Hardcover
Ab
14 Jahren
336
Seiten
ISBN:
978-3-7348-5042-4
Erschienen:
17.07.2019
Klappentext:
Um
03:47 Uhr kommen sie Wren holen. Mitten in der Nacht wird sie aus
ihrem Bett gezerrt und in ein wartendes Auto, dann in ein Flugzeug,
und schließlich auf einen stundenlangen Marsch durch die Wüste
geschickt. Warum das alles? Weil Wren so sehr die Kontrolle verloren
hat, dass sich ihre Eltern einfach nicht mehr anders zu helfen
wissen. Also heißt es für sie: Willkommen im Wildnis-Therapie-Camp.
Wren ist stinkwütend, denn sie hat keine Ahnung, womit sie acht
Wochen Wüste verdient hat. Oder etwa doch?
Quelle:
Magellan Verlag
Rezension:
Als mir „Acht Wochen Wüste“
dieses Jahr auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt wurde, wusste ich
einfach sofort, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Der
Klappentext klang einfach so mega gut! Das Cover überzeugte mich
allerdings ebenfalls auf Anhieb. Ich finde es wunderhübsch. Von der
Autorin Wendelin Van Draanen hatte ich bisher noch nichts gelesen.
„Acht Wochen Wüste“ sollte also mein erstes Buch von ihr werden.
Mitten
in der Nacht wird die 14-jährige Wren aus dem Bett geholt und in ein Auto
verfrachtet. Dem Auto folgt ein Flugzeug und danach heißt es
wandern. Ein stundenlanger Fußmarsch durch die Wüste. Wren ist
außer sich. Wie können ihre Eltern ihr das antun? Acht Wochen
Wüste, acht Wochen Wildnis-Therapie-Camp, acht harte Wochen, in denen ihr kaum Hilfs- und Nahrungsmittel zum Überleben zur Verfügung gestellt werden.
Dreck, Hitze, gefühlt null Privatsphäre, nur eine Plane, die
ihr als Zelt dienen soll, ein Loch im Boden, das als Toilette
fungiert – Wren ist in einem wahren Albtraum gelandet. Sie ist
stinksauer und frustriert. Ja, okay, sie hat in der letzten Zeit eine
Menge Mist gebaut, aber dieses Wüsten-Camp hat sie
definitiv nicht verdient! Oder vielleicht doch?
Bei
mir trat hier der Fall ein, der ganz klar für ein gutes Buch
spricht: Einmal begonnen mit dem Lesen, wollte ich gar nicht mehr
damit aufhören. Dank der packenden Handlung, dem tollen flüssigen
Schreibstil und den schön kurzen Kapiteln bin ich hier nur so durch
die Seiten geflogen und habe das Buch richtig weggeatmet.
Bereits
das erste Kapitel beginnt richtig spannend und fesselnd. Wir lernen
Wren kennen und erleben mit, wie sie mitten in der Nacht aus dem Bett
geholt und in die Wüste gebracht wird. Als Leser wird einem sofort
deutlich: In Wrens Familie stimmt etwas ganz und gar nicht. Warum
dieses Wildnis-Therapie-Camp? Was ist geschehen, sodass die
verzweifelten Eltern zu so drastischen Maßnahmen greifen mussten?
Wie ist es dazu gekommen, dass Wren so auf die schiefe Bahn geraten
ist?
Erzählt
wird hier alles aus der Sicht von Wren in der Ich-Perspektive. Wren,
muss ich gestehen, war mir anfangs nicht so sympathisch. Sie ist
frech und rebellisch und scheint gegen alles und jeden zu sein. Durch
Rückblenden erfahren wir aber so nach und nach, warum Wren so ein
negatives und aufsässiges Verhalten an den Tag legt und warum sie so
verbittert und wütend ist.
Das
Buch besteht quasi aus zwei Handlungssträngen: Der Vergangenheit und
der Gegenwart. Diese Zeitsprünge haben mir wahnsinnig gut gefallen,
da sie das Lesen nur noch spannender und mitreißender machen. Durch
die Rückblicke, die sich der Jetzt-Zeit immer mehr annähern,
erhalten wir Leser ein immer klareres Bild über Wren und ihr Leben,
sodass man sie immer besser verstehen kann.
