Hardcover
Ab
10 Jahren
256
Seiten
ISBN:
978-3-7891-0963-8
Erschienen:
21.01.2019
Klappentext:
„Manchmal,
wenn ich abends im Bett lag, stellte ich mir vor, dass Julius wie ein
riesiger Wal durch die Tiefen des Ozeans glitt.“
Darf man über das Leben eines anderen bestimmen? Und woher soll man wissen, was richtig oder falsch ist, wenn man ihn nicht fragen kann? Belas großer Bruder Julius liegt im Wachkoma, die Familie soll eine Entscheidung treffen und steht kurz davor, auseinanderzubrechen. Und jetzt? Belas Freundin Martha würde zum Papst fahren. Der muss schließlich wissen, was in so einem Fall zu tun ist … Heimlich schlachten sie ihre Sparschweine, klauen eine Kreditkarte und begeben sich auf eine abenteuerliche Reise nach Rom, um eine Antwort zu finden und Belas Familie zu retten.
Einfühlsam und einzigartig – ein wunderbares Buch über das Leben.
Darf man über das Leben eines anderen bestimmen? Und woher soll man wissen, was richtig oder falsch ist, wenn man ihn nicht fragen kann? Belas großer Bruder Julius liegt im Wachkoma, die Familie soll eine Entscheidung treffen und steht kurz davor, auseinanderzubrechen. Und jetzt? Belas Freundin Martha würde zum Papst fahren. Der muss schließlich wissen, was in so einem Fall zu tun ist … Heimlich schlachten sie ihre Sparschweine, klauen eine Kreditkarte und begeben sich auf eine abenteuerliche Reise nach Rom, um eine Antwort zu finden und Belas Familie zu retten.
Einfühlsam und einzigartig – ein wunderbares Buch über das Leben.
Quelle:
Oetinger Verlag
Rezension:
Die
Bücher von Nina Weger lese ich unheimlich gerne. Als mir auf der
Frankfurter Buchmesse das neue Programm vom Oetinger Verlag
vorgestellt wurde und ich sah, dass dieses Jahr ein neues Kinderbuch
von ihr erscheinen wird, wusste ich sofort, dass ich es unbedingt
lesen muss. Ich war schon so gespannt, was mich in „Als mein Bruder
ein Wal wurde“ erwarten würde.
Ein
furchtbarer Unfall soll das Leben von Bela und seiner Familie auf
einen Schlag verändern. Belas großer Bruder, von allen geliebt und
im allen stets der Beste, überlebt den Unfall, fällt aber in ein
Wachkoma. Ab da wird alles anders. Von nun an wird die Zeit in „vor
Julius Unfall“ und „nach Julius Unfall“ gerechnet. Eine
Therapie folgt der nächsten, aber der Zustand von Julius
verschlechtert sich immer mehr. Schließlich muss Belas Familie eine
Entscheidung treffen: Soll Julius weiterleben? Was ist nur richtig
und was ist falsch? Was würde Julius wollen? Zusammen mit seiner
Freundin Martha macht sich Bela auf dem Weg zum Papst. Der Papst muss
einfach wissen, was in so einem schwierigen Fall zu tun ist. Die
beiden Kinder hauen also heimlich ab und begeben sich auf eine
abenteuerliche Reise nach Rom. Ob sie eine Antwort auf ihre große
Frage finden werden? Werden sie Belas Familie retten können?
Was
für ein wundervolles, berührendes und zauberhaft schönes
Kinderbuch! Meine Erwartungen wurden hier komplett erfüllt, ich bin
richtig begeistert von dem neuen Werk von Nina Weger. Einmal
angefangen mit dem Lesen, habe ich das Buch nahezu in einem Rutsch
durchgelesen. Es liest sich echt toll. Kinder ab 10 Jahren sollten
hier keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Allerdings rate ich
hier doch sehr, dass jüngere Leser das Buch lieber nicht alleine
lesen sollten, da es doch sehr traurig und ernst ist und bei Kindern
für jede Menge Redebedarf sorgen wird.
Mich
hat die Geschichte, die hier erzählt wird, zutiefst berührt und
nachdenklich gestimmt. Das Buch behandelt auf eine sehr einfühlsame,
tiefgründige und kindgerechte Weise viele wichtige und schwierige
Fragen: Wie ergeht es Menschen, die im Wachkoma liegen? Und deren
Familien? Was genau bedeutet eigentlich sterben? Dürfen wir für
andere Menschen die Entscheidung treffen, ob sie weiterleben dürfen
oder besser sterben sollten, wenn sie todkrank sind? Wenn man sich
für den Tod entscheidet, macht man sich dadurch nicht irgendwie zu
einem Mörder? Was ist richtig und was ist falsch?
