Donnerstag, 30. März 2023

[Rezension] Frau Honig und die Geheimnisse im Kirschbaum von Sabine Bohlmann

Hardcover
Illustriert von Joëlle Tourlonias
Ab 8 Jahren
144 Seiten
ISBN: 978-3-522-50791-2
Erschienen: 24.02.2023

Klappentext:

Kirschbaum steht auf Frau Honigs Zettel. Mehr nicht. Kein Weg, keine Allee, keine Straße – nur Kirschbaum. Doch dann stellt Frau Honig fest, dass da tatsächlich jemand wohnt. Die 9-jährige Emma. Sie ist von zu Hause ausgezogen. Jetzt wohnt sie im Kirschbaum im Garten. Daheim wurde zu viel gestritten. So zieht Frau Honig kurzerhand bei ihr ein. In den Ästen im zweiten Stock ist noch ein wenig Platz. Es dauert ein bisschen, bis Frau Honig das Vertrauen von Emma gewinnt. Und gemeinsam überlegen sie, was man alles mit streitenden Eltern machen könnte. Und Frau Honig wäre nicht Frau Honig, wenn sie nicht eine ganze Menge Ideen hätte.

Quelle: Thienemann-Esslinger Verlag

Rezension:

Die Bücher von der Sabine Bohlmann lese ich immer wahnsinnig gerne, vor allem ihre Frau-Honig-Reihe liebe ich sehr. Meine Freude war daher groß als ich hörte, dass dieses Jahr ein neuer Band erscheinen wird. Und da es sich bei diesem um ein #LeseChecker*in-Buch handelt und er somit etwas anders daherkommt als die Bände davor, war ich diesmal ganz besonders gespannt.

Auf das Kindermädchen Elsa Honig wartet ein neuer Auftrag. Aber kann die Adresse wirklich stimmen? Auf ihrem Zettel steht einfach nur Kirschbaum, sonst nichts. Als Frau Honig zusammen mit ihrem Bienenvolk an ihrem Ziel ankommt, stellt sie erstaunt fest, dass tatsächlich jemand im Kirschbaum wohnt: Emma. Die Neunjährige hat sich dazu entschlossen, fortan in dem Kirschbaum im Garten zu leben, da sie die ständigen Streitereien ihrer Eltern einfach nicht mehr ausgehalten hat. Zum Glück ist in den Ästen noch etwas Platz, sodass Frau Honig kurzerhand bei Emma einzieht. Diese ist zunächst nicht ganz so begeistert von ihrer neuen Mitbewohnerin, aber davon lässt sich das Kindermädchen nicht abschrecken. Voller Herz und Tatendrang und mit einer Menge wunderbarer Ideen im Gepäck nimmt sie sich Emmas Problem an und Frau Honig wäre nicht Frau Honig, wenn sie nicht auch dieses Mal eine Lösung finden würde.

Wie oben bereits erwähnt, handelt es hierbei um einen Band der Frau-Honig-Serie. Da die Bände stets in sich abgeschlossen sind, sind sie in meinen Augen problemlos unabhängig voneinander lesbar. Man kann also durchaus mit diesem Buch starten, wobei ich persönlich jedoch rate, zumindest den ersten Teil zu kennen. Ich denke, dass die Lesefreude dann ein klein wenig höher ist.

Für mich, als großer Frau-Honig-Fan, war das Eintauchen in die Geschichte wie nach Hause kommen. Auch wenn dieser Band um einiges kürzer ist als die Vorgänger, verströmt er von Anfang an die altvertraute Frau-Honig-Atmosphäre und zaubert einem schon nach kurzer Zeit ein Lächeln ins Gesicht. Man fühlt sich einfach sofort rundum wohl zwischen den Seiten und möchte am liebsten gar nicht mehr aus ihnen auftauchen.

Beginnen tut die Handlung wie sonst auch: Mit ihrem außergewöhnlichen Koffer zieht Frau Honig bei einem neuen Kind ein, bei dem daheim nicht alles rund läuft. Dieses Mal ist es die neunjährige Emma, die dringend die Hilfe des Kindermädchens benötigt. Warum sie in einem Kirschbaum wohnt, verrät sie ihrer unverhofften Besucherin zunächst nicht, allerdings wird schnell klar, dass irgendetwas nicht stimmt. Behutsam und sanft baut Frau Honig Vertrauen zu dem Mädchen auf und dieses rückt schließlich mit der Sprache heraus, warum sie von zu Hause ausgezogen ist. Das Kindermädchen versucht daraufhin ihrem neuen Sorgenkind zu helfen und Frau Honig wäre nicht Frau Honig, wenn es ihr nicht auch dieses Mal gelingen würde. Mit viel Humor und Einfallsreichtum versucht sie auch für Emmas Problem eine Lösung zu finden und sorgt mit ihrer unkonventionellen Art und ihren kleinen Zaubereien für jede Menge Glück, Spaß und Heiterkeit.

