Klappentext:
Quelle: Carlsen Verlag
Rezension:
Da ich ein großer Disney- und Aladdin-Fan bin und die Twisted-Tales-Serie sehr gerne mag, habe ich mich auf „Leuchtende Wunderwelt“ tierisch gefreut. Das Buch war natürlich ein absolutes Must-Have für mich!
Während Aladdin ein Leben in Armut führt und sich mit Diebstählen über Wasser hält, führt Prinzessin Jasmin ein wohlbehütetes Leben im Palast. Obwohl sie nicht weit voneinander entfernt aufgewachsen sind, kommen sie doch aus zwei völlig unterschiedlichen Welten. Vermutlich wären sie sich nie begegnet, wenn sich Jasmin nicht eines Tages aus dem Palast geschlichen hätte und von Aladdin gerettet wird. Kurz nach ihrem Kennenlernen werden die beiden aber schon wieder voneinander getrennt und Aladdin wird verhaftet. Um seiner Gefangenschaft zu entfliehen, geht er einen Handel mit einem Mitgefangenen ein. Er soll ihm aus einer geheimen Höhle eine Wunderlampe holen. Doch als Aladdin ihm die Lampe übergibt, entpuppt sich der alte Mann als der machthungrige Dschafar, der nur ein Ziel verfolgt: Die Herrschaft über das ganze Königreich an sich zu reißen. Er nutzt die ersten beiden Wünsche des Dschinnis, um Sultan und der mächtigste Zauberer der Welt zu werden. Aladdin und Jasmin setzen sofort alles daran, um ihn aufzuhalten. Ob es ihnen gemeinsam mit dem Volk von Agrabah gelingen wird?
Von Liz Braswell habe ich inzwischen schon so einige Twisted-Tales-Bände gelesen. Nicht alle haben mich überzeugen können, manche fand ich leider nur so lala. „Leuchtende Wunderwelt“ gehört aber definitiv nicht dazu, für mich ist dieser Teil sogar einer der besten Bände der Reihe. In meinen Augen ist der US-amerikanischen Autorin Liz Braswell mit „Leuchtende Wunderwelt“ eine richtig coole Neuerzählung von Disneys „Aladdin“ geglückt. Sie hat gekonnt aus einer bekannten Geschichte ihr eigenes Ding gemacht, ohne dass der Geist aus dem Zeichentrickfilm dabei verloren geht, und beschert uns eine Story, die ganz anders als Original ist, zugleich aber auch etwas herrlich Vertrautes hat.
Ich habe mich von den ersten Seiten an rundum wohl zwischen den Buchdeckeln gefühlt. Liz Braswell ist es meiner Ansicht nach wirklich hervorragend gelungen dieses besondere Aladdin-Feeling aus dem Film einzufangen und aufs Papier zu bringen. Vor allem der Beginn, der ziemlich genau so abläuft wie der aus dem Klassiker, verströmt die pure Disney-Aladdin-Magie. Die komplette Kulisse wird einfach klasse beschrieben, überaus bildhaft und atmosphärisch, sodass man beim Lesen ein wahres Kopfkino hat und richtiggehend das Gefühl hat, selbst dort zu sein. Um in den vollen Genuss dieser einzigartigen Stimmung zu kommen, sollte man den Film aber natürlich gesehen haben. Man kann das Buch zwar auch ohne Vorwissen problemlos lesen, allerdings würde ich davon abraten. Generell kann ich bei dieser Reihe nur empfehlen, die Filme, auf denen die Bände beruhen, zu kennen. Das Lesevergnügen ist dann einfach ein viel höheres.
Auch figurentechnisch hat Liz Braswell einen überzeugenden Job gemacht. Sie hat es geschafft bekannte Charaktere so darzustellen, dass sie einerseits schon irgendwie anders sind, aber dennoch ihren Charme und ihre jeweiligen Besonderheiten aus dem Film besitzen. Aladdin und sein Affe Abu, Jasmin und ihr Tiger Rajah, der Dschinni, Jafar und Rasoul – alle sind sie mit von der Partie. Bei manchen von ihnen erhalten wir zudem neue interessante Hintergrundinformationen, sodass sie noch greifbarer sind und man sich mühelos in sie hineinversetzen kann. So erfahren wir in den ersten Kapiteln zum Beispiel mehr über Aladdins Vergangenheit.
Was die Story anbelangt, habe ich euch ja bereits berichtet, dass sie zunächst noch sehr dem Film entspricht. Die alles verändernde Wende lässt jedoch nicht lange auf sich warten, allerdings kommt sie ein wenig anders als gedacht. Der Untertitel wurde leider etwas unpassend gewählt. Finden tut Aladdin die Wunderlampe nämlich schon, nur behalten wird er sie nicht. Er wird sie an Jafar übergeben und ab da schlägt die Handlung eine vollkommen andere Richtung ein.
Die Geschichte ist insgesamt deutlich finsterer, brutaler und emotionaler als die im Film. Sie ist zwar durchaus noch romantisch und besitzt auch unterhaltsame Momente, allerdings ähnelt sie ab dem großen Twist kaum noch dem fröhlich-bunten Zeichentrickfilm. Als ein Kinderbuch kann man Liz Braswells Aladdin-Adaption daher nicht bezeichnen. Es wird gekämpft, Köpfe werden verdreht und Menschen sterben. Zu heftig wird es zwar nicht, es handelt sich hier schließlich um einen Roman für Leser*innen ab 12 Jahren, aber es geht schon ordentlich zur Sache. Mitzittern, mitbangen und ohne Ende mitfiebern ist hier zweifellos angesagt.
Fazit: Fesselnd, düster, ergreifend. Ein märchenhaftes Abenteuer voller Spannung und Magie.
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