Wren
ist leider total auf die schiefe Bahn geraten. Drogen, Alkohol,
Diebstahl – es ist wirklich erschreckend, wie schnell ein junger
Mensch abrutschen kann, wenn er an die falschen Leute gerät oder
vernachlässigt wird. Die Erzählungen aus Wrens Vergangenheit sind
mir richtig unter die Haut gegangen und haben mich zutiefst
schockiert.
Die
Kapitel, die in der Gegenwart, also im Camp spielen, haben mich
allerdings auch auf die reinste emotionale Achterbahnfahrt der
Gefühle mitgenommen. Wie die Autorin alles beschreibt, seien es die
Therapie-Camp-Bedingungen, die Landschaft, die Charaktere, die
Gefühle und Gedanken Wrens – einfach großartig, sag ich euch! Ich
bin total begeistert von dieser bildhaften, einfühlsamen und
wundervollen Erzählweise.
Das
Wildnis-Camp liegt irgendwo im Nirgendwo, mitten in der Wüste von
Utah, fernab der Zivilisation. An diesem Ort, unter sehr harten
Bedingungen, sollen Jugendliche, die vom Weg abgekommen sind, wieder
zu sich selbst finden.
Wren
sperrt sich zunächst mit Händen und Füßen gegen die Therapie. Mit
der Zeit aber ändert sich ihre Einstellung, sie möchte lernen, wie
man in der Wüste überleben kann, wie man Feuer herstellt oder
Wasser finden kann. Acht harte Wochen liegen vor ihr. Ein steiniger
Weg, der Wren öfters an ihre Grenzen bringen wird.
Wie
Wrens Entwicklung beschrieben wird, ist einfach große Klasse!
Emotional, realistisch und absolut authentisch und glaubwürdig. Wren
wird während ihrer Zeit in der Wüste über sich selbst
hinauswachsen, sie wird sich über viele Dinge bewusst werden, neue
Freundschaften schließen und sich sehr verändern. Ich habe Wren im
Verlaufe des Buches immer lieber gewonnen, habe sie für ihre große
Stärke und ihren Kampfgeist sehr bewundert und sie nur zu gerne
auf diesem großen Selbstfindungstrip begleitet.
Die
Nebenfiguren wurden allesamt ebenfalls hervorragend ausgearbeitet. Ob
die unsympathischen oder die liebenswerten Charaktere – sie alle
tragen dazu bei, dass man unvergessliche Lesestunden mit dem Buch
verbringt. Mich hat die Story sehr zum Nachdenken angeregt und
durchweg mitfiebern lassen. Für mich hat hier einfach alles
gestimmt. Auch mit dem Ende, das etwas überraschend für mich kam,
bin ich vollkommen zufrieden. Für mich ist „Acht Wochen Wüste“
ein richtiges Highlight, bei welchem ich nur sagen kann: Unbedingt
lesen! Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen, sowohl Jugendlichen
als auch Erwachsenen.
Fazit:
Dieses Buch geht unter die Haut und lässt einen nicht mehr nicht
mehr los. Mit „Acht Wochen Wüste“ ist Wendelin Van Draanen in
meinen Augen ein großartiger Jugendroman gelungen, welcher mir
wundervolle Lesestunden beschert. Die Geschichte ist reißt einen von
den ersten Seiten an mit und hält einen bis zum Schluss in Atem. Sie
ist emotional, schockierend, sehr realistisch und absolut
authentisch und glaubwürdig. Ich bin hellauf begeistert und vergebe sehr gerne volle 5 von
5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Magellan Verlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
Liebe Corinna,
AntwortenLöschendas ist eine tolle Rezension und ich habe sie bei mir gleichmal mit verlinkt:
https://anettsbuecherwelt.blogspot.com/2019/09/rezension-acht-wochen-wuste-wendelin.html
Ich bin noch immer total begeistert von dem Buch, es hat mich ziemlich aufgewühlt zurück gelassen.
Ganz liebe Grüße Anett.
Liebe Anett,
Löschendas ist ja lieb von dir, danke schön! :D
Da hüpfe ich gleich mal zu dir rüber und lese mir deine Rezi durch. :)
Liebe Grüße
Corina