Mittwoch, 9. März 2022

[Rezension] Das Glashaus-Geheimnis von Marie Braner

Hardcover
 
Illustriert von Marie Braner
Ab 9 Jahren
224 Seiten
ISBN: 978-3-7348-4118-7
Erschienen: 18.01.2022

Klappentext:

Die elfjährige Rosa hat alle Hände voll zu tun: Schließlich muss sie beim Umzug in das Haus ihrer verstorbenen Großtante Adele all die liebgewonnenen Erinnerungsstücke vor dem Ordnungswahn ihrer Mutter bewahren. Als sie dabei auf eine versteckte Nachricht stößt, beginnt für Rosa, ihren Freund Sami und das Affenmädchen Uma eine aufregende Rätseljagd. Doch nicht nur sie sind der Lösung auf der Spur ...

Quelle: Magellan Verlag

Rezension:

Als ich das erste Mal von dem Kinderroman „Das Glashaus-Geheimnis“ hörte, stand für mich sofort fest, dass ich ihn lesen muss. Beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick, es sieht so wunderhübsch aus, und der Klappentext klang nach einer Story ganz nach meinem Geschmack. Ich ließ das Kinderbuchdebüt von Marie Braner also sehr gerne bei mir einziehen.

Die elfjährige Rosa ist mit ihren Eltern gerade in das Haus ihrer kürzlich verstorbenen Großtante Adele gezogen, das sie von ihr geerbt haben. Auch ihren Antiquitätenladen hat die Tante ihnen hinterlassen, welchen die Mutter in ein Blumengeschäft umwandeln möchte. Dafür muss der Laden aber erst einmal kräftig entrümpelt werden und auch im Haus ist ausmisten angesagt. Da Tante Adele gerne und viel gereist ist und eine leidenschaftliche Sammlerin war, hat sie mit der Zeit viele Antiquitäten aus aller Welt erworben. Rosa liebt die Sammlung ihrer Großtante und hat alle Hände voll damit zu tun, dass nicht alle Erinnerungsstücke dem Ordnungswahn ihrer Mutter zum Opfer fallen. Als sie dabei auf eine versteckte Nachricht von Adele stößt und von einem geheimen Vermächtnis erfährt, ist sofort ihre Abenteuerlust geweckt. Nur wenn sie die sieben Rätselaufgaben ihrer Tante löst, wird sie das Vermächtnis finden können. Gemeinsam mit ihrem Freund Sami und dem Affenmädchen Uma begibt sich Rosa auf eine spannende Spurensuche. Doch nicht nur sie wollen das versteckte Erbe unbedingt finden...

Als ich mit dem Lesen begann, ist mir bereits nach der ersten Seiten klar geworden, dass ich mal wieder einen echten Glückstreffer gelandet habe und mit „Das Glashaus-Geheimnis“ ein Buch in Händen halte, das mich begeistern wird. Und wisst ihr was? Mein erster Eindruck hat mich nicht getäuscht!

In meinen Augen ist Marie Braner mit ihrem ersten Kinderroman ein fabelhaftes Debüt gelungen, mit welchem sie mir genau das beschert hat, was ich mir erhofft habe: Eine abenteuerliche und unterhaltsame Detektivgeschichte voller kreativem Rätselspaß, origineller Ideen und wunderbarer Charaktere. Mir hat es unheimlich viel Freude bereitet, unsere junge aufgeweckte Buchheldin Rosa, ihren Freund Sami und das Affenmädchen Uma auf ihrem Abenteuer zu begleiten und ich kann jeder Spürnase, egal ob Groß oder Klein, nur ans Herz legen, es mir gleichzutun.

Geschildert wird alles aus der Sicht der 11-jährigen Rosa in der dritten Person. Rosa habe ich auf Anhieb in mein Herz geschlossen. Sie ist liebenswert, mutig, neugierig und clever, man muss sie einfach gernhaben, und da sie jederzeit vollkommen authentisch wirkt, wird sich die Zielgruppe garantiert prima mit ihr identifizieren können. Mir, als Erwachsene, ist es allerdings auch spielend leicht geglückt, mich in unsere Hauptprotagonistin hineinversetzen.

Zu den weiteren Charakteren kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern. Nett sind sie zwar nicht alle, aber egal ob freundlich oder nicht – allesamt wurden sie mit viel Liebe von der Autorin ausgearbeitet und verzaubern und erheitern uns mit ihren unterschiedlichen und teils etwas schrägen Eigenschaften und Besonderheiten. Da hätten wir zum Beispiel Rosas Freund Sami, der genauso abenteuerlustig und gewitzt drauf ist wie unsere Hauptprotagonistin, und das kleine schlaue Affenmädchen Uma, das einst der verstorbenen Großtante Adele gehört hat und nun Rosas treue Begleiterin ist.

