Hardcover
Mit
Illustrationen von Tony Ross
ISBN:
978-3-499-21821-7
480
Seiten
Ab
9 Jahren
Erschienen:
23.10.2018
Klappentext:
Als
Tom mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus kommt, schließt
er schnell Freundschaft mit den anderen Kindern auf der Station: Da
ist Amber mit ihren Gipsarmen und -beinen; Robin mit seiner
Augenbinde; George, der sich von einer Mandeloperation erholt; und
die kleine Sally, die so krank ist, dass sie die meiste Zeit im Bett
liegen muss. Alle fünf teilen ein spannendes Geheimnis: Sie sind die
MITTERNACHTSBANDE! Jede Nacht schleichen sie sich heimlich in den
Keller des Krankenhauses, denn ... Aber von den wilden Abenteuern,
die sie dort erleben, darf natürlich niemand etwas wissen. Schon gar
nicht die boshafte Stationsschwester.
Quelle:
Rowohlt Verlag
Rezension:
Die
Bücher von David Walliams lese ich immer unheimlich gerne. Diese
wandern stets auf meine Wunschliste, sogar ehe ich mir überhaupt den
Klappentext durchgelesen habe. Mich konnte bisher noch kein Buch von
dem britischen Autor enttäuschen und ich war sehr guter Dinge, dass
mir auch sein neues Werk „Die Mitternachtsbande“ richtig gut
gefallen wird.
Als
Tom erwacht, weiß er zunächst wo er ist. Nicht mal an seinen Namen
kann er sich im ersten Moment erinnern. Was ist nur passiert? Was ist
das für ein merkwürdiger Ort? Warum liegt er auf einer Krankenliege
und … oh Gott, was ist das? Ein Monster? Nein, ein Mann, aber meine
Güte, ist der hässlich. Tom braucht eine ganze Weile, ehe er
Ordnung in das Chaos in seinem Kopf bringen kann. So nach und nach
erinnert er sich wieder. Er heißt Tom, ist Schüler in einem
Internat und wurde von einem Cricket Ball am Kopf getroffen.
Anscheinend wurde Tom ins Krankenhaus gebracht, genauer gesagt ins
Lord Funt Krankenhaus. In Krankenhäusern ist wohl niemand gerne,
auch Tom ist zunächst nicht begeistert. Dies liegt vor allem an der
schrecklichen Oberschwester, deren Lieblingsbeschäftigung es zu sein
scheint, ihre Patienten zu ärgern und fies zu behandeln. Eine
furchtbare Frau, dank der Tom an seinem ersten Tag in einem
rosafarbenen Rüschennachthemd landet.
Zum
Glück sind seine Mitpatienten deutlich netter. Da wäre Amber, die
sich beide Arme und beide Beine gebrochen hat; Robin, der eine
Augenbinde trägt und daher nichts sehen kann; George, der sich von
einer Mandeloperation erholt und die kleine Sally, die eigentlich nur
im Bett liegt und schläft, weil sie so krank ist. Amber, Robin und
George teilen ein großes Geheimnis: Sie sind eine Bande, die
MITTERNACHTSBANDE! Jede Nacht schleichen sie sich heimlich aus dem
Krankenzimmer, natürlich unbemerkt, denn niemand darf von dieser
geheimen Kinderbande erfahren. Tom möchte unbedingt auch
dazugehören. Als er schließlich Mitglied wird und merkt, was für
tolle Abenteuer man dank der Mitternachtsbande erleben kann, möchte
er am liebsten gar nicht mehr weg aus dem Lord Funt Krankenhaus.
Mit
„Die Mitternachtsbande“ ist dem britischen Autor mal wieder ein
richtig tolles Kinderbuch gelungen, welches einen bestens unterhält
und voller skurriler und herrlich verrückter Einfälle steckt.
Da frage ich mich jedes Mal aufs Neue, woher der Autor nur immer
seine Ideen nimmt. Ich bin hier mal wieder aus dem Grinsen und
Schmunzeln gar nicht herausgekommen und habe das Buch für meinen
Geschmack viel zu schnell wieder beendet.
Mit
gut 480 Seiten ist „Die Mitternachtsbande“ alles andere als dünn,
aber keine Sorge an alle, die sich von so einer hohen Seitenzahl
gewöhnlich abschrecken lassen: Das Buch liest sich irre schnell.
Ich, als eine geübte Vielleserin, habe es in gut einem Tag
durchgesuchtet. Der Schreibstil von David Walliams ist einfach
klasse, er ist locker-leicht, flüssig und herrlich humorvoll.
Dadurch, dass die Kapitel sehr kurz sind und das Buch mit vielen
Illustrationen versehen wurde (selbstverständlich von Tony Ross!)
fliegt man hier wirklich nur so durch die Seiten. Zu dem flotten
Lesetempo trägt dann natürlich auch die witzige, spannende und liebenswerte Story bei, welche an keiner Stelle Langweile
aufkommen lässt und ganz bestimmt auch den größten Lesemuffel zu
einem begeisterten Leser mutieren lässt.
