Klappentext:
Quelle: Ueberreuter Verlag
Rezension:
Da mir „Die Luftpiraten“ von Markus Orths so gut gefallen hat, war ich sofort Feuer und Flamme als ich von seinem neuen Kinderroman hörte. Cover, Titel und Klappentext konnten mich auf Anhieb überzeugen. Ich zögerte daher keine Sekunde lang und ließ „Baddabamba und die Insel der Zeit“ bei mir einziehen.
Die 10-jährige Paula ist ziemlich genervt von ihrer Familie, ständig bekommt sie zu hören, dass sie für alles noch zu klein sei. So auch im Urlaub auf Neuseeland. Paula hat schließlich genug, sie fasst kurzerhand den Entschluss allen zu beweisen, dass sie definitiv nicht zu klein ist für das Kite-Surfen. Ihr Vorhaben wird nur mächtig schiefgehen. Das Mädchen treibt weit aufs offene Meer hinaus und landet schließlich auf einer kleinen Insel: Chronossos, die Insel der Zeit, wo die Uhren anders ticken und lauter sonderbare Geschöpfe leben. Hier trifft Paula auf die liebenswert-verrückte Urwald Oma Carissima; die coolste Sau im ganzen Land namens Anna Bella und auf den weisen Gorilla Baddabamda. Die drei möchten ihrer neuen Freundin unbedingt dabei helfen, zu ihrer Familie zurückzugelangen, allerdings muss sie dafür erst einmal viel lernen. Paula kann die Insel nur mithilfe einer Zeitreise wieder verlassen. Dafür muss sie durch den Uhrzeitsee schwimmen, der sich mitten im Urwald befindet und in dem ein gefährlicher Teufelskrake haust. Ob es Paula wohl gelingen wird, zu ihrer Familie zurückzukehren?
Als ich mit dem Lesen begann, ist mir bereits nach wenigen Seiten klar geworden, dass Markus Orths seiner Fantasie mal wieder ihren Lauf gelaufen hat und auch mit „Baddabamba und die Insel der Zeit“ einen Kinderroman aufs Papier gezaubert hat, der vor Witz, Charme und Einfallsreichtum nur so sprüht und voller großartiger Sprachspielereien und unvergleichbarer Charaktere steckt. Es hätte mich allerdings auch sehr gewundert, wenn es anders gewesen wäre. Der Klappentext klang einfach schon so originell und mit seinen beiden Luftpiraten-Bänden hat der deutsche Autor zudem schon zweimal unter Beweis gestellt, dass er ein großes Talent fürs Schreiben von fantasievollen Geschichten besitzt.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der 10-jährigen Paula in der dritten Person. Paula habe ich vom ersten Moment an in mein Herz geschlossen. Ich mochte ihre aufgeweckte, clevere und tapfere Art total gerne und fand es wunderschön mitzuerleben, wie sie sich während ihres Abenteuers weiterentwickeln und über sich selbst hinauswachsen wird. Mit Paula hat der Autor eine starke und mutige Hauptprotagonistin erschaffen, die man als Leser*in einfach sofort gernhaben muss und mit der sich die Zielgruppe ganz bestimmt prima identifizieren wird.
Neben unserer Romanheldin dürfen wir im Verlauf des Buches noch viele weitere fabelhaft ausgearbeitete Figuren kennenlernen, die allesamt einfach nur einmalig sind und mit ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten und liebenswerten Eigenarten für ein aufregendes und superunterhaltsames Leseerlebnis sorgen. Da hätten wir zum Beispiel die Urwald-Oma Carissima, in deren Haaren ein Specht haust und die sich jeden Tag alle drei Stunden in eine andere Oma verwandelt. So ist sie beispielsweise von 6:00 Uhr bis 9:00 Uhr die stärkste Oma und von 18:00 Uhr bis 21:00 Uhr die liebste Oma der Welt.
Auf der Insel Chronossos treiben allerdings noch viele weitere wunderliche Kreaturen ihr Unwesen wie die bösartigen Hubbanesen, Spazierstock-Haie und Spiegel-Igel. Wenn ihr jedoch gerne wissen möchtet, was es mit diesen Wesen genau auf sich hat, müsst ihr das Buch schon selber lesen, denn ich werde hier nichts weiter erzählen, ich möchte schließlich nicht zu viel verraten. Geht jedenfalls mal davon aus, dass euch die ganzen Charaktere in diesem Buch, egal ob freundlich oder nicht, garantiert eine sehr lange Zeit im Gedächtnis bleiben werden.
Auch was die Handlung angeht, möchte ich eigentlich gar nicht mehr groß was sagen. Euch erwartet auf jeden Fall ein äußerst turbulentes und unglaubliches Abenteuer voller Überraschungen und Gefahren, das durchweg zum Mitfiebern einlädt, an keiner Stelle Langeweile aufkommen lässt und bei dem die Zeit eine große und wichtige Rolle spielt. Auf Chronossos, müsst ihr wissen, dreht sich quasi alles um die Zeit; sie findet sich in etlichen Dingen wieder in den Figuren, ihren Fähigkeiten oder an den verschiedensten Orten. Mit der Insel Chronossos hat sich Markus Orths wahrlich ein ganz besonderes und faszinierendes Setting ausgedacht, mich hat er mit diesem Schauplatz vollkommen begeistern können.
Das Ende ist recht abgeschlossen, sodass das Buch für sich alleine stehen könnte, aber Potenzial für einen Folgeband ist durchaus vorhanden. Und nicht nur das: Auf Amazon habe ich gerade eben in der Kurzvita des Autors gelesen, dass es tatsächlich eine Fortsetzung geben wird, die voraussichtlich im Frühjahr 2023 erscheinen wird. Auf das Buch freue ich mich schon sehr!
Zu guter Letzt noch ein paar Worte zu der Innenaufmachung. Vorne und hinten im Buch befindet sich eine tolle detaillierte Karte, die die Insel zeigt, die Kapitelanfänge wurden mit einer hübschen Vignette versehen und dann gibt es noch drei doppelseitige schwarz-weiß Illustrationen, die die besondere Atmosphäre der Geschichte perfekt einfangen und zum Hineinträumen einladen. Die Verena Körting, der wir sowohl das Cover als auch die Innengestaltung zu verdanken haben, kann einfach so schön zeichnen, ich liebe ihre Bilder.
Fazit: Ein wunderbares Lesevergnügen für Jung und Alt!
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