Unser Trio habe ich eindeutig am liebsten gewonnen, aber auch Rosas Eltern, die Bibliothekarin Evelin und die zwei älteren Damen Belinda und Margret, die gute Freundinnen von Adele waren, mochte ich richtig gerne. Vor allem letztere fand ich spitze, mir hat dieses ulkige Duo so einige Gründe zum Schmunzeln geliefert.
Ziemlich unsympathisch und suspekt waren mir dagegen die beiden Winterkorn-Brüder, zwei Cousins von Rosas Mutter, die urplötzlich in der Stadt auftauchen und sich äußerst verdächtig verhalten. Dass die zwei nichts Gutes im Schilde führen, wird einem als Leser*in sofort klar.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf; mich hat die Handlung vom ersten Moment an packen und durchweg an die Seiten fesseln können.

Gemeinsam mit Rosa werden wir gleich zu Beginn der Geschichte auf eine versteckte Nachricht von Adele stoßen, die der Startschuss zu einer aufregenden Rätseljagd voller kniffliger Aufgaben und Geheimnisse sein wird. Ob es Rosa, Sami und Uma wohl gelingen wird, die ganzen Rätsel zu lösen und das geheime Vermächtnis der Tante zu finden? Aber um was handelt es sich bei diesem Vermächtnis eigentlich? Und wer ist dieser mysteriöse Unbekannte, der ebenfalls hinter dem Erbe her ist?

Man mag das Buch wirklich gar nicht mehr aus der Hand legen, da man so sehr am Mitfiebern und Mitraten ist und endlich Antworten auf die vielen Fragen haben möchte. Auch ich als erwachsene Leserin bin ordentlich ins Miträtseln geraten und habe die Aufklärung bis zum Schluss nicht vorhersehen können. Detektiv- und Knobelfans werden hier definitiv ganz auf ihre Kosten kommen, die Handlung ist echt klasse und geschickt aufgebaut.

Die Auflösung hat mich dann ziemlich überraschen können, mit dieser hätte ich so gerechnet.
Mir hat das Ende richtig gut gefallen. Alles wird schlüssig und zufriedenstellend geklärt, sodass keine Fragen offenbleiben und man davon ausgehen kann, dass es sich bei dem Buch sehr wahrscheinlich um einen Einzelband handelt. Potenzial für eine Fortsetzung wäre zwar durchaus vorhanden, aber ich persönlich denke dennoch, dass es kein Wiedersehen mit Rosa und Co. geben wird. Aber wer weiß, vielleicht irre ich mich ja auch. Also ich würde mich über einen zweiten Teil auf jeden Fall sehr freuen.

Vom Verlag wird das Buch für Jungen und Mädchen ab 9 Jahren empfohlen und dem schließe ich mich an. Marie Braner hat einen sehr angenehmen, flüssigen Schreibstil, die Kapitel sind schön kurz gehalten und es gibt viele Bilder (sowohl kleinere als auch ganzseitige), die den Textfluss auflockern. Wer schon geübt im Lesen ist, sollte bei „Das Glashaus-Geheimnis“ keine Probleme mit dem Selberlesen haben.

Was dann natürlich nicht unerwähnt bleiben darf, ist die liebevolle Innenaufmachung. Marie Braner hat für ihr erstes Kinderbuch nicht nur ein traumhaftes Cover gezaubert, sie hat die Geschichte auch mit zahlreichen stimmungsvollen schwarz-weiß Illustrationen versehen, die die Geschehnisse perfekt begleiten und das Leseerlebnis nur noch wundervoller machen.

Fazit: Spannend, witzig und charmant. Ein herrliches Lesevergnügen für Jung und Alt!

Lauter tolle Rästelaufgaben und jede Menge Überraschungen, eine pfiffige Buchheldin, viele zauberhafte Charaktere, eine wunderschöne Innengestaltung – all das und noch mehr erwartet euch in dem Debütroman von Marie Braner. Ich kann das Buch nur empfehlen, mir hat es großartige Lesestunden bescheren können. „Das Glashaus-Geheimnis“ erhält von mir 5 von 5 Sternen!
 
 
 






Vielen lieben Dank an den Magellan Verlag für das Rezensionsexemplar!


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