Hardcover
Mit
farbigen Illustrationen von Axel Scheffler
Ab
6 Jahren
144
Seiten
ISBN:
978-3-423-76234-2
Erschienen:
31.08.2018
Klappentext:
Zippel
ist ein kleines Schlossgespenst. Aber wer hat eigentlich behauptet,
dass Schlossgespenster in Burgschlössern leben? Nein, Zippel lebt
bei Paul und seinen Eltern – im Türschloss ihrer Altbauwohnung. Am
Tag nach den Sommerferien hat Paul ihn dort entdeckt, und damit geht
die lustigste Zeit seines Lebens los. Denn Zippel ist noch ein sehr
junges Schlossgespenst und hat ständig Quatsch im Kopf. Mit Zippel
wird es so aufregend, dass Paul sich ein Leben ohne ihn nicht mehr
vorstellen kann und er seinen neuen kleinen Freund fest ins Herz
schließt. Doch dann soll das Türschloss ausgetauscht werden – und
Zippels Zuhause ist plötzlich in Gefahr.
Quelle:
dtv
Rezension:
Als
große Kinderbuchliebhaberin war meine Neugier sofort geweckt, als
ich das erste Mal auf „Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst“
gestoßen bin. Gespenstergeschichten fand ich schon immer super und
da mich der Klappentext und das Cover hier sofort ansprechen konnten,
stand für mich sehr schnell fest, dass ich Zippel unbedingt
kennenlernen möchte.
Schlossgespenster
leben in Burgschlössern? Falsch. Wer hat eigentlich dieses
Lügenmärchen in die Welt gesetzt? Schlossgespenster leben doch
nicht in alten, zugigen Burgen, um dort mit Ketten zu rasseln oder
Ritterrüstungen zum Scheppern zu springen. Nein, also bitte. Zippel
ist empört, als er das hört. Er ist ein waschechtes kleines
Schlossgespenst und fühlt sich wo am wohlsten? Na, natürlich in
einem Türschloss, je rostiger, desto besser. Zippel ist in dem
Haustürschloss von der Wohnung von Paul und seinen Eltern zu Hause.
Dort hat er sich vor kurzem gemütlich gemacht. Mit der Gemütlichkeit
soll es aber sehr schnell vorbei sein, als Paul seinen Schlüssel ins
Schloss steckt. Autsch, da tut doch weh! So treffen die beiden also
das erste Mal aufeinander. Von dem Moment an beginnt für Paul die
lustigste Zeit seines Lebens. Zippel hat nur Quatsch im
Gespensterkopf und sorgt bei Paul zu Hause für jede Menge Aufregung
und Chaos. Paul hat Zippel sofort ganz fest in sein Herz geschlossen
und ist froh, so einen tollen Freund bei sich zu Hause wohnen zu
haben. Doch dann soll das Schloss in der Haustür ausgetauscht
werden. Oh nein, das müssen Paul und Zippel unbedingt verhindern!
Was
für ein tolles Buch! Ich hatte hier mal wieder den richtigen Riecher
gehabt, mich konnte „Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst“
von den ersten Seiten an hellauf begeistern. Diese witzige,
warmherzige und zauberhaft schöne Geschichte ist definitiv nicht nur
etwas für Kinder – auch Erwachsene werden hier jede Menge Freude
beim Lesen haben.
Mit
Zippel ist Alex Rühle ein wundervoller Buchheld gelungen, der mich
immer wieder sehr an das Sams erinnert hat. Wie dieses, so reimt auch
Zippel unheimlich gerne und dichtet die lustigsten Liedchen. Diese
lassen sich wunderbar vorlesen und werden für einen besonders
schönen Vorlesespaß sorgen.
Allerdings
sorgt natürlich auch die Handlung für jede Menge laute Lacher und
breite Schmunzler.
Zippel
ist einfach toll. Das kleine Schlossgespenst ist lieb, frech und ein
Meister im Buchstabenverdrehen und Schöpfen neuer Wörter. So nennt
er zum Beispiel „Erwachsene“ „Awachsana“ und „natürlich“
wird zu „latürnich“. Und das sind nur zwei Beispiele von vielen.
Das Buch sprüht nur so von einfallsreichen, ulkigen Ideen. Super
fand ich auch das mit dem Schloss. Wieso sollen Schlossgespenster
eigentlich in Schlössern, also Burgen leben? Warum nicht in
Türschlössern? Wir Menschen haben einfach von nichts eine Ahnung.
Gespenster in Burgen, nee, Humbug ist das. Ein richtiges Gespenst
fühlt sich am allerwohlsten in einem schönen rostigen Türschloss.
