Hardcover
Ab
12 Jahren
272
Seiten
ISBN:
978-3-522-20258-9
Erschienen:
13.03.2020
Klappentext:
Sommerferien
in Irland, mitten in der Natur: Genau das Richtige für Lea, die,
nach all dem Mist, der passiert ist, einfach zur Ruhe kommen will.
Doch dann findet sie ein verletztes, halb verhungertes Pferd und hat
nur noch ein Ziel: das Tier zu retten. Aber der junge Hengst ist so
verstört, dass allein das Einfangen zunächst unmöglich erscheint.
Lea muss erst einmal wieder an sich selbst glauben, bevor sie das
Vertrauen des Pferdes gewinnen kann. Und dann ist da auch noch Ray,
der unnahbare Sohn der Nachbarin, der Leas Gefühle
durcheinanderbringt.
Quelle:
Thienemann-Esslinger Verlag
Rezension:
Irgendwie ist mir „Die
verlorenen Pferde der grünen Insel“ beim erstmaligen Durchstöbern
der neuen Vorschau des Thienemann-Esslinger Verlags total
durchgegangen. Was bin ich froh, dass ich schließlich doch noch auf
das Buch aufmerksam geworden bin! Was wäre mir da sonst
Wunderschönes entgangen.
Lea
hat in der letzten Zeit viel durchmachen müssen. Ihre Eltern haben
sich getrennt, der Kontakt zu ihrer besten Freundin ist abgebrochen,
seit diese einen schlimmen Unfall hatte – Lea braucht endlich
Abstand von all dem und mehr Zeit für sich. Sie beschließt daher,
die Sommerferien in Irland zu verbringen, bei einem guten Freund
ihrer Mutter, der von allen nur Schorsch genannt wird. Auf der grünen
Insel angekommen, hält sich Leas Begeisterung nur zunächst sehr in
Grenzen. Sie ist mitten im Nirgendwo gelandet, wo es kein Internet
gibt, kein Fernsehen – noch nicht einmal fließend Warmwasser gibt
es in dem kleinen Cottage von Schorsch. Lea gewöhnt sich allerdings
recht schnell an diese unzeitgemäßen Lebensbedingungen. Sogar mehr
als das: Sie genießt es richtig, den Sommer an diesem wunderbar
ruhigen Ort verbringen zu dürfen und nicht mehr ständig erreichbar
zu sein. Als sie eines Tages ein verletztes und total verwahrlostes
Pferd findet, hat Lea nur noch ein Ziel: Sie möchte diesem armen
Hengst unbedingt helfen! Das Vertrauen von diesem verstörten Pferd
zu gewinnen, ist nur alles andere als leicht. Und dann wäre da noch
Ray, der Sohn der Nachbarin, der Leas Gefühle vollkommen
durcheinanderbringt. Ein aufregender Sommer erwartet Lea, der ihr
Leben komplett verändern wird.
Es
ist mir wirklich unbegreiflich, dass ich nicht sofort auf diesen
Titel gestoßen bin, als ich das erste Mal das diesjährige
Frühjahrsprogramm des Thienemann-Esslinger Verlags studiert habe.
Ich meine, allein schon dieses Cover! Es ist natürlich immer
Geschmackssache, ich jedenfalls finde es wunder-wunderhübsch! Diese
malerische irische Landschaft, hach, traumhaft. Also ich kann mich an
dem Cover gar nicht sattsehen.
Der
Titel und der Klappentext hatten es mir allerdings ebenfalls augenblicklich
angetan. Bei dem Buch wusste ich einfach vom ersten Moment an, dass
es mich begeistern wird. Dass es mir aber so gut gefallen wird, wie
es schließlich der Fall war, hätte ich dann irgendwie doch nicht
gedacht. Mir hat der Roman ein fantastisches Leseerlebnis beschert.
In meinen Augen hat Astrid Frank mit „Die verlorenen Pferde der
grünen Insel“ einen wunderbaren Wohlfühlschmöker aufs Papier
gebracht, welcher die perfekte Mischung aus Pferde, Liebe, Sommer,
Jugendbuch und noch so einigen weiteren tollen Dingen enthält. Ich
kann den Roman daher nicht nur Pferdemädels ab 12 Jahren wärmstens
empfehlen – auch weniger Pferdevernarrte und deutlich älteren
Lesern kann ich „Die verlorenen Pferde der grünen Insel“ nur ans
Herz legen!
Ich
hatte einen fabelhaften Einstieg in das Buch. Von dem
locker-leichten, fesselnden Schreibstil der Autorin war ich von den
ersten Seiten an hellauf begeistert und unsere Buchheldin Lea, aus
deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren, war mir auf
Anhieb sympathisch. Mit Lea hat Astrid Frank eine großartige Figur
erschaffen. Dank der feinfühligen Erzählweise ist es mir spielend
gelungen mich in Lea hineinzuversetzen und ihr Denken, Fühlen und Handeln jederzeit nachzuvollziehen. Dass unsere Protagonistin eine
ziemlich harte Zeit hinter sich hat, wird einem als Leser sofort
klar. Die Trennung ihrer Eltern, der Verlust einer jahrelangen
Freundschaft – Lea wird das Ganze einfach gerade zu viel. Es war
daher eindeutig genau die richtige Entscheidung, die Ferien in Irland
zu verbringen, weit weg von all ihren Problemen und Sorgen. Ich
konnte Lea nur zu gut verstehen, dass sie Abstand von ihrem
momentanen Leben braucht, um wieder zu sich selbst zurückzufinden.