Alles
keine leichte Fragen, gerade für ein Buch dieser Altersklasse. Ich
finde es aber gut und ungemein wichtig, dass solche Themen auch in
Kinderbüchern verarbeitet werden. Der Tod und schlimme
Schicksalsschläge gehören eben einfach zum Leben dazu. Viele mögen
das Glück haben, von letzterem verschont zu bleiben, aber um den Tod
kommt niemand drum herum.
Bela,
seine Eltern und sein großer Bruder Julius waren eine ganz normale
glückliche Familie. Da die Eltern Bestatter sind, gehörte der Tod
zwar irgendwie schon immer mit zum Familienleben dazu, aber wirklich
selbst betroffen zu sein ist natürlich etwas ganz anderes. Ein
schrecklicher Unfall soll das Leben von Bela und seiner Familie
komplett verändern. Ihr geliebter, immer fröhlicher Julius liegt
plötzlich in einem Wachkoma. Wie die Familie damit umgeht und was
sie dabei fühlt wird so traurig und bewegend beschrieben. Ich musste
da beim Lesen mehrmals schwer schlucken und habe so mit Bela und
seinen Eltern mitgefühlt. Echt schlimm, was ein einziger Vorfall
doch für schreckliche Auswirkungen auf das weitere Leben haben kann.
Je
länger das Wachkoma von Julius andauert, desto mehr zerbricht die
Familie und desto kleiner wird die Hoffnung, dass alles wieder gut
werden wird. Irgendwann ist schließlich der Punkt erreicht, dass
über Julius Weiterleben entschieden werden muss.
Bela
möchte wissen, welcher Weg der richtige ist. Von seiner neuen
Freundin Martha erfährt er, dass nur der Papst in so einem Fall weiß, was richtig
und was falsch ist. Er vertritt schließlich den Gott auf unserer
Erde, er muss es also wissen.
Bela
und Martha hauen von zu Hause und machen sich auf nach Rom, zum
Papst. Ganz alleine, mit ein bisschen Bargeld und einer gestohlenen Kreditkarte, begeben sich
die beiden auf eine abenteuerliche Reise. Deutschland, Österreich –
der Weg ist alles andere als einfach, aber Bela und Martha denken in
keiner einzigen Sekunde ans Aufgeben.
Wie
bereits die Beschreibungen von Julius Wachkoma, so haben mich auch
die von der Reise sehr berührt. Bela und Martha habe ich sofort ganz
fest in mein Herz geschlossen. Ich habe sie so sehr dafür bewundert,
dass sie sich tatsächlich trauen, ganz alleine die weite Fahrt zum
Papst auf sich zu nehmen. Während ihres gemeinsames Abenteuers
lernen sich die beiden Kinder immer besser kennen und Bela erfährt,
dass auch Martha schon auf eine sehr schlimme Weise mit dem Tod
konfrontiert wurde.
Für
sie hat diese Reise also ebenfalls eine große Bedeutung. Auch ihre
Sichtweise wird sich ändern, wie die von Bela. Die beiden werden lernen, dass das Leben trotz schwerer Schicksalsschläge weitergehen kann und ein gutes Leben sein kann. Man darf nur nie den Mut und den Glauben daran verlieren.
Für
mich zählt „Als mein Bruder ein Wal wurde“ auf jeden Fall zu den
besten Büchern von Nina Weger. Ich glaube, es ist sogar nun mein
neues Lieblingsbuch von ihr. Ganz besonders gerne mochte ich den
Vergleich mit dem Wal. In Belas Vorstellung ist Julius wie ein Wal,
der durch die Tiefen des Ozeans gleitet, ganz weit unten und ganz
allein. Dieser Gedanke hat für Bela etwas Tröstliches und er hilft ihm dabei zu verstehen, wie es seinem
großem Bruder im Wachkoma ergeht.
Nina
Weger ist es einfach großartig gelungen, ein schwieriges Thema
wunderbar einfühlsam und herzerwärmend schön zu behandeln.
Ich
hoffe nun sehr, dass ganz viele Bela und Martha auf ihrer Reise
begleiten werden. Ich kann das Buch jedem, egal ober Jung und Alt,
wirklich nur ans Herz legen.
Fazit:
Tiefgründig, traurig, herzerwärmend schön! Mit „Als mein Bruder
ein Wal wurde“ ist Nina Weger ein ganz besonderes Kinderbuch
gelungen, welches mich zutiefst berührt und nachdenklich gestimmt
hat. Ich habe Bela und Martha liebend gerne auf ihrer abenteuerlichen
Reise nach Rom begleitet und ich hoffe sehr, dass das noch viele
weitere Leser tun werden, egal ob Groß oder Klein. „Als mein
Bruder ein Wal wurde“ setzt sich sehr einfühlsam mit den Themen
Tod und Sterben auseinander, es ist ein Buch über das Leben, es schenkt einem Mut und Hoffnung und es bringt einem,
trotz der ernsten Thematik, auch öfters mal zum Schmunzeln. Von mir
gibt es volle 5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Oetinger Verlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
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