Paperback
352 Seiten
ISBN: 978-3-8414-4024-2
Erschienen: 24.10.2018
Klappentext:
Die 17-jährige Harper ist glücklich, als sie nach dem Tod ihrer Schwester in das exklusive Mädcheninternat Duncraggan Castle aufgenommen wird und direkt Anschluss an eine nette Vierer-Clique findet. Als ein neues Mädchen ins Internat kommt, freundet sich Harper mit ihr an. Kirsty, die auch eine Schwester verlorenen hat, scheint sie mehr als jede andere zu verstehen. Aber ihr Verhalten ist auch sonderbar. Warum ist Kirstys Leben das perfekte Spiegelbild von Harpers? Als ihre Verbindung zu Kirsty die Freundschaft zu den anderen Mädchen zu bedrohen beginnt, fängt Harper schließlich an, Fragen zu stellen.
Quelle: Fischerverlage
352 Seiten
ISBN: 978-3-8414-4024-2
Erschienen: 24.10.2018
Klappentext:
Die 17-jährige Harper ist glücklich, als sie nach dem Tod ihrer Schwester in das exklusive Mädcheninternat Duncraggan Castle aufgenommen wird und direkt Anschluss an eine nette Vierer-Clique findet. Als ein neues Mädchen ins Internat kommt, freundet sich Harper mit ihr an. Kirsty, die auch eine Schwester verlorenen hat, scheint sie mehr als jede andere zu verstehen. Aber ihr Verhalten ist auch sonderbar. Warum ist Kirstys Leben das perfekte Spiegelbild von Harpers? Als ihre Verbindung zu Kirsty die Freundschaft zu den anderen Mädchen zu bedrohen beginnt, fängt Harper schließlich an, Fragen zu stellen.
Quelle: Fischerverlage
Rezension:
Vor
etwa zwei Jahren hatte ich Cat Clarkes Jugendroman „Falsche
Schwestern“ gelesen, welcher mir richtig gut gefallen hat. Als ich
nun in der Vorankündigung des Fischer Verlags entdeckte, dass diesen
Herbst ein neues Buch von der Autorin erscheinen wird, war meine
Neugier sofort geweckt. Cover und Klappentext überzeugten mich auf
Anhieb, daher wanderte „Gefährliche Freundinnen“ schleunigst auf
meine Wunschliste.
Um
den Tod ihrer Zwillingsschwester besser verarbeiten zu können,
beschließt die 17-jährige Harper auf das teure Mädcheninternat
Duncraggan Castle zu gehen, welches fernab einer größeren Stadt
mitten in Schottlands Wildnis liegt. Mit den drei Mädchen Rowan,
Lily und Ama freundet sie sich sehr schnell an und die vier verbindet
mit der Zeit eine sehr innige Freundschaft. Obwohl sie sich in der
Vierer-Mädels-Clique sehr wohl fühlt, hat Harper erst bei Kirsty
das Gefühl, so richtig verstanden zu werden. Kirsty ist neu im
Internat und auch sie hat eine Schwester verloren. Harper freundet
sich mit ihr an, doch sie spürt, dass Kirsty etwas vor ihr verbirgt.
Das Verhalten ihrer neuen Freundin wird immer sonderbarer und
mysteriöser. Als Harper schließlich merkt, dass ihre Freundschaft
zu den anderen Mädchen zu brechen droht, versucht sie hinter das
Geheimnis von Kirsty zu kommen.
Ich
kann mich noch recht gut erinnern, dass sich Cat Clarkes Vorläufer
„Falsche Schwestern“ für mich als weniger spannend
herausgestellt hatte als erwartet und die Auflösung am Ende nicht
wirklich überraschend für mich kam. Ich war erstaunlicherweise aber
dennoch begeistert von dem Buch, für mich muss es gar nicht immer so
Nervenkitzel-spannend sein, ruhigere Bücher sind mir sogar oft
lieber.
Bei
„Gefährliche Freundinnen“ ist es genauso wie bei dem anderen
Jugendbuch der Autorin: Als wirklich spannend würde ich die Story
nicht bezeichnen und für mich blieb auch hier am Ende der große
Aha-Moment aus. Ich hatte schon sehr früh im Buch eine Vermutung,
worauf alles hinauslaufen könnte, welche sich dann auch bestätigt
hat. Finde ich eigentlich immer schade, wenn ich am Ende nicht
überrascht werde, hier aber hat es mich seltsamerweise, wie schon
bei „Falsche Schwestern“, gar nicht gestört. Obwohl ich aufgrund
des Klappentextes eher mit einem packenden Jugendthriller gerechnet
habe und diese Erwartung nicht so wirklich erfüllt wurde, bin ich
dennoch begeistert von dem Buch.
Mich
konnte die Handlung von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und
durch den angenehmen Schreibstil und die schön kurzen Kapitel bin
ich hier nur so durch die Seiten geflogen.
Das
Einzige, was ich schade finde und was auch mein einziger Kritikpunkt
ist, ist die Geschichte rund um die Schwester von unserer
Protagonistin Harper. Harpers eineiige Zwillingsschwester Jenna ist
vor etwa einem Jahr gestorben. Wie, werde ich hier allerdings nicht
verraten, da ich nicht spoilern möchte. Mich persönlich hat dieses
Thema sehr interessiert und hätte gerne mehr darüber erfahren.
