Hardcover
Ab
12 Jahren
288
Seiten
ISBN:
978-3-7348-5033-2
Erschienen:
16.01.2019
Klappentext:
Kann
man dafür sorgen, dass sich jemand in einen verliebt – nur mit
einer Handvoll schlauer Fragen? Naomi möchte unbedingt daran
glauben. Denn es läuft einfach viel zu viel schief in letzter Zeit:
Sie vermisst den weltreisenden Papa, fühlt sich auch nach Monaten in
der neuen Klasse immer noch fremd und ihr Schwarm Gustav sieht sie
kaum an. Genau deshalb wäre er eigentlich der ideale Kandidat für
eine solche Liebes-Checkliste. Doch bevor Naomi Gustav alle 36 Fragen
daraus stellt, probt sie mit Adrian, dem Asperger-Genie mit dem IQ
von Einstein und der Empathie einer Kaulquappe. Ausgerechnet er zeigt
Naomi, dass es keine schlauen Fragen gibt, sondern nur schlaue
Antworten, mit denen man dem Glück in den Hintern tritt.
Quelle:
Magellan Verlag
Rezension:
Die
Bücher von Anja Janotta lese ich richtig gerne. Als ich entdeckte,
dass im Magellan Verlag ein neues Buch von ihr erscheinen wird, stand
für mich sofort fest, dass ich es unbedingt lesen muss. In das
hübsche Cover hatte ich mich auf den ersten Blick verliebt und auch
der Klappentext konnte mich sofort überzeugen. Die Story hörte sich
zuckersüß an; hier war ich mir sehr sicher, dass „Meine
Checkliste zum Verlieben“ ganz genau das Richtige für mich sein
würde.
In
Naomis Leben läuft gerade so einiges schief. Da ihr Papa beschlossen
hat, auf Weltreise zu gehen und seine Familie verlassen hat, musste
Naomi mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder umziehen, da sie sich
ihre alte teure Stadtwohnung nicht mehr leisten konnten. Der Vater
meldet sich so wie gut wie nie und Naomi fühlt sich noch nach
Monaten richtig fremd in ihrer neuen Klasse und hat keine Freunde
gefunden. Auch ihr heimlicher Schwarm Gustav schenkt ihr kaum
Beachtung. Na ja, er steht auf der Jungen-Rangliste der Klasse ja
auch ganz weit oben, klar, dass er sich mit jemand so Uncoolen wie
Naomi nicht abgeben möchte. Dann aber stößt sie auf die
Liebes-Checkliste. Diese umfasst 36 Fragen, mit denen es einen
angeblich gelingen soll, sich zu verlieben. Dafür wäre Gustav doch
der perfekte Kandidat! Bevor sie ihm aber die Fragen stellt, probt
Naomi lieber erst mal mit Adrian. Adrian ist anders als die Kinder in
seinem Alter. Er hat Asperger, besitzt den IQ von Einstein und mit
der Empathie sieht es bei ihm eher mau aus. Ironie ist auch ein
ziemliches Fremdwort für ihn, genauso wie Spontanität. Bei Adrian
sind die Tage stets bis zur allerletzten Sekunde genau durchgeplant.
Ausgerechnet mit diesem sonderbaren Jungen wird Naomi sich
anfreunden.
Ich
bin hier eindeutig nicht mit zu hohen Erwartungen an das Buch
herangehen. Mir hat „Meine Checkliste zum Verlieben“ richtig gut
gefallen, sogar besser noch, als von mir erhofft. Dies war mal wieder
so ein Buch, welches ich für meinen Geschmack viel zu schnell wieder
beendet habe. Einmal angefangen mit dem Lesen, flogen die Seiten bei
mir nur so dahin. Der Schreibstil von Anja Janotta ist einfach
klasse. Er ist herrlich locker-leicht und flüssig und liest sich
richtig angenehm.
Unsere
Protagonistin Naomi habe ich vom ersten Moment an ganz fest in mein
Herz geschlossen. Wir erfahren alles aus ihrer Sicht in der
Ich-Perspektive, sodass wir einen sehr guten Einblick in ihre
Gefühls- und Gedankenwelt bekommen.
Naomis
Leben sieht gerade ziemlich chaotisch aus. Nicht nur ihre
unerwiderten Gefühle für Gustav machen der 13-jährigen zu schaffen
– noch schwerer wiegt eigentlich die Trauer und der Frust darüber,
dass ihr Vater einfach so verduftet ist und sich irgendwo in der
großen weiten Welt herumtreibt, ohne sich zu melden. Und wenn er es
doch mal tut, dann bekommt nur Naomis kleiner neunjähriger Bruder
Tim eine Karte, sie nicht. Hallo, was ist das bitte schön für ein
Vater? Da konnte ich es absolut verstehen, dass Naomi nicht immer
nette Worte für ihn übrig hat.
Die
Geschichte, die hier erzählt wird, kann man quasi als eine Sammlung
von E-Mails an Naomis Vater bezeichnen. Immer wieder spricht Naomi
ihren Vater direkt an, warnt ihn vor, wenn gleich wenig
schmeichelhafte Worte über ihn folgen werden oder sagt, dass sie
diese ganzen E-Mails vermutlich eh nie abschicken wird. Dass Naomi
ihrem Vater die ganze Geschichte erzählt, merkt man aber eigentlich
nur an diesen Anreden, die immer mal wieder fallen. Ich persönlich
habe es beim Lesen öfters sogar kurz vergessen, dass Naomi die ganze
Zeit ihrem Vater von ihrem Leben erzählt.
Mir
hat die Idee mit den E-Mails sehr gut gefallen. Ich habe es als sehr
authentisch empfunden, dass sich Naomi ihren großen Frust von der
Seele schreiben muss und ihrem Vater unbedingt erzählen möchte, wie
es ihr geht und wie sich damit fühlt, dass er sie verlassen hat.
