Hardcover
Mit
Illustrationen von Julia Christians
Ab
8 Jahren
208
Seiten
ISBN:
978-3-7891-0954-6
Erschienen:
22.07.2019
Klappentext:
Ollis
Opa ist anders als andere Großväter und macht seltsame Sachen: Er
will Eis mit Ketchup essen, geht mitten in der Nacht spazieren und
vergisst sogar manchmal, aufs Klo zu gehen. Wie peinlich. Doch Opa
hat ein Geheimnis. In Vollmondnächten passiert etwas Unglaubliches
mit ihm. Als Olli das eines Abends herausfindet, beginnt die
aufregendste Nacht seines Lebens, und nichts ist mehr so, wie Olli
gedacht hat.
Quelle:
Oetinger Verlag
Rezension:
Beim Durchstöbern der neuen
Programmvorschau des Oetinger Verlags, ist mir „Opa und die Nacht
der Wölfe“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover gefällt mir
richtig gut, diese Idee mit dem Wolfsschatten finde ich genial. Der
Klappentext sprach mich auch direkt an. Bücher, die ernste Themen
wie Demenz behandeln, fallen absolut in mein Beuteschema. Von Nora
Alexander hatte ich bisher noch kein Buch gelesen, „Opa und die
Nacht der Wölfe“ sollte also mein erstes Werk von ihr werden.
Eigentlich
wollte sich der 9-jährige Olli mit seiner Bande, den Adlern, im Park
treffen. Seine Mutter besteht allerdings darauf, dass er mit seinem
Opa spazieren geht. Das Bandentreffen ist wichtig, das kann Olli
einfach nicht ausfallen lassen. Was nun? Soll er Opa etwa mitnehmen?
Das kann doch nur peinlich werden. Ollis Opa ist nämlich anders als
andere Großväter. Er isst Eis lieber mit Ketchup anstatt
Erdbeersoße, er geht nachts spazieren und er vergisst ständig
Dinge. Der Ausflug in den Park wird dann auch so enden, wie es sich
Olli gedacht hat: Mega peinlich. In der darauffolgenden Nacht aber,
eine Vollmondnacht, erfährt Olli von Opas großem Geheimnis. Immer
wenn Vollmond ist, passiert mit Opa etwas ganz Erstaunliches, etwas,
was eigentlich gar nicht möglich sein dürfte. Für Olli beginnt die
aufregendste Nacht seines Lebens…
Dieses
Buch zu bewerten fällt mir nicht leicht. Es gab zwar vieles, was ich
toll fand, aber leider gab es da dann auch eine große Sache, die mir
nicht gefallen hat. Ich habe hier eine etwas andere Story zu lesen
bekommen, als ich erwartet hatte. Die ersten 40 Seiten konnten mich
noch richtig begeistern, aber dann entwickelte sich die Geschichte in
eine Richtung, die mir nicht so zugesagt hat. Es ist natürlich immer
Geschmackssache, ganz bestimmt wird nicht jeder so empfinden wie ich.
Mir persönlich hat dieses „Unglaubliche“, das mit Ollis Opa in
Vollmondnächten passiert, nicht so gut gefallen. Das Buch ist schon
etwas verrückt und merkwürdig. Normalerweise liebe ich
ungewöhnliche und abgedrehte Bücher, aber hier war es einfach nicht
so ganz mein Fall.
Da
im Klappentext nicht erwähnt wird, was genau das Geheimnis von Ollis
Opa ist, habe ich mich dazu entschlossen, es auch in meiner Rezension
nicht zu tun. Man kann es sich vermutlich aufgrund des Titels und des
Covers denken, aber trotzdem – ich möchte auf keinen Fall
spoilern. Nur so viel: Ich denke, dass Opas Geheimnis Kinder mehr
begeistern wird als mich als Erwachsene. Die Zielgruppe wird es
vielleicht nicht als so komisch-seltsam empfinden, eher als cool und
aufregend. Cool und aufregend ist es zwar irgendwie auch, das Buch
enthält einen außergewöhnlichen Mix aus Fantasy, Krimi und
Abenteuer, nur war dieser letztendlich einfach nicht so meiner.
Mein
einziger negativer Kritikpunkt bezieht sich eigentlich wirklich nur
auf das Geheimnis von Ollis Opa, nur ist dies eben ein ziemlich
großer Kritikpunkt.
Ansonsten
fand ich das Buch echt gut. Es erzählt eine spannende, witzige,
fantasievolle und tiefgründige Geschichte, die einen mitfiebern
lässt und sehr zum Nachdenken anregt. Das Buch handelt von Demenz,
Mobbing, Familie, Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Abenteuer und
lässt sich durch den leichten, flüssigen Schreibstil und die schön
kurzen Kapitel sehr angenehm und flott lesen.