Beginnen
tut das Buch zunächst mit einer Vorstellung der Charaktere, die
einem in der Geschichte begegnen werden. Soweit ich weiß, ist das
bei jedem Werk von David Walliams der Fall. Finde ich immer klasse,
da man so schon mal einen kleinen Einblick davon erhält, was einem
in dem Buch erwarten wird. Schon da wird immer deutlich: In den
Büchern von David Walliams wimmelt stets nur so von total schrägen
Figuren. Auch in „Die Mitternachtsbande“ gibt es eine Menge
davon. Nicht alle sind nett und sympathisch, aber wäre ja auch
langweilig, wenn es anders wäre, oder? Am schlimmsten ist wohl die
Oberschwester, die eindeutig ihren Beruf verfehlt hat. Wäre ich
Patient im Lord Funt Krankenhaus, hätte ich ganz bestimmt so schnell
wie möglich das Weite gesucht, wenn die Oberschwester für meine
Station zuständig wäre. Diese Frau ist einfach nur furchtbar. Gegen
sie ist sogar das Krankenhausessen die reinste Freude. Ja, das Essen
im Lord Funt Krankenhaus ist leider nicht so der Brüller. Aber
zumindest wird es von einer netten Person serviert: Tuutsie, deren
große Leidenschaft es ist, anderen eine guten Morgen zu wünschen.
Ebenfalls
ein richtig sympathischer Charakter ist der Pfleger, der zwar
hässlich wie die Nacht ist, aber ein unglaublich lieber,
herzensguter und hilfsbereiter Mensch. Über die Vergangenheit des
Pflegers erfahren wir im Verlaufe des Buches auch noch etwas mehr.
Der Arme kann einem wirklich nur leid tun. Er besitzt noch nicht
einmal einen Namen, er wird immer nur „Pfleger“ hat.
Auch
unser Protagonist Tom hat kein wirklich schönes Leben. Er lebt in
einem schrecklichen Internat, in dem das Essen sogar noch schlimmer
ist als im Lord Funt Krankenhaus und seine Eltern sieht er so gut wie
nie, da sie im Ausland leben. Mir tat Tom richtig leid. Er ist so ein
lieber Junge, den man als Leser sofort ins Herz schließen muss.
Was
mir an den Büchern von David Walliams immer ganz besonders gut
gefällt, ist, dass seine verrückten, humorvollen Geschichten auch
stets wichtige Botschaften enthalten, die einem zum Nachdenken
anregen. „Die Mitternachtsbande“ macht deutlich, dass man mit
genügend Fantasie und guten Freunden jeden noch so unmöglich
erscheinenden Traum wahr werden lassen kann. Selbst an einem so
tristen und unschönen Ort wie einem Krankenhaus kann man schöne
Momente erleben, wenn man nicht alleine ist.
Was
dann natürlich auch nicht fehlen darf, sind die einmaligen
Illustrationen von Tony Ross. Ein Buch von David Walliams ohne die
lustigen Bilder von Tony Ross? Geht für mich gar nicht, die gehören
einfach dazu. Auch hier gibt es eine Menge Illustrationen, die das
Geschehen im Text perfekt wiedergeben und einen bestens unterhalten.
Eine
tolle Story plus großartige Illustrationen, habe ich etwas
vergessen? Oh ja, stimmt, die Spielereien mit der Schrift. Wie es
sich für ein Buch von David Walliams gehört, so wird auch hier ohne
Ende mit der Schrift gespielt: Dick gedruckt, groß, klein,
kursiv...das Buch ist wirklich klasse und sehr fantasievoll
aufgemacht.
Und
zu guter Letzt: Natürlich dürfen wir auch im Lord Funt Krankenhaus
auf einen altbekannten Charakter treffen. Alle, die die Bücher von
David Walliams kennen, wissen vermutlich, wen ich meine. ;)
Fazit:
Ein witziger, spannender und herrlich schräger Lesespaß für Jung
und Alt! Mir hat das Buch großartige Lesestunden beschert. Alle, die
auf einen schwarzen Humor und skurrile Ideen stehen, werden hier beim
Lesen ganz auf ihre Kosten kommen. Laute Lacher und ein Dauergrinsen
sind hier garantiert. Neben all dem Witz enthält die Geschichte aber
auch noch eine wichtige Botschaft, was mir ganz besonders gut
gefallen hat. Ich bin richtig begeistert von „Die
Mitternachtsbande“ und ich hoffe sehr, dass wir auf das nächste
Werk von David Walliams nicht allzu lange warten müssen. Ich kann
das Buch absolut empfehlen und vergebe volle 5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Rowohlt Verlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
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