Hardcover
Mit
farbigen Illustrationen von Anne-Kathrin Behl
Ab
8 Jahren
217
Seiten
ISBN:
978-3-7891-0969-0
Erschienen:
22.07.2019
Klappentext:
Emma
und ihre Familie sind die Neuen in der Nummer 11! Aber viel
spannender wäre es doch, wenn alle Nachbarn zusammen eine große
Familie wären – wie bei einem Flickenteppich. Gesagt, getan! So
wird aus der alten Frau Becker einfach Oma Becker und Emmas Papa wird
zum Papa für alle Kinder im Haus. Nur ein Nachbar will bei Familie
Flickenteppich nicht mitmachen: der mysteriöse Graf aus dem
Erdgeschoss! Aber es wäre doch gelacht, wenn Familie Flickenteppich
dem Geheimnis des unsichtbaren Nachbarn nicht gemeinsam auf die Spur
kommen würde!
Quelle:
Oetinger Verlag
Rezension:
Als ich das erste Mal über
Familie Flickenteppich gestolpert bin, wusste ich sofort: Das Buch
muss ich unbedingt lesen! Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb
und bei dem farbenfrohen Cover war es bei mir Coverliebe auf den
ersten Blick. Von Stefanie Taschinski habe ich zudem schon so einige
Kinderbücher gelesen, die mich allesamt hellauf begeistern konnten.
Die kleine Dame zum Beispiel oder Funklerwald. Der Auftakt zu ihrer
neuen Kinderbuchreihe wanderte daher schleunigst auf meine
Wunschliste.
Da
Mama Engl ihre Familie verlassen hat und auf großer Tournee in
Australien ist und der Vater fortan alles alleine hinkriegen muss,
können Papa Engl und die drei Geschwister Ben, Emma und Jojo leider
nicht mehr in ihrem alten Zuhause wohnen bleiben. Die vier ziehen
also um und werden in der Hausnummer 11 ein neues Kapitel
aufschlagen. Neben der Wohnung von Familie Engl gibt es noch fünf
weitere in dem roten Backstein mit den weißen Fenstern. Bis auf das
unfreundliche Ehepaar Neumann (absolute Erbsenzähler sind das!) sind
zum Glück alle Nachbarn total lieb und hilfsbereit. Mit den
Zwillingen Tarek und Aylin werden sich die achtjährige Emma und der
zehnjährige Ben sehr schnell anfreunden und gemeinsam lauter tolle
Abenteuer erleben. Zusammen werden sie versuchen, hinter das
Geheimnis des Grafen zu kommen. Der Graf wohnt im Erdgeschoss der
Nummer 11, aber merkwürdigerweise bekommt ihn nie jemand zu Gesicht!
Sehr seltsam. Gewitzt und mutig wie die Kinder aber sind, werden sie
diesen spannenden Fall ganz bestimmt lösen. Oder?
Stefanie
Taschinski ist mit dem ersten Band von Familie Flickenteppich ein
absolut bezauberndes Kinderbuch gelungen. Ich habe mich schon nach den ersten Seiten
in diese süße Geschichte und die vielen liebenswerten Charaktere
verliebt. In dem Buch wimmelt es wirklich nur so vor sympathischen
Figuren und lauter warmherzigen Momenten, sodass man sich beim Lesen rundum wohlfühlt.
Erzählt
wird hier alles aus der Sicht der 8-jährigen Emma in der
Ich-Perspektive. Emma habe ich sofort ganz fest in mein Herz
geschlossen. Sie ist so ein liebes und fröhliches Mädchen. Man kann
als Leser wirklich gar nicht anders, man muss Emma einfach gernhaben.
Bei
den anderen Kindern gilt aber dasselbe: Ob Emmas großer Bruder Ben,
ihre kleine, super niedliche Schwester Jojo, die Zwillinge Tarek und
Aylin oder Bens neuer Klassenkamerad Freddy – sie sind allesamt total liebenswürdig und
wirken so wunderbar authentisch.
Das
ist ein Punkt, der mir ganz besonders gut gefallen hat: Die
Charaktere, die Geschichte – alles wirkt so schön aus dem Leben
gegriffen und so echt. Verstärkt wird dies noch durch den tollen,
kindlichen Schreibstil. Stefanie Taschinski ist es in meinen Augen
erstklassig gelungen, aus der Sicht einer Achtjährigen zu schreiben.
Emmas Gefühle und Gedanken werden großartig dargestellt, sodass man
sich problemlos in sie hineinversetzen und alles jederzeit vollkommen
nachvollziehen kann.