Was
mir ganz besonders gut gefallen hat, sind die Illustrationen von
Julia Christians. Jeder Kapitelanfang wird von einer ganzseitigen
Illustration begleitet, die schon ein bisschen verrät, was einem im
folgenden Kapitel so erwarten wird. Julia Christians hat so ihren
ganz eigenen Stil, der in meinen Augen perfekt zur Geschichte passt.
Klasse
fand ich auch die Kapitelüberschriften, die stets sehr witzig
formuliert sind und einen wie die Bilder richtig neugierig auf die
weitere Handlung machen. Hier mal ein Beispiel: „Kapitel 1 …
handelt von der Farbe Rosa, einer fliegenden Vorspeise und einem
Parkplatz auf dem Mond“. Klingt doch ziemlich schräg, oder?
Was in dem Kapitel wohl Lustiges passieren wird? Nun, das werde ich
hier natürlich nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber
lesen. ;)
Wovon
ich auch ganz begeistert bin, ist unser Protagonist Olli. Er ist ein
super lieber Kerl, den man als Leser einfach sofort ins Herz
schließen muss. Wie er sich um seinen dementen Opa kümmert, ist
total schön und herzerwärmend. Man merkt zwar schon, dass er
manchmal ziemlich genervt ist von Opas peinlichem, kindlichen
Verhalten, aber Olli hat seinen Opa natürlich dennoch unheimlich
lieb und ist ihm nie lange böse. Bewundernswert fand ich, wie prima
Olli mit der Erkrankung seines Großvaters umgeht. Das Leben mit Opa
ist wirklich nicht leicht und ziemlich anstrengend, daher Hut ab, wie
großartig es dem neunjährigen Olli gelingt, mit Opas Tics
klarzukommen.
Ich
war jetzt etwas länger am hin und her überlegen, wie viele Sterne
ich dem Buch geben soll. Ich habe mich schließlich für 3
entscheiden, was vielleicht schon ein bisschen hart ist. Bei 3,5
Sternen hätte ich auf den meisten Portalen (und auf meinem Blog) nur
auf 4 Sterne aufrunden müssen und 4 Sterne sind mir wiederum zu
viel. Aber auch wenn ich dem Buch „nur“ 3 Sterne geben werde,
kann ich es dennoch empfehlen. Man sollte sich einfach selbst eine
Meinung darüber bilden, die Geschmäcker sind ja bekanntermaßen
sehr verschieden.
Vom
Verlag wird „Opa und die Nacht der Wölfe“ für Mädchen und
Jungen ab 8 Jahren empfohlen und dieser Empfehlung schließe ich mich
an. Ab dem Alter sollten Kinder keine Probleme mit dem Selberlesen
haben. Zum Vorlesen eignet sich das Buch in meinen Augen aber auch
wunderbar.
Fazit:
Spannend, unterhaltsam, warmherzig und ziemlich anders als erwartet.
„Opa und die Nacht der Wölfe“ behandelt auf eine sehr
ungewöhnliche und schräge Weise das ernste Thema Demenz. Mein Fall
war es leider nicht so ganz, aber ich habe dennoch sehr nette
Lesestunden mit dem Buch verbracht. Die Geschichte enthält, neben
dem fantasievollen Mix aus Abenteuer und Krimi, viele wichtige Werte,
sodass sie einen nicht nur mitfiebern lässt, sondern auch zum
Nachdenken anregt. Ich war selten bei einem Buch so lange am hin und
her überlegen, wie viele Sterne ich nun vergeben soll. Auch wenn
meine Bewertung etwas hart ausfällt, kann ich „Opa und die Nacht
der Wölfe“ dennoch empfehlen. Von mir gibt es sehr gute 3 von 5
Sternen!
Vielen
lieben Dank an den Oetinger Verlag, der mir das Buch als
Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
Hallöchen =)
AntwortenLöschenDieses Buch hatte ich nach dem durchstöbern der Vorschau ebenfalls sofort auf dem Schirm. Leider hat sich der Oetinger Verlag nicht auf meine Anfrage gemeldet. Ich werde es nach deiner Rezension und der Kritikpunkte trotzdem mal auf dem Schirm behalten =)
LG
Anja
Hallo liebe Anja,
Löschendas ist ja blöd, dass ich der Verlag auf deine Anfrage gar nicht gemeldet hat. :(
Also mich hat das Buch wie gesagt leider etwas enttäuscht, aber die Geschmäcker sind ja verschieden, vielleicht kann es dich ja deutlich mehr begeistern. :D
Liebe Grüße
Corinna