Jahre Feeling pur – all das und noch so manches mehr
erwartet einen in diesem schönen Buch. Mir hat es herrliche
Lesestunden beschert. Durch den locker, leichten Schreibstil und der
mitreißenden Handlung habe ich „Ava und der Junge in schwarz-weiß“
für meinen Geschmack viel zu schnell zu Ende gelesen. Mit ihrem
neuen Werk zeigen Mutter und Tochter mal wieder, dass sie zusammen
ein super Team ergeben und gemeinsam die wundervollsten Bücher
zustande bringen, die stets eine tolle Mischung aus Teenieroman,
Liebesgeschichte, verrückten, schrägen Ideen und jeder Menge Humor
enthalten.
Ich
war hier durchweg am Schmunzeln und Mitfiebern. Für welchen Jungen
sich Ava schließlich entscheiden wird und ob das Titania Palast
gerettet werden kann, das werde ich hier natürlich nicht verraten.
Und auch, wie es eigentlich sein kann, dass Schauspieler während des
Films aus der Leinwand schlüpfen, auch da werde ich schweigen. Wenn
ihr all das wissen wollt, müsst ihr das Buch schon selber lesen. ;)
Fazit:
Witzig, fantasievoll, turbulent und wunderschön! Mit ihrem neuen
gemeinsamen Werk konnte mich das Mutter-Tochter-Gespann mal wieder
hellauf begeistern. Die Geschichte lässt an keiner Stelle Langeweile
aufkommen und sorgt für jede Menge Lacher und Schmunzler.
Kinoliebhabern kann ich das Buch ganz besonders ans Herz legen, vor
allem all denjenigen, die auf schöne alte Filmklassiker stehen. In
meinen Augen ist das Buch nicht nur was Jugendliche, Erwachsene
werden hier garantiert genauso viel Spaß beim Lesen haben. Ich kann
den neuen Roman von Stefanie Gerstenberger und Marta Martin absolut
empfehlen und vergebe gerne volle 5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Arena Verlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung
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