Vor
allem Emmas großer Kummer bezüglich ihrer Mutter wird sehr einfühlsam
beschrieben. Mir tat Emma unendlich leid, dass sie so darunter
leidet, dass ihre Mama die Familie verlassen hat. Durch ein Skype-Gespräch lernen wir
Frau Engl auch noch kurz kennen und irgendwie war sie mir überhaupt
nicht sympathisch. Da mag ich den Vater von Ben, Emma und Jojo viel,
viel lieber!
Herr
Engl ist ein total lieber Kerl und wundervoller Vater. Allerdings
muss er seine Kinder leider oft alleine lassen. Er muss schließlich
arbeiten gehen, damit die Familie genug Geld hat.
Gott
sei Dank leben in der Nummer 11, dem neuen Zuhause von Familie Engl,
viele großartige Menschen, die jederzeit bereit sind zu helfen. Die
Mutter von Tarek und Aylin, die gutmütige alte Frau Becker, die zwei
Frauen Doris und Stella - alles total herzliche und hilfsbereite
Menschen. Leider wohnen in der Nummer 11 aber auch zwei nicht so
nette Menschen: Das Ehepaar Neumann, auch bekannt als die
Erbsenzähler. Richtig unfreundlich sind die. Bis auf diese beiden
Miesepeter schließt man aber wirklich die gesamte Nummer 11 sofort
ins Herz. Der Zusammengehalt in diesem Haus ist einfach klasse!
Mitzuerleben wie aus den Bewohnern der Nummer 11 eine Art kunterbunte
Familie wird, eine „Flickenteppich-Familie“ eben – ist so
herzerwärmend schön!
Neben
den einzigartigen Charakteren haben mir auch die vielen aufregenden
und witzigen kleinen Abenteuer der Kinder wahnsinnig gut gefallen.
Man erlebt mit ihnen einfach so viele herrliche Dinge - Langeweile kommt
hier an keiner Stelle auf. Man möchte gar nicht mehr aufhören mit
dem Lesen, ist durchweg am Mitfiebern und immerzu am Schmunzeln.
Was
hier für besonders viel Spannung sorgen wird, ist das große
Geheimnis um den Grafen. Er lebt im Erdgeschoss, aber seltsamerweise
bekommt ihn nie jemand zu Gesicht. Gibt es ihn eigentlich wirklich?
Aber wenn ja, wieso zeigt er sich nie? Sehr merkwürdig. Ob die
Kinder wohl gemeinsam hinter das Rätsel dieses mysteriösen Nachbars
kommen werden? Nun, das werde ich hier natürlich nicht verraten, da
müsst ihr das Buch schon selber lesen. ;)
Ich
kann den ersten Band von Familie Flickenteppich wirklich nur empfehlen. Er erzählt eine so zauberhafte Geschichte über Familie,
Freundschaft, Zusammenhalt und Hilfsbereit. Besonders die
Beschreibungen der innigen Freundschaft von Emma und Aylin haben mir
richtig das Herz erwärmt. Und die Zusammentreffen mit Oma Becker
fand ich auch super! Oma Becker ist einfach spitze. Als großer
Vogelfreund hat es mich übrigens sehr gefreut, dass die liebe Oma
Becker Besitzerin von zwei Vögeln ist. :D
Zum
Vorlesen bietet sich das Buch prima an; zum Selberlesen würde ich es für Mädchen und Jungen ab etwa 8 Jahren empfehlen. Die Schrift
ist recht groß, der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und die
Kapitel sind angenehm kurz. Wer schon etwas geübter ist im Lesen, sollte hier keine Probleme beim Durchschmökern haben.
Was
dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, sind die
farbenfrohen Illustrationen von Anne-Kathrin Behl. Mir haben sie
richtig gut gefallen, sie sind total süß und wunderhübsch und
harmonieren perfekt zur Geschichte.
Fazit:
Ein ganz wundervolles Kinderbuch, welches total gute Laune und große
Lust auf mehr macht! Mir hat das erste Abenteuer von Familie
Flickenteppich unheimlich gut gefallen. Ich bin richtig verliebt in
die warmherzige Geschichte, die wunderbaren Charakteren und die süßen
Illustrationen. Wer gerne Bücher im Stil der Möwenweg-Reihe von
Kirsten Boie liest, sollte Familie Flickenteppich in meinen Augen
unbedingt kennenlernen! Ob zum Vor- oder zum Selberlesen, ob Jung
oder Alt, ich kann diesen schönen Reihenauftakt wärmstens
empfehlen! Ich bin begeistert und vergebe gerne volle 5 von 5
Sternen!
Vielen lieben Dank an den Oetinger Verlag für dieses wunderschöne Buch und dass ich bei der Leserunde auf Lovelybooks dabei sein durfte!
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