Mich hat es erneut fasziniert zu sehen, auf was für großartige Ideen Frau Honig wieder so kommt. Mit ihr hat die Sabine Bohlmann einfach eine bezaubernde und einzigartige Heldin erschaffen. In gewisser Hinsicht erinnert Frau Honig zwar schon sehr an Mary Poppins, da auch sie erstaunliche und magische Dinge vollbringen kann, aber die Autorin hat sich mit ihrem Kindermädchen definitiv eine eigenständige Figur ausgedacht.

Mitfühlend, herzensgut, witzig, klug und hilfsbereit – das ist Elsa Honig. Man muss dieses lebensfrohe und immer gelb gekleidete Kindermädchen einfach gernhaben.

Neben unserer Hauptperson wurden auch die weiteren Charaktere liebevoll ausgearbeitet und schleichen sich im Nu in die Herzen von uns Leser*innen. Die aufgeweckte und fantasievolle Emma zum Beispiel, mit der sich Mädchen und Jungen garantiert sehr gut identifizieren werden. Mir hat es überaus gut gefallen, mit wie viel Feingefühl und Authentizität Emmas Sorgen und Ängste dargestellt werden und auch die Botschaften, die vermittelt werden, mochte ich sehr. Die Geschichte zeigt uns, wie stark Kinder unter den Auseinandersetzungen ihrer Eltern leiden und dass wir uns oft über völlig unnötige Sachen streiten. Manches sollte man einfach mal besser von außen betrachten, damit einem auffällt, wie lächerlich das Ganze eigentlich ist. Für Erwachsene sind die Frau-Honig-Bücher auf jeden Fall auch vollkommen lesenswert. Man kann so viel aus ihnen mitnehmen und mit Elsa Honig erlebt man einfach immer die tollsten und verrücktesten Dinge.

Illustriert wurde auch dieser Teil von Joëlle Tourlonias. Ihre niedlich-verträumten schwarz-weiß Bilder passen wie gewohnt perfekt zur Handlung und machen das Leseerlebnis nur noch schöner. Es gibt auch hier viele kleine Zeichnungen von putzigen Bienchen und auch ein Daumenkino ist natürlich wieder mit dabei. Bei diesem handelt es sich allerdings um ein besonderes, denn es zeigt den Lesefortschritt an.

Wie zu Beginn schon erwähnt, ist dieser Band ein #LeseChecker*in-Buch und richtet sich somit an etwas ungeübte Leser*innen ab 8 Jahren. Die Schrift ist daher recht groß und die Kapitel sind sehr kurz gehalten. Manche Wörter sind zudem fett gedruckt, sodass sie sich beim Lesen hervorheben. Und neben dem Daumenkino gibt es noch ein weiteres cooles Extra, welches die Lesemotivation fördert: Kleine Bienen-Belohnungssticker, die man nach jedem beendeten Kapitel auf eine der Blumen hinten im Buchvorsatz kleben kann. Eine total süße Idee, also ich bin begeistert von diesem Konzept und bin mir ziemlich sicher, dass es bei der Zielgruppe, allen voran bei Lesemuffeln, richtig gut ankommen wird.

Fazit: Mit „Frau Honig und die Geheimnisse im Kirschbaum“ beschert uns Sabine Bohlmann ein weiteres magisches Frau-Honig-Abenteuer voller Herz und Fantasie, das seinen Vorgängern, trotz seiner Kürze, in nichts nachsteht und ein absolutes Wohlfühlbuch mit Gute-Laune-Garantie ist. Auch dieser Band erzählt eine herzerwärmende, lustige und lehrreiche Geschichte und verzaubert Jung und Alt mit lauter honigsüßen Ideen und vielen zauberhaften Illustrationen. Ich habe mal wieder eine herrliche Zeit mit Frau Honig verbracht und hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit ihr. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

 


 

 

Vielen lieben Dank an den Thienemann-Esslinger Verlag für das Rezensionsexemplar!

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit Absenden eines Kommentars erklärst Du Dich einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.
Beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärst Du Dich ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.
Weitere Informationen findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google