Als
authentisch habe ich auch alles andere empfunden. Besonders die
Charaktere, die erstklassig von der Autorin ausgearbeitet wurden. Vor
allem Adrian. Hach Adrian, er war mein persönlicher Liebling in
dieser Geschichte. Über ihn musste ich ständig schmunzeln.
Eigentlich nicht nett von mir, schließlich hat Adrian durch sein
Asperger ein alles andere als einfaches Leben, aber meistens konnte
ich einfach nicht anders. Ich habe Adrian vom ersten Moment an ganz
fest in mein Herz geschlossen. Ich habe ihn dafür geliebt, dass er
immer so direkt und ehrlich ist, dass er Naomis ironische Witze nicht
versteht und dass sein Leben komplett durchgeplant ist. Adrian
schickt Naomi relativ zu Beginn des Buches einen Plan davon wie ein
perfekter Wochenendtag bei ihm aussieht. Da hatte ich beim Lesen
wirklich ein richtig breites Grinsen auf dem Gesicht. Adrian ist
einfach zuckersüß. :D
Wen
ich dafür umso weniger mochte, war Naomis kleiner neunjähriger
Bruder Tim. Boah, was habe ich mich stellenweise über ihn aufgeregt.
Da wäre ich beim Lesen wirklich manchmal liebend gerne in das Buch
hineingekrochen, um Tim mal so richtig durchzuschütteln oder einen
kleinen Tritt zu verpassen. Sorry, aber er kann echt nervig sein.
Wenn Tim nicht sofort seinen Willen bekommt, lässt er nicht locker,
bis sein Gegenüber endlich nachgibt. Mir tat Naomi ziemlich oft echt
leid, dass sie so eine kleine Kröte als Bruder hat.
Wer
mir dann wiederum wieder deutlich sympathischer war, war Juli. In ihr
wird Naomi endlich ihre neue beste Freundin finden. Sie wird sogar so
etwas wie eine Schwester für sie und Tim werden, da Juli zu Hause
gerade ziemliche Probleme hat und bei Naomi Zuflucht sucht. Der Vater
von Juli ist echt krass drauf, da konnte ich die arme Juli absolut
verstehen, dass sie sich zu Hause nicht wohl fühlt.
Meine
Highlights in dem Buch waren auf jeden Fall die Momente, wenn Naomi
und Adrian zusammen waren und die Liebes-Checkliste abgearbeitet
haben. Hinten im Buch werden alle 36 Fragen übrigens noch mal
aufgelistet. Wer mag, kann also gerne mal selbst das Experiment
starten und schauen, ob die Liste einem wirklich dabei helfen wird,
sich zu verlieben. Ich warne nur vor, manche Fragen haben es echt in
sich. Nicht alle sind leicht zu beantworten und doch sehr persönlich.
Die Antworten vom lieben Adrian sind teilweise so lustig. Hach, ich
kann mich da nur immer wieder wiederholen: Adrian ist einfach toll. :D
Ich
kann das Buch wirklich absolut empfehlen! Die Geschichte ist witzig,
sie ist tiefgründig und regt sehr zum Nachdenken an. Sie
macht einen glücklich und bringt einen zum Schmunzeln und Lachen.
„Meine Checkliste zum Verlieben“ ist ein wundervolles Buch über
das Anderssein, über Freundschaft, Liebe und das Finden zu sich
selbst. Ich habe hier jede einzelne Seite zutiefst genossen und habe
Naomi und Adrian liebend gerne dabei begleitet, wie sie die
Liebes-Checkliste Punkt für Punkt abarbeiten. Da würde ich mich ja
sehr über ein Wiedersehen freuen. Irgendwie mag ich die beiden
einfach noch nicht verlassen, ich möchte so gerne wissen, wie es mit
ihnen weitergehen wird. Ich gehe allerdings davon aus, dass es sich
hier um einen Einzelband handeln wird. Hoffnung, dass es eine
Fortsetzung geben wird, habe ich aber natürlich dennoch. ;)
Fazit:
Was für ein wunderschönes, zuckersüßes und zum Schmunzeln schönes
Buch! Meine Erwartungen wurden hier komplett erfüllt, ich bin
richtig begeistert von „Meine Checkliste zum Verlieben“. Ich kann euch die
Geschichte von Naomi und Adrian wirklich nur ans Herz legen, sie
zaubert einem beim Lesen ein richtig breites Lächeln aufs Gesicht; stimmt einen zugleich aber auch sehr nachdenklich. In meinen Augen
eine tolle Mischung. Von mir gibt es nur zu gerne volle 5 von 5
Sternen!
Vielen lieben Dank an den Magellan Verlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
Vielen lieben Dank an den Magellan Verlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
Hallo Corinna,
AntwortenLöschenmit deiner Rezension hast du mich sehr neugierig auf das Buch gemacht. Bei der Vorstellung durch den Verlag, war ich mir bei diesem Buch unsicher, ob es etwas für mich ist. Ich denke schon, weshalb es auf meine WuLi gewandert ist. Auch von anderen habe ich bereits ein wenig über das Buch erfahren und auch dies gefiel mir. Daher bin ich schon sehr neugierig - gerade auf Adrian -, wie es mir letzlich gefallen wird.
Liebe Grüße,
Uwe
Hallo Uwe,
Löschendas freut mich sehr, dass dich meine Rezension neugierig auf das Buch machen konnte. :)
Es ist wirklich toll, ich kann es dir nur empfehlen. Adrian ist einfach nur spitze, er war mein absoluter Liebling in dem Buch. :D
Viele liebe Grüße
Corinna