Hardcover
Mit
Illustrationen von P. J. Lynch
Ab
8 Jahren
142
Seiten
ISBN:
978-3-280-03577-1
Erschienen:
19.07.2019
Klappentext:
So
lange er denken kann, hat Patrick sich einen Hund gewünscht. Einen
Kumpel. Einen Freund. Doch sein Vater ist allergisch gegen
Hundehaare. Aber in diesem Sommer fährt er mit seiner Mutter ohne
den Vater zum Opa in die Stadt. Nun geht sein Wunsch auf einmal in
Erfüllung. Was steckt dahinter?
Der
kleine, noch namenlose Welpe, für den Patrick sich entscheidet, hat
in seinem jungen Hundeleben nur schlechte Erfahrungen mit Menschen
gemacht. So schlechte Erfahrungen, dass er sein Bellen verloren hat.
Wie soll Oz, wie Patrick ihn nennt, dem Jungen jemals vertrauen
können? Es wird ein langer Weg.
Quelle:
Orell Füssli Verlag
Rezension:
Als ich das erste Mal im Internet auf „Der Hund, der sein Bellen verlor“ gestoßen bin, wusste ich sofort, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Von Eoin Colfer habe ich schon so einige Bücher gelesen (zum Beispiel seine bekannte Artemis Fowl-Reihe) und allesamt haben sie mir unheimlich gut gefallen. Dies alleine war aber natürlich nicht der Grund, warum das Buch auf meine Want-to-read-Liste wanderte. Der Klappentext klang einfach so herzallerliebst und wunderschön und in das niedliche Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Das Buch musste ich einfach bei mir einziehen lassen.
Der
Vater ist mal wieder auf Tournee unterwegs, daher fahren Patrick und
seine Mutter diesen Sommer alleine zum Großvater. Als ihm die Mutter
während der Fahrt eröffnet, dass Patrick endlich einen Hund
bekommen darf, ist er überglücklich. Einen Hund hatte sich Patrick
schon immer gewünscht! Allerdings wird er auch sofort misstrauisch.
Sein Vater ist doch gegen Hundehaare allergisch. Was soll mit dem
Hund geschehen, wenn Dad wieder aus Australien zurück ist?
Im
Tierheim entscheidet sich Patrick sofort für einen kleinen
Mischlingswelpen. Er wirkt so traurig und einsam, Patrick spürt
einfach, dass dieser junge Hund ein Seelenverwandter sein könnte.
Von Rick, dem Tierheimbesitzer, erfährt er, dass der Welpe schon
viele schlechte Erfahrungen mit Menschen machen musste und total
traumatisiert ist. Er hat so viel Angst, dass er sogar aufgehört hat
zu bellen.
Patrick
gibt dem kleinen Hund den Namen Oz und versucht das Vertrauen von ihm
zu gewinnen. Mit viel Geduld und Behutsamkeit gelingt es ihm
schließlich auch, allerdings wird die Freundschaft der beiden auf
eine harte Probe gestellt werden, als Patrick erfährt, dass sich
seine Eltern getrennt haben. Nun ist es an Oz, seinem Jungen sein
Bellen zurückzubringen.
Ach
Leute, was für ein wundervolles Buch! Meine Erwartungen wurden hier
mehr als erfüllt, ich bin ganz verliebt in diese warmherzige und zu
Tränen rührende Geschichte. In meinen Augen ist dieses zauberhafte
Buch so ein richtiges Schätzchen, bei welchem ich sehr hoffe, dass
es die Aufmerksamkeit bekommen wird, die es verdient!
Ich
hatte eigentlich nur vorgehabt, abends kurz vorm Schlafengehen ein
bisschen in das Buch reinzulesen, war dann aber von den ersten Seiten
an so gebannt von der Handlung, dass ich gar nicht mehr aufhören
konnte mit dem Lesen. Ehe ich es mich versah, hatte ich das Buch zur
Hälfte durch und hätte ich es, weil es schon so spät war, dem
Schlaf zuliebe nicht doch schließlich beiseite gelegt, hätte ich es
garantiert in einem Rutsch durchgelesen.
Die
Geschichte, die hier erzählt wird, ist traurig und wunderschön
zugleich. Ich persönlich war hier beim Lesen stellenweise schon ein
bisschen am überlegen, ob das Buch wirklich für Kinder ab 8 Jahren
geeignet ist. Manche Szenen treffen einen sehr und lassen einen
zutiefst mitleiden. Wir erfahren, wie es dazu kam, dass der kleine Oz
zu so einem verängstigten Welpen wurde und sogar sein Bellen
verloren hat. Einfach nur schlimm, wie grausam manche Menschen zu
Tieren sind. Ich hatte beim Lesen fast schon Tränen in den Augen, da
ich so mit dem armen Oz mitgelitten habe. Dadurch, dass wir diese
Kapitel aus seiner Sicht erfahren, bekommen wir als Leser hautnah
mit, wie sehr Oz unter den Misshandlungen seiner früheren Besitzer
leidet. Wie es Eoin Colfer gelungen ist, aus der Perspektive eines
Hundes zu schreiben, ist einfach nur grandios! Oz Angst vor
Waschmaschinen, die für ihn „viereckige Ungeheuer mit blinkenden
Augen und runden Mäulern“ sind oder seine Furcht vor dem lauten
Brüllen von uns Menschen – alles wird so einfühlsam und absolut
authentisch und kindgerecht beschrieben.
