Freitag, 3. Januar 2020

[Rezension] Lovely Curse - Erbin der Finsternis von Kira Licht

Softcover
Ab 14 Jahren
480 Seiten
ISBN: 978-3-473-58552-6
Erschienen: 18.09.2019

Klappentext:
Arias Welt bricht zusammen, als ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben kommen und sie zu ihrer Tante ziehen muss. Doch der charmante Simon scheint ein Auge auf sie geworfen zu haben und der Schlagabtausch mit Bad Boy Dean wird zur willkommenen Abwechslung – bis Aria eines Morgens mit weißblonden Haaren aufwacht. Denn eine uralte Prophezeiung entfaltet ihre Wirkung: Das Ende der Welt naht und Aria ist die erste von vier Todesboten.



Rezension:

Obwohl ich mich zurzeit eher selten in das Fantasy-Genre verirre, stand für mich bei „Lovely Curse“ sehr schnell fest: Den Zweiteiler möchte ich unbedingt lesen! Der Klappentext hörte sich unglaublich gut an und das Cover ich finde wunderhübsch. Meine große Begeisterung für die Aufmachung wurde nur noch größer, als das Buch bei mir eintraf und ich es das erste Mal in natura bewundern durfte. Das Cover schimmert ganz herrlich, wenn man es ins Licht hält – in meinen Augen ist es ein richtiger Hingucker! Von Kira Licht hatte ich bisher leider noch kein Buch gelesen. Der erste Band von „Lovely Curse“ sollte also mein erstes Werk von ihr werden.

Nachdem die 16-jährige Aria ihre Eltern durch einen schlimmen Verkehrsunfall verloren hat, zieht sie von New York zu ihrer Tante auf eine Pferderanch, irgendwo im Nirgendwo von Texas. Das Einleben in ihrer neuen Heimat fällt Aria sehr schwer. Zum Glück hat sie wenigstens die Freude an ihrer großen Leidenschaft, dem Kreieren von Düften und Kerzen, nicht verloren. Zumindest das spendet ihr etwas Trost. Trost kann sie auch definitiv gebrauchen. Nicht nur, dass sie ihre Eltern unendlich vermisst und überhaupt keine Lust auf das Leben auf einer Ranch hat – auf ihrer neuen Highschool wird Aria alles andere als herzlich willkommen geheißen. Ihre Mitschüler legen ihr Steine in den Weg, wie sie nur können und machen ihr das Schulleben richtig zur Hölle. Doch dann lernt Aria gleich zwei interessante Typen kennen, die unterschiedlicher wohl nicht sein könnten: Den charmanten Simon, der ein Auge auf sie geworfen zu haben scheint, und den düsteren Bad Boy Dean, von dem Aria wider Willen richtig fasziniert ist. Als wäre das alles nicht schon nervenaufreibend genug, erwacht Aria eines Morgens plötzlich mit weißblonden Haaren! Ob die weiße Stute, die auf einmal im Stall auftaucht, die Algenplage, die das Wasser der Kleinstadt vergiftet und die ständigen heftigen Gewitter wohl etwas damit zu tun haben? Aria wird jedenfalls klar: In Littlecreek stimmt etwas ganz und gar nicht…

Ich bin eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an das Buch herangegangen: Mir hat der Dilogie-Auftakt von „Lovely Curse“ unheimlich gut gefallen. In einigen Rezensionen habe ich gelesen, dass viele den recht kleinen Fantasyanteil bemängelt haben. Da ich, wie oben bereits erwähnt, derzeit gar nicht so der große Fantasyleser bin, hat es mich gerade gefreut, dass die magischen Elementen eher gering dosiert wurden und erst ab der zweiten Hälfte eine etwas größere Rolle spielen. Die Story war insgesamt schon anders als von mir erwartet, aber keineswegs schlecht anders, ganz im Gegenteil. Mich hat das Buch sehr positiv überrascht. Ich habe es nahezu in einem Rutsch durchgelesen und hätte mich danach am liebsten sofort auf Band 2 gestürzt. Da es zudem mit einem echt gemeinen Cliffhanger endet, kann ich es wirklich kaum noch abwarten, endlich zu erfahren wie es weitergehen wird. Echt schade, dass der zweite Teil erst im April erscheinen wird.
An alle, die Cliffhanger nicht ausstehen können und noch vorhaben, „Lovely Curse“ zu lesen: Wartet besser, bis Band 2 erschienen ist. Nur so ein Tipp meinerseits, da das Ende echt fies ist.