Jennas Geschichte hätte in meinen Augen besser und genauer
ausgearbeitet werden können, hier wurde ein sehr wichtiges Thema
leider nur sehr oberflächlich behandelt.
Wir
erfahren in Rückblenden, wie es dazu kam, dass Jenna gestorben ist.
Ein bisschen wird also darüber berichtet, aber wie gesagt, da hätte
die Autorin gerne etwas mehr in die Tiefe gehen können.
Was
mir aber sehr gut gefallen hat, sind die Beschreibungen von Harpers
Gefühlen. Sie gibt sich die Schuld an dem Tod ihrer Schwester. Sie
trägt diese zwar nicht, allerdings konnte ich persönlich es schon
nachvollziehen, warum sie so große Schuldgefühle plagen. Harper hat
sehr an Jenna gehangen und ihr Tod trifft sie verständlicherweise
sehr. Um diesen besser verarbeiten zu können, beschließt Harper,
einen Neuanfang an einem Nobel-Internat in Schottland zu starten.
Internate
als Setting liebe ich seit meiner „Hanni und Nanni“-Phase als
Achtjährige über alles. Das Internatsfeeling in diesem Buch ist der
Autorin zu meiner großen Freude auch erstklassig gelungen. Das
Mädcheninternat Duncraggan Castle wird großartig beschrieben. Der
Schulalltag, das Gebäude, die Landschaft – durch die bildhaften
Beschreibungen wird eine tolle Atmosphäre erzeugt, die mich von
Anfang an hellauf begeistern konnte.
Ebenfalls
sehr gut gefallen hat mir die Protagonistin Harper, aus deren Sicht
wir alles in der Ich-Perspektive erfahren. Mir war Harper vom ersten
Moment an richtig sympathisch. Ihre Gefühle und Gedanken werden sehr
realistisch und authentisch beschrieben, vor allem ihre Trauer um
Jenna hat die Autorin in meinen Augen sehr gut dargestellt.
Das
Hauptthema des Buches ist der Tod und wie man damit umgeht. Ich finde
dieses Thema sehr wichtig und lese auch immer wieder gerne Bücher
darüber. Klar, solche Bücher sind oft keine leichte Kost und recht
bedrückend, ständig lesen könnte ich sie vermutlich auch nicht.
Auf meiner Leseliste sind sie aber stets sehr gut vertreten und bei
wem das auch so ist, dem kann ich „Gefährliche Freundinnen“ sehr
empfehlen.
Neben
den Themen Tod und Trauerbewältigung spielt auch das Thema
Freundschaft eine große Rolle in dem Buch. Harper hat am Duncraggan
Castle relativ schnell Anschluss gefunden und mittlerweile ist sie
Mitglied einer Mädels-Clique bestehend aus ihr, ihrer Zimmergenossin
Rowan sowie Lily und Ama. Wie Harper so mochte ich auch ihre drei
Freundinnen richtig gerne. Die drei sind herrlich schräg drauf und
haben jede so ihre Eigenarten. Die gemeinsamen Treffen der vier
Mädchen haben mich ganz besonders gut unterhalten und mich immerzu
breit schmunzeln lassen.
Weniger
lustig ist allerdings die Story rund um Kirsty. Mit ihr bin ich erst
ganz am Schluss warm geworden, nachdem wir ihre Geschichte erfahren
haben. Davor habe ich mich öfters richtig über Kirsty aufgeregt und
mich stellenweise fast schon vor ihr gegruselt. Mit Kirsty stimmt
etwas ganz gewaltig nicht, aber was ihr großes Geheimnis ist, werde
ich hier natürlich nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon
selber lesen. ;)
Das
Ende kam für mich dann, wie oben bereits erwähnt, nicht so wirklich
überraschend. Fand ich aber nicht schlimm, mir hat die Auflösung
dennoch richtig gut gefallen. Sie ist emotional, berührend und für
mich absolut zufriedenstellend. In meinen Augen ist der Autorin hier
ein toller Jugendroman gelungen, der einem, wenn man nicht zu viel
Wert auf sehr viel Spannung legt und auch einen fehlenden Aha-Moment
am Ende verschmerzen kann, tolle Lesestunden bescheren wird. Wobei es
natürlich auch sein kann, dass die Auflösung eigentlich gar nicht
so offensichtlich ist und ich einfach einen verdammt guten Spürsinn
habe. Vielleicht bin ich hier also die Ausnahme und andere werden
kurz vorm Zuklappen des Buches ein lautes „Aha!“ ausrufen. :D
Fazit:
Ein authentischer und sehr bewegender Jugendroman, der mich von den
ersten Seiten an in seinen Bann ziehen konnte. Obwohl die Handlung
recht ruhig ist und es für mich eher wenige überraschende Wendungen
gab, habe ich das Buch dennoch richtig weggesuchtet. „Gefährliche
Freundinnen“ erzählt eine emotionale und nachdenklich stimmende
Geschichte über psychische Erkrankungen, Tod, Trauer, Vertrauen und
Freundschaft. Ein Punkt hätte in meinen Augen etwas besser
ausgearbeitet werden können, daher gibt es von mir sehr gute 4 von 5
Sternen!
Vielen lieben Dank an den Fischerverlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
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