Sonntag, 1. April 2018

[Rezension] Wilde Horde: Die Pferde im Wald (Bd.1) von Katrin Tempel

Hardcover
272 Seiten
Ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-551-65084-9
Erschienen: 28.02.2018

Klappentext:

Zaz verbringt ihren Sommer in der Pension ihrer Oma am Waldrand – Ferien hat sie sich anders vorgestellt! Doch dann begegnen ihr im Wald zwei Jungs und zwei Mädchen. Die vier nennen sich die "Wilde Horde" – und streifen zusammen mit ihren Pferden durch die Wildnis. Sie wollen Zaz nicht in ihrem Wald haben, aber sie ist ohnehin lieber allein. Doch plötzlich ist alles anders. Denn Zaz lernt das fünfte Pferd kennen: Monsun. Als er nicht mehr von Zaz‘ Seite weichen will, gibt es kein Zurück. Ein unglaubliches Abenteuer beginnt ... 

Quelle: Carlsen Verlag


Rezension:

Pferdebücher lese ich seit meiner Kindheit wahnsinnig gerne. Als ich nun auf den Reihenauftakt von „Wilde Horde“ gestoßen bin, war es Liebe auf den ersten Blick. Sieht das Cover nicht wunderschön aus? In meinen Augen ist eines der schönsten Pferdebuch-Covers, welches ich kenne. Da mich auch der Klappentext auf Anhieb überzeugen konnte, wanderte das Buch sogleich auf meine Wunschliste.

Zaz soll die Sommerferien in der Pension ihrer Oma verbringen. Diese liegt direkt an einem großen Wald und ist daher ziemlich abgeschieden. Ferien im Nirgendwo, na super. Zaz ist alles andere als begeistert. Mit Handyempfang und Internet wird es in der nächsten Zeit wohl eher schlecht aussehen. Ob ihre Oma wohl überhaupt einen Fernseher besitzt? Murrend ergibt sich Zaz ihrem Schicksal und findet es anfangs auch richtig öde bei ihrer Oma. Dies ändert sich aber, als sie im Wald die „Wilde Horde“ kennenlernt. Die „Wilde Horde“ sind eine Art Bande, bestehend aus zwei Jungen und zwei Mädchen. Die vier treffen sich regelmäßig im Wald und durchstreifen diesen zusammen mit ihren Pferden. In ihren Augen stört Zaz nur und da diese eh lieber für sich bleibt, akzeptiert sie die Abweisung der vier. Doch dann stößt sie auf Monsun, das fünfte Pferd der Herde. Zaz hat mit Pferden eigentlich nicht groß was am Hut und war immer stolz darauf, nicht eines dieser typischen Pferdemädchen zu sein. Monsun aber ist etwas Besonderes. Sie hat lange Zeit niemanden an sich herangelassen, doch bei Zaz ist das anders. Die Stute möchte dem Mädchen am liebsten gar nicht mehr von der Seite weichen und lässt sie sogar auf sich reiten. Die „Wilde Horde“ sieht dies mit großem Erstaunen und schließlich ändern sie ihre Meinung und weisen Zaz nicht mehr zurück. Mit der Zeit lernen sich die fünf immer besser kennen und werden richtig gute Freunde. Ihr Zusammenhalt ist dann auch gefragt, als es heißt, die gemeinen Biker aus dem Wald zu vertrieben, die mit ihrer lauten Musik und ihrer Herumraserei nur Unruhe stiften und die Pferde erschrecken. Ein spannendes Abenteuer beginnt…

Mit dem ersten Band von „Wilde Horde“ ist Katrin Tempel ein richtig schöner Reihenauftakt, welcher mir herrliche Lesestunden bereitet hat.
Der Schreibstil ist wunderbar flüssig; er liest sich sehr angenehm und ist genau richtig für die Zielgruppe.
Empfohlen wird das Buch ab 10 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Die Protagonistin Zaz ist zwar schon etwas älter, aber in meinen Augen ist das Buch auch wunderbar für jüngere Leser geeignet und ich kann es auch Erwachsenen sehr ans Herz legen.