Auch
in Patricks Kapiteln gibt es so einiges, was einen traurig stimmt.
Patricks Vater ist Musiker und oft auf Tourneen unterwegs und auch zu
Beginn dieser Geschichte ist er mal wieder mit seiner Band auf
Reisen. Anstatt also mit seinem Sohn und seiner Frau zum Großvater
zu fahren, befindet er sich in Australien. Das ausweichende Verhalten
der Mutter und die SMS-Nachrichten des Vaters machen uns Lesern sehr
schnell deutlich, dass in der Familie etwas ganz und gar nicht
stimmt. Auch Patrick spürt, dass da etwas ist. Ich habe schon sehr
früh geahnt, dass sich Patricks Eltern getrennt haben, sie es ihrem
Sohn nur noch nicht erzählt haben. Erst später im Buch erfährt es
schließlich auch Patrick und ist verständlicherweise
todunglücklich.
Ihr
merkt, das Buch ist kein Gute-Laune-Buch. Selbst das Ende ist kein so
richtiges Happy End.
Wenn
ihr jetzt aber befürchtet, dass hier einer bedrückenden Szene der
nächsten folgt, kann ich euch diese Sorge nehmen. Neben den
traurigen Momenten gibt es auch viele, die einen glücklich machen,
einen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern und einen so richtig das Herz
erwärmen.
Ganz
besonders begeistert bin ich von der einfühlsamen Art und Weise wie
Eoin Colfer die langsame Annäherung von Patrick und Oz beschreibt.
Hach, so, so schön, sag ich euch!
Patrick
ist so ein lieber und außergewöhnlicher Junge. Wie er langsam
Vertrauen zu dem schreckhaften Oz aufbaut, ist so eindrucksvoll und
berührend.
Und,
Oz, ja, der ist wirklich etwas ganz Besonderes. Zu viel möchte ich
ja nun nicht von der Handlung verraten, aber so viel: Oz ist ein sehr
musikalischer und extrem kluger Welpe. Ich glaube, so einen Hund wie
Oz wünscht sich wohl jeder, der Hunde liebt. Oz ist einfach
großartig, ich habe diesen kleinen Racker so sehr in mein Herz
geschlossen!
Wovon
ich euch, neben der emotionalen Geschichte, auch ohne Ende etwas
vorschwärmen könnte, sind die zauberhaft schönen Illustrationen
von P. J. Lynch. Die Bilder sind einfach nur ein Traum! Ich bewundere
solche Menschen wirklich sehr, die so toll zeichnen können. Zu
meiner großen Freude kommen wir hier in den Genuss von sehr vielen
Illustrationen. Ich konnte mich an den Zeichnungen gar nicht
sattsehen und musste das Buch nach dem Durchlesen immer wieder noch
mal in die Hand nehmen und durchblättern, um mir die wundervollen
Bilder erneut anzusehen.
Für
mich ist „Der Hund, der sein Bellen verlor“ ein neues
Herzensbuch, das einen Ehrenplatz in meinen Regal erhalten wird. Ich
kann es jedem wirklich nur ans Herz legen. Ob Jung oder Alt, ob zum
Vor- oder zum Selberlesen – ich bin mir sehr sicher, dass es den
meisten so ergehen wird wie mir und sie sich von den ersten Seiten an
in diese bewegende Geschichte verlieben werden.
Fazit: Traurig-schön und wunderbar warmherzig! Ein zutiefst berührendes
und ganz besonderes Buch! Ich bin total verliebt in „Der Hund, der
sein Bellen verlor“. Die emotionale und zu Herzen gehende
Geschichte, die traumhaft schönen Illustrationen, die einzigartige
Erzählweise, die liebenswerten Charaktere – hach, ich könnte hier
wirklich ewig von dem Buch etwas vorschwärmen. Bei mir ist es hier
einfach ganz große Liebe. Ich kann diese außergewöhnliche
Geschichte über Freundschaft, Familie, Tierliebe, Geduld, Hoffnung
und Vertrauen absolut empfehlen und vergebe nur zu gerne volle 5 von
5 Sternen!
Vielen
lieben Dank an den Orell Füssli Verlag, der mir dieses wunderschöne
Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
Ach Corinna,
AntwortenLöschendiese Buch klingt so herzschmerzlich-schön. Als Hundemama trifft mich das ganz tief. Danke für die Rezi.
Liebe Grüße
Tina
Liebe Tina,
Löschengern geschehen! Das Buch ist wirklich so wundervoll! Ich kann es dir sehr ans Herz legen. :)
Liebe Grüße
Corinna