Gebundene
Ausgabe
368
Seiten
ISBN:
9783959672160
Erschienen:
01.08.2018
Klappentext:
Rev
hat immer noch mit den Schatten seiner harten Kindheit zu kämpfen.
Aber seine liebevolle neue Familie hilft ihm dabei zu heilen.
Emma ist ein Computerfreak und hat selbst ein Online-Spiel entwickelt. Die virtuelle Welt ist wie ihr zweites Zuhause.
Doch plötzlich erhält Rev Briefe von seinem leiblichen Vater, der ihm nicht nur seelische Narben zugefügt hat. Und auch Emma erhält beängstigende Nachrichten von einem Online-Troll, der ihr das Leben zur Hölle macht. In dieser schweren Zeit treffen die beiden aufeinander – und fühlen sofort eine besondere Verbindung. Können sie sich gegenseitig helfen, die traumatischen Ereignisse zu überwinden?
Emma ist ein Computerfreak und hat selbst ein Online-Spiel entwickelt. Die virtuelle Welt ist wie ihr zweites Zuhause.
Doch plötzlich erhält Rev Briefe von seinem leiblichen Vater, der ihm nicht nur seelische Narben zugefügt hat. Und auch Emma erhält beängstigende Nachrichten von einem Online-Troll, der ihr das Leben zur Hölle macht. In dieser schweren Zeit treffen die beiden aufeinander – und fühlen sofort eine besondere Verbindung. Können sie sich gegenseitig helfen, die traumatischen Ereignisse zu überwinden?
Quelle:
HarperCollins Verlag
Rezension:
Letztes
Jahr hatte ich den Jugendroman „Der Himmel in deinen Worten“ von
Brigid Kemmerer gelesen, welcher mich sehr beeindruckt hat. Als ich
nun in der Vorschau entdeckte, dass es eine Fortsetzung geben wird,
wusste ich einfach sofort, dass ich sie unbedingt lesen muss.
Rev
durften wir bereits im ersten Band als Nebencharakter kennenlernen.
Es wurde leicht angeschnitten, dass er eine sehr harte Kindheit
hinter sich hat, daher hat es mich nun sehr gefreut, dass wir hier
seine Geschichte erfahren dürfen.
Das
Buch wird im Wechsel aus der Sicht von Rev und Emma in der Ich-Perspektive erzählt.
Den Erzählerwechsel fand ich hier sehr gelungen, wobei mir die
Kapitel aus Revs Sicht besser gefallen haben, da er mir eindeutig
sympathischer war als Emma. Sie war mir stellenweise einfach zu sehr
Teenager, was ich manchmal etwas anstrengend fand. Was ich aber toll
fand, ist ihr Hobby. Emma ist der totale Computerfreak und eine
leidenschaftliche Gamerin. Sie versteckt sich die meiste Zeit hinter
ihrem PC und entwickelt eigene Computerspiele. Ihr anspruchsvollstes
Werk habe ich mir anhand der Beschreibungen wirklich beeindruckend
vorgestellt. Mir hat es sehr gefallen, dass mal ein Mädchen die
Rolle eines Computernerds einnimmt und nicht immer die Jungen.
Rev
hat mein Herz wirklich im Sturm erobert. Schon im ersten Band mochte
ich ihn richtig gerne. Sein Päckchen, das er zu tragen hat, wiegt
unheimlich schwer. Er wurde als kleines Kind furchtbar von seinem
leiblichen Vater misshandelt und auch heute noch hat er darunter zu
leiden. Rev versteckt sich immer unter langen Klamotten und weiten
Hoodies, so gut wie niemand weiß, wie es darunter ausschaut.
Als
Rev sieben Jahre alt war, ist er in eine Pflegefamilie gekommen, von
der er schließlich auch adoptiert wurde. Kristin und Geoff, seine
beiden Adoptiveltern, mochte ich richtig gerne. Sie kümmern sich
großartig um Rev, bringen jederzeit Verständnis für ihn auf und
lieben ihn wie ihren eignen Sohn.
Wer
auch eine große Unterstützung in Revs Leben ist, ist sein bester
Freund Declan. Declan ist ein total lieber Kerl, allerdings hat auch
er eine dunkle Vergangenheit, mit der er zu kämpfen hat. Die Jungen
verbindet also eine große Gemeinsamkeit, was sie zusammenschweißt.
Die beiden können sich jederzeit vertrauen und sind fast schon so
etwas wie Brüder füreinander.