Neben
Lea konnte mich die Autorin auch mit sämtlichen Nebenfiguren
komplett überzeugen. Da habe ich tatsächlich alle in mein Herz
geschlossen. Der Freund von Leas Mutter, der von allen nur Schorsch
genannt wird und bei dem Lea die Ferien über wohnen wird, seine
Nachbarin Eireen Nolan, deren Sohn Ray, Rays Großvater, der so
herrlich schrullig ist, die Pferde... – alle Charaktere, egal ob
Mensch oder Tier, wurden hervorragend und absolut authentisch
ausgearbeitet.
Wen
ich ganz besonders liebgewonnen ist Ray. Da ist es mir wie Lea
ergangen: An Ray habe ich mein Herz sofort verloren. Er ist so witzig
und charmant und unheimlich liebenswert. Die Liebesgeschichte, die
die Autorin mit ihm ins Spiel bringt, hat mir wahnsinnig gut
gefallen. Sie fügt sich perfekt in die Handlung ein und ist
überhaupt nicht kitschig, sondern einfach nur zauberhaft und vollkommen
glaubwürdig. Mir haben die gemeinsamen Momente von Lea und Ray
immerzu ein breites Lächeln auf die Lippen gezaubert und öfters
breit schmunzeln lassen.
Womit
mich Astrid Frank ebenfalls hellauf begeistern konnte, sind die
Pferdeszenen. Die Geschichten der verschiedenen Pferde, die hier
erzählt werden, sind schrecklich und schön zugleich. Mich hat es
unendlich schockiert zu lesen, was manche Pferde Furchtbares erleiden
müssen. Und was das Ganze noch erschütternder macht: Die meisten
Pferdeschicksale, die wir in „Die verlorenen Pferde der grünen
Insel“ kennenlernen dürfen, beruhen auf wahren Begebenheiten. Also
ich musste beim Lesen mehrmals schwer schlucken, weil mir manche
Schilderungen so sehr unter die Haut gegangen sind. Zugleich haben
mich die Pferdemomente aber auch zutiefst bewegt und glücklich
gemacht. Wie sich die Familie Nolan um die vielen misshandelten
Pferde auf ihrem Pferdeschutzhof kümmert, wird unbeschreiblich
herzerwärmend und ergreifend beschrieben. Auch die innige Bindung
zwischen dem jungen verstörten Hengst Beo und Lea wird so bezaubernd
und gefühlvoll dargestellt. Total gut gefallen hat mir dabei auch,
dass wir einige Passagen aus der Sicht des Hengstes Beo zu lesen
bekommen. Dass Astrid Frank sich nur zu gut mit dem Seelenleben von
Pferden auskennt, wird im gesamten Buch mehr als deutlich.
Astrid
Frank ist etwas gelungen, wovor man in meinen Augen nur den Hut
ziehen kann: Die Geschichte, die einen in „Die verlorenen Pferde
der grünen Insel“ erwartet, ist unglaublich authentisch und
lebensecht. So nah an der Wirklichkeit zu schreiben und nichts
überzogen oder unrealistisch wirken zu lassen, ist wahrlich nicht
einfach, aber Astrid Frank ist dies mit Bravour geglückt.
Wovon
ich euch nun endlos etwas vorschwärmen könnte, ist das Setting. Die paradiesische Natur Irlands, die Ruhe und Idylle dieses einzigartigen Landes, das kleine Cottage von Schorsch, der Hof der Familie
Nolan – alles wird so atemberaubend schön beschrieben. Man würde beim Lesen am
liebsten sofort seine Koffer packen und in diesem außergewöhnlichen
Land Urlaub machen. Dieser besondere Zauber Irlands ist in „Die
verlorenen Pferde der grünen Insel“ einfach auf jeder einzelnen
Seite zu spüren.
Fazit:
Zum Träumen schön – ein wundervolles Buch! Mit „Die verlorenen
Pferde der grünen Insel“ hat Astrid Frank einen grandiosen
Jugendroman aufs Papier gezaubert, welcher sich für mich zu einem
richtigen Highlight entwickelt hat. Ich habe unvergessliche
Lesestunden mit dem Buch verbracht. „Die verlorenen Pferde der
grünen Insel“ erzählt eine unfassbar tolle und einfühlsame
Geschichte über Pferde, Liebe, dem Finden zu sich selbst und so
vielem mehr. Für mich war hier einfach alles rundum stimmig. Die
berührenden und schockierenden Pferdeschicksale, die Lovestory, die
Lebensechtheit der Geschichte, die Charaktere, die traumhafte Kulisse, dieses umwerfende Cover
– ganz große Klasse! Ich bin total begeistert und kann ich nur
sagen: Unbedingt lesen! Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!
Ein großes Dankeschön an den Thienemann-Esslinger Verlag für das Rezensionsexemplar!
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