Ich konnte mich sofort in Zaz hineinversetzen, trotz des kleinen Altersunterschieds. Zaz ist anfangs wirklich wenig begeistert, als ihre Eltern ihr eröffnen, dass sie ihre Sommerferien bei ihrer Oma verbringen soll. Diese kannte sie bisher nur von Bildern und auch ihrer Pension, die den Namen Donneracker trägt, hat sie bisher nie einen Besuch abgestattet. Was, wenn es nach Zaz gegangen wäre, auch gerne so hätte bleiben können. Aber wie das halt so ist als Teenager, sitzen am Ende eben doch die Eltern am längeren Hebel. Anstatt also schön am Strand in Kalifornien zu faulenzen, wie sie es gerne gehabt hätte, muss Zaz für ein paar Wochen auf dem Land versauern und dort die Zeit totschlagen.

Es kommt dann aber alles ganz anders als gedacht. Mir hat die Entwicklung von Zaz richtig gut gefallen. Sie ist authentisch und absolut nachvollziehbar. Zaz merkt nämlich mit der Zeit, dass es bei ihrer Oma gar nicht so blöd und langweilig ist, wie sie angenommen hat und auch ihre Einstellung bezüglich Pferde ändert sich gewaltig.

Katrin Tempel ist hier ein richtig schönes Buch über Freundschaft, Zusammenhalt, Familie, Abenteuer und Pferde gelungen. Die Handlung ist spannend und lädt zum Mitfiebern ein, ganz besonders am Ende wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Besonders gut gefallen hat mir, wie die Pferde beschrieben wurden. An erster Stelle natürlich Monsun, die wirklich eine ganz außergewöhnliche Stute ist und die ich, wenn es so etwas zwischen Mensch und Tier überhaupt gibt, als eine Seelenverwandte von Zaz bezeichnen würde. Die beiden verbindet etwas ganz Besonderes und ich fand es so schön zu sehen, wie diese Bindung immer inniger und vertrauter wurde.
Zaz dachte immer, dass Pferde überhaupt nicht ihr Ding seien, aber durch Monsun ist sie schließlich doch noch zu einem Pferdemädchen geworden. Etwas, was Zaz vor ihren Ferien vermutlich nie für möglich gehalten hätte.

Das Buch handelt allerdings nicht nur von Pferden. Es geht darin auch im Freundschaft und darum, dass manche Dinge auf den ersten Blick täuschen können und man immer auf sein Herz und sein Gefühl hören sollte. Und auch die Familie steht sehr im Vordergrund. So erfahren wir etwas mehr über Zaz‘ Oma, deren Pension leider gerade nicht allzu gut läuft.

Mich konnte die Mischung der verschiedenen Themen richtig begeistern. Auch den Schauplatz fand ich klasse. Bücher, die in Wäldern spielen, habe ich schon immer ganz besonders gerne gelesen. Diese Kulisse hat eine ganz eigene Atmosphäre, die mich immer wieder aufs Neue faszinieren kann. Auch die Beschreibungen von Donneracker, der Pension der Oma, haben mir sehr gut gefallen. Diese mag heruntergekommen sein, aber ich bin mir dennoch ziemlich sicher, dass ich mich an diesem Ort sehr wohl fühlen würde.

Neben der spannenden Handlung und dem tollen Setting haben mir auch die Charaktere sehr gut gefallen. Diese wurden wunderbar von der Autorin ausgearbeitet. Nicht nur Zaz, auch die Mitglieder der wilden Horden sind mir recht schnell ans Herz gewachsen, genauso wie deren Pferde, die alle eine eigene Persönlichkeit besitzen und ziemlich verschieden sind.

Am Ende bleiben so einige Fragen offen, sodass man am liebsten sofort nach dem zweiten Band greifen möchte. Dieser wird leider erst nächstes Jahr erscheinen, worauf ich mich jetzt schon sehr freue.


Fazit: Ein gelungener Reihenauftakt, der große Lust auf mehr macht. Mir hat der erste Band von „Wilde Horde“ richtig gut gefallen. Die Geschichte ist spannend und lädt zum Mitfiebern ein. Freundschaft, Familie, Zusammenhalt, Abenteuer, Spannung und Pferde – in meinen Augen eine tolle Mischung, die definitiv nicht nur was für Pferdemädchen ist. Auch weniger pferdebegeisterten Lesern kann ich das Buch sehr ans Herz legen und auch Erwachsene werden hier viel Spaß beim Lesen haben. Ich habe sehr schöne Lesestunden mit dem Buch verbracht und vergebe volle 5 von 5 Sternen!








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