Revs
traurige Geschichte konnte mich bei weitem mehr berühren als die von
Emma. Wobei ich Emmas schwieriges Leben jetzt nicht kleinreden
möchte. Ganz und gar nicht. Emma hat es ebenfalls alles andere als
leicht. Sie kommt mit ihren Eltern nicht gut klar, vor allem mit
ihrer Mutter gerät sie ständig aneinander. Hinzu kommt dann noch,
dass sie in ihrem eigenen Online-Game von einem Typen belästigt wird
und anzügliche und bedrohliche Nachrichten von ihm erhält, die immer extremer
werden.
Mir
hat es sehr gut gefallen, wie viele wichtige und ernste Themen die
Autorin in ihrem Buch aufgreift: Misshandlung, Gewalt, Belästigung,
Stalking, Cyber-Mobbing, Scheidung – die Handlung gewinnt dadurch
schon etwas Bedrückendes, was mich persönlich aber überhaupt nicht
gestört hat. Durch die teilweise sehr humorvollen Dialoge wird das
Ganze auch etwas aufgelockert. Besonders klasse fand ich die vielen
Textnachrichten, die wir zu lesen bekommen. Ich liebe diese Form des
Dialogs in Büchern, sie lesen sich immer so schön leicht und
angenehm.
Ich
habe das Buch als sehr ruhig empfunden. Zumindest den größten Teil.
Das Ende hat es echt in sich, dieses empfand ich als richtig
spannend. Für mich kam diese dramatische Wendung auch völlig
unerwartet, daher bin ich wirklich begeistert.
Wovon
ich mir etwas mehr erhofft habe, ist die Liebesgeschichte. Sie ist
natürlich vorhanden und es kommt auch zu gefühlvollen Szenen, nur
steht die Liebesgeschichte zwischen Rev und Emma nicht im Vordergrund
der Handlung. Das Augenmerk liegt auf den Problemen der beiden
Protagonisten, wie sie mit diesen umgehen und sich dadurch
weiterentwickeln.
Ich
habe alles als sehr authentisch empfunden. Die Charaktere, die vielen
verschiedenen Themen, die Liebesgeschichte – Brigid Kemmerer ist
hier erneut ein tolles Jugendbuch gelungen, welches ich persönlich
ein wenig schwächer als seinen Vorgänger finde, welches aber auf
jeden Fall absolut lesenswert ist und das man übrigens problemlos
unabhängig zu Band 1 lesen kann.
Ich
hatte hier jede Menge Spaß beim Lesen. Den Schreibstil kann ich nur
loben, er liest sich richtig angenehm. Die Handlung hat mich
emotional sehr mitgenommen. Ich habe mit beiden Protagonisten sehr
mitgelitten, vor allem Revs Geschichte ist mir richtig unter die Haut
gegangen. Aber auch Emmas Geschichte fand ich richtig krass. Sie
zeigt nur zu deutlich, was für kranke Menschen sich im Internet
rumtreiben und wie gefährlich es sein kann, wenn man zu
vertrauensselig ist.
Die
Liebesgeschichte, auch wenn sie eher zart und leise ist, hat mich
auch sehr berührt. Da hätte es für meinen Geschmack zwar etwas
mehr in die Tiefe gehen können, aber irgendwie hat es auch zum Buch
gepasst. „Worte, die leuchten wie Sterne“ ist nicht nur optisch
klasse, auch das, was sich zwischen den Buchdeckeln verbirgt, ist
wunderschön.
Fazit:
Ein wundervolles Jugendbuch, das die Geschichte zweier junger
Menschen erzählt, die es beide sehr schwer im Leben haben und die
sich am liebsten verstecken. Rev sucht Schutz unter seinem Hoodie,
Emma verkriecht sich hinter ihrem PC. Mir waren beide Charaktere sehr
sympathisch, auch wenn ich Emma manchmal als etwas anstrengend
empfunden habe. Ich habe aber natürlich beide liebend gerne in
diesem Buch begleitet und mit beiden zutiefst mitgefühlt. Die
Themen, die hier angesprochen werden, wurden großartig von der
Autorin ausgearbeitet, sodass hier alles absolut authentisch wirkt
und einem die Geschichte richtig unter die Haut geht. Ein tolles Buch, welches mich sehr bewegt und berührt hat und das
mich sofort in seinen Bann ziehen konnte. Ich kann es wärmstens
empfehlen und vergebe 4,5 – hier gerundet auf 5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den HarperCollins Verlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
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