Softcover
360 Seiten
ISBN: 978-3-95991-289-1
Erschienen: 28.09.2018
Klappentext:
Was
passiert wirklich, nachdem wir sterben?
Ein Kopfmensch & ein Bauchmensch treffen aufeinander! Die vielleicht wahre Geschichte von Rosalie & Jack!
Ein Kopfmensch & ein Bauchmensch treffen aufeinander! Die vielleicht wahre Geschichte von Rosalie & Jack!
Das Ende seiner Tage muss für
Jack perfekt sein. Denn als Jahrgangsbester an der medizinischen
Fakultät weiß er genau: Sobald das Gehirn für mehr als zehn
Minuten keinen Sauerstoff erhält, erlöschen mit hoher
Wahrscheinlichkeit sämtliche Funktionen des Groß- und Kleinhirns
sowie des Hirnstamms. Und damit ist alles vorbei. Für immer. Rose
glaubt nicht nur von ganzem Herzen, dass nach dem Tod der Himmel
wartet – sie weiß es. Genau so sicher weiß sie, dass es kein
Zufall ist, als sie dem Jungen mit der Top-Ten-Todesliste begegnet.
Als sie erfährt, dass er weder an die Liebe noch an das Leben
glaubt, nein, dass er nichts glaubt, was sich nicht beweisen lässt,
überredet sie ihn zu einem wissenschaftlichen Experiment …
Quelle: Drachenmond Verlag
Rezension:
Ist
das Cover nicht ein Traum? Bei mir war es definitiv Coverliebe auf
den ersten Blick. Von der Autorin Linda Schipp hatte ich mich bisher
noch kein Buch gelesen, ihr zweites Werk im Drachenmond Verlag sollte
also mein erstes Buch von ihr werden. Ich war schon so gespannt, was
mich in „Verdammt nah am Himmel“ wohl erwarten wird.
Wie
sein Leben enden soll, hat Jack ganz genau geplant. Er weiß genau,
was in seinem Körper vorgehen wird, wenn er den letzten Schritt tut.
Sogar eine Liste hat er sich angelegt, auf der die zehn besten Orte
zum Sterben aufgelistet sind – seine persönliche
Top-Ten-Todesliste. Auf der Suche nach dem besten Ort, wo er sein
Leben endlich beenden kann, begegnet er dem Mädchen Rose. Rose hat
zum Tod eine ganz andere Einstellung als Jack, sie glaubt daran, dass
nach dem Tod der Himmel auf einen wartet. Als sie und der Junge mit
der Todesliste auf einer Brücke aufeinander treffen und sie erfährt,
dass Jack an nichts glaubt, beschließt sie kurzerhand, ihm vom
Gegenteil zu überzeugen und ihm wieder neuen Lebensmut zu schenken.
Bereits
beim Durchlesen des Klappentextes wusste ich, dass dieses Buch nicht
ohne sein wird. Hier würde mich eine geballte Ladung an Emotionen
erwarten, da war ich mir sicher. Diese Vermutung verstärkte sich
dann auch noch, als ich mir das Vorwort der Autorin durchlas, welches
eine Art Triggerwarnung ist. Das Buch behandelt die ernsten Themen
Suizid und Nahtoderfahrung, keine leichte Kost und garantiert nicht
für jeden geeignet. Dass die Autorin uns Leser noch einmal vorwarnt,
finde ich richtig gut. Bereits ihr Vorwort hat mir leichte Gänsehaut
beschert; das mich die Geschichte dann erst recht auf eine emotionale
Achterbahnfahrt der Gefühle mitnehmen würde, war also abzusehen.
Linda
Schipp ist mit „Verdammt nah am Himmel“ ein verdammt großartiges
Meisterwerk gelungen. Ich lag mit meiner Vermutung, dass mich das
Buch gefühlsmäßig sehr mitnehmen würde, goldrichtig. Ich habe
schon ein paar Bücher über Suizid gelesen, wobei sich die Anzahl
noch in Grenzen hält. Solche Bücher kann man eben nicht ständig
lesen. Meine bisherigen Werke haben mir sehr gut gefallen, aber
keines konnte mich so begeistern wie Lindas Buch.
Der
Einstieg in die Handlung fiel mir sehr leicht, Linda Schipp hat einen
herrlich flüssigen und sehr angenehmen Schreibstil, der sich richtig
schön liest. Was mir nur persönlich nicht so zugesagt hat, ist die
Schriftgröße. Vermutlich bin ich da die Ausnahme, ich jedenfalls
habe sie als sehr klein empfunden. Für mich war es daher etwas
anstrengend, mehrere Seiten am Stück zu lesen. Aber wie gesagt, ich
bin da vermutlich etwas anfällig und selbstverständlich werde ich
deswegen auch keinen Stern abziehen.