Mein Einstieg in das Buch war fabelhaft. Ich mochte die Stimmung, die durch das Setting zustande kommt, vom ersten Moment an unfassbar gerne. Kira Licht entführt uns in ihrem Romantasy-Zweiteiler ins mörderisch heiße Texas, wo unsere Protagonistin fortan auf der Pferderanch ihrer Tante leben wird. Bücher, die auf Pferderanches in den USA spielen, habe ich irgendwie schon immer wahnsinnig gerne gelesen. Ich finde, dass durch diese Kulisse immer eine ganz besondere und wunderbare Atmosphäre zustande kommt. Da Kira Licht sowohl die Ranch, als auch alle anderen Orte wie das kleine Provinzkaff Littlecreek oder die Highschool des Städtchens sehr anschaulich beschreibt, hat man beim Durchschmökern die tollsten Bilder im Kopf. Settingmäßig bin ich definitiv vollkommen auf meine Kosten gekommen.

Auch die Charaktere haben mir richtig gut gefallen. Unsere Protagonistin Ariana, kurz Aria, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Da wir alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive erfahren und einen erstklassigen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erhalten, konnte ich mich vom ersten Moment an problemlos in sie hineinversetzen und ihr Handeln jederzeit nachvollziehen. Mit Aria habe ich richtig mitgelitten. Sie hat gerade ihre Eltern auf tragische Weise verloren und als Leser spürt man nur zu gut, wie sehr die 16-jährige unter diesem schweren Verlust leidet. Auch wird deutlich, wie ätzend sie es findet, dass sie ihr altes Zuhause verlassen musste und nun in der texanischen Provinz versauern muss. Die hippe Metropole New York versus Littlecreek ist schon ein krasser Unterschied und bedeutet eine enorme Umstellung für Aria. Aufgeben und in tiefe Trauer versinken kommt für sie aber nicht infrage. Ich habe Aria als einen sehr starken Charakter empfunden. Sie ist mutig, selbstbewusst und so herrlich tough.

Mit den weiteren Figuren konnte mich Kira Licht nahezu komplett überzeugen. Simon mochte ich irgendwie nicht so sehr. Keine Ahnung, er hatte einfach etwas an sich, was mich gestört hat. Dean hat mir eindeutig besser gefallen. Sein Bad Boy Gehabe ist zwar schon ziemlich klischeehaft, aber begeistern konnte es mich dennoch. Ich fand das Zusammenspiel von Dean und Aria einfach nur genial und die witzigen Dialoge und Schlagabtäusche der beiden haben mir immerzu ein breites Grinsen auf die Lippen gezaubert.

Wer mir total unsympathisch war, was aber auch so sein soll, ist die Schulzicke Noemi. Ich glaube, sie wird kein Leser ins Herz schließen. Noemi ist wirklich so ein richtiges Biest und versucht Aria das Leben an ihrer neuen Schule so schwer wie möglich zu machen. Zumindest anfangs. Noemi wird sich noch gewaltig verändern, aber wie genau und warum, das werde ich hier nicht verraten.

Insgesamt besteht die Handlung schon sehr viel aus Teenieromanze und Highschooldrama. Da kann ich mir vorstellen, dass dies so einige stören wird, da sie vermutlich mit etwas ganz anderem gerechnet haben. Da solche Art von Büchern aber absolut in mein Beuteschema fallen, hat es mich sehr gefreut, dass mich so eine Story hier erwartet hat. Allerdings muss ich gestehen, dass ich es nicht so ganz nachvollziehen konnte, warum Aria an ihrer neuen Schule so übel von ihren Mitschülern gemobbt wird. Das fand ich dann irgendwie doch etwas überspitzt und unrealistisch.
Ein weiterer kleine Kritikpunkt meinerseits bezieht sich auf das Ende. Mir kam es einfach zu schnell und abrupt.

Bis auf diese zwei Punkte finde ich das Buch aber echt klasse. Der Schreibstil ist locker-leicht und mitreißend und liest sich super angenehm, die Kapitel haben eine optimale Länge und die Handlung kann mit ordentlich Spannung und jeder Menge unerwarteter Wendungen, Überraschungen und Geheimnissen aufwarten. Ich war immerzu am Mitfiebern und wollte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen.

Fazit: Spannend, romantisch, geheimnisvoll – ein packender und absolut gelungener Zweiteiler-Auftakt, der große Lust auf mehr macht und uns Leser bis Schluss in Atem hält! Mir hat „Lovely Curse – Erbin der Finsternis“ wunderschöne Lesestunden beschert. Die Story war zwar etwas anders, als von mir erwartet, aber gerade dieses überraschende Anders hat mir so mega gut gefallen. Bis auf zwei kleine Punkte, die ich nicht so gelungen fand, bin ich hellauf begeistert von dem Buch und fiebere dem Erscheinen von Band 2 nun ganz ungeduldig entgegen. Ich kann den ersten Teil von „Lovely Curse“ wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 – hier gerundet auf 5 von 5 Sternen!







Ein großes Dankeschön an den lieben Ravensburger Verlag für das Rezensionsexemplar!
 

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