Was
mich mit am besten unterhalten hat, sind Zippels Versuche die Welt
von uns Menschen zu verstehen. Wie funktioniert zum Beispiel ein Klo?
Wohin verschwindet das Wasser, wenn man spült? Ein äußerst
rätselhaftes Phänomen für Zippel. Noch verwirrender ist die Sache
mit dem Schreiben. Wo ist denn nur der Rüssel, wenn man Elefant
schreibt? Und warum muss es so viele Buchstaben geben?
Mit
am erstaunlichsten findet Zippel aber die Sache mit dem Essen. Als
Paul seinem neuen Freund zeigen möchte, wie das funktioniert, ist
das kleine Gespenst zunächst richtig geschockt. Wo ist denn
plötzlich die Mandarine abgeblieben? Was, in Pauls Bauch? Und wie
kommt sie da wieder raus?
Ja,
ihr merkt vielleicht, Zippel hat noch so einiges zu lernen, wenn er
unsere Welt zumindest teilweise verstehen möchte. Ist ja aber auch
alles verdammt kompliziert, klar, dass Zippel mit vielem so seine
Probleme hat. Paul aber bleibt ganz ruhig und erklärt dem
wissbegierigen Gespenst alles so gut er nur kann. Die Dialoge, die
dadurch zustande kommen, sind einfach nur köstlich.
Neben
Zippel haben mir auch alle anderen Charaktere richtig gut gefallen,
allen voran Paul, der ein ganz lieber Junge ist, den man einfach
sofort in sein Herz schließen muss. Mit ihm wird sich die Zielgruppe
wunderbar identifizieren können. Vermutlich werden so einige Kinder
ein bisschen neidisch auf Paul werden. So ein Schlossgespenst zum
Freund zu haben ist schon etwas Feines. Zumindest hätte ich als Kind
so einen Gefährten in meinem Zimmer klasse gefunden. :D
Okay,
Chaos ist bei einem Gespenst natürlich vorprogrammiert, vor allem,
wenn es nur Flausen im Kopf hat. Es kann einem aber auch in
schwierigen Situationen helfen.
Paul
wird leider in der Schule von zwei ziemlich blöden Jungs gemobbt.
Als Zippel einmal mit zur Schule kommt, zeigt er diesen Doofis, wo
der Hammer hängt. Das Buch kann also nicht nur mit jeder Menge
Fantasie und Humor aufwarten, es enthält auch Tiefgang.
Was
dann natürlich auch nicht unerwähnt bleiben darf, sind die
großartigen, farbigen Illustrationen von Axel Scheffler. Den meisten
wird er vermutlich durch „Das Grüffelo“ bekannt sein. Axel
Schefflers Zeichenstil ist unverkennbar. Für dieses Buch ist er in
meinen Augen ein richtiger Glücksgriff, seine lustigen,
liebenswerten Illustrationen passen einfach nur perfekt zu dieser
schönen Geschichte. Da hätte es gerne noch viel mehr von geben
können. Das Buch besitzt zwar sehr viele Illustrationen, nur waren
es mir für meinen Geschmack dann doch schon fast zu wenige. Gerade
im letzten Kapitel ist doch sehr viel Text und kaum Bild. Groß
gestört hat es mich aber nicht.
Mir
hat das Buch unheimlich gut gefallen und ich hoffe sehr, dass wir
noch weitere, so tolle Geschichten von Zippel und Paul zu lesen
bekommen werden. Und wenn keine Zippel-Abenteuer, so hoffentlich
andere Geschichten von Alex Rühle. Mich jedenfalls konnte er mit
seinem Kinderbuchdebüt absolut überzeugen.
Fazit:
Witzig, herzerwärmend, zauberhaft schön! Mit „Zippel, das
wirklich wahre Schlossgespenst“ ist Alex Rühle ein wundervolles
Vorlesebuch für die ganze Familie gelungen. Zum Vorlesen eignet sich
diese tolle Geschichte wirklich perfekt, aber auch zum Selberlesen
bietet es sich für Grundschulkinder prima an. Mir hat das Buch
herrliche Lesestunden beschert und ich würde mich riesig über
weitere Zippel-Geschichten freuen. Hier vergebe ich sehr gerne volle
5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den dtv Verlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
Hallo liebe Corinna,
AntwortenLöschendas ist ja wirklich ein wundervolles Buch :-)
Hört sich süß an!
Danke für die Vorstellung
Lg. Andrea
Hallo liebe Andrea,
Löschendas Buch ist wirklich toll und hat in meinen Augen auch das Zeug zum Klassiker. :D
Ich kann es dir sehr ans Herz legen. :)
Liebe Grüße
Corinna