Dieses
Buch hat auf jeden Fall volle 5 Sterne verdient. Die Geschichte, die
hier erzählt wird, ist so berührend und herzzerreißend schön,
dass sie wohl niemanden beim Lesen kalt lassen wird. Nicht nur Suizid
spielt hier eine große Rolle, auch die Themen Leukämie,
Schuldgefühle, Hoffnungslosigkeit, Trauer und noch so manches mehr
findet hier seinen Platz und das auf eine bewegende, wunderschöne
Weise.
Erfahren
tun wir alles aus der Erzählerperspektive, allerdings so, dass wir
sowohl Jack als auch Rose näher kennenlernen dürfen und von beiden
einen sehr guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt
erhalten.
Mit
Jack und Rose hat die Autorin zwei ganz wundervolle Charaktere
erschaffen, die man vom ersten Moment an gern haben muss. Jack hat
eine sehr negative Einstellung zum Leben, er mag und kann einfach
nicht mehr und möchte, dass es endlich vorbei ist. Wir erfahren auch
noch, was dazu geführt hat, dass er zu so einem verzweifelten,
traurigen und lebensmüden jungen Mann wurde. Hier werde ich
natürlich nicht näher ins Detail gehen, aber so viel: Jack hat
wirklich eine verdammt harte Zeit hinter sich.
Rose
ist wohl das genaue Gegenteil von Jack, sie ist ein lebensfroher, warmherziger und
positiver Mensch, der an das Leben und an das Gute glaubt.
Die
beiden könnten unterschiedlicher wohl nicht sein und dennoch fühlen sie sich zueinander hingezogen und schließen sich gegenseitig immer mehr ins Herz.
Ich
habe Jack und Rose liebend gerne auf ihrem gemeinsamen Weg begleitet.
Beim Lesen sind mir die beiden immer mehr ans Herz gewachsen, ganz
besonders Jack, der wohl mein persönlicher Liebling in dem Buch ist.
Ich
habe die Story, wenn ich ehrlich bin, als sehr komplex empfunden. Das
meine ich aber nicht negativ. „Verdammt nah am Himmel“ liest sich
eben nicht mal so nebenbei und ist kein locker-leichtes Buch für
zwischendurch. Es ist schon anspruchsvoller, es regt einem zum
Nachdenken an, lehrt einen, schenkt einem Mut und Hoffnung und
berührt einen zutiefst.
Die
Handlung wurde mit
vielen überraschenden Wendungen versehen, sodass es
an keiner Stelle langweilig wird. Besonders zum Ende hin, als wir
Roses Geschichte erfahren, war ich richtig geflasht, weil ich mit so
etwas gar nicht
gerechnet habe. Ich
habe da ehrlicherweise kurz ein bisschen gebraucht, bis ich mit
dieser Überraschung warmgeworden bin. Sie kam einfach so unerwartet.
Nachdem ich es aber habe sacken lassen, war ich hellauf begeistert.
Linda Schipp ist hier ein fantastisches Werk gelungen, bei dem mich
wirklich alles begeistern konnte (ausgenommen vielleicht die
Schriftgröße, aber da bin ich einfach echt pingelig, sorry). Was
ich ebenfalls klasse fand, war das Setting. Die Momente auf der
Pearly Gates Bridge
habe ich geliebt, die Atmosphäre, die Linda Schipp in diesen Szenen
erzeugt hat, haben mir immer
wieder leichte
Rückenschauer beschert.
Auch
sehr loben muss ich den Humor, der die Handlung begleitet. Er lockert
das Ganze herrlich auf, sodass man beim Lesen immer wieder auch etwas
zum Lachen und Schmunzeln hat.
Ich
kann „Verdammt nah am Himmel“ jedem nur ans Herz legen.
Allerdings muss man sich hier bewusst sein, dass der Suizid wirklich
eine sehr große Rolle in dem Buch spielt. Wer damit nicht gut
umgehen kann, der sollte, auch wenn es unendlich schade ist, lieber
auf das Buch verzichten. Diejenigen aber, die sich stark genug und
bereit dafür fühlen, sollten sich dieses einzigartige Leseerlebnis
nicht entgehen lassen.
Fazit:
Was für ein verdammt tolles Buch! Linda Schipp ist mit „Verdammt
nah am Himmel“ ein großartiges Werk gelungen, welches mich, wie
erwartet, auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen hat. Die
Geschichte, die hier erzählt wird, ist spannend, lustig, traurig,
erschütternd, wunderschön und berührend zugleich, sodass man hier
emotional wirklich einiges beim Lesen durchmacht. Ich habe Jack und
Rose sehr gerne auf ihrem Weg begleitet und vergebe volle 5 von
5 Sternen!
Ein großes Dankeschön an die liebe Linda Schipp, die mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
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